Gemeindenummer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Gemeindenummer (auch Code-Nr., GEOSTAT-Nr. oder BFS-Nr. genannt) ist eine vom schweizerischen Bundesamt für Statistik (BFS) mit dem Amtlichen Gemeindeverzeichnis erstmals im Jahre 1960 vergebene Zahl, die der eindeutigen Bezeichnung von territorialen Einheiten im Einzugsbereich der Schweiz dient. Das Pendant in Deutschland und Österreich nennt sich Gemeindeschlüssel.

In der Regel sind dies die politischen Gemeinden, es kann sich jedoch auch um Gebiete unter rein kantonaler Oberhoheit (vor allem Seen) oder um sogenannte Kommunanzen (gemeinsame Hoheitsrechte mehrerer Gemeinden) handeln (s. unten).

Zu rein statistischen Zwecken wurde auch den Gemeinden des Fürstentums Liechtenstein sowie einigen Orten in Deutschland (Konstanz südlich des Seerheins und der Enklave Büsingen am Hochrhein) und Italien (Enklave Campione) Nummern zugeteilt. Die Vergabe solcher Nummern begründet keinen Hoheitsanspruch.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nummernvergabe erfolgt nach der Aufzählung der Kantone in Artikel 1 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, innerhalb der Kantone nach Bezirken und weiter alphabetisch nach Gemeindenamen. Gemeinden von Kantonen ohne Bezirke wurden fortlaufend durchnummeriert. Die Gemeindenummer besteht aus einer Zahl von ein bis vier Ziffern.

Ausnahmen von der Regel deuten auf spätere Änderungen (nach 1986) hin.

Die Gemeindenummer wird nicht nur als Schlüssel für alle statistischen Auswertungen verwendet, sondern auch für viele weitere Anwendungen, z. B. im Strassenbau von einigen Kantonen für die Brückenbezeichnungen.

Nummernbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kantonsnummern wurden nach zwei Systemen vergeben:

Kanton Nummer (23) Nummer (26) Gemeindenummern
Kanton Zürich Zürich 01 01 0001–0298
Kanton Bern Bern 02 02 0301–0996
Kanton Luzern Luzern 03 03 1001–1150
Kanton Uri Uri 04 04 1201–1220
Kanton Schwyz Schwyz 05 05 1301–1375
Kanton Obwalden Obwalden 06.1 06 1401–1407
Kanton Nidwalden Nidwalden 06.2 07 1501–1511
Kanton Glarus Glarus 07 08 1630–1632
Kanton Zug Zug 08 09 1701–1711
Kanton Freiburg Freiburg 09 10 2001–2336
Kanton Solothurn Solothurn 10 11 2401–2622
Kanton Basel-Stadt Basel-Stadt 11.1 12 2701–2703
Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft 11.2 13 2761–2895
Kanton Schaffhausen Schaffhausen 12 14 2901–2974
Kanton Appenzell Ausserrhoden Appenzell Ausserrhoden 13.1 15 3001–3038
Kanton Appenzell Innerrhoden Appenzell Innerrhoden 13.2 16 3101–3111
Kanton St. Gallen St. Gallen 14 17 3201–3444
Kanton Graubünden Graubünden 15 18 3501–3987
Kanton Aargau Aargau 16 19 4001–4323
Kanton Thurgau Thurgau 17 20 4401–4951
Kanton Tessin Tessin 18 21 5001–5399
Kanton Waadt Waadt 19 22 5401–5939
Kanton Wallis Wallis 20 23 6001–6300
Kanton Neuenburg Neuenburg 21 24 6401–6511
Kanton Genf Genf 22 25 6601–6645
Kanton Jura Jura 23 26 6701–6806

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanton Zürich Zürich

Kanton Bern Bern

Spezialgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen Bezirken und Kantonen sind freie Bereiche belassen worden, die eine gewisse Flexibilität für Änderungen erlauben.

