Gerolstein

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Wappen Deutschlandkarte
Gerolstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gerolstein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 13′ N, 6° 40′ OKoordinaten: 50° 13′ N, 6° 40′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Gerolstein
Höhe: 358 m ü. NHN
Fläche: 64,43 km2
Einwohner: 7876 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54568
Vorwahlen: 06591, 06558
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 026
Stadtgliederung: 10 Stadtteile (mit Kernstadt)
Adresse der Verbandsverwaltung: Kyllweg 1
54568 Gerolstein
Website: gerolstein.org
Stadtbürgermeister: Uwe Schneider (SPD)
Lage der Stadt Gerolstein im Landkreis Vulkaneifel
KarteScheidHallschlagOrmontKerschenbachReuthStadtkyllJünkerathSchüllerGönnersdorfEschFeusdorfLissendorfBirgelSteffelnWiesbaumBerndorfHillesheim (Eifel)OberbettingenBasbergKerpen (Eifel)ÜxheimNohnOberehe-StroheichWalsdorfDohm-LammersdorfDuppachKalenborn-ScheuernRockeskyllPelmBerlingenHohenfels-EssingenGerolsteinNerothBirresbornKopp (Vulkaneifel)MürlenbachDensbornSalmDreis-BrückBetteldorfDaunDockweilerHinterweilerKirchweilerKradenbachNerdlenSarmersbachGefellHörscheidDarscheidUtzerathSchönbachSteiningenSteinebergDemerathWinkel (Eifel)ImmerathStrotzbüschMückelnStrohnGillenfeldEllscheidSaxlerUdlerMehrenSchalkenmehrenÜdersdorfBrockscheidBleckhausenOberstadtfeldWallenbornNiederstadtfeldWeidenbachSchutzMeisburgDeudesfeldBorlerBongardBoxbergNeichenBeinhausenKatzwinkelHörschhausenBerenbachKötterichenHöchstbergKaperichLirstalOberelzArbachRetterathUersfeldMannebachBerebornKolverathSassenGunderathHorperathUeßMosbruchKelbergGelenbergBodenbachReimerathWelcherathBrücktalKirsbachDreesNitzLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-ZellLandkreis Bernkastel-WittlichEifelkreis Bitburg-PrümNordrhein-WestfalenLandkreis AhrweilerBelgien
Karte
Gerolstein, Luftaufnahme (2015)

Gerolstein an der Kyll ist eine Stadt in der Eifel im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und bevölkerungsmäßig knapp hinter der Kreisstadt Daun die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises; flächenmäßig jedoch die größte. Im Ort befindet sich die Getränkefirma Gerolsteiner Brunnen. Gerolstein ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Gerolstein gliedert sich in zehn Ortsbezirke bzw. Stadtteile:[3]

Stadtteil zugehörende Wohnplätze
Bewingen Im Wiesental
Büscheich In der rauhen Wiese, Niedereich
Gees Forsthaus Gees, Standortschießanlage Gees
Kernstadt Buchenhof, Feriendorf Felsenhof, Fischzucht-Anstalt, Fuchsbau, Haus Waldfrieden, Immenhof, Im Schleifmühlchen, Meerfelder Hof, Nollenborn, Reginenhof, Sandborn, Schauerbach, Tannenhof, Waldhof, Wiesenhof
Hinterhausen -
Lissingen Denkelseifen, Eifel-Kaserne, Hof Schwammert
Michelbach Forsthaus Grindelborn
Müllenborn Haus Weitblick, Lenzenhof, Schäferhof, Schullandheim
Oos Sonnenhof
Roth Haus am Busch

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kernstadt Gerolstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Region unmittelbar um Gerolstein sind mit dem Buchenloch und der Magdalenahöhle Fundstellen der Altsteinzeit bekannt, die sowohl die Anwesenheit des Neanderthalers als auch der ersten modernen Menschen belegen. In der Bronzezeit wurde die Dietzenley von den Kelten als Fliehburg benutzt. Aus römischen Zeiten sind Tempel und Behausungen bekannt und in Resten erhalten.

Gerolstein auf einer Landkarte aus dem 16. Jahrhundert (Gitternetzlinen 20–50)

Eine Namensform von Gerolstein trat erstmals in Verbindung mit der Erbauung der Löwenburg im Jahre 1115 als Burg Gerhardstein in Erscheinung. Die Stadtrechte wurden Gerolstein 1336[4] verliehen. Bis 1406 war die Stadt Residenz der Grafen von Blankenheim-Gerolstein und ab 1524 kontinuierlich Residenzstadt der Grafen von Manderscheid-Gerolstein bis 1697.[5] 1691 wurde die Stadt bei der Befreiung von französischer Besetzung durch jülichsche Truppen fast vollkommen zerstört. Nach dem Wiederaufbau vernichteten Brände 1708 und 1784 die Stadt wiederum fast vollständig. Im Frieden von Lunéville 1801 fiel das linksrheinische Gerolstein an Frankreich. Graf Sternberg-Manderscheid als Landesherr erhielt im Reichsdeputationshauptschluss 1803 für den Verlust von Blankenheim, Jünkerath, Gerolstein und Dollendorf als Entschädigung unter anderem die Güter der vormaligen Klöster Weissenau und Schussenried in Oberschwaben zugesprochen. Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Gerolstein 1815 zum Königreich Preußen.

Mineralwasserbrunnen im Park

An der bereits von den Kelten und Römern genutzten Mineralquelle wurde nachweislich seit 1724 Wasser abgefüllt und verkauft. Diese bildet bis heute die Basis für die Gerolsteiner Mineralwasserindustrie. Am Ende des Zweiten Weltkrieges (1944/45) wurde Gerolstein auf Grund seines Eisenbahnknotenpunktes durch Bombardierung zu 80 Prozent zerstört. Die Wiederverleihung der Stadtrechte erfolgte 1953.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. Juni 1969 wurden die Gemeinden Bewingen, Hinterhausen und Lissingen nach Gerolstein eingemeindet, die Eingemeindung von Büscheich, Gees, Michelbach, Müllenborn, Oos und Roth erfolgte am 1. Dezember 1973.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Gerolstein bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 1876
1835 2394
1871 2832
1905 3616
1939 5216
1950 5557
1961 5916
1970 7075
1987 6460
Jahr Einwohner
2005 7587
2007 7563
2008 7497
2011 7594
2012 7529
2015 7613
2017 7616
2018 7616
Einwohnerentwicklung von Gerolstein von 1815 bis 2018

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerolstein ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde Gerolstein.

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat in Gerolstein besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem Bürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Sitzverteilung:

Wahl SPD CDU GRÜNE FDP FWG BUV UWG Gesamt
2019 6 9 4 1 4 24 Sitze
2014 6 10 3 1 3 1 24 Sitze
2009 6 11 2 1 4 24 Sitze
2004 5 13 1 2 3 24 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Landkreis Vulkaneifel e. V.
  • BUV = BürgerUnion Vulkaneifel e. V.
  • UWG = Unabhängige Wählergemeinschaft Vulkaneifel e. V. (bis Ende 2019 UWG Kylltal e. V.)[8]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Stadtbürgermeister wird alle fünf Jahre direkt gewählt. Im Juni 2019 wurde Uwe Schneider (SPD) in einer Stichwahl gegen den bisherigen Amtsinhaber Friedhelm Bongartz (CDU) zum Bürgermeister gewählt.[9][10][11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Gerolstein
Wappen von Gerolstein
Blasonierung: „In Gold ein rot-bewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, belegt mit einem fünflätzigen roten Turnierkragen.“
Wappenbegründung: Der schwarze Löwe ist der Jülicher Löwe, Wappentier des gleichnamigen Herzogtums, zu dem Gerolstein einst gehörte. Das Wappen geht zurück auf die Grafen von Gerolstein-Blankenheim und lässt sich erstmals 1567 im Siegel der Schöffen von Gerolstein nachweisen. Die Stadt Gerolstein führt das Wappen seit etwa 1890.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Digoin in Frankreich (seit 1987) und Gilze-Rijen in den Niederlanden bestehen Städtepartnerschaften. Letztere existiert bereits seit 1981 und wurde durch die NL-Partnergemeinde aufgekündigt, was jedoch von Gerolstein nicht akzeptiert wird.[12]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerolstein mit Munterley, Auberg und Rother Hecke

