Goughteichhuhn

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Goughteichhuhn

Goughteichhuhn auf Tristan da Cunha

Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallen (Rallidae)
Gattung: Teichrallen (Gallinula)
Art: Goughteichhuhn
Wissenschaftlicher Name
Gallinula comeri
(J. A. Allen, 1892)

Das Goughteichhuhn[1] (Gallinula comeri[2]) lebt auf der Insel Gough im südlichen Atlantik. Von George Comer wurde es erstmals gesammelt und von Joel Asaph Allen als eigene Art beschrieben.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Goughteichhuhn sieht der europäischen Teichralle ähnlich. Die Vögel erreichen eine Länge von 27 Zentimeter, ihre Statur ist eher untersetzt. Die Farbe ist generell schwarz, Nacken und Rücken sind dunkelbraun, die Unterseite des kurzen Schwanzes ist weiß. Frontalschild und Schnabel sind rot, die Spitze des Schnabels gelb. Die Beine sind orange mit gelb-grünen und roten Stellen.[3]

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flugfähigkeit haben diese Vögel verloren.[4] Comer berichtete, dass sie die Flügel beim Rennen einsetzten und nicht auf einen ein Meter hohen Tisch gelangen konnten.[5]

Die Vögel sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Pflanzenteilen, Samen, Insekten und Aas.[3]

Die Brutzeit reicht von September bis März, es werden jeweils zwei bis fünf Eier gelegt.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Goughteichhuhn kam ursprünglich nur auf der Gough-Insel vor. 1956 wurden einige Exemplare auf Tristan da Cunha ausgesetzt, wo sich in der Folge ebenfalls eine stabile Population entwickelte. Die Vögel bewohnen Buschland und seltener Grasland, sie fehlen in den Heideflächen.[3]

Systematik und zoologische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Goughteichhuhn wurde erstmals 1888 von George Comer gesammelt,[4] er brachte sechs Vögel mit an Bord, von denen allerdings vier bald starben. Joel Asaph Allen beschrieb sie 1892 als Porphyriornis comeri.[5] Es wurde oft als identisch mit der ausgestorbenen Tristanteichhuhn (Gallinula nesiotis) angesehen, DNA-Studien bestätigten jedoch den Status als eigene Art.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
  2. Foto von einem Goughteichhuhn (Memento des Originals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdn2.arkive.org, ARKive.org, abgerufen am 23. September 2010.
  3. a b c d Factsheet auf BirdLife International
  4. a b Clive Roots: Flightless birds. Greenwood Press, Westport, Conn. 2006, ISBN 0-313-33545-1, S. 60 (google.com).
  5. a b Joel Asaph Allen: Description of a new gallinule, from Gough Island. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 4, 1892, S. 57–58 (amnh.org [PDF]).
  6. Dick S. J. Groenenberg, Albert J. Beintema, René W. R. J. Dekker, Edmund Gittenberger: Ancient DNA Elucidates the Controversy about the Flightless Island Hens (Gallinula sp.) of Tristan da Cunha. In: PLoS one. 2008, doi:10.1371/journal.pone.0001835.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]