Gemäss Bundesamt für Statistik sind die unten aufgelisteten Spezialgebiete Teil des BFS-Nummerierungssystems, obwohl es sich bei diesen Gebieten nicht um Gemeinden handelt. Die Nummern dieser Gebiete dienen dazu, zusammen mit den kantonalen Seeanteilen die vollständige, d. h. lückenlose Fläche der Schweiz in Statistiken, geographischen Informationssystemen und dergleichen zu erheben bzw. darzustellen.

  • Kommunanzen, d. h. Areale, die der Oberhoheit mehrerer Gemeinden unterstehen, oder (mehrheitlich unbewohnte) Gemeinschaftsareale, die nicht eindeutig einer einzelnen Gemeinde zugewiesen werden können:
  • Areale ausserhalb der politischen Gemeinden der Schweiz. Dabei handelt es sich um
    • ein einzelnes Landareal im Seebezirk des Kantons Freiburg, den Staatswald Galm (BFS-Nr.: 2391; bis 31. Dezember 2003: 2285), sowie um
    • Seeareale, d. h. öffentliche Gewässer, welche unmittelbar der Hoheit eines Kantons oder mehrerer Kantone unterstehen. Die 22 Seen, die keinen Bezirken, Kantonen oder Gemeinden zugeordnet sind, belegen Pseudo-Gemeinde-Nummern zwischen 9040 und 9757:
      • Greifensee (BFS-Nr.: 9040)
      • Zürichsee (BFS-Nr.: 9050; unterteilt in: 9051: Gebiet ZH, 9052: Gebiet SZ und 9053: Gebiet SG)
      • Thunersee (BFS-Nr.: 9073)
      • Brienzersee (BFS-Nr.: 9089)
      • Bielersee/Lac de Bienne (BFS-Nr.: 9148; unterteilt in: 9149: Gebiet BE und 9150: Gebiet NE)
      • Neuenburgersee/Lac de Neuchâtel (BFS-Nr.: 9151; unterteilt in: 9152: Gebiet BE, 9153: Gebiet FR, 9154: Gebiet VD und 9155: Gebiet NE)
      • Baldeggersee (BFS-Nr.: 9157)
      • Sempachersee (BFS-Nr.: 9163)
      • Hallwilersee (BFS-Nr.: 9172; unterteilt in: 9173: Gebiet LU und 9174: Gebiet AG)
      • Zugersee (BFS-Nr.: 9175; unterteilt in: 9176: Gebiet LU, 9177: Gebiet SZ und 9178: Gebiet ZG)
      • Vierwaldstättersee (BFS-Nr.: 9179; unterteilt in: 9180: Gebiet LU, 9181: Gebiet UR, 9182: Gebiet SZ, 9183: Gebiet OW und 9184: Gebiet NW)
      • Sihlsee (BFS-Nr.: 9216)
      • Sarnersee (BFS-Nr.: 9239)
      • Walensee (BFS-Nr.: 9267; unterteilt in: 9268: Gebiet GL und 9269: Gebiet SG)
      • Aegerisee (BFS-Nr.: 9270)
      • Greyerzersee/Lac de la Gruyère (BFS-Nr.: 9276)
      • Murtensee (BFS-Nr.: 9294; unterteilt in: 9295: Gebiet FR und 9296: Gebiet VD)
      • Bodensee (Schweizer Anteil: BFS-Nr.: 9326; unterteilt in 9327: Gebiet SH, 9328: Gebiet SG, 9329: Gebiet TG)
      • Luganersee/Lago di Lugano (BFS-Nr.: 9710, ohne Seeanteil Campione d’Italia, s. unten)
      • Lago Maggiore (BFS-Nr.: 9711)
      • Lac de Joux (BFS-Nr.: 9751)
      • Genfersee/Lac Léman (BFS-Nr.: 9757; unterteilt in 9758: Gebiet VD, 9759: Gebiet VS, 9760: Gebiet GE)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]