Golestan-Nationalpark

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Golestan-Nationalpark
 
IUCN-Kategorie II
Wildziegen im Golestan-Nationalpark
Wildziegen im Golestan-Nationalpark
Wildziegen im Golestan-Nationalpark
Golestan-Nationalpark (Iran)
Golestan-Nationalpark (Iran)
Koordinaten: 37° 32′ 51″ N, 56° 22′ 57″ O
Lage: Golestan, Iran
Nächste Stadt: Ashkhaneh
Fläche: 885.76 km²
Gründung: 1976
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Der Golestan-Nationalpark (persisch جنگل گلستان) (früher auch Mohammad Reza Shah Nationalpark) ist der älteste Nationalpark des Iran.

Geographie, Geschichte und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er liegt im Nordosten des Landes in der Provinz Golestan und wurde im Jahr 1976 auf der Basis der zwei bereits bestehenden Schutzgebiete Almeh und Yashki gegründet. Er umfasst eine Fläche von 91.890 ha.[1] Bei der IUCN ist er mit einer Fläche von 885,76 km² als Kategorie II-Gebiet registriert.[2]

Der Park liegt im Übergangsgebiet zwischen den östlichen Ausläufern des Elburs-Gebirges und den westlichen Ausläufern des Chorasan-Kopet Dag. Er umfasst Höhenlagen von 1000 bis 1400 m über dem Meeresspiegel und ist bekannt für seine gemäßigten Regenwälder, beinhaltet aber auch offene Lebensräume, wie Grassteppen, Buschgebiete und Felsregionen.[3][4]

Der Park ist durch Wilderei bedroht und nahezu überall von kultiviertem, entwaldetem Land umgeben. Ein weiteres Problem ist der durch den Nationalpark führende Asian Highway, was zu Überlegungen der Restrukturierung des Straßennetzes im Nationalpark führte, die aber noch nicht durchgesetzt wurden. Eine Durchschneidung des Parks führt zur Störung des ökologischen Gleichgewichts. Der Golestan-Nationalpark ist neben ökologischer auch von touristischer und kultureller Bedeutung und es gab Bemühungen, diesen Park in die Weltkulturerbe-Liste aufzunehmen. Auf der Tentativliste der UNESCO war der Park von 2007 bis 2013 geführt.[4]

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzenwelt des Nationalparks ist besonders infolge der starken klimatischen Unterschiede zwischen den westlichen und östlichen Teilen sehr vielfältig, so dass 1430 Pflanzensippen nachgewiesen werden konnten.[5] Dies entspricht etwa 20 Prozent der iranischen Flora. Im westlichen Teil des Nationalparks kommen verschiedene Typen von geschlossenen und offenen Wäldern vor (unter anderem mit Persischem Eisenholz, Kastanienblättriger Eiche, Gewöhnlicher Hainbuche oder Orientalischer Hainbuche). Für den östlichen Teil sind eher Steppen (unter anderem mit Artemisia- und Federgras-Arten) und von Wacholdern gebildete offene Wälder charakteristisch.[6]

Die äußerst vielfältigen Landschaftszonen bedingen auch eine reichhaltige Tierwelt. Im Park kommen Leoparden (Panthera pardus), Wölfe (Canis lupus), Wildschweine (Sus scrofa), Maralhirsche (Cervus elaphus maral), Rehe (Capreolus capreolus), Steppenwildschafe (Ovis orientalis arkal), Wildziegen (Capra aegagrus) und Kropfgazellen (Gazella subgutturosa) vor.[7][8][9]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Iranian Tourism & Touring Online (ITTO)
  2. Protected Planet | Golestan (Mohammad Reza Shah). Abgerufen am 12. Januar 2023.
  3. Nosrat Safaian, Maryam Shokri, Mikhalegh Ziatabar Ahmadi, Abdolnaser Atrakchali, Ali Tavili: Fire influence on the grassland vegetation in golestan national park (Alborz mts. Iran) Polish Journal of Ecology 53 1 435–443. 2005 Archivlink (Memento des Originals vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pol.j.ecol.cbe-pan.pl [online-PDF]
  4. a b UNESCO – World Heritage; Ref.5213
  5. Akhani 2023, S: 11
  6. Akhani 2005, S: 94f.
  7. Waraste Moradi H.: Population dynamism of the bovidae in golestan national park. Journal OF Agricultural Sciences and Natural Resources Fall 2004; 11(3):163-172
  8. Waraste Moradi H.: Determination of sex ratio and age groups in two species cervus elaphus and capreolus capreolus in golestan national park Journal of Agricultural Sciences and Natural Resources October-November 2005; 12(4):154-161.
  9. H. G. Meigouni, Mehran Jahanshahi, K. Kavoosi, B. H. Kiabi: A study on herbivorous habits of wild pig (sus scrofa) in golestan national park. In: Journal of Environmental Studies. März 2003; 28(30), S. 55–64.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hossein Akhani: The Illustrated Flora of Golestan National Park, Iran. Band 1, 481 Seiten. Tehran 2005 (Tehran University Publications), ISBN 964-03-9954-X.
  • Hossein Akhani: The Illustrated Flora of Golestan National Park, Iran. Band 2, 711 Seiten. Tehran 2023 (University of Tehran Press), ISBN 978-964-03-7475-7.