Gentilly

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gentilly
Gentilly (Frankreich)
Gentilly (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-de-Marne (94)
Arrondissement L’Haÿ-les-Roses
Kanton Le Kremlin-Bicêtre
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Grand-Orly Seine Bièvre
Koordinaten 48° 49′ N, 2° 21′ OKoordinaten: 48° 49′ N, 2° 21′ O
Höhe 42–81 m
Fläche 1,18 km²
Einwohner 19.048 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16.142 Einw./km²
Postleitzahl 94250
INSEE-Code
Website https://www.ville-gentilly.fr/

Gentilly ist eine französische Stadt mit 19.048 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021), gelegen im Département Val-de-Marne in der Region Île-de-France.

Kirche St. Saturnin (13./15. Jh.)

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt circa vier Kilometer südlich des Pariser Stadtzentrums. Sie wird im Norden durch den Pariser Autobahnring und im Osten durch die Autobahn A6b begrenzt. Der Fluss Bièvre durchquert das Stadtgebiet unterirdisch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Jungsteinzeit war das Tal der Bièvre bereits erheblich besiedelt. Zur Römerzeit befand sich auf dem Gebiet von Gentilly ein Aquädukt. Im Frühmittelalter befand sich hier ein Vicus. Der Ort wurde erstmals im 6. Jahrhundert als königlicher Besitz erwähnt, doch erst Ende des 13. Jahrhunderts taucht der Name Gentilly auf. In dem Königshof der Merowingerzeit verbrachte König Pippin der Kurze den Winter 762 sowie Ostern 766 und hielt dort 767 einen Rat mit Bischöfen ab. Im Jahr 878 übergab Ludwig der Stammler die Herrschaft über Gentilly an Ingelwin, den Bischof von Paris.

Während des gesamten Mittelalters war das Gebiet zwischen mehreren Abteien und einer Herrschaft aufgeteilt, die häufig den Besitzer wechselten. Die Kirche stammt aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Ludwig der Heilige ließ hier ein Kartäuserkloster errichten. Zur gleichen Zeit zeugten eine Burg vom Mottentyp und ein runder Turm, dann ein quadratischer Turm innerhalb einer Umfriedung vom relativen Wohlstand des Ortes. An der Ecke Rue du Paroy und Rue des Noyers befand sich noch bis etwa 1925 das Château de la Reine-Blanche. Nachgewiesen sind im Spätmittelalter auch eine Mühle, ein Backofen, eine Weinpresse und Steinbrüche. Ferner befand sich das Schloss und spätere Hospital und Gefängnis von Bicêtre auf dem Gebiet der Gemeinde.

1860 wurde ein Teil der Stadt nach Paris eingemeindet und 1869 ein weiterer Teil als Le Kremlin-Bicêtre ausgegliedert, wodurch sie insgesamt drei Viertel ihrer Fläche verlor. Der Ort war seit der Industrialisierung der Region im 19. Jahrhundert, wie viele andere Pariser Vororte (banlieue rouge) auch, ein Zentrum der Arbeiterbewegung. So stammen seit 1934, mit Ausnahme der deutschen Besatzungszeit, alle Bürgermeister aus den Reihen der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF). In den 1970er Jahren siedelten sich zahlreiche Einwanderer aus Portugal und Spanien sowie aus dem Maghreb an.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Gentilly

  • Die Maison de la photographie Robert Doisneau, ein nach dem in Gentilly gebürtigen Fotografen Robert Doisneau benanntes und der Geschichte der Fotografie gewidmetes Museum, das regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeigt.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Val-de-Marne. 2. Auflage. Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1994, ISBN 2-908958-94-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gentilly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien