Gervinuspark

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Gervinuspark

Die Parkanlage Gervinuspark liegt im heutigen Essener Stadtteil Frohnhausen. Bis 1959 war dieser Bereich Essens Westfriedhof. Das Grabmal des ersten und einzigen Bürgermeisters der Bürgermeisterei Altendorf, der damals größten Landgemeinde Preußens, Wilhelm Kerckhoff, ist unter weiteren noch heute vorhanden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunaler Friedhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im 17. Jahrhundert entwickelte sich zwischen dem heutigen Gervinuspark und der heutigen Onckenstraße eine dichtere Ansammlung von Kotten, die Vogenbeck genannt wurde.

Die Anlage des kommunalen Friedhofes begann um 1895, als Frohnhausen mit Holsterhausen und Altendorf die Bürgermeisterei Altendorf bildete. Sie existierte von 1874 bis 1901, als die drei Gemeinden zur Stadt Essen eingemeindet wurden. Am 21. Juni 1900 wurde auf dem Friedhof deren erster und einziger Bürgermeister, Wilhelm Kerckhoff, in der Familiengruft beigesetzt. Die Ruhestätte wird heute durch die Stadt Essen als Ehrengrab unterhalten.[1] Um 1902 kaufte die Stadt weitere Flächen zur Erweiterung des Friedhofs hinzu, so dass dieser sich zeitweise von der Frohnhauser- bis zur Berliner Straße (damals Plattenstraße), und von der Möser- zur Kerckhoffstraße erstreckte. Diese wurde bereits im Oktober 1894 anlässlich seines Dienstjubiläums nach dem Bürgermeister benannt.

Zunächst lag die Begräbnisstätte an der westlichen Essener Besiedlungsgrenze. Doch die Essener Bevölkerungsdichte stieg durch hohe Einwanderung von Arbeitskräften für den Steinkohlenbergbau und die nahe Krupp-Gussstahlfabrik derart rasch an, dass der Friedhof bald nahe dem Zentrum des Stadtteils Frohnhausen lag. Schließlich wurde er 1959 aufgegeben.

Gervinuspark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem ehemaligen Friedhof wurde 1960 die nach dem Historiker und Politiker Georg Gottfried Gervinus benannte Parkanlage mit bereits altem Baumbestand und Spielplätzen gestaltet.

Dennoch befinden sich auch heute noch einige Grabsteine aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts sowie die Gruft der Familie Kerckhoff hier.

Heute hat der Gervinuspark eine Ausdehnung von rund fünf Hektar. Erst 2004 wurde die ehemalige Trauerhalle abgerissen und der abgezäunte Kleinkinderspielplatz mit Wasserspielbereich im südöstlichen Bereich angelegt. 2008 gestaltete man auch das Gelände des alten Betriebshofes als Parkfläche. Des Weiteren gibt es heute im Park einen weiteren Spielplatz für größere Kinder, einen Bolzplatz und einige Tischtennisplatten.

Im Osten begrenzt die Gervinus-Gemeinschaftsgrundschule das Gelände. Ebenfalls im östlichen Teil des Parks befindet sich ein Gedenkstein mit der Inschrift: Den Opfern des Krieges und der Gewalt.

Am 9. Juni 2014 hat die Gewitterfront Ela nahezu den gesamten Altbaumbestand stark beschädigt und teils zerstört. Viele dieser Bäume wurden durch schwere Sturmböen entwurzelt oder mussten wegen großer Schäden gefällt werden. Der Park war in dieser Zeit aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt gewesen.

2017 wurde ein begrüntes Stahlgerüst in Form eines Pavillons auf einer Anhöhe aufgestellt. Im September 2018 folgte die Eröffnung des neugestalteten Parkeingangs an der Ecke Gervinus-/Grevelstraße mit Hochbeet und Sitzgelegenheiten. Dafür wurde ein hoher fünfstelliger Betrag investiert.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gervinuspark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DerWesten.de vom 10. Mai 2013: Ehrengräber für verdiente Persönlichkeiten der Stadt Essen (Memento des Originals vom 15. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de; abgerufen am 13. Oktober 2015
  2. Dietmar Mauer: Neuer Eingang lädt zum Spaziergang in den Gervinuspark ein; In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 7. September 2018

Koordinaten: 51° 27′ 3″ N, 6° 58′ 11″ O