Gladenbacher Bergland

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Gladenbacher Bergland
Blick vom Rimberg
Blick vom Rimberg

Blick vom Rimberg

Höchster Gipfel Angelburg (609,4 m ü. NHN)
Lage Mittelhessen (zu kleinen Anteilen auch Wittgensteiner Land, NRW)
Teil des naturräumlichen Westerwaldes, Rheinisches Schiefergebirge
Koordinaten 50° 47′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 47′ N, 8° 26′ O
Typ Mittelgebirge
Fläche 780 km²
p1
Blick aus Süden vom Dreisberg auf den Ort Gladenbach

Das Gladenbacher Bergland, benannt nach der zentralen Stadt Gladenbach, ist ein bis 609,4 m ü. NHN[1] hoher Mittelgebirgszug im Rheinischen Schiefergebirge an der Nahtstelle von Rothaargebirge (Norden und Nordwesten), Westerwald (Südwesten), (östlichem) Hintertaunus (im Süden) und Westhessischem Bergland im Osten. Es liegt in Mittelhessen in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und Gießen innerhalb der sogenannten Lahn-Dill-(Dietzhölze-)Schleife. Geringe Anteile des Oberen Lahntals im Nordwesten gehören mit der Stadt Bad Laasphe auch zum Kreis Siegen-Wittgenstein, NRW.

Im System der Naturräume in Deutschland stellt das Gladenbacher Bergland innerhalb der Haupteinheitengruppe 32 – Westerwald die Haupteinheit 320 dar.

Das Gladenbacher Bergland überschneidet sich in weiten Teilen mit dem in westlichere Richtungen umfassenderen und nach Südosten etwas enger gefassten Gebiet des Naturparks Lahn-Dill-Bergland, dessen Grenzen sich nach den Gemarkungen der beteiligten Gemeinden richten. Außerdem gehört es zu nicht geringen Anteilen zum historischen Hessischen Hinterland, weshalb auf die beiden genannten Artikel verwiesen wird, sofern es um Regionalverbände, Kultur und Geschichte geht. Geologie und Bergbau werden demgegenüber weitgehend im Artikel Lahn-Dill-Gebiet abgehandelt.

Lage und Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gladenbacher Bergland nordöstlich des Westerwalds
Das Gladenbacher Bergland im November 2016 von Wetzlar aus gesehen

An Lahn und Dill begrenzen – im Uhrzeigersinn, begonnen im Norden – neben diversen Gemeinden und Ortsteilen die folgenden Städte das Gladenbacher Bergland:

Die nordwestlichen Übergänge ins Rothaargebirge sind vergleichsweise fließend. Hier wird die Wasserscheide zwischen den Lahn-Nebenflüssen Banfe und Perf als Grenze definiert.

Demgegenüber fällt die Trennung vom gleichen Höhenzug durch das (noch zum Gladenbacher Bergland gerechnete) Obere Lahntal im Norden vergleichsweise scharf aus.

Nach Nordosten erreicht das Gladenbacher Bergland nicht ganz das Tal der Lahn, da bereits der westlich dessen aufragende Marburger Rücken Teil des Über-Naturraumes Marburg-Gießener Lahntal ist. Hier bildet die diesseitige Elnhausen-Michelbacher Senke die Grenze.

Im mittleren und südlichen Osten ragt das Gladenbacher Bergland demgegenüber bis dicht ans jenseitige Tal der Lahn.

Im östlichen Süden grenzt das Marburg-Gießener Lahntal das Gladenbacher Bergland scharf vom (Östlichen) Hintertaunus ab, im südlichen Westen ist das Untere Dilltal eine nicht minder scharfe Grenze zum Westerwald.

Auch im nördlicheren Westen begrenzt der Naturraum Dilltal (nunmehr das Obere) das Gladenbacher Bergland. Hier folgt die Grenze allerdings nicht dem Tal der Dill selber, sondern dem ihres linken Nebenflusses Dietzhölze, welches eine klare Trennlinie zum Höhenzug der Struth zieht. Obgleich die Struth vom Höhenprofil her wie ein Ausläufer der Haincher Höhe und damit des Rothaargebirges anmutet, wird sie naturräumlich dem Oberen Dilltal mit hinzu gerechnet.

Landschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Struktur weist das Gladenbacher Bergland eine gewisse Ähnlichkeit zum "eigentlichen" Westerwald auf. Indes befindet sich das (analog dem Hohen Westerwald) über 600 m hohe, zentrale Plateau der Bottenhorner Hochflächen nördlich der Mitte und wird vom länglichen, etwa 100 m niedrigeren Höhenzug der Zollbuche durch das Tal der Salzböde nach Süden hin abgegrenzt.

Blick aus Süd-Ost über die Bottenhorner Hochflächen

Nach Norden gehen die Hochflächen in den weniger reliefarmen Breidenbacher Grund über, der, nach Westen fließend, nach Norden durch die Lahn getrennt, ins Rothaargebirge übergeht und in jenen Randlagen gut 560 m erreicht.

Nach Südwesten nehmen von den Hochflächen aus im Schelder Wald die Höhen allmählich bis zum Dilltal von Höhen knapp unter 600 m auf knapp über 400 m ab, wobei die durch die Flusstäler zerteilte Landschaft vergleichsweise homogen und auch reliefreicher als in den Hochflächen ist.

Die sehr heterogenen, durch die Lemp voneinander getrennten Höhenzüge im Süden, Hörre (westlich) und Krofdorf-Königsberger Forst (östlich), werden durch die Täler der Flüsse Aar (Niederweidbacher Becken) und einiger Salzböde-Nebenflüsse (Salzbödetal) klar von den nördlichen und zentraleren Höhenzügen abgetrennt. Lediglich an Singularitäten (Dünsberg) werden knapp 500 m erreicht.

Das eigentliche untere Salzbödetal trennt auch, zusammen mit dem zum Oberen Lahntal gezählten Tal der Dautphe, die im Norden knapp 500 m hohen Damshäuser Kuppen im Nordosten vom Rest der Landschaft ab.

Östlich werden die Kuppen nur durch die Elnhausen-Michelbacher Senke vom Marburger Rücken und damit vom Westhessischen Bergland getrennt.

Die Elnhausen-Michelbacher Senke und der äußerste Nordosten der Damshäuser Kuppen mit Auersberg (385 m, links). Im Vordergrund Dagobertshausen, links hinten Elnhausen, beide Marburg
Das Obere Lahntal und die nordwestlichen Damshäuser Kuppen

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gladenbacher Bergland untergliedert sich wie folgt:[2]

Der obige Über-Naturraum Lahn-Dill-Bergland darf nicht mit der Region bzw. dem Naturpark Lahn-Dill-Bergland verwechselt werden, deren Struktur sich eher an den beteiligten Kommunen denn an den Grenzen der Mittelgebirgs-Landschaften orientiert.

Flüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die obigen naturräumlichen Grenzen gliedern sich in der Hauptsache nach den Einzugsbereichen der Lahn- bzw. Dill-Nebenflüsse bzw. nach dem von diesen Flüssen getrennten Landschaften.

Die wichtigsten Fließgewässer sind – neben den nur außen verlaufenden Grenzflüssen Lahn, Dill und Dietzhölze – die Aar, die Salzböde, die Perf sowie, mit etwas Abstand, die Allna.

Im Uhrzeigersinn und damit lahnabwärts und dillaufwärts sortiert, angefangen am Oberlauf der Lahn im Norden, verfügen die folgenden Flüsse über ein Einzugsgebiet von über 20 km²:[3]
(Verlinkt sind die Naturräume je in der Spalte ihres prägendsten Flusses!)

