Go-Ahead

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Go Ahead Group plc.

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Rechtsform Public Limited Company
ISIN GB0003753778
Gründung 1987
Sitz Newcastle upon Tyne, Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Leitung Christian Schreyer(CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 26.160[2]
Umsatz 3,215 Mrd. Pfund (3,76 Mrd. Euro)[2]
Branche Verkehrsunternehmen
Website www.go-ahead.com
Stand: 27. Juni 2015

Go-Ahead ist ein 1987 gegründetes britisches Verkehrsunternehmen, das Busse und Eisenbahnen betreibt. Der Schwerpunkt seines Operationsgebiets liegt im Südosten Englands. Die Go Ahead Group ist hundertprozentiger Eigentümer vieler Busbetriebe, die laut eigenen Angaben mit einer Flotte von insgesamt 6000 Bussen täglich um die 10 Millionen Passagiere befördern. Der britische Eisenbahnsektor besteht aus dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Govia, das sich zu 65 % im Besitz von Go-Ahead befindet und zu 35 % im Besitz des französischen Unternehmens Keolis. Go-Ahead ist außerdem in Norwegen, Singapur und Irland tätig.

Der unter dem Namen Aviance UK betriebene Ground-Handling-Dienstleister ging im Jahr 2010 hauptsächlich an Servisair über.[3][4] Ebenfalls 2010 verkaufte Go-Ahead den Parkraumbewirtschafter Meteor.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Go-Ahead entstand 1987 im Zuge der Privatisierung städtischer Busnetze und der beginnenden Auflösung der staatlichen Busgesellschaft National Bus Company (NBC). Die in Gateshead ansässige ursprüngliche Northern General Transport Company formierte sich dabei nach einem Management-Buy-out zu Go Ahead Northern. 1993 schuf sich das Unternehmen mit der Übernahme des Busbetriebs von Brighton & Hove ein Standbein im Süden des Vereinigten Königreichs. Im Jahr darauf übernahm Go-Ahead auch die Oxford Bus Company und stieg mit der Übernahme von London Central ins Londoner Busgeschäft ein. Ebenfalls 1994 ging das Unternehmen unter dem neuen Namen The Go-Ahead Group an die Börse und war im FTSE 250 Index notiert. Durch die Übernahme von London General im Jahr 1996 wurde Go-Aheads Beteiligung am Londoner Verkehrsnetz stark erweitert.[6][7]

Die Deregulierung des britischen Schienenverkehrs führte 1996 zum Einstieg Go-Aheads in den Eisenbahnmarkt, unter anderem ab 1997 zusammen mit der damaligen VIA-GTI als Betreiber der Strecke Thameslink bis 2006. Einen weiteren neuen Wirtschaftszweig erschloss sich Go-Ahead 1998 mit der Übernahme des Londoner Flughafendienstleisters Gatwick Handling.[6] 1999 stieß mit Metrobus ein Busunternehmen zur Gruppe, das in London und umgebenden Grafschaften operiert.[8][9]

Bus der London Central
Bus von Metrobus
Southeastern

Im Jahr 2000 ging die Konzession der Connex South Central an Govia über, die das Netz unter dem Namen South Central, später Southern, bedienten.[10] 2002 erwarb Go-Ahead den Parkraumbewirtschafter Meteor, der bis 2010 Teil des Unternehmens blieb.[8][5] Mit der Übernahme von Wilts & Dorset im Jahr 2003 vergrößerte Go-Ahead seinen Marktanteil im Süden.[11] Später wurde Wilts & Dorset zusammen mit dem auf der Isle of Wight tätigen und 2005 übernommenen Unternehmen Southern Vectis und der Solent Blue Line zu Go South Coast formiert.[12][13]

Im April 2006 übernahm Govia die Southeastern-Franchise.[14] Aus den 2005 und 2006 durch Go-Ahead erworbenen Busunternehmen Birmingham Coach Company und Probus Management wurde das Subunternehmen Go West Midlands mit Sitz in Birmingham gebildet, das nach Verlusten im Jahr 2008 wieder abgestoßen wurde.[15][16][17] Mit Dockland Buses kam 2006 ein weiteres Londoner Busunternehmen hinzu.[8] 2007 erlangte Govia die West-Midlands-Francise, die sie über die London Midland betreibt, und erwarb das Busunternehmen Blue Triangle.[18][19] Die Londoner Busunternehmen werden unter dem Namen Go-Ahead London betrieben.[20]

2009 kaufte Go-Ahead Plymouth Citybus aus Stadtbesitz und die Londoner East Thames Buses, die sich im Besitz von Transport for London befand.[21][22] Im selben Jahr ging das Unternehmen ein Joint-Venture mit der Cook-Illinois Corporation aus Chicago ein, um in den amerikanischen Schulbusmarkt einzusteigen.[23] Das Jahr 2010 sah die Übernahme des Norfolkers Konectbus, im folgenden Jahr wurde Thames Travel aus Oxfordshire übernommen.[8]

Ende 2015 gewann Go-Ahead eine Ausschreibung über den Betrieb von 25 Buslinien in Loyang im singapurischen Pasir Ris für fünf Jahre ab September 2016.[24]

Im Januar 2014 wurde das Tochterunternehmen Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland in Berlin gegründet,[25] das in den darauffolgenden Jahren fünf Verkehrsverträge im Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg und in Bayern aufnahm.

