Geschichte der Stadt Bochum

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Älteste bekannte Ansicht von Bochum aus dem Jahr 1801. Zeichnung von Dr. C. A. Kortum.
Erste Chronik der Stadt Bochum aus dem Jahr 1790

Die Geschichte der Stadt Bochum ist eng mit der Geschichte des Ruhrgebiets verbunden. Ein fränkischer Reichshof, wahrscheinlich um 800 bei der heutigen Propsteikirche angelegt, war die Keimzelle der Stadt. Die Bestätigung von Marktrechten mit stadtähnlichem Charakter im Jahr 1321 gilt als wichtigstes Datum der Stadtwerdung. Bochum gehörte zur Grafschaft Mark und kam später mit ihr an Brandenburg-Preußen. Bis in die 1840er-Jahre war Bochum ein provinzielles Landstädtchen. Die umliegenden Siedlungen im Amt Bochum hatten alle, bis auf Wattenscheid, noch nicht einmal einen dörflichen Charakter.

Mit der Industrialisierung explodierte die Einwohnerzahl der Region. In Bereich der Schwerindustrie spielte das später weltbekannte Stahlwerk Bochumer Verein eine wichtige Rolle im Werden der Stadt. Weiterhin gab es viele Steinkohlenbergwerke. Auf ihnen wurden teils bedeutende Erfindungen für den Bergbau gemacht. Ab 1904 Großstadt, erreichte Bochum nach einer bedeutenden Bauphase ab 1925 und einer dritten Eingemeindungswelle im Jahr 1929 seine bis dahin größte Bedeutung. Es bezeichnet sich damals als „zechenreichste Stadt“ Europas. In der Funktion als Hauptstadt des Gaues Westfalen-Süd in der NS-Zeit erlebte Bochum im Bombenkrieg schwerste Zerstörungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in den Zeiten des Wiederaufbaus noch einmal einen Boom der Montanindustrie in Bochum. Mit der Kohlekrise und der Stahlkrise gingen auch in Bochum viele Arbeitsplätze verloren. Bochum hatte, wie alle Ruhrgebietsstädte, ab den 1960er-Jahren mit starken Strukturproblemen zu kämpfen. Durch die Ansiedlung einer Zweigstelle der Adam Opel AG, der Eröffnung der Ruhr-Universität sowie weiterer Hochschulen konnte die Krise aber etwas besser aufgefangen werden als in manchen anderen Städten der Region.

Vor- und Frühgeschichte (bis um 800 n. Chr.)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eines der ältesten Zeugnisse von Menschen im Bochumer Gebiet ist ein Schaber aus der Altsteinzeit, ca. 25.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Er wurde im Bereich Querenburg gefunden. In Hiltrop, am Hillerberg, konnten in den 1950er-Jahren Spuren der wahrscheinlich ältesten Besiedlung nachgewiesen werden. Sie stammen aus der Jungsteinzeit, um ca. 4750–4555 vor Christus.[1]

Bochum lag im Siedlungsgebiet mehrerer germanischer Stämme (Chattuarier, Brukterer, Marser),[2] deren genaue Abgrenzung allerdings schwierig ist. Die Zeit des römischen Imperiums und dessen Versuch, eine rechtsrheinische Provinz zu errichten, hat in Bochum fast keine Spuren hinterlassen. Es lassen sich nur vereinzelte Fundstücke zuweisen, die auch durch Handel in das Gebiet gekommen sein können.[3] In dem schon zu den Franken zählende Stämme in der Region zwischen Lippe und Ruhr, dem Brukterergau wirkte Ende des 7. Jahrhunderts alten Überlieferungen nach der heilige Wanderbischof Swidbert missionarisch für das Christentum.[4] Die Gründung einer Missionskirche im heutigen Wattenscheid soll in diese Zeit fallen. Die alten Stämme wurde kurze Zeit später von denen aus dem Norden einfallenden Sachsen erobert.[5]

Frühmittelalter, Gründung von Bochum (um 800 bis ca. 1000)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strecke des westfälischen Hellwegs und die Städte an seiner Route

Der westfälische Hellweg war schon in der Bronzezeit eine wichtige Verbindung zwischen Ost und West und verlief auf dem Höhenrücken zwischen Ruhr und Emscher. Als die Franken unter Karl der Große das Land der Sachsen nach langwierigen Kämpfen eroberte (772–804), wurde planmäßig Reichshöfe mit christlichen Missionskapellen entlang des Hellweges angelegt. Diese Reichshöfe dienten als Versorgungsstationen sowie zur militärischen Sicherung.[6] Um sie herum entwickelten sich schrittweise die heutigen Städte. Vermutlich kreuzte der Hellweg im Bochumer Bereich eine aus dem Bergischen kommenden uralten Straße, den Hilinciweg.[7][8]

In der Nähe der Kreuzung dieser zwei Straßen wurde auf dem leicht hügeligen Gelände, auf dem Gelände des heutigen St.-Elisabeth-Hospitals ein Reichshof anlegen, der als Keimzelle von Bochum gelten kann.[9][10] Es konnte bisher nicht festgestellt werden, ob dieses eine Neugründung war, oder ob ein bereits bestehender sächsische Oberhof dazu bestimmt wurde.[7] Auf einem benachbarten Hügel entstand eine wahrscheinlich zunächst hölzerne Pfalz- und Missionskapelle, die dem Apostelfürsten Paulus geweiht war,[11] der Vorläufer der Propsteikirche. Da der Hellweg eine bevorzugte Reiseroute zwischen den westlichen und sächsischen Teilen des Königreiches ist, wird der Hofstaat samt König häufiger durch das Bochumer Gebiet gezogen sein.[12]

Repro des Werdener Urbar, mit der Angabe verschiedener Ortsnamen, um 900

Die Christianisierung der Region wurde durch Gründung des Klosters Werden im Jahre 802 verstärkt betrieben. Das um 900 erstellten Heberegister (Urbar) des Klosters ist eine Quelle für erste direkte namentliche Erwähnung von Orten, sowie auch die erste indirekte urkundliche Erwähnung Bochums. Die Urkunde benennt über dreißig Bauernschaften (villae) im Borahtron-Gau. In dieser Aufstellung finden sich viele heutige Bochumer Stadtteile wie Werinum (Werne), Threiri (Langendreer), Quemberga (Querenburg), Stipula (Stiepel), Abbingthorpo (Eppendorf), Wattanscethe (Wattenscheid), Hurlaon (Hordel) und Gerthrium (Gerthe). Sie werden in ihrer geografischen Reihenfolge um das heutige Bochum als Mittelpunkt, welches selber nicht erwähnt wird, aufgeführt. Unter diesen Bauernschaften ist auch Altenbochum, damals Aldanbochem. Man kann davon ausgehen, dass dort, wo es ein altes Bochum gibt, auch ein neues Bochum existiert.[13][14]

Hochmittelalter, Beginn der Märkischen Zeit (1000–1297)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Grafschaft Mark vom 12. bis 15. Jahrhundert

Nach dem Jahre 1000 entstanden zwei Vorgängerbauten noch heute existenter Kirchen: In Harpen die St.-Vinzentius-Kirche und in Stiepel die Stiepeler Dorfkirche. Letztere geht auf eine Stiftung der Gräfin Imma von 1008 zurück. 1041 wird Bochum in einer Urkunde des Erzbistums Köln als Reichshof „Cofbuokheim“ erwähnt.[15] Die hölzerne Pfalzkirche von 800 wurde spätestens im 11. Jahrhundert durch einen steinernen Saalbau abgelöst. Sie wurde schon früh in den Rang einer Taufkirche erhoben, welches der noch heute existente romanische Taufstein in der Propsteikirche belegt, der auf die Zeit um 1175 datiert wird.[11]

Der Bochumer Reichshof ging 1180 als königliches Lehen auf den neuen Herzog von Westfalen, den Erzbischof von Köln, über.[7] Bochum kam somit auch in das Spannungsfeld zwischen den Erzbischof und der aufsteigenden Macht der Grafen von der Mark. Nach der Ermordung von Engelbert I. Erzbischof von Köln, Graf von Berg, Erzbischof von Köln, im Jahr 1225, kam es zu einer Fehde um die Besitztümer des wegen des Mordes hingerichteten Friedrich Graf von Isenberg, die sogenannten Isenberger Wirren. 1243 beschlossen Adolf I. von der Mark und Dietrich von Isenberg zur Beilegung des Konfliktes in einem Friedensvertrag, sich Grafschaft, Gericht und Hof Cobochem in Freundschaft zu teilen.[7] Dadurch wird Bochum „Märkisch“, ein Teil der Grafschaft Mark.[16] Die jahrzehntelangen diplomatischen und kriegerischen Auseinandersetzungen gegenüber Köln wurden mit einer königlichen Billigung 1293 endgültig bestätigt. Damit begann ein neuer Abschnitt in der Siedlungsgeschichte Bochum.[7] Während die Isenberger Linie nach und nach an Bedeutung verlor, festigten die Grafen von der Mark bis ins 14. Jahrhundert ihre Herrschaft und errichteten ein geschlossenes Herrschaftsgebiet zwischen nördlichem Ruhrgebiet und Sauerland.[17]

Spätmittelalter, bescheidene Stadtwerdung von Bochum (1298–1500)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sechs Herzöge von Kleve-Mark bzw. Kleve-Jülich-Berg-Mark-Ravensberg vor ihrer Residenzstadt Kleve.

Die älteste überlieferte Urkunde für Bochum stammt aus dem Jahr 1298 vom Grafen Eberhard I. von der Mark.[18] In ihr wird Bochum als „Wigbold“ bezeichnet und hat damit zwar keine städtischen Privilegien, aber einen rechtlich herausgehobenen Status gegenüber den Dörfern des Umlandes. In der Urkunde werden bestimmten Bürgern, Grundstücke, Häuser und Verkaufsstellen erwähnt, die zwar eindeutig die Marktfunktion der kleinen Siedlung belegen,[19] aber keine weiteren Rückschlüsse über die Organisationsstrukturen geben. Die Wohnplätze und ein Marktplatz lagen im Bezirk der Beckstraße, Brückstraße und Gerberstraße. Diese zweifellos älteste Wohnsiedlung der Altstadt nannte man wegen der kleinen Häuser (Katen, Kotten) Karrot und später auch Katthagen.[7] Auf Anregung der Vereinigung für Heimatkunde entstand 1979 ein Modell der Stadt, welches heute im Stadtarchiv zu finden ist.[20]

Auf der Burg Blankenstein bestätigt Graf Engelbert II. von der Mark Pfingsten 1321 Bochum die bereits bestehenden Marktrechte und weitere Rechte.[18] Es waren zwar keine Stadtrechte, aber auch wenn die genaue Interpretation strittig ist, war es doch ein Meilenstein in der Stadtentwicklung,[21][22] wodurch die Burg eine besondere Bedeutung für die Stadt Bochum hat. Der Überlieferung nach überreichte der Graf Bochumer Abgeordneten die Urkunde. Ein historistisches Gemälde schmückte den Ratssaal des alten Rathauses in Bochum.[23] Der Ort war auch Sitz eines Freigerichtes, welches auf dem Freihof vor dem Bongardtor tagte.[24] Auch dies erschien von Bedeutung für die Bochumer, da dieses ebenfalls auf einem Gemälde im Rathaus dargestellt war.[25]

Im selben Jahr umfasste das Dekanat Bochum neben der eigentlichen Stadt auch noch Hattingen, Schwerte, Syburg, Wattenscheid, Ende, Herbede, Witten, Niederwenigern, Sprockhövel, Wetter und Harpen sowie die Filialkirchen in Stiepel, Ümmingen und Eickel. Somit war das 1279 erstmal erwähnte Dekanat für die kirchliche Verwaltung weit über die heutigen Grenzen von Bochum hinaus zuständig.[11] Das Buch als Bochumer Wappen lässt sich auf einer Urkunde der Propsteikirche aus dem Jahr 1381 nachweisen.[16]

Adelssitze im Amt Bochum

Im Mittelalter fand eine Trennung der Verwaltung des Ortes Bochum und des Umlandes statt. In der Stadt vertrat der Schultheiß die Interessen des Landesherren. Das Umland wurde zum Amt Bochum. Es umfasste neben Bochum selbst Teile der heutigen umliegenden Städte Gelsenkirchen, Hattingen, Witten, Herne und Castrop. Aufgrund der Größe war es noch in ein Ober-, Mittel- und Unteramt gegliedert. In dem Gebiet lebten damals ungefähr 10 000 Menschen (heute ungefähr eine Million Personen).[26] In dem Bereich des Amtes gab es zum Spätmittelalter über 1.300 Höfe und Kotten.[22] Wattenscheid war neben Bochum das einzige Gemeinwesen im Bereich des Amtes Bochum oder der heutigen Stadt Bochum, welche eine eigene Verwaltungshoheit erlangte. Aus einigen zusammengeschlossenen Bauernschaften entstanden Dörfer, wie Altenbochum oder Weitmar. Diesen Charakter behielten sie bis zur Industrialisierung bei.

Seit dem Jahr 1327 ist ein Amtmann der Grafen von Mark nachweisbar.[22] Dieser wurde vom Landesherren bestimmt und kam aus dem heimischen Adel. In dem Amt gab es zu Zeiten des Mittelalters an die 50 Adelssitze.[27] Zu preußischen Zeit um 1750 waren es noch über 25.[28] Die meisten waren niederer Landadel und Ritterschaft. Einige größere Adelssitze sind noch heute zu erkennen wie Haus Laer, Haus Langendreer und Haus Weitmar, wobei die meisten baulich eher ein befestigtes Steinhaus waren, und nicht eine Burg oder großer Herrensitz. Es gab auch regional bedeutende Adelsfamilien wie die Berswordt auf Haus Weitmar und zeitweise Haus Kemnade. Überregionalen Einfluss hatte der auf Haus Overdyck geborene Adalbert von der Recke-Volmerstein als einer der Gründungsväter der Diakonie.

1398 kommt Bochum unter Adolf III. von der Mark zur Grafschaft Kleve, ab 1417 das Herzogtum Kleve.[29] 1426 wird Bochum als größere Stadt in den Märkischen Städtebund aufgenommen und wird damit spätestens jetzt als vollwertige Stadt anerkannt. Zu dem Städtebund gehören sieben größere Städte, vier kleinere Städte sowie sechs Freiheiten, darunter Wattenscheid. Um 1417 erhielt Wattenscheid vom Landesherren Adolf IV. die Rechte einer „Freiheit“. Dies bedeutet einen rechtlich herausgehobenen Status gegenüber den Dörfern des Umlandes.[30] Das älteste Siegel für Wattenscheid ist für das Jahr 1477 belegt. Es zeigt die heilige Gertrudis, Schirmheilige des Kirchspieles und Stadtpatronin als Halterin des Wappenschildes der Landesherren von Kleve und Mark.[30]

Das historische Graf Engelbert Denkmal, ca. 1910.

Während der Großen Dortmunder Fehde erhielt der Söldnerführer 1389 Bitter von Raesfeld den Auftrag, das Amt Bochum zu brandschatzen und die Höfe der Adeligen zu plündern. In die Zeit der Fehde fällt die Legende, dass Bochumer von Dortmundern gestohlenes Vieh mit einer List zurückgebracht haben. Der Graf Engelbert III. soll daraufhin den Bochumern das Recht gegeben haben, am Vorabend zum 1. Mai aus seinem Wald in Harpen eine Eiche zu holen. Das größte historische Stadtfest, das Bochumer Maiabendfest, sowie das Denkmal des Grafen verweist auf diese Geschichte. In dem seit 1409 dauernden Streit um das Erbe zwischen Adolf IV. und Gerhard, verbündete sich letzterer mit Dietrich II. von Moers, dem Erzbischof von Köln. Zu einem offenen Brüderkrieg kam es ab 1423, in welchen auch das Amt Bochum in Mitleidenschaft gezogen wurde.[31] 1430 wurde ein vorläufiger Friedensschluss erzielt. In der jahrhundertelangen Feindschaft zwischen Kurköln und der Grafschaft Mark kam es mit der Soester Fehde (1444 bis 1449) zu einem letzten mehrjährigen großen militärischen Konflikt, bei dem es auch im Bochumer Umland zu mehrfachen empfindlichen Plünderungen und gelegentlichen Kämpfen zwischen verschiedenen Truppen kam.[30][32]

Um 1320 bis 1350 wurden an den Zugangsstraßen fünf Stadttore angelegt, und zwar das Becktor (Bachtor, benannt nach der durchfließenden Goldbecke), das Brücktor (benannt nach einer alten Brücke), das Bongardstor (benannt nach einem alten Baumgarten = Bongard), das Hellwegstor und das Buddenbergstor (benannt nach dem hoch gelegenen Gelände, 1351 butenboirch = Butenberg = Außenberg, außerhalb der Stadtumwallung). Dazu schützen ein Wall und Graben,[22] ergänzt um dichtes Strauchwerk und Hecken die Stadt. Hauptsächlich diente es zur Kontrolle der Personen, Schutz gegen Tiere oder einzelne Personen, sowie vor allem zur Erhebung des Stadtzolles (Akzise). Einen relevanten militärischen Nutzen hatte die Anlage nicht und Stadtmauern hat Bochum nie besessen.[7] Der Graf Engelbert III. ließ 1351 ein Teil des Hellweges verlegen, sodass dieser nun durch die Stadt am Neuen Markt vorbeilief.[3] Dem Verlauf dieser ersten Hauptstraße, früher teilweise auch Obere Marktstraße genannt,[7] folgt heute der Boulevard.

In dieser Zeit fiel auch die Aufstellung der Bürgerwehr, sie waren in sogenannte Bürgerrotten eingeteilt. Dieses waren zuerst in zwölf und seit 1658 in 15 Rotten eingeteilt, die jeweils ein Rottmeister befehligte. Jede von ihnen war einem festen Abschnitt im Wehrsystem zugeordnet.[33] Auf die Schießübungsfläche geht der Name der Straßen Schützenbahn[34] zurück, auf die Bürgerrotten und ihren Versammlungsplatz, den der Rottstraße.[35]

Die erste Erwähnung von Bürgermeistern erfolgte 1407.[3] In diese Zeit muss auch der Bau des ersten Rathauses fallen. In den Chroniken wird nach dem Stadtbrand von 1517 von dem zweiten Rathaus berichtet.[3] Der Ritter Johann von der Dorneburg vermachte 1438 der Stadt seinen Bauernhof Rodden-Gut in Gerthe, um bedürftigen Bürgern zu helfen. Daraufhin wurde an der Gerberstraße das „Gasthaus“ zu Bochum, eine Stiftung für Arme und Kranke sowie ein Hospital eröffnet.[36][37]

Gerichtsort an der Maarbrücke, 1755

Vor dem Rathaus, als Sitz des Stadtgerichtes, auf dem Marktplatz stand auch der öffentliche Pranger.[38] Der städtische Galgen an der Maarbrücke und war bis weit in das 18. Jahrhundert hinein im Gebrauch. Im vorüber fließenden Maarbach wurden die Kindesmörderinnen in einem Sacke ertränkt.[39] Zur Vollstreckung der zeitweise hoher Zahl von Todesurteilen waren in jedem der drei Teile des großen Amtes „Halsgerichte“ mit den nötigen Gestellen (Galgen, Rad) errichtet. Für das Oberamt lag der Richtplatz in der Werner Heide, an der alte Hauptstraße nach Lütgendortmund, für das Niederamt in Sevinghausen in der Nähe des Hellweges. Wegen des regen Verkehrs war die Straßen zur Aufstellung des Galgens nach der damaligen Auffassung von dem Strafzweck der Abschreckung sehr geeignet.[40] Namen wie Galgenpfad (heute In den Höfen) in Sevinghausen oder Galgenfeldstraße in Stiepel erinnern an diese alten Richtstätten, wobei Stiepel als lippische Enklave eine eigene Gerichtsbarkeit hatte.[41]

Bochum und Wattenscheid gehörten auch zu dem Verbund der Hansestädte. Allerdings waren sie nur Beistädte, die zwar von Handelsprivilegien profitieren konnten, aber innerhalb der Hanse nicht mitsprechen konnten. Bochum wurde 1476 in Bezug auf die Prinzipalstadt Dortmund zum ersten Mal als Mitglied der Hanse genannt.[42] Seit 1549 nahm Hamm die Rolle einer Prinzipalstadt für die märkischen Städte an und vertrat die beiden kleinen Ortschaften.[43]

Trotz der Entwicklung von einer Ansiedlung zu einer Stadt und als Verwaltungssitz mit wechselnder Funktion für die anliegenden Gemeinden blieb Bochum trotzdem bis zur Industrialisierung ein unbedeutendes Landstädtchen, im Gegensatz zu ihren großen Nachbarn Essen und Dortmund. Die Häuser waren in der Regel aus Fachwerk, die Dächer waren mit Stroh bedeckt, nur vereinzelt gab es Bauten aus Stein, die im Griesenbruch gebrochen wurden.[26] Der Bochumer Chronist Darpe kommt zu dem Urteil:

„An allem sehen wir, das Bochum im Mittelalter die Natur eines ackerbautreibenden Städtchens nicht verleugnete.“[44]

Frühe Neuzeit, Notzeiten in Bochum (1500–1650)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte des Amt Bochum

Schon im 13. Jahrhundert wurde nachweislich im Ruhrtal Steinkohlenbergbau betrieben,[45][46] so kann man dies auch für das Gebiet Bochums annehmen. Urkundlich taucht die Steinkohle im Bochumer Bereich aber erst 1537 in kirchlichen Rechnungsbücher auf,[47] was eventuell dem Umstand der Vernichtung von Urkunden bei den oben genanntem Bränden geschuldet ist. Der Bergbau fand bis ins 18. Jahrhundert im heutigen Bochumer Gebiet ausschließlich an der Ruhr, wie Linden, Dahlhausen oder Munscheid statt.[48][49] Es wurde aber nicht planmäßig vorgegangen, dort wo zufällig an der Oberfläche Kohle gefunden wurde, ist gegraben worden in sogenannten Pütts und Pingen. Neben der fehlenden technischen Grundlagen verhinderte auch der mühsame Transport ein Ausbau des Bergbaus.[50]

Notzeiten und religiöse Veränderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch wenn Bochum seit Ende des Mittelalters selten in kriegerische Handlungen einbezogen war, mussten Einquartierungen, Kriegssteuern und Einberufungen erduldet werden. In der frühen Neuzeit hemmten auch Brände und Seuchen immer wieder das Wachstum von Bochum. Die Brandkatastrophe am Markustag, 25. April 1517,[51] verwüstete fast die komplette Stadt. Dem Brand fällt auch die alte Missionskapelle zum Opfer, die heutige Propsteikirche.[3] 1547 wurde die Propsteikirche St. Peter und Paul wieder aufgebaut.[52] Schon 1581 kam es zu einem weiteren Großbrand in Bochum, welcher wieder die Stadt fast zerstörte.[52] Wattenscheid erlitt am 15. September 1635 ebenfalls einen verheerenden Stadtbrand. Die heute unbekannte Seuche Englischer Schweiß suchte Bochums Bevölkerung 1529 heim.[3] Dazu kamen mehrere Pest-Epidemie-Wellen: 1542, 1544, 1583 und 1589. Bei dem schweren Ausbruch 1544 flohen die Bewohner in die umliegenden Wälder.[53]

Es gab wohl schon vor 1500 ein Schulwesen, er werden in den Chroniken gelegentlich Schulmeister erwähnt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in Bochum dann eine Lateinschule gegründet.[54] Obwohl das Wachstum der Stadt nur langsam verlief, zwang die recht geringe Siedlungsfläche von nur rund 2 km² schon im 16. Jahrhundert zur Ausdehnung, teils ins Umland.[55]

Ruine der Sylvesterkapelle in Weitmar, älteste Zeugnis protestantischen Glaubens

Die Reformation fand in dem Amt Bochum schon relativ früh Anhänger. Das Haus Weitmar bekannte sich schon 1543 zum Luthertum, Langendreer folgte ein Jahr später. In der Bochumer Pfarrkirche wurde zwischen 1568 und 1572 der erste lutheranische Gottesdienst abgehalten.[56] Infolge des Achtzigjährigen Krieges in den Niederlanden erreichten katholische spanische Truppen öfter die Hellweg-Region und hatten mehrfach auch im Bochumer Raum das Winterquartier aufgeschlagen.[57] Insbesondere während des Spanische Winter 1598/99 hatte die mehrheitlich protestantische Region, in der Stadt Bochum wurden um 1600 nur noch vier katholische Familien gezählt, unter der Besatzung zu leiden.[56][58]

Bochum wird ein Teil Brandenburgs / Preußens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Territoriale Gewinne von Brandenburg Preußen von 1608 bis 1640

Im Vertrag von Xanten von 1614 kann sich im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit der Hohenzollern-Kurfürst Johann Sigismund durchsetzen, wodurch die Grafschaft Ravensberg, das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark – und damit auch die Stadt Bochum – in den Besitz der Kurfürsten von Brandenburg kommt. 1618 wurde die kurfürstlich regierte Mark Brandenburg mit dem Herzogtum Preußen zu Brandenburg-Preußen vereinigt und Bochum somit unter den Hohenzollern auch preußisch. Bochum ist nun Teil einer kleinen fernen Westprovinz des späteren preußischen Staates. Zusammen mit Minden war dies der älteste brandenburgische Besitz im Westen des Reiches. Dieses Gebiet bildete den Kern der späteren preußischen Provinz Westfalen. Die Provinz Westfalen bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und wurde nach Besatzungsrecht mit Teilen des Rheinlandes zu dem späteren Bundesland Nordrhein-Westfalen zusammengeführt.

Marodierende Soldaten im Dreißigjährigen Krieg

Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) mussten Bochum, Wattenscheid und die umliegenden Ämter viele verschiedene fremde Truppen erdulden. 1622 wurde die Region wieder einmal von spanischen Truppen als Winterquartier gewählt. Später kamen kaiserliche, lothringische und schwedische Kontingente.[58] Dabei kam es in der Region zu keinen größeren Schlachten. Allein die Lage am Hellweg erwies sich nun als besonders nachteilig. Dieses wiederholte sich auch in folgenden Kriegszeiten, die durchziehenden militärischen Kräfte erpressten von den dortigen Städten unentgeltlich Kost und Logis.[58][59]

Preußischer Beginn (1650–1800)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den ersten evangelischen Kirchenneubau im alten Stadtgebiet, die spätere Pauluskirche, wurde 1655 der Grundstein gelegt, die Einweihung war dann im Jahre 1659. Vorher wurde von beiden Konfessionen die St.-Peter-und-Paul-Kirche genutzt. Nach der Reformation war diese Pfarrkirche eine von nur drei Pfarreien in der Grafschaft Mark, die noch beim katholischen Glauben geblieben war.[11] 1673 besetzten französische Soldaten im Französisch-Niederländischen Krieg die Stadt und blieben sechs Jahre.[58] 1691 wurde die Alte Apotheke eröffnet. Es ist heute das älteste noch bestehende Unternehmen in Bochum. Die erste reformierte Kirche, die Johanniskirche, wurde 1698 eingeweiht.[60] Aufgrund einer königlichen Anweisung im Jahr 1714 wurde jährliche Wahl von Stadtrat und Bürgermeister untersagt. Seitdem sind die Bürgermeister auf längere Zeit im Amt (siehe Stadtoberhäupter von Bochum).[61]

Nach dem Tod von Baron Johann Friedrich von Syberg kam es in der Herrlichkeit Stiepel 1738 zu Zwangsversteigerungen.

Ab 1722 ist ein jüdisches Gemeindeleben in Bochum nachweisbar. Eine Rechnung belegt den jüdischen Friedhof vor den Toren der Stadt. Der erste Religionslehrer, Vorbeter und Schächter, Meyer Nathan, wird 1731 erwähnt. Die erste belegbare Synagoge entstand um 1745.[62]

Die Zeche Dickebäckerbank erhielt 1677 das Recht zum Kohleabbau

Im Amte Bochum wurden 1735 nach einer Aufstellung des Bergrates August Heinrich Decker 25 „Kohlenpütts“ (Kohlenbergwerke) gezählt[63], von 105 märkischen Kohlegruben. Meist waren sie sehr klein und hatten nur eine Handvoll Beschäftigte. Insgesamt wurden weniger als 120 Bergleute gezählt. Bereits zwei Jahre später gab es nur noch 11 Zechen in Bochum. Die Regierung bemühte sich, den Absatz zu fördern. Dazu wurde am 31. Januar 1738 auf Vorschlag Deckers das Märkische Bergamt in Bochum eröffnet.[64] Sein Amtsbezirk umfasste das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und das Fürstentum Moers.[65]

Seitdem Friedrich II. 1740 den Thron bestieg und sich König von Preußen nannte, wurde Bochum somit ein Teil des Königreiches. Friedrichs Vater, Friedrich Wilhem I. hatte noch keinerlei Sympathien oder Interesse an den abgelegen westlichen Provinzen. Unter dem neuen König aber wurde unter anderem das Rechtssystem ausgebaut. 1753 bekam Bochum eines der sechs geschaffenen Landgerichte in der Grafschaft Mark.[58] Zur Förderung des Bergbaus wurden auch Fachkräfte aus dem Bergbau des Harzes angeworben. So wurde unter anderen Johann Friedrich Heintzmann 1755 mit der Inspektion des Ruhrbergbaus beauftragt. Seine Nachfahren, wie sein Sohn Julius Philipp Heintzmann spielte auch in der Montanindustrie später eine große Rolle[66] unter anderem mit der Gründung der Bochumer Eisenhütte Heintzmann. Am 29. April 1766 wurde die Revidirte Bergordnung für das Herzogtum Cleve, das Fürstentum Meurs und die Grafschaft Mark, weil die Bedeutung für die Kriegsindustrie und den Merkantilismus erkannt wurde. Dabei wurde auch das Direktionsprinzip und eine Knappschaftskasse eingeführt.[50][67]

1756 begann der Siebenjährige Krieg zwischen Preußen, England, Hannover und Braunschweig gegen Frankreich. Da die Region auf der Marschroute der verschiedenen verfeindeten Mächte liegt, werden die Städte durch hohe Aufwendungen für Kost und Logis geschwächt.[67] Bochum wurden 1757 von französische Husaren besetzt. Nach einem zeitweise Rückzug kam es 1760 zum Aufmarsch der französischen Hauptarmee in der Hellwegzone.[58] Der Frieden von Hubertusburg wurde 1763 geschlossen. Gegen Ende des Krieges war die Bochumer Bevölkerung durch die Belastungen der zahlreichen preußischen Kriege zu einem erheblichen Teil verarmt, welches sich auch im Stadtbild zeigte.[68] Ein Grund war auch ein Bedeutungsverlust für Bochum. Mit der preußischen Gebiets- und Verwaltungsreform verlor Bochum seine angestammte Funktion im Amt Bochum, wurde in den neuen Landkreis Hörde eingegliedert und behielt nur die eigentliche Stadtverwaltung. Ein Umstand, der sich bis zur Napoleonischen Zeit hielt.[68]

Gab es schon in den 1760er und 1770er eine Steigerung von Aktivitäten von Räubern und Überfälle in der Region,[69] nahm die Kriminalität nach einer Hungersnot im Jahr 1795 erheblich zu.[70] Die Klagen darüber sind so stark, dass sich ab Herbst 1801 ein in Bochum eingesetzter königlicher Sicherheitsausschuss sich mit der systematischen Verbrecherjagd beschäftigt. Mit „diktatorischen Befugnissen ausgestattet“ konnte dieser mit Unterstützung des zugezogenen Militärs eine große Zahl von Verbrechern und Landstreichern festsetzten, 58 von ihnen wurden nach Sibirien deportiert. Der Ausschuss wurde 1803 aufgelöst.[69]

Stadtplan von Dr. Kortum, 1790

1770 zog der für Bochums Geschichte bedeutende Mülheimer Arzt Dr. Carl Arnold Kortum nach Bochum. Er wurde der erste Bergarzt an der Ruhr. Neben seinem Beruf beschäftigte er sich mit vielen Themengebieten. So verfasste er die „Jobsiade“, einen berühmt gewordenen Schelmenroman, deren erster Teil 1784 erschien.[71] Außerdem erstellte er 1790 die erste Stadtchronik, der er eine Karte der Stadt beifügte.[72] Die Karte ist die zweitälteste Darstellung der Stadt. Im Ruhrmuseum ist ein Gemälde von Dr. Kortum zu finden, das bisher als älteste plastische Ansicht von Bochum gilt.

1770 entstand die Knappschaftskasse. 1785 wurde die Freimaurerloge Zu den drei Rosenknospen gegründet.[73] Sie gilt heute als ältester, noch existierender Verein Bochums. Das Märkische Bergamt wurde 1779 von Bochum nach Wetter verlegt.[65]

Förderung des Verkehrswesens und des Bergbaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Ruhr bislang nicht schiffbar war und man auf ihr oder auf dem Hellweg von der Grafschaft Mark zum Herzogtum Kleve vier andere Territorien durchqueren musste, wurde ab 1766 vom Bochumer Süden nach Gahlen an der Lippe der Gahlenschen Kohlenweges angelegt. Dieses Projekt scheiterte aber.[50]

Übersicht über die schiffbar gemachte Ruhr

Auf Geheiß des preußischen Königs Friedrich II., der die „Königliche Preußische Wasser- und Ufer-Ordnung für den Ruhr-Strom, in der Grafschaft Mark“ vom 10. Mai 1781 erließ, wurde die Ruhr bis Holzwickede schiffbar gemacht. Durch die Ruhrschifffahrt bestand erstmals die Möglichkeit, größere Mengen Kohle kostengünstig flussabwärts in Richtung Rhein zu transportieren, welches die Entwicklung des Bergbaus im Ruhrtal erheblich fördert. Die Ruhr wurde zum belebtesten Fluss Deutschlands.[74] Es entstanden Buhnen, Schleusen wie die noch existente Schleuse Blankenstein sowie kleine Häfen, wie die nicht mehr existierenden Kohleniederlagen in Stiepel und in Rauhendahl.

Diese wurde 1787 wurde mit dem Rauendahler Schiebeweg, eine der ersten schienengebundene Transportbahnen Deutschlands[75] mit den dortigen Zechen verbunden. Auf den Bochumer Bergbauwanderwegen[76][77][78] finden sich zahlreiche Hinterlassenschaften dieses vorindustriellen Bergbaus.

Im Sommer 1784 befuhr der neue Leiter des Kleve-Märkischen Bergamtes in der Freiheit Wetter, der Freiherr vom Stein, das Revier. Um einen Überblick über den Zustand sämtlicher Bergwerke zu bekommen, ließ er diese auflisten und protokollieren. Vom Stein wollte so erfahren, wie die Lagerstätten besser auszubeuten waren. Viele der alten Zechen im Bochumer Raum werden hier erwähnt.[79] Stein beauftragte den aus dem Harz stammenden Markscheider Johann Friedrich Conrad Niemeyer (1759–1814), eine Bergbaukarte zu erstellen. Es ist das erste umfassende Kartenwerk über das märkische Bergbaurevier.[80] In ihr finden sich auch viele topografische Elemente, wie Wasserläufe, die heute nicht mehr vorhanden sind.[81]

Bochum 1790

Zwischen 1790 und 1800 wurden Chausseen in der Region der Grafschaft Mark gebaut, wobei zwischen 1791 und 1794 auch die für Bochum wichtige Strecke zwischen Witten-Crengeldanz über Steele nach Essen entstand.[82] Die Benutzer dieser für ihre Zeit hervorragenden Straßen mussten Wegegeld entrichten. Von der Bevölkerung wurden diese Kunststraßen teils als Übel gesehen: Man fürchtete im Kriege mehr Durchmärsche und Einquartierung, im Frieden Kosten für den Unterhalt und weniger Übernachtungen von Reisenden, da sie schneller reisen können.[83]

In der Kernstadt Bochum gab es in einer Aufstellung von 1798, trotzt dieser Entwicklungen, unter den 2000 Einwohnern nur 14 Bergleute, dafür aber 24 Leineweber. In den südlicheren Gemeinden standen 62 Leinewebern immerhin 43 Bergleute gegenüber. In dieser Aufstellung waren aber nicht die Gemeinden an der Ruhr wie Stiepel, Linden, Dahlhausen und Baak, wo es mehr Arbeiter in dem Stollenbergbau gab.[66] Neben Tuchfabriken gab es seit dem Ende des 18. Jahrhunderts die Produktion von Kaffeemühlen in zehn Werkstätten mit 50 Arbeitern bei 10.000 Stück pro Jahr. Weiterhin kamen noch Blechbeschläge für Särge hinzu.[84]

Industrielle Revolution, rasanter Wachstum (1800–1900)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht der Zeche Vollmond um 1900. Der Schacht mit der Dampfmaschine lag 500 m westlich. Typisches Bild der rasanten Industrialisierung.

Auf der Zeche Vollmond in Werne wurde 1800 vermutlich der erste Seigerschacht (senkrechter Schacht) im Ruhrbergbau abgeteuft.[85] Hier wurde zwei Jahre später auch die erste Dampfmaschine im Ruhrkohlenbergbau eingesetzt, die zur Wasserhaltung eingesetzt wurde.[86] Als Hauptgewerke der Zeche Vollmond in Langendreer setzte sich Gisbert von Romberg für die neue Technik ein. Lokale Adelsfamilien waren oft die Geldgeber im frühen Bergbau. Die Familie von Romberg gehörte zu den größten Eigentümern von Bergwerken im Ruhrgebiet. Er kaufte unter anderem 1822 die vorher königliche Zeche Friederica Erbstolln[66][79] in Wiemelhausen, eine der wenigen frühen Bergwerke nahe der Innenstadt von Bochum.

Neben dem Bergbau gab es nur bescheidene Industrie in Bochum und im Umland. Alle in allen bestanden 1823 in der Bürgermeisterei Bochum-Herne keine Hüttenwerke oder metallische Fabriken. Eine kleine Fabrik, mit einem Hammerwerk in Laer, zur Herstellung von Pfluggeschirr-Streckeisen war 1824 der bescheidene Beginn der Eisenverarbeitung in Bochum.[84]

Ende März 1806 besetzten die französischen Truppen Kaiser Napoleons Bochum.[87] Bochum zählte daher 1806 bis 1813 zum Arrondissement Dortmund im Ruhrdepartement im Großherzogtum Berg. Paradoxerweise war die Verwaltungsordnung für Bochum gut, sie brachte die Stadt wieder mit seinem Umland zusammen, und man schied aus der Oberhoheit von Hörde wieder aus.[68] In dieser Zeit stand ein Maire an der Spitze der Stadt. Die inzwischen bedeutungslos gewordene Stadttore wurden in dieser Zeit abgerissen.[7] Auch Bochumer Männer mussten in Napoleons Armee Kriegsdienst verrichten. So benennt 1820 ein Arnsberger Amtsblatt 19 Männer des Kreises Bochum, welche auf dem Russlandfeldzug 1812 ihr Leben ließen, sowie vier weitere, die in die Russisch-Deutsche Legion übertraten.[88]

Teil der preußischen Provinz Westfalen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bochum um 1840, Blick von der Voede (später Stadtpark).