zur Gesamtliste

Name
Mutter-
fluss
Länge
[km]
Einzugs-
gebiet
[km²]
Ab-
fluss
[l/s]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
Naturräume
(flussabwärts)
Straßen
DGKZ
Diete Perf (l) 8,8 24,64 310 Breidenbacher Grund B 253 25814-6
Gansbach Perf (l) 11,1 23,17 349 Bottenhorner Hochflächen,
Breidenbacher Grund
L 3042 25814-2
Perf Lahn (r) 20,0 113,13 1776 285 Bottenhorner Hochflächen,
Breidenbacher Grund
L 3049,
B 253
258-14
Dautphe Lahn (r) 8,8 41,81 533 245 Bottenhorner Hochflächen,
Oberes Lahntal
B 453 258-16
Elnhauser Wasser Ohe (l) 5,9 24,25 171 195 Elnhausen-Michelbacher Senke 258326-6
Ohe Allna (l) 11,5 44,28 337 195 Damshäuser Kuppen,
Elnhausen-Michelbacher Senke
L 3387 25832-6
Allna Lahn (r) 19,1 92,02 665 172 Damshäuser Kuppen,
Elnhausen-Michelbacher Senke
L 3387 258-32
Wenkbach Lahn (r) 7,2 20,77 107 168 Salzbödetal,
Marburger Lahntalsenke
258-332
Salzböde Lahn (r) 27,6 137,85 1322 164 Zollbuche,
Salzbödetal,
Krofdorf-Königsberger Forst,
Marburger Lahntalsenke
L 3050,
B 255,
L 3048
258-34
Vers Salzböde (r) 8,4 42,55 188 Salzbödetal L 3061 25834-8
Bieber Lahn (r) 13,5 34,68 217 155 Krofdorf-Königsberger Forst,
Gießener Lahntalsenke
L 3474,
L 3286
258-394
Lemp Dill (l) 11,7 34,97 274 170 Krofdorf-Königsberger Forst,
Krofdorf-Königsberger/Hörre
L 3052 2584-92
Aar Dill (l) 20,6 148,76 1602 210 Niederweidbacher Becken,
Hörre/Schelder Wald,
Unteres Dilltal
B 255 2584-6
Siegbach Aar (r) 12,2 28,67 260 Bottenhorner Hochflächen,
Zollbuche
- / L 3050,
- / L 3049
25846-6
Schelde Dill (l) 12,0 35,03 426 221 Schelder Wald L 3042 2584-56
Dietzhölze Dill (l) 23,7 88,44 1431 233 Rothaargebirge, Oberes Dilltal B 253 2584-4

Die äußere Umrahmung des Gladenbacher Berglandes durch Lahn und Dill wird im Norden (Oberlauf der Lahn) von der B 62, im Osten von der B 3 MarburgGießen (größtenteils autobahnähnlich, im Marburger Gebiet deutlich außerhalb), im östlichen Süden von der B 49 Gießen–Wetzlar (größtenteils autobahnähnlich) und im Südwesten (Unterlauf der Dill) von der A 45 begleitet. Die Bundesstraße 253 Dillenburg-Biedenkopf (s. o.) schließt in etwa die verbleibende Lücke.

Standgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Stausee im Gladenbacher Bergland ist der Aartalsee (57 ha, 270 m über NN) im Niederweidbacher Becken, gefolgt vom Perfstausee (18 ha, 301 m) im Breidenbacher Grund.

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptberge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle enthält ein paar besonders wichtige Berge des Gladenbacher Berglands nebst Höhe über NHN, Dominanz, Prominenz und der daraus ermittelten rechnerischen Eigenständigkeit E[4]; die Helligkeit des Hintergrunds deutet die jeweilige Eigenständigkeit als Berg an (hellste Stufe für E < 3,7, mittlere für E < 4,1):[5][1] Zur besseren Differenzierung sind die Gemarkungen den alten Landkreisen zugeordnet, also Lahn-Dill-Kreis in Dillkreis (DIL) und Landkreis Wetzlar (WZ) sowie Kreis Marburg-Biedenkopf in Landkreis Marburg (MR) und Landkreis Biedenkopf (BID) aufgeteilt (und GI steht für Landkreis Gießen). Es sind insbesondere die höchsten sechs Gipfel aufgeführt, von denen drei nicht sehr eigenständig sind, sowie alle Berge mit einer Dominanz von mehr als 2 km.

