Georg Gräner

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Georg Gräner (* 20. November 1876 in Berlin; † 30. April 1945 in Potsdam) war ein deutscher Komponist und Musikkritiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gräner studierte in Berlin Komposition und Horn. Von 1899 bis 1906 war er als ausübender Musiker und Musikkorrespondent der Vossischen Zeitung in London tätig, danach bis 1914 als Musikreferent. 1920 wechselte er zur Deutschen Musiker-Zeitung, die 1933 einging. Von 1930 bis zu seinem Tod unterrichtete er Harmonielehre und Klavier am Stern’schen Konservatorium (1936 umbenannt in Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin).

Als Komponist stand Georg Gräner in der Tradition von Anton Bruckner. Als Publizist zählte er zu den ersten, die sich für die Werke Max Regers einsetzten. Bekannt wurde er auch mit einer 1922 erschienenen Biographie über seinen Cousin Paul Graener, die er allerdings ohne dessen Wissen geschrieben hatte. Paul Graener war darüber unzufrieden[1]; gleichwohl arbeiteten die beiden in der Folgezeit zusammen: Georg Gräner schrieb das Libretto zu Paul Graeners Oper Hanneles Himmelfahrt (1927), nach dem gleichnamigen Stück von Gerhart Hauptmann.

Wie sein Cousin wandte sich auch Georg Gräner dem Nationalsozialismus zu und verfasste propagandistische Artikel wie Deutsche und undeutsche Musik[2].

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 12 Weihnachtslieder für Gesang und Klavier (oder Streichquartett)
  • Das kommende Reich, Sinfonie für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel
  • Sinfonie Nr. 1 in einem Satz Auferstehung
  • Sinfonie Nr. 2 in einem Satz Sinfonia patetica
  • Sinfonie Nr. 3
  • Ibsengesänge für Bariton und kleines Orchester
  • Legende für Kammerorchester
  • Variationen für großes Orchester

Libretto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilibald Gurlitt (Herausgeber): Riemann Musik-Lexikon, Personenteil A–K, Mainz 1959, B. Schott’s Söhne Seite 664, Afrtikel „Gräner Georg“
  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 2670. online

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. K. Andreas: Paul Graener (1872-1944), Examensarbeit Musikwissenschaft, Universität Potsdam
  2. Josef Wulf: Musik im Dritten Reich, Reinbek 1966