Die Befreiung Bochums erfolgte am 11. November 1813.[89] Darauffolgend gehörte die Stadt vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 kam die Stadt zu Preußen zugeordnet. Es wurde wieder ein Bürgermeister als städtisches Oberhaupt eingeführt. Bochum und die Kernlande der Grafschaft Mark (ohne die klevischen Besitzungen) gehörten nun zu der seit 1815/16 entstandenen preußischen Provinz Westfalen. Aus dem vormals zersplitterten Gebiet entstand ein einheitliches politisches Gebilde. In dem neu geschaffenen Regierungsbezirk Arnsberg war Bochum eine der dreizehn Landkreise.[90] 1821 wurde Bochum dem westfälischen Bistum Paderborn zugeordnet. Die rund tausendjährige Zugehörigkeit zur nun rheinischen Erzdiözese Köln, dessen Erzbischof im Hochmittelalter einige Zeit der Landesherr von Bochum war, endete.[11]

1817 wurde der Kreis Bochum gebildet.[91] Nach längeren Streitigkeiten führte Bochum für die Kommune die „Revidierte Städteordnung“ erst 1842 ein, welche bereits 1831 von der preußischen Regierung verabschiedet wurde.[92] 1843 wurde die Stadt von der Verwaltung der Landbürgermeisterei abgetrennt.[93] Der Bürgermeister Heinrich von Lüdemann übernahm die Verwaltung des Landkreises. Neuer Bürgermeister wurde der damals 28 Jahre alte Max Greve. Er leitet die Geschicke der Stadt fast 30 Jahre lang, in seiner Amtszeit wuchs Bochum von einem Landstädtchen zu einer prosperierenden Industriestadt.[94]

Nachdem die Bestattung auf Kirchhöfen nicht mehr erlaubt war, wurde 1819 der neue städtische Friedhof, heute der Kortumpark, damals vor den Toren der Stadt eingeweiht.[95] Hier entstand später auch ein jüdischer Friedhof. Mit der Gründung der „Overdyckschen Rettungsanstalt für verwarloste Kinder“ entstand durch den Gutsherren und Landrat Graf Adalbert von der Recke-Volmerstein ein Waisenhaus, eine der ersten Anstalten der Diakonie.[96] Die erste Zeitung, der spätere Märkische Sprecher, erschien 1829 zunächst wöchentlich. Das Bochumer Kreisblatt kam 1842 hinzu.[97] 1835 beleuchteten die ersten Öllampen Bochums Gassen, aber bis 1842 waren es erst elf Stück.[98] In den 1830er wurden weitere Kunststraßen angelegt, so von 1830 bis 1831 die Straße von der Hattinger Ruhrbrücke nach Weitmar, und 1839 bis 1842 die Straße von Bochum zur Herner Emscherbrücke.[99] Eine weiter Kunststraße wurde dann von 1848 bis 1854 nach Dorsten gebaut.[100]

Hauptgebäude der ehemaligen Bergschule, heute THGA Bochum

Die Revolution von 1848/49 verlief in Westfalen sehr unterschiedlich, in Bochum mit relativ wenigen Auswirkungen. Die im März 1848, nach Beschluss der Stadtverwaltung, aufgestellte Bürgerwehr hatte einer demokratischen schwarz-rot-goldenen Fahne mit Stadtwappen.[101] Die Stadt wurde in der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche von dem liberalen Gustav Höfken, Abgeordneter des 14. westfälischen Wahlkreises, vertreten.[102] Er hielt ständigen Kontakt mit seinen Wählern und schrieb regelmäßig für den „Märkischen Sprecher“, dem Bochumer Kreisblatt.[103] Da Friedrich Harkort die Wahl von der Stadt Bochum Bochum abgelehnt hatte, zog Theodor Müllersiefen für Bochum 1848 in die preußische Nationalversammlung.[101] Ein Jahr später zog das Iserlohner 16. Landwehr-Bataillon, zu welchen auch Bochumer Männer gehörten, zur Bekämpfung der Badischen Revolution aus. Bei dem Gefecht bei Durlach kam der Kompanieführer Friedrich von Schell (5. Kompanie des 16. Landwehrregiments aus Westfalen)[104], ums Leben.[105] An ihn erinnert in Bochum-Ehrenfeld an der Melanchtonkirche ein Säulenmonument mit Adler.[106]

Der Wandel zur Industriestadt durch Kohle und Stahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Märkische Bergschule nahm 1816 an der Alleestraße ihren Sitz in Bochum. Sie diente Ausbildung des nicht akademischen bergbaulichen Leitungspersonals und entwickelte sich mit ihren zahlreichen Standorten im Ruhrgebiet zur mit Abstand größten Institution ihrer Art in Deutschland, auf der zeitweise über die Hälfte aller deutschen Bergschüler ausgebildet wurden.[107] Sie ist der Vorläufer der heute noch existierenden Technische Hochschule Georg Agricola an der Herner Straße. Ein Jahr vorher wurde Bochum Sitz des Märkischen Bergamtes[108], dessen Leitung Johann Ehrenfried Honigmann. Er war, wie viele frühere Bergbeamte, aus dem Bergbau im Harz.

Im Jahr 1864 wurde dann die Westfälischen Berggewerkschaftskasse gegründet.[109] Auch sie war für die Ausbildung des Nachwuchses der Grubenbeamten zuständig. Vor allem erarbeitete sich auch geognostische und bergmännische Karte. Die von ihr durchgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen halfen bei der Expansion des Bergbaus.[110]

Gussstahlfabrik Mayer & Kühne, 1845

Jacob Mayer und Eduard Kühne gründete am 6. Dezember 1842 in Köln die Gussstahlfabrik Mayer & Kühne.[111] Nach der Suche nach einem passenden Firmengelände nahm der Betrieb um die Jahreswende 1844/45 an der Essener Chaussee, der heutigen Alleestraße, seinen Betrieb auf.[112] Aufgrund seiner hohen Produktqualität bekam der Betrieb schon bald überregionale Bedeutung. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere das um 1850 von Jacob Mayer entwickelte Stahlformgussverfahren.[113] 1854 wurde die Firma in die Aktiengesellschaft Bochumer Verein umgewandelt.[114]

Glocke des Bochumer Vereins für die Georgenkirche in Berlin, 1898

Durch den Stahlguss und das Markenzeichen der Firma, Glocken, wurde der Bochumer Verein später weltbekannt.[113] Die ersten Häuser der Arbeitersiedlung Stahlhausen wurden 1865/66 errichtet. Das in dem Bereich errichtete Arbeiterwohnheim Kosthaus wurde 1874 gebaut. Im späteren 19. Jahrhundert dominierte die Firma die Stadt fast komplett und war auch in späteren Jahren ein bedeutender Faktor in der Entwicklung Bochums. Für über 130 Jahren war es der mit Abstand größte Arbeitgeber der Stadt.[113] Bis zur Eingemeindungswelle 1904 war die Stadt Bochum eine „Stahlstadt“, auf dem alten Stadtgebiet spielten Zechen nur eine untergeordnete Rolle. Die großen Bergwerke lagen im Landkreis Bochum.

Direkt neben dem Firmengelände des Bochumer Vereins, aber in der damals noch selbstständigen Gemeinde Hamme, wurde auf der Zeche Präsident ab 1840 ein Schurfschacht geteuft. 1842 erreichte dieser Schacht bei 44 Meter Teufe das Karbon. 1844 wurde die Förderung in diesem Schacht aufgenommen.[115] Die Zeche zählte zu den ersten Bergwerken im Ruhrbergbau, die unter die Mergeldecke vordrangen, und gilt als erste Zeche im westfälischen Raumes des Ruhrgebietes mit einem Tiefbauschacht. Bis zu den Eingemeindungen 1904 war Schacht II der Zeche an der Dorstener Straße einer von zwei Schächten auf dem alten Gebiet der Stadt Bochum.[116]

Die spätere Bochumer Eisenhütte Heintzmann wurde 1851 von den Geschäftsleuten Korte und Heintzmann gegründet.[117] Am 13. April 1855 wurde die Bochumer Gas-Anstalt als Vorläufer der heutigen Stadtwerke Bochum gegründet. Diese betrieben ab 1856 das erste Gaswerk in Bochum, welches in Westfalen das erste seiner Art war.[118] Daher konnte ab dem 28. Januar 1856 erstmals Gaslaternen die nächtlichen Straßen erhellten. Die Schaffung einer Bochumer Handelskammer wurde vom König genehmigt, sie wurde 1856 gegründet.[119]

Jobs als Schulmeister, Gemälde von Johann Peter Hasenclever, 1845: ironische Darstellung des Unterrichts in einer preußischen Dorfschule mit Kortums Jobs als Schulmeister.

Der Bedarf an einer gehobeneren Bildung als an den Volksschulen trug die Gründung mehrere Bildungsinstitute Rechnung: 1845 gründete die Hauslehrerin Caroline Krüger eine evangelische höhere Töchterschule in Bochum. Die Provinzialgewerbeschule, heute Goethe-Schule Bochum wurde 1851 errichtet. Henriette von Noël eröffnete dann 1860 eine katholische höhere Töchterschule, die spätere Hildegardis-Schule. Außerdem wurde die paritätische höhere Bürgerschule eröffnet, das später das Gymnasium am Ostring wurde.

Das St. Elisabeth-Hospital wurde 1848 als erstes Bochumer Krankenhaus eröffnet, es ist auch die zweitälteste Klinik im Ruhrgebiet.[120] Zwei Jahrzehnte später folgte in unmittelbarer Nähe, an der Brückstraße, im Jahr 1864 die Gründung des evangelischen Krankenhauses,[121] das 1870 umzog und noch heute als Augusta-Kranken-Anstalt Bochum betrieben wird. Die Einrichtung des Waisenhauses der St.-Vincent-Schwestern 1866[121] rundete die gesundheitliche und soziale Unterstützung der Bochumer ab.

Dafür bestand auch in dem immer dichten besiedelten Bochum eine Notwendigkeit. Pocken, so 1832 und 1833, und Cholera, im Jahr 1849 traten immer wieder auf. 1866 kam es wieder zu einem Ausbruch der Pocken.[121] Es erkrankten mit 1.347 Personen mehr Einwohner, als Bochum noch 60 Jahre vorher als gesamte Einwohnerschaft hatte, an der Krankheit starben 143 Menschen. Direkt danach wurde Bochum auch von der in Deutschland wütenden Cholera erfasst. In Bochum starben 757 Menschen, in Wattenscheid 457. Die Epidemie vorwiegend im Gerberviertel mit seinen unhygienischen Umständen. Die Krankheiten waren auch der Anlas zur Gründung einer Wasserversorgung durch die Wasserwerke (1871),[118] deren Einrichtung den Stadtverordneten bisher zu teuer war. Weiterhin wurde ab 1867 der Bach, der durch die Altstadt floss, unterirdisch gelegt sowie der Bau eines unterirdischen Kanalnetzes um 1874 betrieben (daher der Name Kanalstraße). Es war auch der Anlass, bei dem vor den Toren der Stadt liegenden Friedhof ein Reservelazarett (1873) zu errichten.[122]

Anschluss an das Eisenbahnnetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehemmt wurde die wirtschaftliche Entwicklung vorwiegend durch den fehlenden Eisenbahnanschluss. So gab es auch 1843 eine Eingabe der Bochumer Bürgerschaft, die geplante Eisenbahn über Essen – Steele – Bochum laufen zu lassen.[123] Diese erste Eisenbahn im mittleren Ruhrgebiet, die Köln-Mindener Eisenbahn, wurde aber neben anderen Gründen auch aus Kostengründen durch das dünn besiedelte Emschertal gelegt. Daher lag der erste Bahnanschluss, der von Bochum aus erreichbar war, auf Herner Gebiet. Auch wenn der am 15. Oktober 1847 eröffnete Bahnhof den Namen „Herne-Bochum“ trug, so lag er doch 8 km, ca. 1 1⁄2 Stunden, vom Bochumer Zentrum entfernt.[124] Das die Stadt und der Kreis Bochum nicht an den modernen Verkehrsmitteln angeschlossen war, führte auch zu großen Klagen, dass man abgeschlagen sei und die Wirtschaft veröde. Versucht Bochum bald anzuschließen schlugen fehl. Der Landrat Gotthard von der Recke von Volmerstein versuchte z. B. Einfluss auf eine geplante Streckenführung der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft von Steele nach Gelsenkirchen zu nehmen, dass diese über Eppendorf und der Zeche Präsident laufen sollte.[125] Erst mit der Planung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft Mitte der 1850er die großen Hellwegstädte zu verbinden, kam auch Bochum in die Reichweite der entstehenden Eisenbahnnetze. Von Witten aus kommend wurde Bochum 1860 an die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg angeschlossen. Der damalige Bahnhof befand sich am Südrand der Stadt zum Amt Wiemelhausen und wurde später als Bahnhof Bochum-Süd betrieben. Franz Darpe schrieb dazu in seiner Bochumer Chronik:

„Aus dem Ackerstädtchen Bochum erwuchs nunmehr mit einem Schlage die Industriestadt Bochum.“[126]

1874 wurde Bochum mit dem Bahnhof Bochum RhE an die Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft angeschlossen.[127] Die BME eröffnete die Zweigstrecke Essen-Wattenscheid-Bochum. Beide Eisenbahngesellschaften wurden ab 1880 verstaatlicht.

Die ehemalige Voede auf einen Stadtplan von 1897

In der boomenden Stadt wurde 1867 der erste städtische Baumeister berufen.[128] Unter städtischer Riege wurde unter anderem 1877 die städtische Turnhalle[128] in der Nähe des Schwanenmarktes errichtet. Ebenso wurde ein städtischer Schlachthof im Herbst 1877 in Betrieb genommen.[128] Es war der siebte zentrale Schlachthof im Deutschen Reich (vor München, Frankfurt, Hannover), und der Erste im Ruhrgebiet.[129] Er wurde auf der Kleine Vöde angelegte, ein Teil der ehemaligen Gemeindeweiden. Diese, unterteilt in Große und Kleine Vöde, zogen sich von den heutigen Schmechtingwiesen bis zu der heutigen Bundesbahnstrecke an der Harpener Straße.[130] Der Viehtrieb durch den städtischen Kuhhirten war um 1870 / 1871 eingestellt worden. Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1870 berichtet letztmals vom Auftrieb.[131] Diese Fläche nördlich der Innenstadt bot sich nun als Entwicklungsfläche an. Hier entstand auch ab 1876 der Stadtpark Bochum,[132] als zweiter kommunaler Park im Ruhrgebiet. Die erste Gastronomie im Stadtpark, Parkhaus genannt, wurde 1878 errichtet. Die ehemalige Vöde diente ebenso als Bauland für das neue Villenviertel am Stadtpark, dem Gefängnis an der Krümmede (1897) und den neuen städtischen Friedhof (1884). Nachdem der alte Friedhof trotz Erweiterungen zu klein geworden war, wurde auf den Heidnocken (eine alte Flurbezeichnung) der heute als Blumenfriedhof in Benutzung genommen. An der Straße nach Castrop war bereits 1865 der Schützenhof eröffnet worden, einen Veranstaltungsort, der nach Eigenbezeichnung als „größter Saal Westfalens“ zwischen 6.000 bis 8.000 Personen fassen konnte.[133]

Im November 1866 kam es zum allgemeinen Bierstreik, weil der Ausschankpreis von 1 auf 1¼ Silbergroschen pro 0,5 Liter angehoben werden sollte.[134] Dr. Carlos Otto gründete mit anderen Unternehmern 1872 die Dr. C.-Otto Werke, ein bedeutendes Unternehmen im Bereich der Kokerei und Kohlechemie. Die Aktiengesellschaft „Märkische Vereins-Druckerei A.-G.“ wurde 1872 von 30 Bürgern gegründet, um die Westfälische Volkszeitung herauszugeben. Die deutsche Wirtschaftskrise von 1873 erfasste auch Bochum. Franz Darpe, der von 1883 bis 1896 Lehrer am Gymnasium war, verfasste 1888 bis 1894 die Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch in sechs Bände.[13] Diese dritte Stadtchronik, nach der von Dr. Kortum und der des Pfarrer Volkhardt (1842),[135][136] ist bisher immer noch das umfangreichste Werk und Quellenbuch zur Stadtgeschichte. Das über 550 Seiten starke Werk wurde allerdings erst 1979 von Wolfgang Werbeck um ein bis dato nicht vorhandenes Register ergänzt.[137]

Zuwanderung und Wandel der kommunalen Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzeigen von Vereinen zugewanderter Arbeiter

Lebten in der Stadt um 1800 noch 1.636 Einwohner auf ca. 6 km² Fläche, wuchs es bis 1849 schon auf 4.877 Personen an. Mit dem steigenden Bedarf an Arbeitern und dem Wachstum zu einer „richtigen“ Stadt nahm die Zahl der Einwohner von Bochum eine kaum vorstellbare Entwicklung. 1871 waren es dann schon 21.192 Einwohner und zu Beginn des neuen Jahrhunderts um 1900 bereits 65.554 Einwohner. In dem Jahr 1871 waren nur ca. 33 % und um 1900 nur ca. 40 % der Bevölkerung auch gebürtige Bochumer. Viel Zuwanderung erfolgte aus Ostwestfalen, besonders aus dem Paderborner Land und dem nördlichen Sauerland. Große Anteile hatten auch hessische Zuwanderer. Aus den Ostgebieten des Kaiserreiches kamen evangelischen Masuren, katholischen Oberschlesiern und katholischen Polen. Diese Gruppen zusammen machten in Bochum um 1900 ca. 13 % der Bevölkerung aus.[138] Auch wenn sie sich teilweise sogar untereinander abgrenzten, wurden diese Gruppen oft einheitlich als „Polaken“ gesehen (siehe Ruhrpolen).

Ebenso wuchsen die umliegenden Gemeinden. Den stärksten Bevölkerungszuwachs hatten die späteren nördlichen und östlichen Vororte (Langendreer, Werne, Riemke, Hofstede). Durch die rasante Bevölkerungsentwicklung (40 Prozent der Bevölkerung waren zu dieser Zeit jünger als 15 Jahre) verschoben sich seit den 1850er ständig die kommunalen Zuschnitte und Grenzen. Aus dem im Bochumer Landkreis liegende Amt Wattenscheid wurde 1868 Gelsenkirchen heraus genommen, später folgten Ückendorf (nach Gelsenkirchen eingemeindet) und Königssteele (nach Essen eingemeindet), sodass das Amt fast zwei Drittel seiner Fläche verlor. Trotzdem erhielt durch das stetige Wachstum Wattenscheid am 15. Januar 1876 Stadtrechte. Am 1. Oktober 1876 schied die Stadt Bochum aus dem Landkreis aus und gehörte nun zu den kreisfreien Städten.[90][139] Der verbliebene Kreis umgab die nunmehr kreisfreie Stadt und bestand als Landkreis Bochum bis 1929 fort. Das rasante Wachstum lässt sich auch in der Kirchengeschichte ablesen. 1888 wurde die Urpfarrei St. Peter und Paul zur Propstei erhoben und wurde mit etwa 38000 Pfarrangehörigen „die größte Pfarrei im Königreich Preußen“.[11]

Karte von Bochum von 1884

Aufgrund der Entwicklung konnte sich das Stadtoberhaupt Carl Bollman ab 1877 Oberbürgermeister nennen und erhielt ab 1885 das Recht auf Tragen einer goldenen Amtskette.[94][140] Mit dem Wachstum der Stadt erfolgte auch ein Wachstum der Verwaltung. Mit dem Ankauf des Hotel Kaiserlicher Hof im Jahr 1886[141] und weitere Anbauten in den nächsten Jahrzehnten erhielt die Stadtverwaltung einen repräsentativen Sitz. Es war bereits das sechste Rathaus. Nachdem bis 1861 die Rathäuser am Marktplatz waren, gab es mit der Direktorenwohnung im Bergamt sowie in der ehemaligen Rentei vorher zwei Zwischenschritte.[142]

Für die seelsorgerische Betreuung der immer stärker anwachsenden Bochumer Bevölkerung reichten die drei alten Kirchen nicht mehr aus. Bereits 1868 wurde das Kloster der Redemptoristen eingeweiht. Die Kirche des Klosters galt als „Nationalkirche für die polnischen Einwanderer im Industrierevier“.[143] Hinzu kamen noch die katholischen St. Marienkirche (1872) und St. Josephs Kirche und die evangelische Christuskirche (1879) im Jahr 1868.[144] Im Wattenscheid Zentrum entstanden mit der St. Gertrudis Kirche (1868–1872) und der Friedenskirche (1879–1880) zwei neue Hauptkirchen für die beiden großen christlichen Konfessionen.[145] Auch in den umliegenden Gemeinden, welche heute Bochumer Vororte sind, wurden von den 1870er bis in die 1910er viele neue Gotteshäuser errichtet.