Name Lage Gemarkung Höhe
ü. NHN
Domi-
nanz
Promi-
nenz
E[4]
Bemerkungen
Angelburg Bottenhorner Hochflächen (Zentrum) Hirzenhain (DIL) 609,4 m 12,2 km 190 m 2,86 Höchster Berg des Gladenbacher Berglands; Sendeanlage; Südausläufer Hohe Gansbach ist Basis des Schelder Waldes zwischen Schelde und Tringensteiner Schelde sowie zwischen Tringensteiner Schelde und Siegbach
Schmittgrund[Anm 1] Bottenhorner Hochflächen (Südrand) Tringenstein (DIL) 590,0 m 1,7 km 24 m 4,80 zweithöchste Erhebung des Gladenbacher Berglands, jedoch eher ein Ausläufer der Angelburg; EZG des Siegbachs
Eschenburg Schelder Wald (Norden) Nanzenbach (DIL) 589,0 m 5,8 km 90 m 3,58 höchster und mit Abstand dominantester und prominentester Berg des Schelder Waldes zwischen Dietzhölze und Nanzenbach
Gewänn[Anm 2] Schelder Wald (Norden) Eiershausen (DIL) 585,2 m 1,0 km 33 m 4,90 Basis des Schelder Waldes zwischen Dietzhölze und Nanzenbach
Mattenberg[Anm 3] Bottenhorner Hochhlächen (Nordwesten) Oberhörlen (BID) 577,5 m 3,5 km 56 m 4,05 zwischen Dietzhölze und Gansbach
Sang[Anm 4] Schelder Wald (Nordosten) Eiershausen (DIL) 574,2 m 1,4 km 44 m 4,60 Basis des Schelder Waldes zwischen Nanzenbach und Schelde
Hommerichskopf[Anm 5] Breidenbacher Grund (Westen) Achenbach (BID) 561,6 m 1,2 km 80 m 4,39 höchster Berg des Breidenbacher Grundes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rothaargebirge; Segment links der Diete
Schwarzenberg Breidenbacher Grund (Nordosten) Breidenbach (BID) 561,2 m 5,9 km 165 m 3,28 nur zweithöchster, aber mit Abstand dominantester und prominentester Berg des Breidenbacher Grundes; Segment rechts der Perf
Daubhaus Bottenhorner Hochflächen (Östrand) Rachelshausen (BID) 551,8 m 4,9 km 49 m 3,95 prägt die Skyline des Berglands von Osten
Stocksol[Anm 6] Bottenhorner Hochflächen (Norden) Gönnern (BID) 549,3 m 2,0 km 22 m 4,77 zwischen Gansbach und Perf
Schadenberg[Anm 7] Breidenbacher Grund (Südwesten) Niederdieten (BID) /
Niederhörlen (BID)
545,1 m 2,0 km 126 m 3,93 höchster Berg des Segments zwischen Diete und Hörle
Hohe Koppe[Anm 8] Schelder Wald (nördlich des Zentrums) Nanzenbach (DIL) 540,2 m 2,0 km 57 m 4,31 zwischen Schelde und Tringensteiner Schelde
Schloßberg[Anm 9] Bottenhorner Hochflächen (Nordosten) Holzhausen (BID) 540,0 m 2,5 km 42 m 4,35 zwischen Perf und Dautphe
Nimerich Breidenbacher Grund (Südosten) Dautphe (BID) 532,8 m 1,9 km 65 m 4,27 höchste Erhebung der Gemeinde Dautphetal
Stockseite[Anm 10] Schelder Wald (Zentrum) Oberscheld (DIL) 515,8 m 2,9 km 45 m 4,24 zwischen Tringensteiner Schelde und Siegbach
Schönscheid[Anm 11] Zollbuche (Westteil) Hartenrod (BID) /
Günterod (BID)
498,0 m 1,7 km 73 m 4,27 höchster Berg der Zollbuche nach orographischem Zuschnitt[6]
Dünsberg Krofdorf-Königsberger Forst (Zentrum) Königsberg (GI) /
Fellingshausen (GI)
497,7 m 13,9 km 194 m 2,79 dominantester und prominentester Berg des Gladenbacher Berglandes; Fernsehturm und AT
Rimberg Damshäuser Kuppen (Zentrum) Damshausen (BID) /
Caldern (MR)
497,1 m 6,8 km 135 m 3,30 höchste der Damshäuser Kuppen, AT
Kappe[Anm 12] Damshäuser Kuppen (Norden) Damshausen (BID) 493,5 m 1,9 km 86 m 4,13 zweithöchste Damshäuser Kuppe
Endbacher Platte (Westgipfel)[Anm 13] Zollbuche (Zentralteil) Bad Endbach (BID) 487,7 m 3,0 km 80 m 3,95 zentraler Berg des Zollbuche-Höhenzugs
Hemmerich[Anm 14] Zollbuche (Ostteil) Rodenhausen (MR) 475,7 m 4,5 km 121 m 3,56 prägend für die Skyline des Berglands von Osten bis Südosten
Schweinskopf Damshäuser Kuppen (Westen) Friedensdorf (BID) 473,0 m 2,4 km 58 m 4,21 zwischen Dautphe und Ohe
Alte Berge (Zentralgipfel)[Anm 15] Zollbuche (Zentralteil) Oberweidbach /
Roßbach
(beide: BID→WZ)
460,5 m 2,5 km 62 m 4,16 Süden des Zentralteils, die Zollbuche ist genau an der Scharte zur Endbacher Platte
Blätterwand[Anm 16] Schelder Wald (Südosten) Offenbach (DIL) 456,0 m 2,3 km 85 m 4,05 unmittelbar westlich (rechts) des Siegbachs
Alteburg Hörre (westliches Zentrum) Ballersbach (DIL) 445,1 m 5,1 km 135 m 3,44 höchster Berg der Hörre