Neben den nachstehenden Sehenswürdigkeiten befinden sich in und um Gerolstein das Trockenmaar Papenkaule, das schon von Steinzeit-Menschen bewohnte Buchenloch (eine 36 Meter lange Karsthöhle), die Mühlsteinhöhlen/Eishöhlen bei Roth, ein Naturkundemuseum und ein Kreisheimatmuseum. Ein Spaziergang führt zu den aus der Gerolsteiner Kalkmulde 100 Meter über der Kyll aufragenden Gerolsteiner Dolomiten, einem devonischen Kalkriff, das von den ausgestorbenen Rugosen, Tabulaten und Stromatoporen gebildet wurde, mit der Hustley, der Munterley und dem Auberg. Sie dominieren 100 Meter über dem Talniveau das Ortsbild von Gerolstein. Beim südöstlichen Ortsteil Gees liegen in Richtung von Salm die Trilobitenfelder von Gees einem bekannten, heute unter Naturschutz stehenden Fundgebiet von außergewöhnlich gut erhaltenen devonischen Trilobiten.

Löwenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Löwenburg wird erstmals 1115 urkundlich erwähnt, siehe Burg Gerolstein.

Burg Lissingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Lissingen (Niederburg)

Am Rande des Stadtteils Lissingen liegt die ehemalige Wasserburg Lissingen unweit der Kyll. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus dem Jahr 1280, obwohl die Burg schon 1212 urkundlich erwähnt wurde. Sie wurde, anders als die meisten Eifler Burgen, nicht zerstört. 1559 wurde sie in eine Nieder- und eine Oberburg geteilt. Die Unterburg wird als Veranstaltungs- und Kultureinrichtung genutzt.

Erlöserkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerolstein: Erlöserkirche mit Munterley

Die evangelische Erlöserkirche wurde zwischen 1907 und 1913 von Franz Schwechten erbaut und am 15. Oktober 1913 eingeweiht. Die Innenausstattung erscheint mit großflächigen Goldmosaiken, Rundbögen und einer dominierenden Kuppel für eine Kirche in der Diaspora geradezu verschwenderisch.

Villa Sarabodis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Villa Sarabodis werden die Reste eines römischen Herrensitzes (Villa rustica) bezeichnet. Sie wurden 1907 bei Vorarbeiten zum Bau der Erlöserkirche gefunden. Die Überreste werden auf das 1. Jahrhundert nach Christus datiert. Der Kirchenbauverein Berlin, der auch die Erlöserkirche errichtete, legte die Funde frei: Fundamente und ein Hypokaustum (eine antike Fußbodenheizung) sind heute in einem Schutzbau zu besichtigen.

Juddekirchhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Juddekirchhof, wie er im Volksmund genannt wird, ist eine keltisch-römische Kultstätte. Sie liegt oberhalb von Gerolstein auf der Hustley, einem Teil der Gerolsteiner Dolomiten.

Der Römer Marcus Victorius Pellentius ließ diesen Tempelbezirk im Jahre 124 nach Christus errichten. Die Mauerreste der Kultstätte haben eine Größe von ca. 63 mal 46 Metern. Innerhalb dieser Ringmauer sind die Fundamente mehrerer Gebäude erhalten, zu denen auch zwei Tempel gehören, von denen der eine Herkules, der andere der keltischen Göttin Caiva geweiht war. 1927/28 wurden Überreste des Tempelbezirks ausgegraben.

Ehemaliges Bahnbetriebswerk Gerolstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom ehemals bedeutenden Bahnbetriebswerk Gerolstein[13] sind u. a. Ringlokschuppen und Drehscheibe betriebsfertig erhalten.

