Gauliga Bayern

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Gauliga Bayern
Logo der GauligaVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband Fachamt Fußball
Erstaustragung 1933
Letztmalige Austragung 1942
Mannschaften 12 (1933/34, 1942/43)
11 (1934/35)
10 (1935/36 – 1939/40)
13 (1940/41)
Rekordsieger 1. FC Nürnberg (5)
Qualifikation für Deutsche Fußballmeisterschaft
Region BayernVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ Bezirksligen

Die Gauliga Bayern (ab 1939 offiziell Sportbereichsklasse Bayern) war eine von anfangs 16 Fußball-Gauligen, die nach der NS-Machtübernahme 1933 anstelle der Bezirksligen als oberste Spielklassen in Deutschland eingeführt wurden. In ihr wurde der bayerische Teilnehmer zur Endrunde an der deutschen Meisterschaft ermittelt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gau-Einteilung 1933,
Nr. 16 = Bayern

Der 1933 gegründete Sportgau Bayern war mit rund 950 Fußballvereinen gemeinsam mit dem Gau Mitte der zahlenmäßig größte in Deutschland. Zwölf Mannschaften, die zuvor in den beiden Staffeln der Bezirksliga Bayern der Saison 1932/33 gespielt hatten, traten zur Auftaktsaison 1933/34 in der neuen obersten Spielklasse an. In den ersten beiden Spielzeiten wurde die Teilnehmerzahl um je eine Mannschaft reduziert, bis die für Gauligen übliche „Sollstärke“ von zehn Mannschaften erreicht war. Insgesamt gelang es 28 Mannschaften, sich für die Gauliga zu qualifizieren. Zum 1. Oktober 1941 wurde der Sportbereich Bayern in fünf Gaue eingeteilt, anders als die überwiegende Mehrzahl der Gauligen wurde die Gauliga Bayern aber auch noch im dritten Kriegsjahr eingleisig ausgetragen. Erst ab 1942 erfolgte eine Aufspaltung der Gauliga Bayern in die Gauliga Nordbayern und die Gauliga Südbayern, die jeweils einen eigenständigen Gaumeister kürten, der bei der deutschen Fußballmeisterschaft antrat. Die Saison 1944/45 sollte wieder als einheitliche Gauliga Bayern ausgetragen werden und wurde in fünf Staffeln begonnen, jedoch musste der Spielbetrieb in vielen Orten aufgrund der Kriegsgeschehnisse eingestellt werden. Lediglich in der Staffel München/Oberbayern, in der der FC Bayern zum Zeitpunkt des Abbruchs uneinholbar auf Platz eins stand, wurde noch ein Meister gekürt.

Die Gaumeister qualifizierten sich jeweils für die Endrunde um deutsche Meisterschaft, 1943 und 1944 gab es somit zwei bayerische Vertreter in der deutschen Schlussrunde. Mit Abstand erfolgreichste Mannschaft der Gauligazeit in Bayern war der 1. FC Nürnberg, der sich bis 1942 nicht nur fünf Gaumeistertitel sicherte, sondern in dieser Zeit auch einmal Deutscher Meister (1936) sowie zweimal Vizemeister (1934 und 1937) wurde. Nach der Aufspaltung des Sportgaus Bayern 1942 wurden im Norden und Süden getrennt Meister ermittelt, die anschließend beide in der deutschen Endrunde antraten.

Gaumeister 1934–1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gaumeister
Bayern
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34 1. FC Nürnberg Finale FC Schalke 04
1934/35 SpVgg Fürth Gruppenzweiter Gruppe D FC Schalke 04
1935/36 1. FC Nürnberg Sieger 1. FC Nürnberg
1936/37 1. FC Nürnberg Finale FC Schalke 04
1937/38 1. FC Nürnberg Gruppenzweiter Gruppe D Hannover 96
1938/39 1. FC Schweinfurt 05 Gruppenzweiter Gruppe 2b FC Schalke 04
1939/40 1. FC Nürnberg Gruppenzweiter Gruppe 4 FC Schalke 04
1940/41 TSV 1860 München Gruppenzweiter Gruppe 4 SK Rapid Wien
1941/42 1. FC Schweinfurt 05 Achtelfinale FC Schalke 04
1942/43 geteilt in Gauliga Nordbayern und Gauliga Südbayern
1943/44
1944/45 kriegsbedingt abgebrochen

Rekordmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gauliga Bayern (Bayern)
Gauliga Bayern (Bayern)
Meister der Gauliga Bayern

Rekordmeister der Gauliga Bayern ist der 1. FC Nürnberg, welcher die Gaumeisterschaft von Bayern fünfmal gewinnen konnten.

Verein Titel Jahr
1. FC Nürnberg 5 1934, 1936, 1937, 1938, 1940
1. FC Schweinfurt 2 1939, 1942
SpVgg Fürth 1 1935
TSV 1860 München 1 1941

Ewige Tabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berücksichtigt sind alle Gruppenspiele der Gauliga Bayern (ab 1942 Nord- und Südbayern) zwischen den Spielzeiten 1933/34 und 1943/44. Die abgebrochene Spielzeit 1944/45 wurde nicht berücksichtigt. Die Tabelle richtet sich nach der damals üblichen Zweipunkteregel.

Pl. Verein Jahre Sp. S U N T+ T- Diff. Punkte Ø-Pkt. Titel Spielzeiten nach Kalenderjahren
 1. 1. FC Nürnberg 11  214  144  33  37 632 239 +393 321:107 1,5 7 1933–44
 2. TSV 1860 MünchenA 11  212  117  37  58 565 306 +259 271:153 1,28 2 1933–44
 3. SpVgg Fürth 11  214  114  36  64 517 322 +195 264:164 1,23 1 1933–44
 4. 1. FC Schweinfurt 05B 10  196  108  30  58 476 289 +187 246:146 1,26 2 1933–43
 5. FC Bayern München 11  211  98  39  74 466 331 +135 235:187 1,11 1 1933–44
 6. ASN Nürnberg/ WKG BSG Neumeyer Nürnberg/
VfL Nürnberg
C
10  196  83  32  81 378 367 +11 198:194 1,01 - 1933–37, 1938–44
 7. BC AugsburgD 9  172  73  42  57 337 280 +57 188:156 1,09 - 1934–43
 8. SSV Jahn RegensburgE 9  176  66  34  76 332 362 −30 166:186 0,94 - 1933–35, 1937–44
 9. FC Wacker München 9  176  58  35  83 294 351 −57 151:201 0,86 - 1933–38, 1940–44
10. TSV Schwaben AugsburgF 8  158  48  30  80 281 353 −72 126:190 0,8 - 1933–35, 1937–39, 1940–44
11. SpVgg Weiden/ Reichsbahn SSVg WeidenG 4  79  23  10  46 140 275 −135 56:102 0,71 - 1934/35, 1941–44
12. VfR 07 Schweinfurt 4  78  20  12  46 114 211 −97 52:104 0,67 - 1939–41, 1942–44
13. 1. FC 01 Bamberg 1  38  19  4  15 112 99 +13 42:34 1,11 - 1942–44
14. Luftwaffen SV Straubing 2  36  16  5  15 58 92 −34 37:35 1,03 - 1942–44
15. KSG BC/Post Augsburg 1  18  13  1  4 56 17 +39 27:90 1,5 - 1943/44
16. VfB Coburg 2  36  10  7  19 53 86 −33 27:45 0,75 - 1936/37, 1938/39
17. VfB Ingolstadt-RingseeH 2  36  10  6  20 43 78 −35 26:46 0,72 - 1936–38
18. 1. FC Bayreuth 2  40  9  8  23 51 91 −40 26:54 0,65 - 1933/34, 1935/36
19. Post SG FürthI 1  38  8  5  25 62 124 −62 21:55 0,55 - 1942–44
20. Würzburger KickersJ 2  42  8  5  29 60 160 −100 21:63 0,5 - 1940/41, 1942/43
21. KSG 1. FC 05/LSV Schweinfurt 1  18  10  0  8 41 40  +1 20:16 1,11 - 1943/44
22. TSG Augsburg 85 2  36  9  1  26 59 126 −67 19:53 0,53 - 1942–44
23. 1. FC MünchenK 2  40  7  5  28 44 101 −57 19:61 0,48 - 1933/34, 1935/36