Aufruf zur Versammlung im Bochumer Schützenhof, 1889

Der Bergarbeiterstreik von 1889, der erste organisierte Massenstreik im Ruhrbergbau, und bis dahin der größte Arbeiterstreik in Deutschland,[146] begann am 24. April auf der Zeche Präsident. Dem schlossen sich zahlreiche weitere Belegschaften spontan an. Zeitweise beteiligten sich im Revier etwa 90 % der damals 104.000 Bergarbeiter. Ein zentrales Streikkomitee wurde gebildet. Bochum, wie auch andere Teile des Ruhrgebietes, wurden durch das Militär besetzt. Bei Auseinandersetzungen gab es auch Todesopfer.[147] Der Streik hatte keinen unmittelbaren Erfolg, führte aber zu Aufmerksamkeit und politischen Konsequenzen, darunter die Verschärfung der Arbeitsschutzgesetze. Die Zechen reagierten mit der Aufstellung von Schwarzen Listen.[146] Bergarbeiter verloren ihren Job und erhielten keine neue Anstellung. Ein prominenter Fall aus dem Raum Bochum war der späte populäre Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen. Der Streik führte auch zur Etablierung der ersten Gewerkschaft der Ruhrbergarbeiter, dem Verband zur Förderung und Wahrung bergmännischer Interessen in Rheinland und Westfalen (später Verband der Bergbauindustriearbeiter, heute Teil der IG Bergbau, Chemie, Energie). Seinen Sitz hatte die Gewerkschaft seit 1890 in Bochum.[148]

Auf der Zeche Carolinenglück starben bei einer Kohlenstaubexplosion am 17. Februar 1898 116 Bergarbeiter. Dies war bis dahin das größte Unglück im Ruhrbergbau. Es gab etliche schwere Unglücke mit hohen Todeszahlen, gerade in Langendreer (siehe auch Unglücke im Ruhrbergbau).

Bergmannsheil um 1898

1890 wurde das Bergmannsheil als erstes Unfallkrankenhaus der Welt eröffnet. Bereits 1884 wurden das Marien-Hospital und 1886 das Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid eröffnet. Am 11. Januar 1892 wurde das neue Gebäude des Gymnasiums am Ostring eingeweiht, an dessen Stelle heute das Justizzentrum steht. Das Amt- und Kreisgericht waren 1864 am Wilhelmsplatz[128] (heute Husemannplatz) bezogen worden. In direkter Nähe nahm am 1. Oktober 1892 das Landgericht Bochum[128] seine Arbeit auf. Ebenfalls wurde 1892 in der Nähe des Rathauses das erste Elektrizitätswerk gebaut, zur Stromversorgung desselben und einiger Häuser.[118] Ab dem 23. November 1894 wurde mit der Verbindung vom Kortländer nach Herne die erste Straßenbahn in Bochum betrieben. Seit 1896 wurde die Strecke von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA) betrieben. Eine Badeanstalt wurde 1894 an der Marienstraße eröffnet[128] und am 16. März 1896 wurde der Schwimmverein Blau-Weiß Bochum gegründet.

Im selben Jahr wurden Bochum und Laer mit einer Straßenbahnlinie verbunden, nachdem schon etliche andere Linien gebaut worden waren. Die Industrie- und Handelskammer zu Bochum erhielt 1899 ein eigenes Gebäude. An der Ruhr wurde die Schwimmbrücke Dahlhausen gebaut. Das Hotel-Restaurant Burg Horkenstein oberhalb der Schwimmbrücke wurde 1900 errichtet.

Beginn der Großstadt Bochum (1900–1918)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die spätere Jahrhunderthalle des Bochumer Vereins auf der Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf in Düsseldorf (1902)

Der städtische Fuhrpark nahm 1900 seinen Betrieb auf, er war der Vorläufer der heutigen USB Umweltservice Bochum GmbH. Ein Jahr später wurde die städtische Berufsfeuerwehr gegründet, welche im Städtischen Fuhrpark an der Südstraße (heute Universitätsstraße 43) untergebracht war.[149] Als Vorläufer existierten in Bochum und einigen Ämtern um die Stadt schon seit dem 19. Jahrhundert Freiwillige Feuerwehren. Die Jahrhunderthalle wurde 1902 vom Bochumer Verein für die Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf gebaut. Sie wurde nach der Ausstellung abgebaut und auf dem Werksgelände neu und schlichter wieder errichtet.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Bebauung angrenzender Vororte bis an das Bochumer Stadtgebiet ausgedehnt, und es entwickelten sich Abhängigkeiten bei der Infrastruktur wie der Gas- und Wasserversorgung. Dies führte zur ersten Eingemeindungswelle. 1904 wurde Bochum nach der Eingemeindung einige umliegende kleinere Ortschaften (Grumme, Hamme, Wiemelhausen und Hofstede) Großstadt. Es zählte über 117.000 Einwohner, darunter über 20.000 Bergarbeiter, und hatte eine Fläche von ca. 27 km². Im Herbst des gleichen Jahres beginnt in der Zeche Bruchstraße der zweite große Streik im Ruhrbergbau. An ihm beteiligten sich im Januar 1905 bis zu 200.000 von 260.000 Bergleuten im Ruhrbergbau.

Die Bochumer Innenstadt hatte zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine sehr heterogene Struktur, die noch stark von der Zeit als Kleinstadt geprägt war. Eine einheitliche Gestaltung der Innenstadt erfolgte seit den 1870er in Richtung Süden. Dem folgte ein planmäßiger Ausbau des Stadtteils Ehrenfeld. Hier wurde 1908, im Zuge dieser Planung, das Varietétheater Apollo-Theater eröffnet. Es wurde später zum Stadttheater und ist heute das Schauspielhaus Bochum.

Das Knappschaftskrankenhaus in Langendreer (heute unter dem Namen Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum bekannt) eröffnete 1909. Der Bismarckturm wurde 1910 eingeweiht. Am 15. November 1911 wurde das St. Josef-Hospital Bochum eröffnet.

Preußische Delegation des Kaisers auf der Zeche Lothringen, 1912

Bei einer Schlagwetterexplosion auf der Zeche Lothringen am 8. August 1912 kamen in 350 Meter Tiefe 115 Bergleute ums Leben. Kaiser Wilhelm II. hielt sich wegen der 100-Jahr-Feier von Krupp gerade im Ruhrgebiet auf und besuchte kurz entschlossen die Zeche, um den Überlebenden zu kondolieren. Hierzu gibt es ein Historiengemälde.[150]

Der Erste Weltkrieg und Notlage der Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges zogen auch viele Bochumer ins Feld. Der Rohbau des Kaufhauses der Gebrüder Alsberg (später Kaufhaus Kortum) wurde 1915 fertiggestellt, musste aber nach Ausbruch des Krieges zunächst als Lebensmittellager dienen. Schon bald nach Kriegsausbruch wurden auch in Bochum viele Lazarette zur Behandlung von Verwundeten errichtet. So befand sich im Bochumer Schützenhof ein Werkstatt-Lazarett mit Verwundetenschule.[151] Im Jahr 1916 wurde der Schaffung eines Ehrenfriedhofes auf dem Blumenfriedhof beschlossen, auf dem etwa 250 Soldaten ihre letzte Ruhe fanden.[152] Hier wurden auch „etwa 100 ehemals feindliche Soldaten“ bestattet, die als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in Bochum gestorben waren. Die Länder Westeuropas haben vielfach ihre Landsleute umgebettet.[152] Noch heute befinden sich aber viele russische Gräber aus dieser Zeit auf Bochumer Friedhöfen,[153] am Blumenfriedhof wurde ein Mahnmal zur Erinnerung an die Gräber errichtet.

Es kam im Laufe des Krieges zu schweren Lebensmittelknappheiten (siehe Steckrübenwinter). In Selbsthilfe wurde alle Möglichkeiten ausgeschöpft. So wurden zum Beispiel im schwammigen Gebiet der Klärteiche in den Schmechtingswiesen Gemüse, Kartoffeln und Steckrüben angepflanzt.[154] Die schwere Versorgungslage für die Bevölkerung durch kriegsbedingte Mangelernährung und der Pandemie der „Spanischen Grippe“ zeigt sich in der Zahl der Beerdigungen. Lagen die Zahlen vorher und nachher um die 2.000–2.100 pro Jahr, waren es 1918 2.824 Todesfälle, 1919 2.213 und 1920 2.210 Beerdigungen.[155]

Weimarer Republik, bewaffnete Konflikte und Wachstum (1919–1933)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadttheater Bochum (ca. 1920) vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es auch in Bochum zur Gründung eines Arbeiter- und Soldatenrats, und dem Vorsitz von Fritz Husemann. Im Gegensatz zu anderen Teilen Deutschlands verlief der Übergang von der Monarchie zur Weimarer Republik relativ ruhig.[152] Die ersten Kommunalwahlen nach Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts fanden 1919 statt. Das Jahr 1919 war auch ein kulturell bedeutendes Jahr für Bochum. So wurde das Städtische Orchester gegründet. Das Stadttheater zeigte im April 1919 mit Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen das erste Stück seines Gründungsintendanten Saladin Schmitt, Theater und Intendant erlangten später hohes Ansehen. In dem hinter dem Theater liegenden Haus Rechen eröffneten das Heimatmuseum und Stadtarchiv. Dessen Leiter, Bernhard Kleff, wurde erster Vorsitzender bei der 1921 gegründeten des „Vereinigung für Heimatkunde“ (heute Kortum-Gesellschaft Bochum). Im selben Jahr entstand die Städtische Gemäldegalerie. Die Stadt Bochum erwarb 1921 das Haus Kemnade, der Henkenberg in Stiepel und ein Jahr später die Burg Blankenstein.[152] Die Erwerbungen des Landbesitzes weit vor den Grenzen der damaligen Stadt wurde für ein Stadtgut zu der Gewinnung von Säuglings- und Vorzugsmilch für den Milchhof der Stadt Bochum[156] sowie für die Trinkwassergewinnung genutzt. Auch der Erholungswert für die Städter war ein Grund,[157] aber auch um Ansprüche auf Gebiete der Gemeinde Blankenstein bei neuen Eingemeindungen zu erheben.[158][159] 1922 wurde die erste, noch rein mechanische Stufe des Klärwerks Oelbachtal errichtet. Der TuS 1848 Bochum errichtete 1921 ein Stadion mit Platz für etwa 50.000 Zuschauer an der Castroper Straße. Zu diesem Zeitpunkt war das Bochumer Stadion eines der modernsten und größten Fußballstadien Deutschlands, sodass am 2. Juli 1922 die deutsche Fußballnationalmannschaft hier die Ungarn zu einem Freundschaftsspiel empfing.[160]

Trotz dieser einzelnen Entwicklungen im Leben der Stadt hemmten die Folgen des Krieges – Arbeitslosigkeit, Streiks und die Geldentwertung – das weitere Wachstum. Hinzu kamen auch noch zwei Ereignisse mit bewaffneten Konflikten.

Ruhraufstand 1920[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab- und Denkmal zum Ruhraufstand, Laer

Infolge des Kapp-Lüttwitz-Putsches im März 1920 kam es im ganzen Ruhrgebiet zu Widerstand, Generalstreiks und Kämpfen. Daraus entsteht später der Ruhraufstand. In Bochum Gebiet kam es, abgesehen von kleineren Gefechten in Wattenscheid, zu keinen Kämpfen. Dennoch kam es zu ca. 100 Todesfällen von Bochumer, primär durch Kampfhandlungen im Gebiet um Haltern und Hamm. Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes Anfang April 1920 kam es noch zu „Säuberungsaktionen“ der Reichswehr. Mitte April wurden mehrere Mitglieder der örtlichen Arbeiterwehr verhaftet und teils schwer misshandelt. Drei Arbeiter wurden „auf der Flucht“ erschossen.[161] An die Ereignisse erinnern zwei Grabstätten auf den ehemaligen kommunalen Friedhöfen in Laer[162] und Werne.[163] Auf konfessionellen Friedhöfen an verschiedenen Orten wurde diesen Todesopfern oft eine letzte Ruhestätte verweigert. Dies führte in Weitmar, wo man neun Todesopfern die Bestattung verweigerte, zur Gründung des Kommunalen Friedhof auf Initiative des Gemeindevorstehers Heinrich König.[164]

Notgeld der Stadt Bochum während der Hyperinflation 1923

Französische Ruhrbesetzung 1923–1925[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab dem 11. Januar 1923 besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet, weil die Reparationsleistungen des Vertrags von Versailles nicht erfüllt wurden (Ruhrbesetzung). Bochum wurde am 15. Januar 1923 besetzt.[152] An dem Abend war der erste Tote, der Schlosserlehrling Josef Birwe, im Rahmen der Ruhrbesetzung zu beklagen.[165] Bei der Auflösung einer Versammlung vor dem Eisenbahnbetriebsamt an der Königsallee 47 wurde der unbeteiligte Jugendliche von einem Querschläger verletzt.[166] Er wurde in Wiemelhausen begraben. Im Reichstag wurde an ihn gedacht.[167] Auf der Zeche Prinz-Regent wurde am 17. Februar 1923 der junge Arbeiter Erhard Sieghart durch einen Gewehrschuss getötet. Er hat ein Ehrengrab auf dem Friedhof Altenbochum.[153] In der Innenstadt wurde am 22. Februar bei einem Zwischenfall der Arbeiter Robert Rose erschossen. Er wurde in der NS-Zeit als „gefallener Ruhrkämpfer“ von Wiemelhausen auf den Ehrenfriedhof auf dem Blumenfriedhof umgebettet.[168] Im Verlaufe der Jahre der Besatzung wurden insgesamt neun Bochumer durch Soldaten oder Unfälle getötet und etliche verletzt.[165] Auf dem Friedhof in Grumme wurde ein französisches Gräberfeld eingerichtet. Vier französische Soldaten wurden während der Besatzungszeit beigesetzt. Nach dem Ende der Besatzungszeit wurden sie nach Frankreich überführt.[169]

Da die französischen Militärs die Schutzpolizei aus dem Besatzungsgebiet ausgewiesen hatten, übernahm die Berufsfeuerwehr zusammen mit anderen Personen als Ersatz den örtlichen Stadtschutz. Im Mai 1923 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen kommunistischen Gruppen und des Stadtschutzes. Dabei kam es am 25. Mai zu einer Belagerung der Feuerwehrwache an der Südstraße und Kämpfen, die auch noch die nächsten Tage anhielten.[149][152][165] Auf Wachposten stehend, wurde der Stadtobersekretär Fritz Blum angeschossen und starb am 30. Mai. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Ehrenfriedhof des Blumenfriedhofes bestattet.[170] Insgesamt gab es in den Maitagen sechs Tote und über 100 Verletzte.[165]

Nach dem Abzug der Franzosen am 21. Juli 1925[165] wurde am 17. September 1925 die „Befreiungsfeier für Westfalen“ in Bochum abgehalten. Dazu kamen neben dem Reichspräsidenten Hindenburg viele prominente Vertreter der Reichsregierung und Westfalens.[152] Über die Ereignisse veröffentlichte Paul Küppers ein umfangreiches Buch.[165]

Luftbild der Bochumer Innenstadt 1931

Aufschwung ab Mitte der 1920er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Radrennbahn an der Hattinger Straße wurde 1924 eröffnet. 1925 wurde ein Säuglingsheim gebaut, die spätere Kinder- und Jugendklinik. Der Omnibusbetrieb der BOGESTRA wurde 1926 in Bochum aufgenommen.

Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte in den Jahren 1925 bis 1929. Das Friedrich-Lueg-Haus wurde 1925 als erstes Hochhaus Bochums eröffnet. Nach Plänen des bekannten Architekten Wilhelm Kreis wurde die Kommunalbank und die Verwaltung des Bochumer Vereins für das Werk Höntrop erbaut. Zahlreiche weitere Großbauten entstanden wie das im Oktober 1929 eingeweihte Parkhotel Rechen,[171][172] welches als beste Hotel in Westdeutschland galt, die neue Polizeiwache an der Uhlandstraße im Stil des Backsteinexpressionismus oder im Stil des Bauhauses, das Kino Lichtburg.[173] Ein nicht unerheblichen Einfluss an dem Wachstum Bochums hatte der Oberbürgermeister Otto Ruer sowie der Bürgermeister Franz Geyer und der Kulturpolitiker Wilhem Stumpf.[171] Auch die Pläne für ein neues Rathaus wurde zu Zeit umgesetzt.

Bochum nach der Eingemeindungen 1929

In dieser Zeit wurden weitere Vororte dem Bochumer Stadtgebiet zugeschlagen. Durch Eingemeindungen (Altenbochum, Weitmar, Hordel, Riemke, Bergen (Bochum) sowie Teile von Eppendorf, Höntrop, Westenfeld (Bochum) und Teil von Eickel) kam Bochum 1926 auf 213.462 Einwohner und ca. 50 km² Fläche und 1929 nach weiteren Eingemeindungen (Gerthe (Bochum), Hiltrop, Harpen (Bochum), Werne (Bochum), Langendreer, Laer (Bochum), Querenburg, Stiepel (Bochum), Linden (Bochum), Dahlhausen (Bochum), Teil von Somborn) auf 322.514 Einwohner und auf eine Fläche von ca. 121 km². Nach den Eingemeindungen bezeichnet man sich damals als „… größte Kohlenstadt des Kontinents“.[174] Das Stadtgebiet reichte nunmehr bis zum nördlichen Ruhrtal, und im Süden weiter als das ehemalige Amt Bochum. Allerdings wurde dem Bochumer Begehren nach Gebieten von Hattingen nicht entsprochen. Auch Versuche die Gemeinden von Wanne, Eickel und Herne einzugemeinden, schlugen fehl. Somit gab es keinen Zugang zum wirtschaftlich wichtigen Rhein-Herne-Kanal, ebenso konnten andere Planungen, wie ein Stichkanal, nicht ausgeführt werden.