Altenberg Krofdorf-Königsberger Forst (Westteil) Hohensolms (WZ) 442,2 m 4,4 km 109 m 3,62 höchster Berg des Westteils (Königsberger Forst); AT, die Sicht allerdings allmählich zugewachsen
Adlerhorst[Anm 17] Krofdorf-Königsberger Forst (Westteil) Oberlemp (WZ) 434,6 m 4,5 km 41 m 4,08 äußerster Nordwesten des (Teil-)Naturraums
Windfeld[Anm 18] Hörre (Nordrand) Bicken (DIL) /
Offenbach (DIL)
422,0 m 1,7 km 59 m 4,37 in nächster Nähe zur Aar zwischen Bicken und Offenbach nebst Bundesstraße 255
Hungert Damshäuser Kuppen (Nordostrand) Caldern (MR) 411,5 m 2,8 km 79 m 3,99 prägt die Skyline des Berglands von Norden bis Osten
Auersberg[Anm 19] Damshäuser Kuppen (Ostrand) Dilschhausen (MR) /
Elnhausen (MR)
390,0 m 2,8 km 82 m 3,97 prägt die Skyline des Berglands von Osten
Donnerberg[Anm 20] Damshäuser Kuppen (Südwestrand) Friebertshausen (BID) 369,7 m 2,7 km 52 m 4,21 prägt die Skyline des Berglands von Südosten
Kirchberg[Anm 21] Salzbödetal Gladenbach (BID) 362,3 m 2,3 km 50 m 4,30 höchster Berg zwischen Allna und Salzböde östlich der Bundesstraßen Runzhausen–Gladenbach–Erdhausen
Anhöhe zwischen Forsthaus Waldhaus und dem Frauenkreuz[Anm 22] Krofdorf-Königsberger Forst (Nordostteil) Krofdorf-Gleiberg (GI) 355,1 m 2,9 km 52 m 4,17 höchste Erhebung im Krofdorfer Forst
Königstuhl Krofdorf-Königsberger Forst (Südosten des Westteils) Waldgirmes (WZ) /
Atzbach (WZ)
348,4 m 1,9 km 70 m 4,23 süd(öst)lichster Berg des Gladenbacher Berglands
Anmerkungen zu Bergen ohne Artikel
  1. Dominanz zur Angelburg; Scharte zu ebender auf ca. 566 m an der multiplen Wegkreuzung unmittelbar nordwestlich (Lage)
  2. Dominanz zur Eschenburg, Scharte auf ca. 552 m
  3. Dominanz zur Angelburg, Scharte auf ca. 522 m zwischen Hornberg und Kurzbeil im SW (Lage), zur Eschenburg
  4. Dominanz zum Gewänn, Scharte auf ca. 532 m
  5. Dominanz zum Spreitzkopf im NW; zwei Scharten zu ebendem auf etwa 482 m zwischen dem Berg und Hesselbach
  6. Dominanz zur Angelburg im S, zwei Scharten auf ca. 527 m
  7. Dominanz zum Hahn im NW; Scharte knapp unter 420 m an der Landesstraße OberdietenOberhörlen (zum Mattenberg)
  8. Prominenz zum Sang im NW oder zum Schmittgrund im ONO; Scharte auf 483,6 m (laut altem Messtischblatt Oberscheld) nordöstlich des Bergs (Lage)
  9. Höhe laut alten Messtischblättern über 540 m; Dominanz zum Stocksol im W (sollte die Paulskappe im S höher sein, so betrüge die Dominanz nur 1,9 km); Scharte auf ca. 498 m nördlich des Hilsbergs (Lage)
  10. Dominanz zur Hohen Koppe; Scharte auf minimal über 470 m westlich von Oberndorf (Lage)
  11. Dominanz zum Hitschhohl im NW, Scharte zu ebendem auf ca. 425 m (Lage)
  12. Siehe Damshäuser Kuppen#Kappe-Gruppe.
  13. Dominanz zur Schönscheid; Scharte zu ebender auf ca. 408 m in Günterod (Lage)
  14. Dominanz zu Westgipfel der Endbacher Platte (487,7 m); Scharte auf etwa 355 m unmittelbar nordwestlich des Bergs, Kreisstraße ErdhausenRodenhauseen
  15. Dominanz zur Endbacher Platte, Scharte ist die Zollbuche
  16. Dominanz zum Gerhardsberg im NW; Scharte auf etwa 375 m westlich von Übernthal (Lage), zur Stockseite
  17. Dominanz zum Altenberg; Scharte laut Messtischblatt Rodheim-Bieber von 1950 (landkartenarchiv.de) auf 393,7 m unmittelbar westlich des Altenbergs (L 3053), es existieren mehrere Scgarten in etwa dieser Höhe
  18. Höhe des Südostgipfels laut Höhenlinien geschätzt, der Nordostgipfel ist mit 413,6 m verzeichnet; Dominanz zur Alteburg; Scharte auf ca. 363 m unmittelbar westlich von Bellersdorf, Straße nach Bicken
  19. Auf alten Karten wird die Höhe mit 385,3 m angegeben (Messtischblatt Buchenau von 1907, Deutsche Fotothek), der Berg übersteigt laut Digitalem Geländemodell aber die 390-m-Höhenlinie (BfN-Dienst). Dominanz zum Störner (und zum Hungert); Scharte liegt unmittelbar westlich des Bergs auf ca. 308 m.
  20. Dominanz zum Auersberg; Scharte auf etwa 318 m unmittelbar nordwestlich des Bergs
  21. Dominanz zum Dreisberg; Scharte nördlich von Gladenbach (Lage)
  22. Dominanz zu Nordausläufer des Dünsbergs westlich von Krumbach, Scharte zum Dünsberg auf ca. 303 m.