Bahnbetriebswerk Gerolstein, Luftaufnahme (2016)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der Schulen in Gerolstein ist das St. Matthias-Gymnasium (SMG). Es wurde am 26. April 1911 unter der Leitung von Studienrat Lipowicz als Privatschule in der Hauptstraße 89 eröffnet. Sie hatte den Namen Höhere Knabenschule Gerolstein. Nach chaotischen Zuständen während des Ersten Weltkrieges kommt die Schule in kommunale Trägerschaft, ist jedoch der Höheren Schule Prüm unterstellt. 1920 wird Hubert Rahm für die folgenden 34 Jahre Schulleiter. Während der Inflation wird das Schulgeld so hoch, dass sich viele Familien den Schulbesuch nicht mehr leisten können und die Schule geschlossen wird. 1924 folgt bereits die Wiedereröffnung und 1927 besucht das erste Mädchen die Höhere Knabenschule Gerolstein. Da die männlichen Lehrer und älteren Schüler im Zweiten Weltkrieg als Soldaten rekrutiert wurden, findet 1944 eine erneute Schließung der Schule statt. Bevor das Gebäude von einem Bombenangriff zerstört wurde, diente es als Lazarett und Soldatenunterkunft. 1946 wird die Schule schließlich erneut eröffnet und zum ersten Mal kann in Gerolstein auch die mittlere Reife erworben werden. Es folgt die Umbenennung zum Progymnasium Gerolstein. Das erste Gebäude am heutigen Standort in der Digoinstraße wurde 1953 eingeweiht und fünf Jahre später geht der erste Abiturjahrgang ab. In den darauffolgenden 10 Jahren verdoppeln sich die Schülerzahlen, so dass immer mehr angebaut wird. Im Jahre 1974 besuchen 1200 Schüler das Gerolsteiner Gymnasium. 1975 findet der Wechsel unter die Trägerschaft des Landkreises Daun und die Umbenennung zum St. Matthias-Gymnasium Gerolstein statt, diesen Namen trägt die Schule bis heute. Hermann-Josef Molitor ging 1992 nach 25 Jahren als Schulleiter in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Heribert Steinmetz, der diese Stelle bis Sommer 2014 innehielt. Nachfolgerin dessen wurde Jutta Schmitz. Zwischen 1996 und 2006 wird eine umfassende Sanierung durchgeführt. Im Jahre 2011 feiert das SMG sein 100-jähriges Jubiläum mit einem großen Festakt, einer Projektwoche und einer Jubiläumschronik.

Die Entwicklung der Schülerzahlen des SMG:[14]

Jahr Gesamt Jungen Mädchen
1911 20 20
1921 39 39
1928 69 63 6
1944 184 121 63
1951 259 203 56
1961 397 270 127
1971 844 478 366
1980 1.184 545 639
1992 570 265 305
2001 738 314 424
2011 1.011 463 548

Das St. Matthias-Gymnasium Gerolstein unterhält mehrere Schulpartnerschaften:

  • Schulpartnerschaft mit dem Lycée/Collège von Digoin seit 1985 (daraus resultierte die Städtepartnerschaft Gerolstein-Digoin)
  • seit 1987 finden Austauschbegegnungen mit Ramat Gan (Israel) statt
  • Schulpartnerschaft mit der Groupe Scolaire de Kansi in Ruanda seit 2007

Im nahegelegenen Albertinumweg befand sich von 1946 bis 1982 in einem ehemaligen Hotel das Bischöfliche Internat Albertinum.[15][16] Im Herbst 2019 startete ein Aufarbeitungsprojekt zur Untersuchung von Fällen körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt im Internat Albertinum. Der im Februar 2022 vorgestellte Abschlussbericht einer unabhängigen Studie nennt zwölf Beschuldigte, darunter alle drei langjährigen Direktoren, die Priester waren. Laut dem Bericht hatte das Bistum als Träger das Internat vernachlässigt und unzureichend kontrolliert.[17]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bundesweit bekannte Mineralwasserproduzent Gerolsteiner Brunnen hat in Gerolstein seinen Sitz.

Mobilfunkversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kernstadt bietet eine gute Mobifunkversorgung bei den Netzen Telekom, Vodafone und O2. In den Stadtteilen variiert der Empfang und ist somit nicht flächendeckend abgedeckt.