Planung und Bestand der Verbandsstraßen in Bochum und Wattenscheid in den 1930er

Der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR), zu dem Bochum auch seit 1920 gehörte, plante seit Mitte der 1920er städteübergreifende Verbandsstraßen. Die Ost-West-Verbindung OW IV, der „Ruhrschnellweg“ (heute Autobahn A 40) von Werl nach Duisburg, wurde zu einer Hauptverkehrsader für Bochum. Um 1929 waren große Teile fertiggestellt. Zwischen der Stadtgrenze zu Wattenscheid bis zum Friedhof Grumme war die Straße nach einflussreichen Persönlichkeiten benannt:⁣ August-Brust-Ring (ab den 1930er Schlageter-Ring), Loebker-Ring, Otto-Hue-Ring (ab den 1930er ebenfalls Loebker-Ring), Gersteinring. Danach lief sie als Dortmunder Straße weiter.[35] An der neuen Hauptstraße entstanden 1930 die Epiphaniaskirche,[175] 1929 der damals als „Westdeutschlands modernste“ bezeichnete Schlachthof,[176] sowie im selben Jahr die zweite Feuerwache für Bochum an der Frida-Schanz-Straße. Dieses wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Hauptwache für Bochum.[149]

Weitere Verbandsstraßen damals nur geplant waren, waren die Nord-Süd-Verbandsstraße NS VII bzw. NS VII e.[177] Später wurde aus der Planung der Bochumer Ring, die heute die A 448 und der Sheffieldring. Die Verbindung über Linden nach Hattingen war als NS VII a, die spätere Königsallee auch als NS VII geplant.[177] Diese wurde schon in den späten 1920er fertiggestellt, ab 1928 führte auch die Kemnader Brücke über die Ruhr.[178] Die Koster Brücke nach Hattingen war schon 1925 eröffnet.[179]

Das Deutsche Bergbaumuseum wurde 1930 von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. 1931 wurde das neue Bochumer Rathaus eröffnet, 1932 die neue Hauptpost.[180]

Die Weltwirtschaftskrise von 1929 hatte sich auch in Bochum niedergeschlagen. 1932 waren 37.000 Männer und 5.000 Frauen arbeitssuchend, Mitte des Jahres musste die Stadtverwaltung die Summe von 24 Mio. Reichsmark für Wohlfahrtspflege und Erwerbslosenfürsorge aufbringen.[180]

Nationalsozialismus, Gau-Hauptstadt und Zweiter Weltkrieg (1933–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erneutes Hissen der Hakenkreuzflagge, 13. März 1933

NS-Zeit nach der Machtübergabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit des Nationalsozialismus war Bochum Verwaltungssitz vom Gau Westfalen-Süd der NSDAP. Seit 1931 hatte Bochum diese Funktion inne.[181] Nach der Machtübergabe an die NSDAP vom 30. Januar 1933, kam es auch zu feierlichen Kundgebungen für Adolf Hitler. Sie erreichten aber nicht die Größe wie in anderen Städten.[182] Die eigentliche Siegesfeier wurde sonntags darauf, am 5. Februar 1933, am Fuße des Bismarckturms im Stadtpark zelebriert.[183][184] Am 12. Februar 1933 kam es zu einer Demonstration der Eisernen Front mit um 10.000 Teilnehmern statt. Bei der Kundgebung gab es noch Reden von Franz Vogt, Fritz Husemann und Heinrich König.[185][186] Diese dürften vor Verhaftung und Verfolgung die letzten öffentlichen Auftritte der Politiker gewesen sein.

Am 14. März 1933, einen Tag nach der schon nur noch bedingt freien Stadtverordnetenwahl, wurde unter großen Pomp, unter anderem mit einem Aufmarsch der SA-Standarte 17, die Hakenkreuzfahne auf dem Bochumer Rathaus gehisst.[187] Am 12. April 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Stadt Bochum ernannt.[181] Im Dezember 1933 wird die gemeindliche Selbstverwaltung ausgelöst,[188] die Oberbürgermeister wurden nun von der NSDAP eingesetzt.

Schon direkt nach der Machtübertragung, aber spätestens offen ab März 1933, wurden in Bochum politische Gegner verhaftet und verfolgt (Otto Ruer, Fritz Husemann, August Bahrenberg, Heinrich König und viele andere). Etliche Gegner des NS-Staates wurden in wilden KZs misshandelt, wie in der ehemaligen Zeche Gibraltar. Ein weiterer Folterort war in der Innenstadt, die Plutogaragen, hinter dem Sitz der Gauleitung, an der Kanalstraße 40 (heute Nordring 61).[189] Gleichzeitig wurden Zeitungen, wie das sozialdemokratische Volksblatt, verboten und die Gewerkschaftshäuser besetzt.[181][190] In Bochum erfolgte die Bücherverbrennung am 9. Juni 1933[191] auf dem Kaiser-Friedrich-Platz.[192]

Ein Stelenweg erinnert an die jüdische Geschichte von Bochum. Hier die Stele zu Else Hirsch und den Kindertransporten.

Zur jüdischen Religionsgemeinschaft zählten in den 1930er in Bochum und Wattenscheid um die 1.200 Personen. Wie überall im 3. Reich wurden schon ab dem 1. April 1933 jüdische Geschäfte boykottiert.[181] Im Kaufhaus Kortum wurde ab August 1935 die „Bescheinigung über den erfolgreichen Vollzug der Arisierung“ in einer Vitrine im Eingangsbereich präsentiert. Am 9. November 1938 fand die Pogromnacht statt. In dieser wurde auch die Bochumer Synagoge in Brand gesetzt. Die ersten jüdischen Bürger wurden in die Konzentrationslager verschleppt, jüdische Einrichtungen und Wohnungen wurden zerstört. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt zehn Kindertransporten nach Holland und Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten. In Bochum sind 517 und aus Wattenscheid 83 jüdische Bürger namentlich bekannt,[193] die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, davon waren 19 jünger als 16 Jahre alt.

Die Bochumer NS-Musterbetriebe, 1938

Bochum wurde in der Vorkriegszeit oft von hohe Vertreter des NS-Staates besucht, neben Adolf Hitler auch Reichswehrminister Werner von Blomberg, Heinrich Himmler,[194] Alfred Rosenberg, Rudolf Heß[195] und andere. Besonders der Bochumer Verein, insbesondere die Verwaltung an der Essener Straße, mit dem Blick auf das Röhrenwalzwerk im Werk Höntrop, war ein beliebtes Ziel, einer der Gäste war der Edward, Duke of Windsor am 16. Oktober 1937. Auch Reichsminister Göring war dort am 9. Mai 1935 ein Gast, bevor er das vom Bochumer Verein gegossenen Schwertdenkmal einweihte.[196] Dieses vom Bildhauer Willy Meller und dem Architekten Emil Rudolf Mewes entworfene Ehrenmal mit der Inschrift „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“ war gefallenen Werksangehörigen des Bochumer Vereins gewidmet. Mehrere Bochumer Firmen wurden als „Nationalsozialistische Musterbetriebe“ ausgezeichnet, darunter im Jahr 1937 der schon erwähnte Bochumer Verein, die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei.[197][181] 1939 erhielten auch der Bochumer Anzeiger und die Westfalenbank diese Auszeichnung.[198] Die Glocke der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin mit der Inschrift „Ich rufe die Jugend der Welt“ wurde vom Bochumer Verein gegossen, und im Dezember 1935 für einige Zeit auf dem Rathausvorplatz ausgestellt.[199] Durch den Bau einer Kaserne am Castroper Hellweg von 1937 bis 1939 wurde Bochum zur „Garnisonstadt einer Flugabwehr-Einheit“.[200]

Trauerhalle des neue Hauptfriedhofs, 1938

In der Stadtentwicklung der Vorkriegszeit waren zwei bedeutende Ereignisse, die Gründung des Bochumer Tierparks im Jahr 1933,[201] sowie im April 1935 die Eröffnung des neuen Hauptfriedhofes am Freigrafendamm.[202] Weiterhin wurde beim Bergbau-Museum ab 1936 ein Besucherbergwerk eingerichtet.[203] Das Bochumer Schauspielhaus hatte bereits in den 1920er Jahren viel Aufmerksamkeit mit thematischen Wochen (so die Shakespeare-Woche 1928) auf sich gezogen. Dieses wurde in den 1930er fortgesetzt, so mit der Aufführung aller dramatischen Werke von Schiller 1934 und der Zweite Shakespeare Woche mit allen Römerdramen 1937.[204] Diese Aufführungen begründeten den deutschlandweiten Ruf des Theaters. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Westfälischen Schauspielschule im Jahr 1939.[205]

Über Deutschland Grenzen hinaus bekannt wird auch der Bochumer Radsport, hauptsächlich durch die Erfolge von Walter Lohmann, der bei Radrennen der Steher im Jahr 1937 Weltmeister wird, und im Amsterdam 1938 auf den zweiten Platz kommt. Der VfL Bochum 1848 e. V. entstand am 14. April 1938. Damals wurden im Zuge der Gleichschaltung auf Anordnung des nationalsozialistischen Fachamtes Fußball in etlichen Städten des Großdeutschen Reichs die konkurrierenden Vereine in einem zentralen Großverein konzentriert. So wurden auch in Bochum der Turnverein 1848, der TuS Bochum 08 und Germania Bochum zum VfL Bochum 1848 zusammengeschlossen. Die Jahreszahl 1848 hat der VfL vom TV 1848 übernommen.[206]

Der Zweite Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Denkmäler als „Metallspende an den Führer“ eingeschmolzen,[207] darunter auch der Kuhhirte und die Statue des Grafen Engelbert.[208]

Ein Tagesangriff am 12. Oktober 1944. Über dem Flügel des Flugzeugs ist die Zeche Hannover und links oben die Siedlung Dahlhauser Heide, die Kläranlage und das Zwangsarbeiterlager der Zeche Hannover zu erkennen.
Bochum und die Gussstahlfabrik Bochumer Verein, 1944
Bochum und der Bochumer Verein nach den Angriffen der RAF, November 1944

Seit Beginn des Krieges wurden Kriegsgefangene und Fremdarbeiter unter Zwang für die ausfallende Arbeitskraft der Soldaten im Bergbau, in der Industrie oder auch beim Bunkerbau eingesetzt. Mit dem 16. Mai 1940[209][210] begannen die ersten Luftangriffe auf Bochum. Der Bau von Luftschutzbunkern in Bochum und Wattenscheid wurde im Ende 1940 begonnen. Es wurden zuerst hauptsächlich untertägige Luftschutzbauten gebaut. Allerdings blieben die Angriffe die ersten beiden Jahre relativ gering. Ein erster größerer Angriff ereignete sich am 2. Juni 1942 auf den Stadtteil Dahlhausen. In Bezug auf die folgenden Jahre war es aber nur ein mittelschwerer Angriff. Am 14. Mai, 13. Juni, 26. Juni und 10. Juli 1943 erfolgten die ersten Großangriffe im Rahmen des Battle of the Ruhr. Dabei wurden unter anderem das Haus Weitmar, die Christus-, Paulus- und Johanniskirche sowie Teile des Rathauses zerstört. Es folgten weitere 150 größeren Bombenangriffen auf Bochum, davon weiter 8 Großangriffe.[211] Insgesamt sollten 550.000 Bomben auf der Stadt niedergehen. Am 17. Mai 1943 erfolgte im Rahmen der Operation Chastise die Sprengung der Möhnetalsperre, wodurch es Überschwemmungen im Bochumer Süden gab.[212] Durch die Zahl der steigenden Luftangriffe suchten etliche Bewohner Schutz auf dem Land. Es wurden mehr als 16.000 Schulkinder (rund 41 v. H.) im Rahmen der Kinderlandverschickung (KLV) oder durch verwandtschaftlicher Hilfe aus dem Ruhrgebiet evakuiert. Vom 26. Juni bis zum 15. Juli 1943 erfolgte dann die Verlegung von weiteren rund 16.000 Schulkinder in die für Bochum als Auffanggebiet bestimmte Provinz Pommern, sowie auch nach Bayern. Nur ein kleiner Rest an Kindern hielten sich in den letzten Kriegsjahren in Bochum auf.[213][214]

Ein wichtiges Ziel unter anderem war der Bochumer Verein als drittgrößter Betrieb der Vereinigten Stahlwerke AG.[215] Am 4. November 1944 erfolgte der schwerste Angriff auf Bochum. Ab 19.00 Uhr trafen binnen einer Stunde 10.000 Sprengbomben und über 130.000 Brandbomben die Stadt. Dadurch starben 1.300 Menschen, 2.000 wurden verwundet und 70.000 wurden obdachlos.[216] In der Stadt insgesamt wurde über 20 Prozent komplett zerstört, im Innenstadtbereich waren es bis zu 60 Prozent Totalzerstörung, und weiter 30 Prozent teils schwerbeschädigt.[217] Bis heute werden regelmäßig Fliegerbomben als Bombenblindgänger gefunden und müssen durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden.

Kriegsbedingt kam es kaum zu neuen vollendeten Bauten außerhalb des Luftschutzes. Nur das Krematorium des Hauptfriedhofes wurde 1942 eingeweiht.[218] Nur einige wenige Pläne im „Geist der Großmannsucht geborene“ Pläne wurden begonnen, wie der Baubeginn zu einer Waldschule in Rechener Park als Ersatz nach der Verlegung der Gauleitung Süd in die Schillerschule, oder einen unnötigen Ausbau des Schützenhofes.[219]

Der Mangel an Arbeitskräften machte sich im Laufe des Krieges immer stärker bemerkbar. So wurde in Bochum u. a. ein Außenlager des KZ Buchenwald an der Brüllstraße errichtet, um Häftlinge beim Bochumer Verein zu beschäftigen. Im Spätherbst 1944 waren insgesamt etwa 32.500 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene in Bochum registriert und es gab mehr als 100 Lager (siehe Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid). Vor dem Einmarsch der Alliierten gab es bei Kriegsendphaseverbrechen in Bochum und Wattenscheid über 48 Tote.[220] So wurden 20 Gefangene im Sitz der Gestapo an der Bergstraße erschossen und im Stadtpark verscharrt.[221] Ein anderes Opfer war ein Bochumer Feuerwehrmann, der einen abgeschossenen US-amerikanischen Flieger schützen wollte; er wurde in derselben Nacht von der Gestapo erschossen.[222] Auf über 12 Friedhöfen im Stadtgebiet wurden über 2.250 Fremd- und Zwangsarbeiter, teils in „Kriegsgrabstätten für im II. Weltkrieg Gefallene verschiedener Nationen“, zur letzten Ruhe gebettet.[153]

Anfang April hatten die Alliierten Streitkräfte das Ruhrgebiet in dem Ruhrkessel eingeschlossen. Am 10. April 1945 marschierten die US-Amerikaner in die Bochumer Innenstadt ein. Der Bürgermeister Dr. Geyer übergab ihnen die Stadt. Die hohen NS-Funktionäre, darunter der Oberbürgermeister Hesseldieck, waren kurz vorher in das noch sichere Sauerland „abkommandiert“.[223] In Bochumer Raum gab es nur wenige Kampfhandlungen, darunter in Langendreer. Die letzten Gefechte fanden im Bochumer Süden in Weitmar, Linden und Dahlhausen um den 15. April statt.[220] Kurz danach ging die Besatzungsverwaltung von Bochum an die britischen Truppen über und gehörte nun zur Britischen Besatzungszone. Von der britischen Militärverwaltung wurden in Bochum zwei DP-Lager eingerichtet zur Unterbringung sogenannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen.

Für den Raum Bochum endete damit die kriegerischen Handlungen knapp einen Monat vor der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Über 4.000 Bochumer starben bei den Bombardierungen, über 7.000 tote Soldaten aus Bochum waren zu beklagen und 1948 waren noch über 8.000 Bochumer vermisst oder in Gefangenschaft.[211] Nach zwölf Jahren Diktatur lag die Stadt in Trümmern und hatte einen ihrer größten Einschnitte in der Stadtgeschichte erlebt.

Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Kohlekrise (1945–1973)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt in Trümmern, Wiederherstellung der Demokratie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg gab es in Bochum um die 4 Millionen m³ Trümmer zu räumen.[224] Mit der Verordnung zur Trümmerbeseitigung vom 31. Mai 1946 begann die planmäßige Enttrümmerung.[225] Am 1. Oktober 1948 wurde dann der Neuordnungsplan für die Stadt verabschiedet. Dieser Plan, federführend vom Stadtbaurat Clemens Massenberg entwickelt, sah eine vollkommen neue Verkehrsführung vor. Straßen wurden verbreitert, der Anlegung eines bisher nicht vorhandene Innenstadtringes sowie die Verlegung des Hauptbahnhofes vor. Die Verwirklichung der Neuordnung dauerte bis in die 1960er.[225] Bochum war damit die erste Großstadt in Nordrhein-Westfalen, die einen Neuordnungsplan entwickelte.[226] Auch in den Vororten findet Wieder- und Neubau statt. So wird im Juni 1947 in Querenburg mit dem Bau der einer Siedlung für die Zeche Klosterbusch begonnen, es ist die erste Bergarbeitersiedlung in Deutschland nach dem Krieg.[225] Als am 29. April 1949 die größte Trümmerverwertungsanlage am Springerplatz den Betrieb aufnimmt,[225] sind bereits über 1 Million m³ Trümmer geräumt.[224] Trotzdem gab es noch Jahre nach dem Krieg Behelfswohnraum. Der Hochbunker an der Baarestraße und der Tiefbunker am Imbuschplatz dienten als Unterkünfte für Ausgebombte und Flüchtlinge und waren bis wenigstens 1952 als solche genutzt. Im Bunker Baarestraße wurden 1952 55 Familien mit 87 Personen und im Bunker Imbuschplatz 18 Familien mit 31 Personen im Verwaltungsbericht erwähnt.[227]

Am 15. August 1947 eröffnete die Stadt Bochum eine Erholungsstätte für heimkehrende Kriegsgefangene. Die meist aus der UdSSR zurück kehrenden Männer wurden vier Wochen, in besonderen Fällen acht Wochen hier zur Erholung untergebracht. 881 Heimkehrer fanden hier Aufnahme bis zur Schließung am 31. Oktober 1950.[228]

Luftbild des Stammgeländes des Bochumer Vereins, 1950er. Heute ist hier der Westpark.

Im kleinen Umfang starte bald nach dem Kriegsende auch wieder das kulturelle Leben. Ab dem 12. Juli 1945 konnte das Bochumer Orchester einen bescheidenen Konzertbetrieb aufnehmen.[229] Schon am 17. Dezember 1945 wurde im Stadtpark-Restaurant, dem sogenannten „Parkhaus“, im Stadtpark Bochum, das erste Theaterstück gespielt.[230] An dem Ort fanden bis zum Wiederaufbau des Theaters 1953 der Spielbetrieb statt. Die erste Bochumer Zeitung nach dem Krieg erschien am 18. August 1945 als Lokalausgabe der in Essen erscheinenden Ruhr-Zeitung. Fünf weitere folgten im Jahr 1946. Am 3. April 1948 wurde in Bochum die Westdeutsche Allgemeine Zeitung gegründet.[231] Im Jahr 1946 wurde von der Besatzungsmacht der Befehl zur Demontage wichtiger Produktionsanlagen des Bochumer Vereins gegeben.[225] Beim Beginn Anfang 1949 wurde diese Vorhaben durch passiven Widerstand teilweise blockiert.[225][232]

Die alliierten Besatzungsstreitkräfte ernannten zuerst einen Stadtausschuss, welcher die Stadt lenkte. Die neue Kommunalverfassung wurde von der Militärregierung der Britischen Besatzungszone nach britischen Vorbild eingeführt. Am 13. Oktober 1946 erfolgt die erste freie Kommunalwahl seit 17 Jahren.[233] Der im selben Jahre am 8. März 1946 von der britische Militärregierung zum Oberbürgermeister bestimmte Willi Geldmacher wird am 30. Oktober von der Stadtverordnetenversammlung im Amt bestätigt und wird damit der erste gewählte Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg.[225] Dieser Funktion war eine ehrenamtliche Repräsentation der Stadt. Des Weiteren gab es in einer Doppelspitze einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Der bereit 1946 als Stadtdirektor benannte Gerhard Petschelt übernahm dieses Amt 1952 und blieb es für 24 Jahre, in den Zeiten der Kohlenkrise und des Strukturwandels. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland weht auch auf dem Rathaus wieder die Schwarz-Rot-Goldene Flagge.[234]

„Wirtschaftswunderzeiten“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 73. Deutsche Katholikentag fand vom 1. bis 4. September 1949 unter dem Motto „Gerechtigkeit schafft Frieden“ als erstes Großereignis nach dem Krieg statt. Für die Anreise der Teilnehmer wurde eigens anstelle des im Krieg zerstörten Bochumer Hauptbahnhofs ein provisorischer Neubau errichtet, der Katholikentagsbahnhof.[235] Der Bochumer Verein engagierte sich nicht ganz uneigennützig für die Veranstaltung, um die ehemalige Kanonenhalle (Mechanische Werkstatt II), auch B. V. Halle genannt, vor der Demontage zu retten. 60.000 Menschen kamen zur Eröffnungsveranstaltung in der Halle zusammen.[236] Knapp 600.000 Menschen besuchten den Abschlussgottesdienst auf einem eigens angelegten Festplatz. Der Hochaltar ergab mit den Hochöfen des Bochumer Vereins eine eindrucksvolle Kulisse.[237][238] Die Halle, die sich als passend für Großveranstaltungen gezeigt hatte, war bis Ende der 1950er die größte „Veranstaltungshalle“ im mittleren Ruhrgebiet. Dort fanden neben Sportveranstaltungen, z. B. den Deutschen Kunstturn-Meisterschaften 1951[239] auch die Übergaben von Glocken des Bochumer Vereins an die Weltfriedenskirche in Hiroshima statt.[240][241]

Die Halle wurde in den 1950ern für viele Bundes- und Landestreffen von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Gebieten genutzt, oft mit Zehntausenden Besucher. Von allein 14 Treffen wird in der Bochumer Jahresschau berichtet, teils mit hochrangigem Besuch.[242] Dies hat Bochum über Deutschland hinaus den nicht immer glücklichen Ruf eingetragen, die Stadt der Vertriebenentreffen zu sein.[243] Es war mit ein Grund dafür, die Nutzung der B. V. Halle aufzugeben und in den frühen 1960ern die Ruhrlandhalle als neuen Veranstaltungsort zu errichten.

