Gehetzt

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Film
Titel Gehetzt
Originaltitel You Only Live Once
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1937
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Fritz Lang
Drehbuch C. Graham Baker

Gene Towne

Produktion Walter Wanger
Musik Alfred Newman
Kamera Leon Shamroy
Schnitt Daniel Mandell
Besetzung

Gehetzt (Originaltitel: You Only Live Once) ist ein US-amerikanischer Film-Noir des Regisseurs Fritz Lang aus dem Jahre 1937. In den Hauptrollen sind Henry Fonda und Sylvia Sidney zu sehen. Nach Blinde Wut (1936) war dies der zweite Film, den Fritz Lang in Hollywood drehte.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anwaltssekretärin Joan Graham verliebt sich in den Sträfling Eddie Taylor und erreicht mit Hilfe ihres Chefs dessen Freilassung auf Bewährung. Eddie versucht daraufhin ein bürgerliches Leben zu beginnen, indem er Joan heiratet und einen Job als Lastkraftfahrer annimmt, den er jedoch bald wieder verliert. Als bei einem brutalen Bankraub sechs Menschen getötet werden, fällt der Verdacht auf Eddie. Er wird unschuldig zum Tode verurteilt.

Kurz vor seiner Hinrichtung werden die wahren Täter ermittelt, woraufhin Eddie begnadigt wird. Bevor ihm dies förmlich mitgeteilt werden kann, bricht er mit Hilfe einer eingeschmuggelten Waffe aus der Haftanstalt aus. Dabei tötet er versehentlich den Gefängnispfarrer. Er sucht seine Frau auf, die von ihm schwanger ist und darauf besteht, ihn auf seiner Flucht zu begleiten. Während der Fahrt in einem gestohlenen Wagen kommt das gemeinsame Kind zur Welt. Dieses bringt Joan bei ihrer Schwester unter. Beide versuchen, nach Kanada zu gelangen, werden aber nahe der Grenze von der Polizei gestellt und erschossen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Fonda erinnerte sich, dass er und Sylvia Sidney bei den Dreharbeiten von der Detailgenauigkeit Langs genervt gewesen seien. So mussten die beiden einen ganzen Tag auf das Abdrehen einer Szene warten, da Lang zuvor eine Einstellung ohne Schauspieler viele Male wiederholte, in der die Kamera von einer Heiratsurkunde zu schmutzigem Besteck fährt. Er habe dabei über Stunden immer wieder das Besteck unterschiedlich angeordnet.[1]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Psychologische Differenzierung, dichte Atmosphäre und die analytisch-kritische Darstellung einer aus Dummheit und Engherzigkeit geborenen Massenhysterie“ machen Gehetzt zu einem „Klassiker seines Genres“, so der Filmdienst. Lediglich der Filmschluss sei „unglaubwürdig versöhnlich“.[2]

François Truffaut schreibt: „Eben diese Idee, dass niemand das Recht hat, irgendwen zu verurteilen, dass alle schuldig sind und alle Opfer, illustriert mit hartnäckigem Genie das Werk Fritz Langs, in dem You Only Live Once einer der wichtigsten Angelpunkte ist.“[3]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[4]
Joan „Jo“ Graham Sylvia Sidney Elisabeth Ried
Eddie Taylor Henry Fonda Paul Edwin Roth
Stephen Whitney Barton MacLane Hans Emons
Bonnie Graham Jean Dixon Edith Edwards
Vater Dolan William Gargan Klaus Schwarzkopf
Dr. Hill Jerome Cowan Walter Klam
Ethan Chic Sale Erich Kestin
Hester Margaret Hamilton Bertha/Berta Spanier
Buggsy/Muggsy Warren Hymer Werner Peters
Roger(s) Guinn Williams Reinhard Kolldehoff
Warden John Wray Alfred Haase
Monk Mendall Walter De Palma Siegfried Dornbusch

Die Synchronisation führte 1951 die Mars Film Synchron GmbH in Berlin durch. Hans F. Wilhelm verfasste das Drehbuch und führte auch Synchronregie.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieter Dürrenmatt: Fritz Lang - Leben und Werk. Basel 1982, S. 126.
  2. Gehetzt. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. März 2017.
  3. Dieter Dürrenmatt: Fritz Lang - Leben und Werk. Basel 1982, S. 125.
  4. Filmtitel Besetzungen Film Besetzungsliste Movie Cast Characters - synchrondatenbank.de. Abgerufen am 8. November 2021.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • You Only Live Once (Gehetzt), in: Robert Zion: Fritz Lang in Amerika, 35 Millimeter Verlag, Saarbrücken 2023, ISBN 978-3-00-072012-3, S. 31–36.