Seit 2022 gehört die Go-Ahead Group dem australischen Busunternehmen Kinetic Group (51 %) und dem spanischen Verkehrsinfrastrukturunternehmen Globalvia (49 %).[26]

Um aus dem nicht mehr zum Kerngeschäft von Go-Ahead zählenden deutschen Schienenverkehr auszusteigen, wurde am 12. Oktober 2023 der Kaufvertrag zum Verkauf der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland an die ÖBB-Personenverkehr unterzeichnet.[27] Nach abgeschossener wettbewerbsrechtlicher Prüfung wurde am 1. Februar 2024 der Verkauf und damit der vollständige Ausstieg von Go-Ahead aus dem deutschen Schienenverkehr vollzogen.[28][29]

Unternehmensbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Go-Ahead Group – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Our Board (Memento vom 7. Juni 2016 im Internet Archive)
  2. a b Geschäftsbericht 2015
  3. Bloomberg Businessweek: Aviance UK Ltd., Regional Ground Handling Business at 11 Airports in UK. abgerufen am 26. Juni 2011
  4. Office of Fair Trading: Completed acquisition by Servisair UK Limited of the regional ground handling business of Aviance UK Limited. (Memento vom 4. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF; 244 kB), 15. Juni 2010.
  5. a b Reuters: VINCI Announces Acquisition Of 100% Stake In Meteor Parking Company From Go-Ahead Group plc. 2. September 2010, abgerufen am 26. Juni 2011.
  6. a b Jay P. Pederson (Hrsg.): International Directory of Company Histories (Volume 28). St. James Press, 1999, ISBN 1-55862-387-6, S. 155 ff.
  7. The Times Online: Chris Moyes. 18. September 2006, abgerufen am 26. Juni 2011.
  8. a b c d go-ahead.com: History Timeline. (Memento vom 10. April 2011 im Internet Archive) abgerufen am 26. Juni 2011.
  9. Mary Webb, Jackie Clarke: Urban Transport Systems 2007–2008. Jane’s Information Group, 2007, ISBN 978-0-7106-2816-9.
  10. BBC News: Connex loses rail franchise. 24. Oktober 2000, abgerufen am 26. Juni 2011.
  11. BBC News: Go-Ahead given for bus takeover. 15. September 2003, abgerufen am 26. Juni 2011.
  12. islanbuses.info: About Us. (Memento vom 17. September 2008 im Internet Archive) abgerufen am 26. Juni 2011.
  13. go-ahead.com: Go South Coast. (Memento vom 15. Juni 2011 im Internet Archive) abgerufen am 26. Juni 2011.
  14. BBC News: Rail chief to be quizzed on web. 18. Februar 2007, abgerufen am 26. Juni 2011.
  15. busandcoach.com: Go-Ahead aquires Birmingham operation.@1@2Vorlage:Toter Link/www.busandcoach.com (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2023. Suche in Webarchiven) 6. Dezember 2005, abgerufen am 26. Juni 2011
  16. busandcoach.com: Go-Ahead buys again in West Midlands. (Memento vom 24. September 2012 im Internet Archive) 2. März 2006, abgerufen am 26. Juni 2011.
  17. busandcoach.com: Go-Ahead sells West Midlands unit.@1@2Vorlage:Toter Link/www.busandcoach.com (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2023. Suche in Webarchiven) 11. März 2008, abgerufen am 26. Juni 2011.
  18. Department for Transport: Department for Transport announces winner of West Midlands franchise. (Memento vom 5. Oktober 2011 im Internet Archive) 21. Juni 2007.
  19. telegraph.co.uk: A round-up of headlines from across the financial sectors, provided by Bloomberg News. 30. Juni 2007, abgerufen am 26. Juni 2011.
  20. go-ahead.com: Go-Ahead London. (Memento vom 31. Januar 2010 im Internet Archive) abgerufen am 26. Juni 2011.
  21. mandadeals.co.uk: Go-Ahead acquires East Thames Buses.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mandadeals.co.uk (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2023. Suche in Webarchiven) 30. Juli 2009, abgerufen am 26. Juni 2011.
  22. BBC News: Council approves bus company sale. 30. November 2009, abgerufen am 26. Juni 2011.
  23. busandcoach.com: Go-Ahead to enter US school bus market.@1@2Vorlage:Toter Link/www.busandcoach.com (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2023. Suche in Webarchiven) 5. November 2009, abgerufen am 26. Juni 2011.
  24. Go-Ahead enters Singapore bus market. Go Ahead Loyang Pte Ltd (trading as Go-Ahead Singapore), 23. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2016; abgerufen am 21. Juni 2016 (englisch).
  25. Go-Ahead und Abellio sollen Zuschlag für Schienenpersonennahverkehr in den drei Losen des Stuttgarter Netzes bekommen. (PDF; 55 KiB) Anlage 2: Go-Ahead Verkehrsgesellschaft. Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, 17. November 2015, abgerufen am 23. Mai 2016.
  26. Die britische Go-Ahead stimmt einer Übernahme im Wert von 789 Millionen Dollar durch das australisch-spanische Konsortium zu. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  27. The Go-Ahead Group agrees sale of its German rail business to Austria’s ÖBB. Go-Ahead, 12. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
  28. Bahnverkehr: ÖBB übernimmt Go Ahead. Süddeutsche Zeitung, 1. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024.
  29. Go-Ahead completes sale of German rail operations to ÖBB. Go-Ahead, 1. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024 (englisch).