Die eigenständigsten Berge sind Dünsberg und Angelburg, in deutlichem Abstand folgen Schwarzenberg und Rimberg, dann die Alteburg und schließlich Hemmerich, Eschenburg und Altenberg; alle anderen Berge liegen sehr deutlich darunter.

Berge nach Naturraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geordnet nach den Höhenzügen bzw. Naturräumen, wird das Gladenbacher Bergland u. a. von den folgenden Erhebungen geprägt:

Blick auf Bottenhorn in einer leichten Mulde (485 m aufwärts) auf den Bottenhorner Hochflächen. Im Hintergrund die Angelburg.
Daubhaus (552 m, links der Mitte) und Allberg (528 m) am äußersten Ostrand der Bottenhorner Hochflächen. Im Vordergrund der Gladenbacher Ortsteil Runzhausen
Das untere Gansbachtal bei Frechenhausen, im Hintergrund der Schwarzenberg (Breidenbacher Grund) und die Sackpfeife

Bottenhorner Hochflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bottenhorner Hochflächen liegen nordwestlich des Zentrums des Gladenbacfher Berglands. Ihre Grenze zum Schelder Wald nach Südwesten verläuft in etwa entlang der Straßen EiershausenHirzenhain–Bahnhof – Tringenstein, ihre Südgrenze zur Zollbuche entlang der Straße EisemrothHartenrotBad Endbach, wobei das obere Salzbödetal bereits zur Zollbuche gerechnet wird. Wommelshausen und Römershausen liegen am Südostrand knapp außerhalb, Rachelshausen in Randlage. Im Norden bildet die Straße OberhörlenNiederhörlenNiedereisenhausenHommertshausen in etwa die Grenze zum Breidenbacher Grund, wobei sie zwischen den beiden letztgenannten Dörfern etwas südlicher liegt.