Der Stadtteil Müllenborn ist eine der wenigen Regionen in Deutschland, die aus wirtschaftlichen Gründen von keinem Mobilfunkanbieter versorgt wird. Hier ist allerdings voraussichtlich ab 2021 mit Verbesserungen zu rechnen.[18]

Öffentlicher WLAN-Zugang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Sommer 2016 bietet die Stadt Gerolstein 30 kostenlose WLAN-Standorte.[19]

Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eifelkaserne (Informationstechnikbataillon 281). In der Kaserne befindet sich die sogenannte BSg-G: Diese ist eine der drei festen Bodenstationen des bundeswehreigenen Satellitenkommunikationssystems SATCOMBw und verfügt über zwei C-Band-, eine X-Band- und zwei Ku-Band-Antennen.[20]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zentrale Sportanlage Gerolstein bietet Leichtathletikanlagen, Rasenplatz, Basketball- und Volleyballfelder.[21] Ansässiger Verein ist der SV Gerolstein.[22]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerolstein liegt an der Bundesstraße 410, die von der luxemburgischen Grenze (Dasburg) bis nach Hirten bei Mayen führt. Die Bundesstraße 410 schließt Gerolstein an die gleichnamige Autobahnanschlussstelle 118 der Bundesautobahn 1 an.

Schiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Gerolstein (von den Gleisen aus gesehen)
Bahnhof Gerolstein (von der Kyll aus gesehen)
Historischer Schienenbus der Eifelquerbahn

Der Bahnhof Gerolstein liegt an der Eifelstrecke (KölnEuskirchen–Gerolstein–Trier), auf der im Schienenpersonennahverkehr

verkehren.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von DB Regio NRW, die für alle Linien VAREO-Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 620 und 622 in Ein- bis Dreifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) und der tarifraumüberschreitende Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und des NRW-Tarif.

In Gerolstein zweigt die bis Kaisersesch stillgelegte Eifelquerbahn über Daun-Kaisersesch nach Andernach (KBS 478) ab, ebenso die stillgelegte Westeifelbahn.

Aktuell wird eine Reaktivierung der Eifelquerbahn angestrebt.[23]

Durch den starken Dauerregen am 14./15. Juli 2021 und das darauffolgende Jahrhunderthochwasser musste der Bahnverkehr in Gerolstein vollständig eingestellt werden. Seit April 2023 ist Gerolstein wieder aus Richtung Kyllburg/Trier erreichbar; der Wiederaufbau soll 2024 abgeschlossen werden. Für nähere Angaben siehe den Artikel zur Eifelstrecke.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Busverkehr (ÖPNV) wird vom Verkehrsverbund Region Trier koordiniert und bietet somit eine einheitliche Tarifstruktur mit der gesamten Region Trier.

Als Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) / Busbahnhof zählt die Bushaltestelle am Bahnhof. Diese Haltestelle wird mit mindestens 5 Bussteigen demnächst gebaut.

Linie Linienverlauf Taktung Betreiber/Linienbündel
460* Gerolstein – LissingenBüdesheimWallersheimPrümArzfeldDasburgClerf (L) Mo – Sa 120 min

So + Feiertag 240 min

Gebr. Andre GmbH

Schneifel

465* Gerolstein – LissingenBüdesheimWallersheimPrümBleialfSt.Vith(B) Mo – Sa 120 min

So + Feiertag 240 min

Gebr. Andre GmbH

Schneifel

515 Gerolstein – PelmHohenfels-EssingenDockweilerDaun Schülerverkehr DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH

Östliche Vulkaneifel

530 Oberbettingen – Hillesheim – Walsdorf – Rockeskyll – Pelm – Gerolstein – Hillesheim – Oberbettingen Mo – So 120 min Linden Reisen GmbH & Co. KG

Kylltal

533 Gerolstein – Büscheich – Michelbach – Salm – Deudesfeld – Manderscheid Mo – So 120 min

außerhalb vom Schüler- verkehr als Rufbus

DB Regio Bus Mitte GmbHEifelmaare
700 Gerolstein – PelmHohenfels-EssingenDockweilerDaunUlmenCochem Mo – So 60 min DB Regio Bus Mitte GmbHMosel-Maare
777 Gerolstein – PelmHohenfels-EssingenDockweilerDaunUlmenCochem Sa + So 120 min

ergänzt Linie 700

DB Regio Bus Mitte GmbHMosel-Maare

* die Linie 460 und 465 ergänzen sich im Abschnitt Gerolstein – Prüm zum 60-Minuten-Takt, Sonn- und Feiertags zum 120-Minuten-Takt.