Anlässlich des „Bundestreffens der Ostpreußen“ in Bochum übernahm die Stadt am 8. Mai 1953 die Patenschaft für die Kreisgemeinschaft Neidenburg,[244] einer Vereinigung der vertriebenen deutschen Bevölkerung aus Stadt und Kreis Neidenburg. Neidenburg war der ehemalig südlichsten Kreis in Ostpreußen. Im Jahr 1961 wurde in der Neidenburger Siedlung in Riemke ein Gedenkstein mit der Inschrift Kreis Neidenburg / Stadt Bochum / Schicksalhaft verbunden / 8. Mai 1953 enthüllt. Im selben Jahr wurde auch die erste ständigen Ausstellung des Patenkreises Neidenburg in Haus Kemnade eröffnet.[245] Heute ist die Ausstellung Neidenburger Heimatstube im Amtshaus Werne zu finden.[246]

Der neue Bochumer Hauptbahnhof und die östliche Innenstadt um 1958

Die Instandsetzung von Gebäude und Wohnungen, die beschädigt worden waren, war Ende 1949 weitestgehend abgeschlossen. Es begann die Phase von Wiederaufbau und Neubauten,[225] wodurch gerade die Innenstadt ein vollkommen neues Gesicht bekam. Der Neubau des Stadtbades, welches am 17. Dezember 1952 eingeweiht wurde,[225] erregte mit seinen technischen Neuerungen bundesweite Aufmerksamkeit. So fanden hier auch 1953 Deutsche Meisterschaften statt.[225] Nachdem das Parkhaus im Stadtpark seit Dezember 1945 als Ausweichbühne gedient hatte, konnte mit der Eröffnung des Schauspielhauses Bochum am 23. September 1953 der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden.[225][247] Eine der größten Punkte der Neugliederung der Stadt war die Verlegung des Hauptbahnhofes, und die Konzentration von zwei zentralen Bahnhöfen auf den neuen Bahnhof. Die damit verbundenen Veränderungen an Bahnanlagen, die Neuanlage von Straßen, Veränderungen der Straßenbahnlinien und neue Ausrichtung der Innenstadt waren ein heute kaum vorstellbares Unternehmen, das erst mit dem neuen Hauptbahnhof in Berlin wiederholt wurde.[248] Erstmals besaß Bochum auch einen zentralen Busbahnhof. Am 30. Mai 1957 wurde der neu gebaute Hauptbahnhof in Betrieb genommen, die Eröffnung erfolgte am 6. Juni 1957.[225]

Auch in den Vororten wurde stark gebaut. Aus Mitteln des Marshallplan wurde an der Gerther Heide von 1953 bis 1956 für Bergarbeiter eine Siedlung mit 383 Wohnhäusern erbaut.[249] Eine der Siedlungen für sogenannte „Sowjetzonenflüchtlinge“ wurde mit 408 Wohnungen an der Buselohstraße Mitte der 1950er errichtet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 44.305 anerkannte „Heimatvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge“ in Bochum, damit hatten 13 % der Bevölkerung ein Fluchthintergrund.[250] Als erster Schulneubau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1952 die großflächig gebaute Eifelschule (heute Hilda-Heinemann-Schule) in Hiltrop eingeweiht. Bis 1957 waren 25 neue Schulen gebaut.[251] Der Neubau der Hildegardis-Schule wurde am 13. November 1957 eingeweiht.

1956 eröffnete Fritz Graetz das Radio- und Fernsehwerk Graetz KG. Hier war es der städtischen Wirtschaftsförderung einen namhaften Betrieb nach Bochum zu holen, der vorrangig Arbeitsplätze für Frauen anbieten konnte. Aufgrund der Ausrichtung auf Schwerindustrie waren diese Art der Beschäftigung gering.[225] Am 7. Oktober 1957 gelang es Heinz Kaminski in der im Bochumer Ortsteil Sundern 1946 gegründeten Sternwarte Bochum, ⁣⁣die Signale des Satelliten Sputnik zu empfangen.[225][252] In einem Neubau des nun unter „Institut für Satelliten- und Weltraumforschung“ benannten Institutes wurde 1967 eine Parabolantenne von 20 m Durchmesser errichtet.[253] Das Museum Bochum – Kunstsammlung wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. Als zweites Einkaufszentrum nach US-amerikanischem Muster in Deutschland wurde 1964 der Ruhr-Park eröffnete. Die Fläche wuchs über die Jahrzehnte von 24.000 m² auf 125.000 m² (Stand 2017).[253] Auch 1964 wurde das Planetarium Bochum errichtet, eines der größten in Deutschland und damals wie heute eines der weltweit modernsten Einrichtungen dieser Art.[253] Es gehört zu den repräsentativen Bauten, die das Stadtbild am Ende des Baubooms des Wiederaufbaus prägten. Ein weiteres ist das die Stadtmitte überragende Europa-Haus aus dem Jahr 1962, sowie die Hauptverwaltung des Bochumer Vereins aus dem Jahr 1964 an der Alleestraße. In den folgenden Jahrzehnten ebbte der Bauboom ab (abgesehen von dem Bereich der Ruhr-Universität), zum einen waren viele Funktionsgebäude fertiggestellt, zum anderen kamen die wirtschaftlichen Probleme der nächsten Jahrzehnte hinzu.[253]

Zeche Robert Müser, Kohle liegt auf Halde, 1961

Kohlekrise und Strukturwandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits um 1958 begann auch in Bochum die Kohlekrise mit Feierschichten auf den Bergwerken und dem Anlegen von Kohlehalden sichtbar zu werden. Mit der Zeche Prinz-Regent wurde im Februar 1960 das erste Großbergwerk in Bochum, und eines der ersten im Ruhrgebiet, geschlossen.[254] Die ungünstige Lagerung der Flöze im Bochumer Raum stand einer stärkeren Mechanisierung im Wege.[66] Allein in dem Zeitraum von 1960 bis 1964 schlossen acht Großzechen, und 20.000 Bergleute verloren ihren Job.[255] Es ergaben sich durch den frühen Ausstieg aus dem Ruhrbergbau auch einige Kuriositäten. So sollte das Kraftwerk Springorum mit Kohlen der direkt benachbarte Zeche Prinz Regent beliefern werden. Da dies wegfiel, wurde per Bahn bis 1985 Kohle aus Essener Zechen angeliefert.[66]

Die Stadtverwaltung hatte zu diesem Zeitpunkt schon Verhandlungen mit der Adam Opel AG aufgenommen, und im Sommer 1960 konnte ein Vertrag über die Ansiedlung eines Werkes in Bochum unterschrieben werden. Dafür wurde die Fläche der ebenfalls stillgelegten Zeche Dannenbaum genutzt. Das Werk Bochum I nahm am 10. Oktober 1960 die Produktion auf. Die Werke Bochum II/III wurden 1962 errichtet, teilweise auch auf dem ehemaligen Zechengelände der Zeche Bruchstraße. Bereits zum Ende des gleichen Jahres beschäftigte Opel über 10.000 Arbeiter,[256] das Werk war eine wichtige Kompensation für die im Bergbau wegfallenden Arbeitsplätze.

Luftbild der Ruhr-Universität im Jahr 2014

Schon 1961 wurde mit der Suche nach einem Standort für eine neue Universität in Westfalen begonnen. Mit der Abstimmung am 19. Juli 1961 im Landtag Nordrhein-Westfalens bekam Bochum den Zuschlag. Dies war die erste Universitätsneugründung in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach jahrelangen Vorarbeiten wurde die Ruhr-Universität Bochum am 30. Juli mit einem Festakt im Schauspielhaus eröffnet. Der erste Student schrieb sich am 20. Oktober 1965 ein. Die angepeilte Zahl von 10.000 Studenten wurde schon einige Jahre später überschritten (heute über 44.000 Studenten). Die Universität und weitere wissenschaftliche Betriebe wurden in den Zeiten der Kohlekrise neben Opel eine der wichtigsten Arbeitgeber in Bochum.

Blick von der Gahlenschen Straße auf die Hochöfen des Bochumer Vereins um 1962

Im Zuge der beginnenden Stahlkrise wurden der Bochumer Verein, einst größter Arbeitgeber von Bochum und im Deutschen Kaiserreich zeitweise der zweitgrößter Stahlkonzern, schrittweise von dem Krupp-Konzern übernommen.[257] Im Herbst 1965 war die Übernahme abgeschlossen.[258] 1968 wurden die fünf Hochöfen ausgeblasen. An der Stelle betrieb der Bochumer Verein seit 1876 Hochöfen.[259] Damit endete eine über 90-jährige Epoche, und der Beginn der zunehmenden Bedeutungslosigkeit von Bochum als Stahlstandort.

Bochum errichtete 1962 die erste geordnete Mülldeponie. Dabei wurde das Prinzip des land-filling erstmals in Europa angewendet[260]. Die Musikschule Bochum wurde 1967 gegründet. Sie ist heute eine der größten Musikschulen Deutschlands. Im Juni 1971 gelang dem VfL Bochum der Aufstieg in die Erste Bundesliga. Die Erich Kästner-Schule wurde als erste Gesamtschule Bochums eröffnet. 1973 erfolgte die Stilllegung der letzten Bochumer Zechen (Zeche Hannover). Bochum war damit die erste Großstadt des Ruhrgebietes, dass keinen Bergbau mehr besaß.[255] Auf der Zeche Holland in Wattenscheid, welches kurz danach mit Bochum zusammen gelegt wird, endet die Förderung am 15. Januar 1974. Jahrhunderte des Bergbaus in Bochumer Raum gingen zu Ende.

Bochum nach dem Ende des Bergbaus (1973–1999)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1975 wurden die Städte Bochum und Wattenscheid vom Landtag Nordrhein-Westfalens im Rahmen einer umfangreichen Gebietsreform (Ruhrgebiet-Gesetz) zu einer neuen Stadt mit dem Namen „Bochum“ zusammengeschlossen,[261] da im Ruhrgebiet keine kreisfreien Städte mit weniger als 200.000 Einwohnern mehr existieren sollten. Das von der Aktion Bürgerwille initiierte Bürgerbegehren, bei dem sich 71,43 Prozent der Wattenscheider für die Beibehaltung der Selbstständigkeit aussprachen, scheiterte.[262] Das Stadtgebiet hatten nun etwa 435.000 Einwohner[255] und ca. 145 km² Fläche. Weiterhin wurden die sechs Stadtbezirke eingerichtet. Als Reaktion auf die erweiterten Verwaltungsaufgaben wurde neue Verwaltungsgebäude geschaffen. Das Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) wurde 1980 übergeben[263], das Rathaus-Center (heute Technisches Rathaus) als gemischtes Einkaufs- und Verwaltungszentrum 1982.[264] Auch das Amts- und Landgericht erhielten durch markante Hochhäuser eine bedeutende Erweiterung.

Das Ruhrstadion im Jahr 1988.

Ab 26. Mai 1974 erreichte die S-Bahn das Stadtgebiet (S 1 Bochum Hauptbahnhof – Duisburg-Großenbaum, S. 3 Hattingen – Bochum-Dahlhausen – Oberhausen). Eine neue große Feuerwehrwache entstand 1975 an der Hanielstraße in Laer, in räumlicher Nähe zur Firma Opel, der Ruhr-Universität sowie der wachsenden Hustadt.[149] 1976 wurde das Klärwerk Oelbachtal ausgebaut. Das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen wurde 1977 von der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V. gegründet. Außerdem sicherte das Bochumer Modell die Medizinausbildung an der Ruhr-Universität Bochum. Die erste Stadtbahn-Strecke, die Linie 308/318 wurde 1979 fertiggestellt. Im selben Jahr wurde die Glocke der Weltausstellung von 1867 vor dem Bochumer Rathaus aufgestellt. Auch wurde der Kemnader See freigegeben, und ein Jahr später das dortige Freizeitzentrum übergeben.[265][266]

Mit einem Spiel des VfL Bochum gegen SG Wattenscheid 09 wurde am 21. Juli 1979 das umgebaute Stadion, nun mit dem Namen Ruhrstadion eröffnet.[267] Damals hatte das Stadion rund 50.000 Sitzplätze (heute um die 26.000 Plätze). Die Plätze waren nun überdacht. Im September 1981 fand das zweite Spiel der Nationalmannschaft in Bochum statt (Deutschland – Finnland 7:1). In Rahmen der Konzertreihe Künstler für den Frieden fand am 11. September 1982 im Ruhrstadion das größte von vier deutschlandweiten Konzerten statt. Vor etwa 200.000 Zuschauern traten über 200 Künstler auf, darunter Esther Bejarano, Joseph Beuys und Udo Lindenberg.[268][269]

Die zweite Bochumer Städtepartnerschaft wurde am 21. Oktober 1980 mit der nordspanischen Bergbaustadt Oviedo, der Hauptstadt von Asturien, eingegangen. Auf Vermittlung von Sheffield, Partnerstadt seit 1950,[225] wurde am 3. April 1987 eine weitere Städtepartnerschaft mit Donezk, einer Industriestadt im Kohlerevier des Donbass in der UdSSR eingegangen. Es war eine der ersten Städtepartnerschaften zwischen der Bundesrepublik und der UdSSR bzw. später mit der Ukraine. Nach dem Fall der Berliner Mauer kam als vierte Partnerstadt die thüringische Stadt Nordhausen am 17. Juni 1990 dazu.

Ende der 1970er und Anfang der 1980er erfasste die zweite Endindustrialisierungswelle auch Bochum. Bezog die Bochumer Mineralölgesellschaft, die größte private Mineralölgesellschaft Deutschlands, 1975 mit dem markanten „Bomin-Haus“ ihren neuen Hauptsitz, ging sie 1983 schon pleite. Weitere Beispiele sind die Konkurse alteingesessener Mittelständler wie der Maschinenfabrik und Eisengießerei Wolff in Linden 1978, des Ehrenfelder Maschinenbauunternehmens Mönninghoff 1984 sowie des Straßen- und Tiefbauunternehmens Gebr. Vogel in Langendreer, dem größten seiner Art in Bochum, 1985. Auch das Brauhandwerk verschwand fast vollständig aus Bochum. Die Schultheiss-Brauerei hatte die Müser-Brauerei in Langendreer 1960 und die Schlegel-Brauerei in der Innenstadt 1971 übernommen und schloss beide traditionellen Braustätten in den Jahren 1978 (Müser) und 1981 (Schlegel). Nur die lokale Privatbrauerei Moritz Fiege überlebte diese Konzentration des deutschen Brauereiwesens. Diese erneuten Verluste von mehreren Tausenden Arbeitsplätzen nach der Bergbaukrise waren nun nicht mehr kompensierbar, und die Arbeitslosenquote erreichte 1986 mit 15 % einen absoluten Maximalwert[253] (2021: 8,7 Prozent[270]). In der Folge erfasste die Entwicklung auch den Handel und die Konsumgüterindustrie. So schloss 1986 das Kaufhaus Wertheim, während das Traditionshaus Kortum (1991 Drehort der Fernsehserie Der große Bellheim) sich schrittweise verkleinerte und Mitte der 1990er-Jahre schloss.

In den Jahren 1981 und 1982 wurden nacheinander mehrere leere Fabrikgebäude von Hausbesetzern besetzt, um ein autonomes Kulturzentrum zu fordern. Die Auseinandersetzungen wurden weit über Bochums Stadtgrenzen hinaus bekannt. Nach der Räumung der letzten Bo-Fabrik in der Stühmeyerstraße verlagerte sich die Hausbesetzer-Szene in das Heusner-Viertel, das für eine Stadtautobahn abgerissen werden sollte. Dieses Viertel wurde im November 1986 geräumt.

Album-Cover „Bochum“ von Herbert Grönemeyer

Mit der Veröffentlichung der LP „4630 Bochum“ von Herbert Grönemeyer wurde die Bekanntheit der eher unansehnlichen Stadt bundesweit gesteigert. Das erste Bochum Total fand am 5. und 6. September 1986 statt. Zuerst ein kleines Festival auf zwei Bühnen, hat es sich heute zu einem der größten Rock- und Pop-Festivals in Deutschland entwickelt. Die Mathias-Claudius-Schule, eine Schule für behinderte und nicht behinderte Menschen, wurde in Bochum-Harpen gegründet und ist heute in Bochum-Weitmar ansässig. Für das Musical Starlight-Express wird extra eine Halle, zugeschnitten auf die Story des Stückes, gebaut. Die Eröffnung ist am 12. Juni 1988, und es wird eines der erfolgreichsten und langlebigsten Musicals überhaupt. 1989 wurde die Stadtbahnlinie U35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne Schloss Strünkede eröffnet. 1990 war Bochum gemeinsam mit Dortmund Veranstaltungsort des ersten gesamtdeutschen Turnfestes mit 120.000 Teilnehmern. Mit dem Aufstieg des SG Wattenscheid 09 in die 1. Bundesliga hat Bochum für einige Jahre zwei Mannschaften in der höchsten Fußballbundesliga. Nach dem Turnfest fand 1991 mit dem 24. Evangelischen Kirchentag eine weitere Großveranstaltung im Ruhrgebiet statt.

Starlight Express im Starlight Express Theater in Bochum (April 2018).

Die Situation Kunst (für Max Imdahl) wurde 1990 fertiggestellt. Ebenso der Chinesische Garten im Botanischen Garten und die neue Medizinhistorische Sammlung in einem alten Malakowturm der ehemaligen Zeche Julius-Philipp. Alle drei Objekte waren ein „Geschenk“ an die Ruhr-Universität zum 25-jährigen Jubiläum.

Die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten schlossen sich 1993 zur Region Mittleres Ruhrgebiet zusammen. Nachdem die Kohlekrise schon Auslöser für einen totalen Rückgang des Bergbaus war, gab es ab den 1970ern auch Probleme in der Stahlbranche, die früher das andere wirtschaftliche Standbein in der Montanstadt Bochum war. Deutlich zeigte sich dieses mit dem „Band der Solidarität“, eine Menschenkette, die sich am 14. Februar 1997 durch das ganze Ruhrgebiet zog.