Ausgehend von der Angelburg, die auch Basis des südöstlicheren Teils des Schelder Waldes ist, gliedern sich die Hochflächen folgendermaßen in einzelne Rücken und Riedel:

  • Angelburg (609,4 m) – westlich des Zentrums; Südausläufer Hohe Gansbach ist auch Basis des Schelder Waldes
    • Schmittgrund (590 m), südöstlicher Angelburg-Ausläufer – nordöstlich von Tringenstein und südwestlich von Wallenfels
    • Würgeloh (563,9 m)m durch den Hirschbach (zum Siegbach) vom Schmittgrund getrennt – südöstlich von Wallenfels und nordwestlich von Schlierbach
    • südlichste Gipfel, von West nach Ost:
      • Hirschhohl (502,4 m), westlich des Salzböde-Quelllaufs
      • Warthe (460,5 m), zwischen Salzböde und Schlierbach – westlich von Hartenrod
      • Hülsberg (502,6 m), zwischen Schlierbach und Hülshofbach – nordöstlich von Schlierbach
      • Ebersberg (507,8 m), zwischen Hülshofbach und Wommelshäuser Bach – südlich von Hülshof
      • Schweinskopf (519,2 m), zwischen Hülshofbach und Dernbach – östlich von Hülshof und südwestlich von Dernbach; Diabas-Steinbruch
  • nordwestlichster Riedel, zwischen Dietzhölze und Gansbach, von Südwest nach Nordost:
  • von der Angelburg ausgehender Riedel zwischen Gansbach und Perf, von Südwest nach Nordost:
  • Riedel zwischen Perf und Hausebach, von Süd nach Nord:
    • Scheid (538,7 m) – östlich von Bottenhorn
    • Kreuzberg (523,8 m)
    • Schotterwerk –– südlich von Steinperf
  • Riedel zwischen Hausebach und Dautphe, von Süd nach Nord:
    • Paulskappe (gut 540 m), unmittelbar nördlich der etwas kleinere Hilsberg – nordöstlich von Bottenhorn und südwestlich von Holzhausen
    • Schloßberg (ca. 540 m) – östlich von Steinperf und westlich von Holzhausen; nordöstlich davon:
    • Bolzeberg (519,8 m), nordwestlich davon:
    • Schotterwerk – südöstlich von Obereisenhausen
  • „Allberge“, Riedel östlich der Dautphe, von Süd nach Nord:
    • Daubhaus (551,8 m) – äußerster Osten, nördlich von Rachelshausen
    • Allberg (527,7 m) – nordöstlich des Daubhaus
    • Hünstein (503,7 m) – kein wirklich eigenständiger Berg, jedoch mit Aussichtsturm; Namensgeber von Holzhausen am Hünstein
Wilhelmsteine im Schelderwald

Schelder Wald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schelder Wald im engeren Sinne liegt im Westen des Gladenbacher Berglands. Er teilt sich in vier deutlich durch Bachtäler voneinander getrennte Riedel auf (jeweils von Nordost nach Südwest):

Der Nimerich und Friedensdorf. Rechts im Hintergrund Biedenkopf und der 631 m hohe Sackpfeifen-Ableger Hainpracht

Breidenbacher Grund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Breidenbacher Grund liegt im äußersten Nord(west)en des Gladenbacher Berglands. Er teilt sich in orographische Höhenzüge auf, beginnend im Südwesten:

  • Südwest-Segment zwischen Hörle (SO), Perf (NO) und Diete (NW)
    • Galgenberg (541 m) – äußerster Südwesten, nordöstlich von Simmersbach
    • Schadenberg (545 m) – südwestlich des Zentrums
  • Westsegment zwischen Diete (SW), Perf (NO) und Boxbach (NW) mit dem Gladenbach im Inneren des nach Nordosten offenen Hufeisens
  • Nordwest-Segment zwischen Lahn (N) und Perf (O)
    • Entenberg (535 m) – Nordwesten, Übergang ins Rothaargebirge
  • Schwarzenberg im weiteren Sinne, Segment rechts der Perf im Osten

Zollbuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die markanten Erhebungen am Ostrand des Naturraums Zollbuche von Norden aus gesehen (von rechts bis zur Mitte): Dreisberg (448 m), Koppe (454 m) und Hemmerich (470 m). Rechts der Mitte erkennt man den entfernteren Dünsberg (498 m), während der Zollbuche-Höhenzug nach rechts in die Endbacher Platte (bis 488 m) übergeht.

Der Höhenzug Zollbuche liegt im Zentrum des Berglands. Von West nach Ost teilt er sich in drei Teilhöhenzüge:

Blick von Gießen vorbei an den Burgen Vetzberg (links) und Gleiberg (rechts) zum Dünsberg

Krofdorf-Königsberger Forst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Krofdorf-Königsberger Forst liegt im Süden und Südosten des Berglands. Er gliedert sich in den Krofdorfer Forst im Nordosten, den singulären Dünsberg und den Königsberger Forst als (Süd-)Westteil. Der Königsberger Forst zieht sich on Ost-West-Richtung vom Altenberg zum Adlerhorst, der Ramsberg liegt außerhalb dieser Linie nördlich des Altenbergs.

  • Dünsberg (497,7 m) – östliches Zentrum; Singularität mit Keltenausgrabungsstätten, Fernsehturm und Aussichtsturm
  • Altenberg (442 m) – nordwestliches Zentrum, Aussichtsturm
  • Ramsberg (ca. 435 m) – Norden; Burg Hohensolms
  • Adlerhorst (434,6 m) – Westen, südöstlich von Oberlemp
  • Krofdorfer Forst (bis 355,1 m) – Osten; großes zusammenhängendes Waldgebiet, das den Dünsberg nach Osten mit dem Lahntal verbindet
  • Königstuhl (348,4 m) bzw. Himberg – Süden; eine der südlichsten Erhebungen des Gladenbacher Berglandes
„Skyline“ der Damshäuser Kuppen

Damshäuser Kuppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Damshäuser Kuppen liegen im Nordosten des Berglands

Hörre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hörre bildet den Südwesten des Berglands.

Blick von der B 255 auf Gladenbach; im zentralen Hintergrund der Lammerich, links der nördliche Fuß des Kirchbergs

Hügelländer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Niederweidbacher Becken liegt südlich des Zentrums des Berglands. das Salzbödetal schließt sich nordöstlich an und liegt nordöstlich, östlich und südöstlich des Zentrums; ganz om Nordosten liegt die Elnhausen-Michelbacher Senke. Die Hügel an der Wasserscheide zwischen Aar und Vers werden noch zum Niederweidbacher Becken gezählt, die Erhebungen zwischen Salzböde und Allna zum Salzbödetal

  • Bergwald (im Osten bis 392 m) – östlich des Zentrums des Niederw2eidbacher Beckens
  • Kirchberg (362,3 m) – Norden des Salzbödetals, östlich von Gladenbach
  • Lammerich (357 m) – Norden des Salzbödetals, südwestlich von Gladenbach
Blick vom Hasenkopf nach Westen auf den Tannenberg (links), den Großen Feldberg und die Erhebungen des Gladenbacher Berglandes mit Dünsberg, Hemmerich, Angelburg, Daubhaus und Rimberg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeine Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gladenbacher Bergland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Karte und Beschreibung des Gladenbacher Berglandes (Haupteinheit 320) im Umweltatlas Hessen
  3. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  4. a b E ist der Eigenständigkeitsindex nach highrisepages. Er berechnet sich vereinfacht nach E = − {log2 [(Prominenz ÷ 8848 m) × (Dominanz ÷ 100 km)]}÷3
  5. Geologieviewer des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (Hinweise)
  6. Nach den nicht linienhaft festlegbaren Grenzen auf Blatt 125 Marburg läge noch der Hirschhohl (502,4 m) im Naturraum. Dieser liegt allerdings jenseits der Landesstraße HartenrodEisemrod nebst entsprechender Scharte.