Gerolstein Bewingen, Industriegebiet, Gerolsteiner Brunnen

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Operette La Grande-Duchesse de Gérolstein, von Jacques Offenbach 1867 komponiert, spielt nach dem Libretto in einem fiktiven deutschen Herzogtum Gerolstein in der Zeit um 1840. All dies hat keinen Bezug zum Ort.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Daners: Die evangelische Erlöserkirche in Gerolstein (= Rheinische Kunststätten. Heft 445). Köln 2000, ISBN 3-88094-854-2.
  • Eifelverein (Hrsg.): Führer durch Gerolstein und das Gerolsteiner Land (Die schöne Eifel). Düren 1993
  • Hedwig Judeich (Hrsg.): Der Ammerländer Friedrich Schwarting (1883–1918) Kirchenmaler im Kaiserreich. Tagebuchaufzeichnungen mit Dokumenten und Bildzeugnissen. Isensee, Oldenburg 1989, ISBN 3-920557-84-0.
  • Jürgen Krüger: Die Erlöserkirche in Gerolstein. Ein Beispiel für das Kirchenbauprogramm Kaiser Wilhelms II. Langewiesche, Königstein i. Ts. 2013, ISBN 978-3-7845-0593-0.
  • Daniel Schneider: Artikel Gerolstein, in: Harm von Seggern (Hrsg.): Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800). Ein Handbuch, Band I/2: Der Nordwesten des Alten Reiches (niederrheinisch-westfälischer, kurrheinischer und burgundischer Reichskreis), Ostfildern 2022 (Residenzforschung. Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Neue Folge: Stadt und Hof), S. 238–242.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 109 (PDF; 3,3 MB).
  4. Eintrag zu Stadtrechte (Gerolstein, Gemeinde Gerolstein ) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 14. November 2015.
  5. Vgl. Daniel Schneider: Artikel Gerolstein, in: Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800), Band I/2: Der Nordwesten des Alten Reiches, S. 238–242.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 164 (PDF; 2,8 MB).
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  8. Aus UWG Kylltal wird UWG Vulkaneifel! In: Eifel-Zeitung. Südwest- und Eifel-Zeitung Verlags- und Vertriebs-GmbH, Daun, 4. März 2020, abgerufen am 3. November 2020.
  9. Uwe Schneider zum Stadtbürgermeister gewählt. In: Webseite Stadt Gerolstein. 18. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
  10. Uwe Schneider zum Stadtbürgermeister gewählt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein. 18. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
  11. Gerolstein hat einen neuen Bürgermeister. In: WochenSpiegel. 17. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
  12. Gilze-Rijen auf Gerolstein.de Abgerufen am 23. Dezember 2020
  13. Ehemaliges Bahnbetriebswerk Gerolstein (Memento des Originals vom 22. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lokschuppengerolstein.de
  14. Förderverein des St. Matthias-Gymnasiums Gerolstein (Hrsg.): 100 Jahre St. Matthias-Gymnasium Gerolstein 1911–2011. Druckerei Heyer, Gerolstein 2011, S. 14–20.
  15. Das Bischöfliche Internat Albertinum in Gerolstein
  16. Gewalt am Bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein (Landkreis Vulkaneifel)
  17. Trierer Internat Albertinum: Abschlussbericht zu Gewalt vorgelegt. In: www.katholisch.de. 12. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.
  18. Birgit Reichert: Eisenschmitt in der Eifel – Ein Ort ohne Empfang. In: Die Welt. 2. Dezember 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015: „… ‚Die Anzahl erreichbarer Kunden ist zu gering, der technische und wirtschaftliche Aufwand sehr groß. Ein Ausbau ist also unwirtschaftlich.‘ Das gleiche gelte für Müllenborn in der Vulkaneifel. Diese Orte seien jedoch die Ausnahme, die Telekom habe deutschlandweit eine Abdeckung von 99,8 Prozent…“
  19. Hardy Schmidt-Ellinger: Willkommen im freien WLAN der Stadt Gerolstein auf Basis von freifunk.net. Stadt Gerolstein, abgerufen am 6. September 2018.
  20. Thomas Schenkel: SATCOMBw. Satellitenkommunikation für die Bundeswehr. (PDF 1,68 MB) MilSat Services GmbH, 12. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2014; abgerufen am 30. Dezember 2011.
  21. Sportplatz Gerolstein. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  22. Sportstättenbelegung: SV Gerolstein 1919 e. V. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  23. Reaktivierung der Eifelquerbahn. Abgerufen am 16. April 2020.