1994 wurde in der Stadtverwaltung die Doppelspitze von ehrenamtlichem Oberbürgermeister und hauptamtlichem Oberstadtdirektor, als Chef der Verwaltung, aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Ernst-Otto Stüber war in Nordrhein-Westfalen der erste Oberbürgermeister in dieser Funktion, alle anderen Kommunen wendeten das geänderte Landesgesetz von 1994 erst bei der Wahl 1999 an.[271]

Zwei neue Feuerwehrwachen entstanden in den späten 1990er. Die neue Hauptwache in Werne wurde 1996 übergeben und löste die Wache an der Frida-Schanz-Straße ab.[272] Die neue Innenstadtwache wurde 1999 an der Bessemerstraße in Stahlhausen eingeweiht. In direkter Nachbarschaft und im selben Jahr wurde auf dem ehemaligen Gelände des Bochumer Vereins der erste Abschnitt des Westparks der Öffentlichkeit übergeben.[273]

21. Jahrhundert (seit 2000)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 bis zur Kulturhauptstadt Ruhr2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neue Synagoge Bochum

Der Ortsteil Höntrop erlangte im Januar 2000 mit dem Krater von Wattenscheid nationale Bekanntheit, durch den am 2. Januar der Zugang zu mehreren Wohnhäusern plötzlich abgeschnitten war und sie direkt am Abgrund standen. Der RuhrCongress wurde 2003 eingeweiht. Der Ost-Westtunnel der Bogestra wurde 2006 eröffnet. Die Linien 302, 306 und 310 wurden unter die Erde gelegt, die Bochumer Innenstadt war nun komplett schienenfrei. Damit konnte der Boulevard gestaltete werden, welcher 2006 eröffnet wurde. Seit dem gleichen Jahr ziert das Replik einer Heuer-Ampel, die Drehscheibe, wieder die Fußgängerzone. Seit 2007 ist der Bochumer Hausberg, der Tippelsberg, wieder für die Bevölkerung zugänglich.

Für die Bochumer Wirtschaft gab es in den 2000er etliche Rückschläge. Die Adam Opel AG plante 2004, auch in Bochum mehrere tausend Arbeitsplätze abzubauen. Ein Streik der Belegschaft gegen den Willen der IG Metall und gegen ihren eigenen Betriebsrat legte die europäische Produktion für kurze Zeit still. Am 19. Oktober versammelten sich auf dem Platz am Schauspielhaus 25.000 Menschen zu einer spontanen Solidaritätskundgebung. Im Januar 2008 wurde die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben und im Mai 2008 wurde es geschlossen. Positive Entwicklungen gab es im Hochschulbereich. Im September 2008 wurde das Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum gegründet, das Biomedizinzentrum wurde eröffnet, und am 1. November 2009 die Hochschule für Gesundheit gegründet.[274] Sie ist die erste staatliche Hochschule für Gesundheitsberufe in Deutschland überhaupt.[275]

Seit November 2004 werden im Rahmen des Gedenkens an die Opfer der Nationalsozialisten, und daher auch an den Holocaust, Stolpersteine in Bochum verlegt. Der erste Stein wurde vor dem Schauspielhaus für die Schauspielerin Terka Csillag verlegt.[276] Nachdem es große Demonstrationen für und gegen den Bau einer neuen Synagoge gegeben hatte, konnte die Neue Synagoge im Jahr 2007 eingeweiht werden.

Haus Weitmar mit Neubau Kubus, 2016

Nachdem das Ruhrgebiet den Zuschlag als eine der Europäische Kulturhauptstädte 2010 bekommen hatte, wurden in der Folge viele geplante kulturelle Projekte umgesetzt. So wurde der Erweiterungsbau des Deutschen Bergbau-Museums, der Schwarze Diamant, 2009 eingeweiht. Die Situation Kunst im Schlosspark Weitmar wurde 2010 um den Kubus in der Ruine des ehemaligen Adelssitzes erweitert. Als kulturelle Termine in dem Kulturhauptstadtjahr fanden auch in Bochum die Aktion Schachtzeichen, an dem die ehemaligen Standorte der Zechen mit Luftballons gezeigt wurden, sowie das Autobahnpicknick Still-Leben viel Beachtung. Auch das 2009 in Bochum in Hinblick auf die Kulturhauptstadt entstandene Street-Art-Projekt Urbanatix hat sich zu einem festen Angebot in der Kulturszene entwickelt.[275]

2011 bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach 143 Jahren verließen die Redemptoristen die Stadt, im Januar 2011 wurde das Kloster geschlossen.[277] Im selben Jahr zerstört die Auswirkungen eines Brandes die überregional bekannte alternative Diskothek Zwischenfall. Am 8. Mai 2012 wurde der Gedenkort „Laute Stille“ eröffnet, welcher an die Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges in Bochum erinnern soll. Im Mai 2012 fand das erste Festival „Ruhr International“ im Westpark statt, welches der Nachfolger des bekannten „Kemnade International“ ist.

Mit der Einweihung des Exzenterhauses am 11. Oktober 2013 bekam Bochum eine weithin sichtbare Landmarke, welches mit 89 m zu einem der höchsten Bauten des Ruhrgebiets gehört. Während des Pfingststurmes Ela kam es auch im Stadtgebiet zu großen Schäden an dem Baumbestand, Parks und Friedhöfe waren teils wochenlang geschlossen. Das Autobahndreieck Bochum-West (A 40 und A 448) wurde im Juni 2015 für den Verkehr freigegeben. Am 24. November 2015 wurde die Trinkwasserproduktion in Bochum eingestellt. Die Versorgung erfolgt seither allein mit Wasser aus den Wasserwerken in Essen-Horst und Witten-Heven.[278] Der neue Zentrale Busbahnhof sowie die neue Vonovia-Zentrale in Wiemelhausen wurden im Jahr 2018 eröffnet. Bereits im Januar des gleichen Jahres wurde das neue Justizzentrum am Ostring eingeweiht. Die frei gewordene Fläche am Husemannplatz und das funktionslos gewordene Postgebäude ist zurzeit eine innerstädtische Fläche im Wandel.[279]

Musikforum Bochum mit der ehemaligen Marienkirche

Als Ergänzung der Situation Kunst wurde das Museum unter Tage am 14. November 2015 eröffnet.[280] Die seit 1919 existierenden Bochumer Symphonikern bekamen 2016 ihr erstes eigene Spielstätte. In den Jahrzehnten vorher war eine Erweiterung der Stadtparkgastronomie um einen Konzertsaal, ein Neubau auf dem Dr.-Ruer-Platz sowie die Jahrhunderthalle als Wirkungsstätte für das städtische Orchester im Gespräch, wurden aber nicht umgesetzt. Auch der Neubau wurde kontrovers diskutiert. Das erste öffentliche Konzert im neu errichteten Anneliese Brost Musikforum Ruhr fand am 27. Oktober 2016 statt.[281] Die profanierte Marienkirche wurde in den Neubau einbezogen und dient als Foyer zwischen den beiden Sälen (Konzertsaal und kleiner Saal).

Das Automobilunternehmen Adam Opel AG schloss 2015 Bochum als Produktionsstandort. In den Opel-Werken waren 2011 noch rund 5.170 Menschen beschäftigt,[282] deren Zahl bis 2014 aber weiter stetig sank. Ungefähr 3.000 Stellen fielen mit der Schließung des Werk I in Laer weg.[283] Von Opel wird in Langendreer aber noch ihr größtes Logistikzentrum in Europa mit 700 Arbeitsplätzen betrieben.[284] Das Gelände in Laer wurde von der „Perspektive Bochum 2022“ zur Neuansiedlung von Unternehmen übernommen. Sei Februar 2016 träge es den Namen Mark 51°7. Im Jahr 2019 eröffnete die Deutsche Post DHL ein Logistikzentrum mit 600 Arbeitsplätzen. Ende 2021 waren auf dem Gelände 2.000 Arbeitsplätze vorhanden.[285] Mit dem Stand vom Oktober 2023 sind über 90 % der Fläche vermarktet, es sind Verträge mit über 25 Unternehmen abgeschlossen. Neben Spitzenfirmen, teils aus der IT-Branche, nutzt auch die Ruhr-Universität die Fläche zur Weiterentwicklung. Es sollen hier fünf Forschungsinstitute entstehen, unter anderem das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre.[286]