24. Eintracht/Franken Nürnberg 2  42  6  7  29 53 202 −149 19:65 0,45 - 1941/43
25. WTSV Schweinfurt 1  18  9  0  9 54 46  +8 18:18 1 - 1943/44
26. KSG MTV/VfB Ingolstadt 1  18  6  3  9 38 57 −19 15:21 0,83 - 1943/44
27. 1. Würzburger FV 04J 1  22  4  5  13 27 55 −28 13:31 0,59 - 1933/34
28. SC Bajuwaren München 1  18  5  2  11 33 62 −29 12:24 0,67 - 1942/43
29. Viktoria Aschaffenburg 1  20  5  2  13 38 76 −38 12:28 0,6 - 1942/43
30. TSV Pfersee Augsburg 1  18  3  2  13 20 52 −32 8:28 0,44 - 1943/44
31. VfB München 1  18  3  0  15 35 75 −40 6:30 0,33 - 1942/43
32. KSG FV 04/Kickers Würzburg 1  18  1  4  13 22 86 −64 6:30 0,33 - 1943/44
33. FSV NürnbergL 2  18  0  2  16 13 93 −80 2:34 0,11 - 1939–41M
A 
Spielte in der Saison 1933/34 unter dem Namen SV 1860 München.
B 
Bildete in der Saison 1943/44 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem LSV Schweinfurt (in der Tabelle gesondert dargestellt).
C 
Spielte von 1933/34 – 1936/37 unter dem Namen ASV Nürnberg, von 1938/39 – 1941/42 unter dem Namen BSG WKS Neumeyer Nürnberg und ab 1942/43 unter dem Namen VfL Nürnberg.
D 
Bildete in der Saison 1943/44 eine Kriegsspielgemeinschaft mit der Post SG Augsburg (in der Tabelle gesondert dargestellt).
E 
Spielte in der Saison 1933/34 unter dem Namen SB Jahn Regensburg.
F 
Der SSV Schwaben Augsburg fusionierte am 14. Juni 1941 u. a. mit dem TV 1847 Augsburg zum TSV Schwaben Augsburg.
G 
Die SpVgg Weiden fusionierte am 9. Januar 1939 mit dem Reichsbahn SV Weiden zur Reichsbahn SSVg Weiden.
H 
Bildete in der Saison 1943/44 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem MTV Ingolstadt (in der Tabelle gesondert dargestellt).
I 
Spielte in der Saison 1943/44 unter dem Namen Post SG Nürnberg-Fürth.
J 
Bildeten in der Saison 1943/44 eine Kriegsspielgemeinschaft (in der Tabelle gesondert dargestellt).
K 
Spielte in der Saison 1935/36 unter dem Namen FC 1905 München.
L 
Der FSV Nürnberg schloss sich 1940 dem TuSpV 1883 Nürnberg an und spielte fortan unter diesem Namen.
M 
Der TuSpV 1883 Nürnberg zog seine Mannschaft am 20. Dezember 1940 vom Spielbetrieb zurück. Die bereits ausgetragenen Spiele wurden annulliert.

Reichsbundpokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gauauswahlwettbewerben war die Auswahlmannschaft Bayerns mit zwei Titelgewinnen und drei weiteren Finalteilnahmen die erfolgreichste Mannschaft.

Saison Abschneiden
Gausauswahlwettbewerb
1933 Sieger
1934 Finale
1935 Achtelfinale
1935/36 Halbfinale
1936/37 Achtelfinale
1937/38 Viertelfinale
1938/39 Finale
1939/40 Sieger
1940/41 Finale
1941/42 Achtelfinale

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]