Auch auf anderen Flächen entwickelt sich die Hochschullandschaft und damit mehrere Technologiezentren weiter, welche von der Nähe zu Bildungsinstitutionen profitieren. Allein die Hochschulen haben sich, zusammen genommen, zu Bochums größten Arbeitgeber mit mehr als 6.000 Beschäftigten entwickelt.[279] So nahm zum Wintersemester 2015 die Studierenden der Hochschule für Gesundheit (HSG) das Gebäude auf dem Gesundheitscampus in Betrieb,[287] wobei die anliegende Gewerbefläche inzwischen auch komplett vermarktet ist.[288] Der Wandel von einer Montanstadt zu einer Stadt, die nach Eigendarstellung auf „Wissen schafft Wirtschaft“ setzt,[289] zeigt sich auch in der Wahl der neuen Partnerstadt. Mit der Universitätsstadt Tsukuba in Japan, eine am Ende der 1960er gegründeten Planstadt für öffentliche und private wissenschaftliche und technische Forschungsinstitute, bekam Bochum am 25. November 2019 seine fünfte Partnerstadt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Karl Arnold Kortum: Nachricht vom ehemaligen und jetzigen Zustande der Stadt Bochum. In: Neues Westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1790, Teil 1, S. 49–80. Digitalisat der Universität Bielefeld, Teil 2, S. 105–136. Digitalisat der Universität Bielefeld, Teil 3, S. 189–228 Digitalisat der Universität Bielefeld
  • Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888–1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894 (uni-muenster.de).
  • Seippel, Max: Bochum einst und jetzt. Ein Rück- und Rundblick bei der Wende des Jahrhunderts. Rhein-westf. Verl. anst., Bochum 1901, ISBN 3-8196-0060-4 (uni-muenster.de).
  • Vereinigung für Heimatkunde Bochum / Kortum-Gesellschaft Bochum: Reihe Bochum. Ein Heimatbuch ab 1925 / ab 1985 unter dem Titel Bochumer Heimatbuch. (online)
  • Franz Peine: So war Bochum. Eine Stadt im Wandel. Kamp, Bochum 1959.
  • Gesellschaft für Geographie und Geologie Bochum E.V. (Hrsg.): Bochum und das mittlere Ruhrgebiet - Festschrift zum 35. Deutschen Geographentag vom 8. bis 11. Juni 1965 in Bochum. Heft 1 der Bochumer Geographischen Arbeiten. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1965.
  • Johannes Volker Wagner: Hakenkreuz über Bochum: Machtergreifung und nationalsozialistischer Alltag. Bochum 1983.
  • Bund Deutscher Architekten: Bauen in Bochum: Architekturführer. Schürmann & Klagges, Bochum 1986, ISBN 3-920612-32-9.
  • Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Vom Trümmerfeld ins Wirtschaftswunderland – Bochum 1945–1955 - Eine Dokumentation. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1989, ISBN 3-88339-774-1.
  • Norbert Konegen, Hans H. Hanke (Hrsg.): Bochum zu Fuß. VSA, Hamburg 1991, ISBN 3-87975-531-0.
  • Hans H. Hanke: Architektur und Stadtplanung im Wiederaufbau, Bochum 1944–1960. Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 1992, ISBN 3-7749-2462-7.
  • Gustav Seebold, Ingrid Wölk: Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 - Dokumentation des Stadtarchivs Bochum - Chronik der laufenden Ereignisse Bochum 1945–1991. Hrsg.: Johannes Volker Wagner. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X.
  • Stadt Bochum, Presse- und Informationsamt: Trotz Cholera, Krieg und Krisen – Bochum – Eine kleine illustrierte Stadtgeschichte. Geiger, Horb am Neckar 2000.
  • Dirk Sondermann, Wolfgang Schlosser: Bochumer Sagenbuch. 2. Auflage. 2003, ISBN 3-89355-067-4.
  • Rüdiger Jordan: Sakrale Baukunst in Bochum. Hrsg.: Christel Darmstadt für die Kortum-Gesellschaft Bochum e.V. Schürmann + Klagges, Bochum 2003, ISBN 3-920612-94-9.
  • Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet. Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X.
  • Hiram Kümper: Bochum: Von Karolingern zu Kohleöfen. Sutton, Erfurt 2006.
  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. Verlag Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus, 6. Aufl. 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 139–162 (zu den Bochumer Zechen).
  • Stefan Pätzold (Hrsg.): Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft im Mittelalter. Ein Sammelband. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-89534-782-5
  • Reimund Haas, Stefan Pätzold (Hrsg.): Ordensleben im Ruhrgebiet. Bochumer und Hattinger Perspektiven. Monsenstein und Vannerdat, Münster und Essen 2015, ISBN 978-3-95645-529-2
  • Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2929-9.
  • Dietmar Bleidick: Bochum – eine Ruhrgebietsstadt zwischen Geschichte und Gegenwart (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 38). Bochum 2017, S. 3–16 (kortumgesellschaft.de [PDF]).
  • Ingrid Wölk (Hrsg.): Hundert sieben Sachen - Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien. 1. Auflage. Klartext, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1869-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Bochum – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Sicherl: Das Große im Kleinen: Modell des jungsteinzeitlichen Großhauses von Bochum-Hiltrop, Hillerberg Nord. In: Ingrid Wölk (Hrsg.): Hundert sieben Sachen - Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien. 1. Auflage. Klartext, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1869-6, S. 471–475.
  2. Internet-Portal Westfälische Geschichte. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, abgerufen am 16. November 2022.
  3. a b c d e f Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2929-9, S. 156–159.
  4. JORDAN: Rüdiger Jordan: Sakrale Baukunst in Bochum. Hrsg.: Christel Darmstadt für die Kortum-Gesellschaft Bochum e.V. Schürmann + Klagges, Bochum 2003, ISBN 3-920612-94-9, S. 148.
  5. HÖFKEN: Günter Höfken: Beiträge zur Geschichte des Gerichtswesens in Bochum Stadt und Land in älterer Zeit. In: Vereinigung für Heimatkunde (Hrsg.): Heimatbuch. Band 2. Schürmann & Klagges, Bochum 1927, S. 54–83 (kortumgesellschaft.de [PDF; abgerufen am 5. März 2024]).
  6. ZENTNER: Dr. Christian Zentner (Hrsg.): Zentners illustrierte Chronik – Ruhrgebiet von den Anfängen bis heute. Otus, St. Gallen 2010, ISBN 978-3-905851-31-1, S. 17.
  7. a b c d e f g h i Albert Lassek: Die Siedlungsgeschichte der Altstadt. Reprint eines Artikel von Juli 1948 (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 16). Bochum 2005, S. 4–7 (online [PDF]).
  8. Zentner, S. 14
  9. Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet – Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 20, 29.
  10. BLEIDICK: Dietmar Bleidick: Bochum – eine Ruhrgebietsstadt zwischen Geschichte und Gegenwart. (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 38). Bochum 2017, S. 3 (kortumgesellschaft.de [PDF]).
  11. a b c d e f Jordan, S. 12
  12. Zentner, S. 18, 21
  13. a b DARPE: Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888–1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 11 (Digitalisat).
  14. Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 14.
  15. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, S. 70.
  16. a b Franz Peine: So war Bochum, Eine Stadt im Wandel, Kamp Verlag Bochum, 14. Auflage, 1981, S. 209
  17. Bleidick, S. 3
  18. a b Der Inhalt der Urkunde und eine Erklärung dazu findet sich in der Zeitschrift Zeitpunkte #15. Dieter Scheler: Die beiden ältesten Urkunden der Stadt Bochum – Text und kommentierte Übersetzung (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 15). Bochum Oktober 2004, S. 3–11 (kortumgesellschaft.de [PDF]).
  19. Darpe, S. 36
  20. Abbildung des Modells und der Urkunde von 1298, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  21. Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet - Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 32.
  22. a b c d Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 21–31
  23. Foto des alten Gemäldes
  24. Höfken, S. 60
  25. Höfken, S. 57
  26. a b TROTZ CHOLERA: Stadt Bochum (Hrsg.): Trotz Cholera, Krieg und Krisen – Eine kleine illustrierte Stadtgeschichte. 1. Auflage. Geiger, Horb am Neckar 2000, ISBN 3-89570-696-5, S. 12.
  27. Darpe, S. 95 ff
  28. Darpe, S. 330 ff.
  29. Bochum und das Ruhrgebiet – Großstadtbildung im 20. Jahrhundert, Klartext, 1. Auflage 2005, S. 80
  30. a b c Chronica Wattenschedensis - Abschrift von Texttafeln im Flur des ehemaligen Wattenscheider Archivs durch den Stadtarchivar Halwer.
  31. Zentner, S. 36
  32. Darpe, S. 68–70
  33. Trotz Cholera, S. 11
  34. Darpe, S. 115
  35. a b Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster: Bochumer Straßennamen – Herkunft und Deutung. Hrsg.: Stadt Bochum, Die Oberbürgermeisterin. Eigenverlag, Bochum 2014 (Ausgabe auf einer CD-Rom).
  36. Darpe, S. 192
  37. Trotz Cholera, S. 14
  38. Darpe, u. a. S. 43, 304, 406
  39. Höfken, S. 68
  40. Höfken, S. 67
  41. Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster: Bochumer Straßennamen - Herkunft und Deutung. Hrsg.: Stadt Bochum, Die Oberbürgermeisterin. Eigenverlag, Bochum 2014 (Ausgabe auf einer CD-Rom).
  42. Eduard Schulte, Hansestädte des Ruhrreviers in Bildern und Beschreibungen, Laupenmühlen & Dierichs, Bochum, 1964
  43. Die Rolle Westfalens zur Zeit der Hanse. In: Westfalen Regional. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, abgerufen am 21. August 2023.
  44. Darpe, S. 89
  45. HUSKE: Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 12.
  46. Frank Jochims, Christoph Oboth: Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. DGEG Medien GmbH, Hövelhof 2016, ISBN 978-3-937189-93-2, S. 7.
  47. Darpe, S. 143
  48. Bochum, Stadt im Revier und Stadt im Grünen, BeRing Verlag, Velbert-Neviges, 1985
  49. Stadt Wattenscheid, Kunstbuchverlag Bühn mit Stadtverwaltung Wattenscheid, München, 1972
  50. a b c Bleidick, S. 6
  51. Darpe, S. 119
  52. a b Albert Lassek: Die Siedlungsgeschichte der Altstadt. In: Hans H. Hanke: Bochum, Wandel in Architektur und Stadtgestalt (= Bochumer Heimatbuch, Bd. 8, herausgegeben von der Vereinigung für Heimatkunde Bochum). Schürmann und Klagges, Bochum 1985, ISBN 3-920612-06-X, S. 17–20 (online, abgerufen am 19. März 2022).
  53. Bochum - Aus der Geschichte einer Großstadt des Reviers, Dr. phil. Karl Brinkmann, Schürmann & Klagges, Bochum, 1968; S. 93
  54. Trotz Cholera, S. 13
  55. Bleidick, S. 4
  56. a b Jordan, S. 16
  57. Darpe, S. 169–173
  58. a b c d e f Trotz Cholera, S. 18
  59. Klaus Basner: Unna. Historisches Porträt einer Stadt. Bönen 2014, S. 238.
  60. Darpe, S. 329
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  62. Evangelische Stadtakademie Bochum: Anfänge jüdischen Lebens in Bochum. (PDF) Der Stelenweg "Jüdisches Leben in Bochum und Wattenscheid". Abgerufen am 19. Januar 2023.
  63. Darpe, S. 367
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  65. a b Annegret Mehrfeld: Geschichte der Bergaufsicht in Westfalen. In: Westfalen Regional. 1. Januar 2007, abgerufen am 27. September 2023.
  66. a b c d e Hermann Hobrecker: Der Bergbau im mittleren Ruhrgebiet. In: Gesellschaft für Geographie und Geologie in Bochum e.V. (Hrsg.): Bochum und das mittlere Ruhrgebiet. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1965, S. 29–33.
  67. a b Zentner, S. 51
  68. a b c Bleidick, S. 5
  69. a b Darpe, S. 423 ff
  70. Zentner, S. 54
  71. Darpe, S. 488–490
  72. Darpe, S. 489
  73. Darpe, S. 485
  74. Trotz Cholera, S. 32
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  76. Bergbauwanderweg Bochum Süd – Knappenverein Schlägel u. Eisen. Abgerufen am 25. September 2023 (deutsch).
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  79. a b Kurt Pfläging: Steins Reise durch den Kohlenbergbau an der Ruhr. 1. Auflage. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1999, ISBN 3-89570-529-2.
  80. Kurt Pfläging: Steins Reise durch den Kohlenbergbau an der Ruhr. 1. Auflage. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1999, ISBN 3-89570-529-2, S. 16–19.
  81. Stadt Bochum: Revierkarten aus den Jahren 1791 bis 1794 von Niemeyer (Département de la Ruhr).
  82. Darpe, S. 395–400
  83. Darpe, S. 396
  84. a b Darpe, S. 530–531
  85. Bleidick, S. 6
  86. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 999-100.
  87. Darpe, S. 441
  88. Bernhard Kleff: 1812 und 1813 in Rußland vermißt. In: Vereinigung für Heimatkunde (Hrsg.): Heimatbuch Bochum. Band 4. Schürmann & Klagges, Bochum 1938, S. 83 (kortumgesellschaft.de [PDF; abgerufen am 5. März 2024]).
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  91. Westfalenlexikon 1832–1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978, S. 20 (Nachdruck des Originals von 1834).
  92. Ingrid Wölk: Vom Kuhhirten zum Kuhhirten-Denkmal: Bochum auf dem Weg zur Großstadt. In: Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet – Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 87.
  93. Darpe, S. 564
  94. a b Trotz Cholera, S. 20
  95. Darpe, S. 536–537
  96. Darpe, S. 547
  97. Darpe, S. 531–532
  98. Darpe, S. 523
  99. Darpe, S. 530
  100. Darpe, S. 574
  101. a b Darpe, S. 566
  102. Zenter, S. 63
  103. Ein Beispiel: Gustav Höfken: Reichstags-Angelegenheiten. Fünfter Bericht (aus der Paulskirche). In: Märkischer Sprecher, Kreisblatt für den Kreis Bochum. Bochum 5. Juli 1848 (zeitpunkt.nrw [abgerufen am 23. Januar 2024]).
  104. Karlsruher Stadtwiki: Gefecht an der Obermühle.
  105. Enno Neumann: Friedrich von Schell und sein Denkmal in Bochum. Hrsg.: Stadtarchiv Bochum. 1. Auflage. Bochum 1993.
  106. Eintrag in die Denkmalliste der Stadt Bochum, A485
  107. Bleidick, S. 7
  108. Darpe, S. 505
  109. Deutsche Montan Technologie Gesellschaft - Geschichte. Abgerufen am 27. September 2023.
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  111. RUDZINSKI: Marco Rudzinski: Ein Unternehmen und »seine« Stadt – Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg. Hrsg.: Veröffentlichung des Institutes für soziale Bewegung. Klartext, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0770-6, S. 31.
  112. Rudzinski, S. 32
  113. a b c Bleidick, S. 8
  114. Darpe, S. 569
  115. Huske, S. 784–786
  116. Anzeige der verschiedenen Bergwerksschächte auf einer Bochumer Karte, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  117. Darpe, S. 570
  118. a b c Geschichte der Stadtwerke Bochum, 1855 bis heute. Stadtwerke Bochum, abgerufen am 22. Januar 2023.
  119. Darpe, S. 570
  120. Die Geschichte des St. Elisabeth-Hospitals in Kürze. Klinikum Bochum, abgerufen am 19. Januar 2023.
  121. a b c Darpe, S. 586
  122. Beschreibung der Seuchen in der bebilderten Chronik, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  123. Darpe, S. 515
  124. Darpe, S. 516
  125. Darpe, S. 517
  126. Darpe, S. 520
  127. Darpe, S. 574
  128. a b c d e f Darpe, S. 582
  129. Geschichtsgruppe Speckschweiz (Hrsg.): Speckschweiz-Geschichte(n). 80 Jahre Leben und Arbeiten im Bochumer Stadtviertel zwischen Dorsterner, Herner und Feldsieper Straße. projekt verlag, Bochum 2022, ISBN 978-3-89733-571-4, S. 57.
  130. Höfken, Günther, Zur Geschichte der Bochumer Vöde, in: Kleff, Bernhard (Hg.) Vereinigung für Heimatkunde Bochum: Bochum – Ein Heimatbuch, Bochum 1930, Bd. 3, S. 5–19 (online)
  131. Helmut Croon: Studien zur Sozial- und Siedlungsgeschichte der Stadt Bochum. In: Gesellschaft für Geographie und Geologie Bochum E.V. (Hrsg.): Bochum und das mittlere Ruhrgebiet - Festschrift zum 35. Deutschen Geographentag vom 8. bis 11. Juni 1965 in Bochum. Heft 1 der Bochumer Geographischen Arbeiten. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1965, S. 91.
  132. Darpe, S. 583
  133. Frank Dengler: Stich "Schützenhof". "Größter Salle Westfalens". Der Schützenhof. In: Ingrid Wölk (Hrsg.): Hundert sieben Sachen - Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien. 1. Auflage. Klartext, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1869-6, S. 236–241.
  134. Karl Brinkmann: Geschichte des Brauwesens und der Brauindustrie in Bochum. (= Vereinigung für Heimatkunde Bochum [Hrsg.]: Bochumer Heimatbuch. Band 6). Bochum 1954 (kortumgesellschaft.de).
  135. Stadtarchiv Bochum, B 1738
  136. Gerhard Bergauer: Die Volkhart-Karte von 1842. (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 42). Bochum 2021, S. 29–32 (online [PDF]).
  137. Wolfgang Werbeck: Namens-, Orts- und Sachregister für Franz Darpes „Geschichte der Stadt Bochum mit Urkundenbuch“. Neu herausgegeben. Hrsg.: Kortum-Gesellschaft Bochum e.V. und der Bochumer Antiquariat GmbH. Selbstverlag, Bochum 1991 (Erstausgabe: Bochum 1979, photomechanischer Nachdruck)., S. 210
  138. Bernhard Kleff: Zur Herkunft der Bevölkerung der Stadt Bochum im Jahre 1871. In: Vereinigung für Heimatkunde Bochum (Hrsg.): Bochumer Heimatbuch. Nr. 4. Bochum 1938, S. 70–73 (online [PDF]).
  139. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1876, S. 347
  140. Darpe, S. 577
  141. Bericht des Magistrats zu Bochum über die Verwaltung und den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten für das Jahr 1886/87, S. 39
  142. Bilder der verschiedenen Rathäuser in der bebilderten Chronik, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  143. Jordan, S. 13
  144. Jordan, S. 20–33
  145. Jordan, S. 148–151
  146. a b Dietmar Bleidick: Bergbau - Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten. Klartext, Essen 2021, ISBN 978-3-8375-2313-3, S. 38 f.
  147. Köllmann, Wolfgang im Auftr. d. IG Bergbau u. Energie (Hrsg.): Der Bergarbeiterstreik von 1889 und die Gründung des „Alten Verbandes“ in ausgewählten Dokumenten der Zeit. Berg-Verlag, Bochum 1969, S. 65 ff.
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  149. a b c d 75 Jahre Berufsfeuerwehr Stadt Bochum. In: Stadt Bochum (Hrsg.): Informationsschrift des Presse- und Informationsamtes der Stadt Bochum. Band 6. Bochum 1976, S. 4–8.
  150. Kaiser Wilhelm II. bei seiner Kondolenz auf der Zeche
  151. Broschüre „Reserve-Lazarett II, Bochum. Werkstatt-Lazarett und Verwundeten Schule“. Keine weiteren Angaben zu der Publikation.
  152. a b c d e f g Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1925/1926
  153. a b c Stadt Bochum, Technischer Betrieb (Hrsg.): Bochumer Erinnerungsorte – Verzeichnis der Anlagen auf städtischen Friedhöfen, Bestandserfassung und Bewertung. Eigenverlag, Bochum 2022 (Online [PDF; abgerufen am 19. September 2023]).
  154. KGV im Schmechtingwiesental: Chronik.
  155. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1913–1924, S. 121
  156. Adressbuch der Stadt Bochum 1926, S. 5
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  161. Erhard Lucas: Märzrevolution 1920, Band 3. Die Niederlage: Verhandlungsversuche und deren Scheitern, Gegenstrategien u. Militär, d. Niederlage d. Aufstandsbewegung, d. weiße Terror. Verlag Roter Stern, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-87877-085-5, S. 372.
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  187. Michael Weeke: Foto "Umzug zur Hissung der Hakenkreuzfahne auf dem Rathausvordach". In: Ingrid Wölk (Hrsg.): Hundert sieben Sachen - Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien. 1. Auflage. Klartext, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1869-6, S. 408–412.
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  189. Am Nordring haben Nazis gefoltert - Wann kommt eine Gedenktafel für die Opfer in den Pluto-Garagen?
  190. Bild zur Besetzung des Alten Bergarbeiterverbandes in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  191. Bild eines Zeitungsausschnittes (online)
  192. Bild zur Aufstellung der Erinnerungstafel Imbuschplatz auf dem Flickr-Auftritt der Stadt Bochum (online)
  193. Manfred Keller, Hubert Schneider, Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Gedenkbuch – Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid. Kamp, Bochum 2000, ISBN 3-89709-201-8, S. 43.
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  195. 40.000 im Banne des Einen, im Banne der Friedensworte, die Rudolf Heß in Bochum sprach. In: zeitpunkt.net. Bochumer Anzeiger, 10. Dezember 1934, abgerufen am 26. Februar 2024.
  196. Bild des Besuchs und des Denkmals in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  197. Übergabe der Urkunden im Bochumer Ratssaal am 12. Juli 1937. In: Bochumer Anzeiger. 13. Juli 1937, S. 3 (zeitpunkt.nrw).
  198. Bochumer Anzeiger, 2. Mai 1939
  199. Aufnahme der Glocke vor dem Rathaus in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  200. Bauen in Bochum, Architektur im Ruhrgebiet, Bund Deutscher Architekten (BDA), Kreisgruppe Bochum, Schürmann & Klagges, Bochum, 1986, 3-920612-32-9, S. 98
  201. Eintrag in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  202. Der neue Hauptfriedhof – Fast 300 Morgen große Anlage im Havkenscheider Felde. In: Bochumer Anzeiger. 18. April 1935 (zeitpunkt.nrw).
  203. Dietmar Bleidick: Bochum für Klugscheißer – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten. Klartext, Essen 2020, ISBN 978-3-8375-2205-1, S. 35.
  204. Chronik Ruhrgebiet. Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH Gütersloh, München 1997, ISBN 3-577-14432-7, S. 378.
  205. Informationen zu der Schauspielschule in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  206. Fanprojekt Bochum (Hrsg.): 1938 nur damit es jeder weiß - Erinnerungsorte am Fußballstandort Bochum. Bochum, S. 65 ff. (lag-fanprojekte-nrw.de [PDF; abgerufen am 5. Februar 2024]).
  207. Metallspende zum Geburtstag des Führers (sic), Artikel im Bochumer Anzeiger vom 2. April 1940 (sic) (online)
  208. Bild der Denkmäler in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  209. Ein Toter, ein Verletzter bei dem Bombenangriff auf unser Gebiet in der Nacht zum Donnerstag. In: Bochumer Anzeiger. 18. Mai 1940, S. 3 (zeitpunkt.nrw).
  210. Norbert Krüger: Bomben und Trümmer: Die Zerstörung Bochums im Zweiten Weltkrieg. In: Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet - Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 255.
  211. a b Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1938–1948, S. 3, S. 8 ff
  212. Das überflutete Dahlhausen in der bebilderten Chronik der Stadt Bochum (online)
  213. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1938–1948, S. 8, 167
  214. Georg Braumann: "Wer nur immer in der Lage ist, Bochum zu verlassen, sollte das tun" - Einiges über Bochum im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Zeitungsausschnitte aus Bochumer Tageszeitungen. Bochum 2007.
  215. USSBS-Report E76 (Plant Report No 9 „Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation AG“), 2nd Edition Januar 1947, S. 2f
  216. WIBORNI: Monika Wiborni: Bomben und Trümmer: Die Zerstörung Bochums im Zweiten Weltkrieg. In: Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet - Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 23.
  217. Wiborni, S. 46
  218. Bochumer Anzeiger, 17. Juli 1942
  219. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1938–1948, S. 109 f, S. 123 f
  220. a b Günter Gleising: Ende und Anfang, die Befreiung von Faschismus und Krieg. 1. Auflage. RuhrEcho, Bochum 2005, S. 25–30.
  221. Erinnerungstafel im Stadtpark (online)
  222. Undatierte WAZ Artikel aus den 1980er, in Bezug auf ein Urteil des Bochumer Schwurgerichtes von 1952
  223. Hakenkreuz, S. 384
  224. a b Hans H. Hanke: Architektur und Stadtplanung im Wiederaufbau, Bochum 1944–1960. Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 1992, ISBN 3-7749-2462-7, S. 22 ff.
  225. a b c d e f g h i j k l m n o Gustav Seebold, Ingrid Wölk: Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 - Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Chronik der laufenden Ereignisse Bochum 1945–1991. Hrsg.: Johannes Volker Wagner. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S. 6–157.
  226. Pläne besaß bis dahin nur Bonn, Herford und einige kleinere Gemeinden, siehe: Hans H. Hanke: Architektur und Stadtplanung im Wiederaufbau, Bochum 1944–1960. Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 1992, ISBN 3-7749-2462-7, S. 40.
  227. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1948–1952, S. 101
  228. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1948–1952, S. 101
  229. Stadt Bochum, Bochumer Symphoniker (Hrsg.): 1945 – Ein Projekt der Bochumer Symphoniker zum 50. Jahrestag des Weltkriegsendes 1. bis 14. Mai 1995. 1995, S. 86.
  230. Gustav Seebold, Ingrid Wölk: Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 - Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Chronik der laufenden Ereignisse Bochum 1945–1991. Hrsg.: Johannes Volker Wagner. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S. 6–157.
  231. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1938–1948, S. 36
  232. Protestparole an einer Wand, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  233. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1938–1948, S. 20 ff
  234. Hissen der Flagge, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  235. www.ruhrnachrichten.de (Memento des Originals vom 24. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de
  236. Foto online
  237. Baldachin mit Schornsteinzug. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1949, S. 8 (online).
  238. Foto des Gottesdienstes (online)
  239. Foto der Veranstaltung (online)
  240. Friedensglocke für Hiroshima (British Pathé 1952)
  241. Hans H. Hanke: Die Weltfriedenskirche in Hiroshima, ihre Glocken und andere internationale Spenden (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 44). Bochum Dezember 2023, S. 36–47.
  242. Bochumer Jahresschauen 1953 bis 1957 und 1961
  243. Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 – Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S. 61.
  244. Eintrag in der Chronik der Stadt Bochum
  245. Bochumer Jahresschau 1961
  246. Neidenburger Heimatstube bei Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland
  247. Schauspielhaus-Eröffnung 1953: Theatergänger erinnern sich, WAZ Bochum vom 21. September 2018, aufgerufen am 26. September 2019
  248. Hauptbahnhof Bochum – Mit Schwung und Farbe. In: Historischer Rundgang Bochum. Kortum-Gesellschaft Bochum, 2006, abgerufen am 19. April 2021.
  249. Bochumer Jahresschau 1953
  250. Ruhr-Nachrichten, 6. September 1955
  251. Bochumer Jahresschau 1972: Rückblick auf den Wiederaufbau nach dem Krieg
  252. Honnefer Volkszeitung, 8. Oktober 1957
  253. a b c d e Bleidick, S. 15
  254. Frank Jochims, Christoph Oboth: Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. DGEG Medien GmbH, Hövelhof 2016, ISBN 978-3-937189-93-2, S. 52.
  255. a b c Bleidick, S. 13
  256. Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 - Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S. 67.
  257. The Times, Saturday, Jul 25, 1964; pg. 11; Issue 56073; col F in The Digital Times Archive
  258. Handelsregister HRB62 des Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation Aktiengesellschaft am Amtsgericht Bochum
  259. Foto der Hochofenlandschaft in der bebilderten Chronik, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  260. "Unsere Umweltfreunde - 75 Jahre Städtische Fuhrparkbetriebe Bochum", Broschüre von 1975, S. 8
  261. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329.
  262. Sabine Mecking: Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000 (Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 85), Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70314-6.
  263. Bochumer Themen 1980
  264. Bochumer Themen 1982
  265. Bochumer Themen 1979
  266. Bochumer Themen 1980
  267. Hans H. Hanke: Das zweitschönste Stadion der Welt - Die Fußballarena „Ruhrstadion“ in Bochum. (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 41). Bochum 2020, S. 12 (kortumgesellschaft.de [PDF]).
  268. Der Spiegel 38/1982, S. 220f
  269. Bilder des Konzertes in Bochum, im Flickr Auftritt der Stadt Bochum
  270. Bochum: Arbeitslosenquote steigt leicht auf 8,6 Prozent – waz.de. 1. Februar 2022, abgerufen am 29. Mai 2022 (deutsch).
  271. Ende einer langen Dienstzeit. In: welt.de. 18. September 2004, abgerufen am 14. Januar 2023.
  272. Bochumer Themen 1996
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  274. Bochumer Themen 2009
  275. a b Bleidick, S. 16
  276. Bochumer Themen 2004 - Jahresschau der Stadt Bochum; 6:15 min
  277. Hansi Hungerige: Alles hat seine Zeit... Die Ordensniederlassung der Redemptoristen in Bochum 1968–2011. In: Bochumer Zeitpunkte, Nr. 29, Februar 2013, S. 3–18 (online)
  278. Wasserwerk Stiepel wurde nach 105 Jahren abgeschaltet (Memento vom 16. Mai 2021 im Internet Archive), WAZ Bochum vom 24. November 2015, aufgerufen am 25. November 2015
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  280. Museum unter Tage in Bochum feierlich eröffnet (Memento vom 16. Mai 2022 im Internet Archive), WAZ Bochum vom 13. November 2015, aufgerufen am 26. November 2015
  281. Musikforum unter viel Applaus mit Bürgerkonzert eröffnet (Memento vom 16. Mai 2021 im Internet Archive), WAZ Bochum vom 27. Oktober 2016, aufgerufen am 28. Oktober 2016
  282. Opel-Website, Standort Bochum (Memento vom 23. Juni 2011 im Internet Archive) abgerufen am 10. April 2011
  283. deutschlandfunk.de: Ehemaliges Opel-Gelände - Es tut sich was in Bochum. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
  284. 5.000 Gäste besuchen neues Opel-Warenverteilzentrum in Bochum. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
  285. dpa: Auto: Uni, Bosch und VW: Viele neue Jobs am Bochumer Opel-Werk. In: Die Zeit. 26. September 2021, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 23. Oktober 2023]).
  286. MARK 51°7 – Vision. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
  287. Hochschule für Gesundheit begrüßt Erstsemester im Neubau (Memento vom 6. Mai 2022 im Internet Archive), WAZ Bochum vom 22. September 2015, aufgerufen am 2. Oktober 2018
  288. Exposé zum Gesundheitscampus Süd
  289. MARK 51°7 - Das Interdisziplinäre Innovationsquartier der Bochum Perspektive GmbH. Abgerufen am 23. Oktober 2023.