Grünow (bei Prenzlau)

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Wappen Deutschlandkarte
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Grünow (bei Prenzlau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grünow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 19′ N, 13° 57′ OKoordinaten: 53° 19′ N, 13° 57′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Gramzow
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 34,92 km2
Einwohner: 994 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17291
Vorwahl: 039857
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 261
Adresse der Amtsverwaltung: Poststraße 25
17291 Gramzow
Website: amt-gramzow.de
Bürgermeister: André Cunow
Lage der Gemeinde Grünow im Landkreis Uckermark
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Karte

Grünow ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Uckermark im Nordosten Brandenburgs.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die uckermärkische Gemeinde Grünow liegt unmittelbar östlich der Kreisstadt Prenzlau in einem Grundmoränengebiet, das sich zwischen den parallel verlaufenden Tälern der Ucker und Randow ausbreitet. Die hügelige Gegend (35 bis 87 m ü. NHN) ist durch viele kleine Seen und Tümpel sowie durch eine intensive Landwirtschaft gekennzeichnet.

Das Dorf liegt am Grünower See (Bild). In der Nähe des Dorfes befinden sich in südwestlicher Richtung der Nord- und Südkoppelsee, weiter in südwestlicher Richtung die Moosbruchseen in der Gemarkung Moosbruch.

In der Nähe des Ortsteils Dreesch liegt der Klare See (nördlich von Dreesch, an der Straße nach Grünow) sowie südöstlich die Prähnsseen (Großer und Kleiner Prähnssee) in der Nähe der Straße nach Bietikow.

Grünower See

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Grünow gehören die Ortsteile

sowie die Wohnplätze Ausbau Weidendamm, Heises Hof und Mönchehof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungszugehörigkeit

Die Gemeinde gehörte von 1992 bis zu dessen Auflösung 2001 zum Amt Prenzlau-Land und wechselte dann zum Amt Gramzow.[3]

Die Orte Damme und Drense wurden am 31. Dezember 1997 nach Grünow eingemeindet.[4]

Ortsteil Grünow[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1287 das erste Mal urkundlich erwähnt, war Grünow eine Gründung deutscher Kolonisten mit engen Verbindungen zum Nonnenkloster in Seehausen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte Grünow zum Amt Gramzow. Um 1900 gab es im Ort ein Gut, Halbbauern, Arbeiterfamilien und einige Handwerker.

Ortsteil Damme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Damme taucht 1354 erstmals in einer Urkunde auf. 1930 wurde das Gut aufgesiedelt: die neuen Häuser lagen nahe den dazugehörigen Äckern, so dass Damme heute mit vier Kilometern ein ausgesprochen langgezogenes Dorf ist.

Ortsteil Dreesch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vorwerk Drösch 1792 angelegt, gehörte der Ort der Familie von Arnim auf Kröchlendorff. 1977 erfolgte der Wechsel aus der ehemaligen Gemeinde Bietikow (heute Uckerfelde) in die Gemeinde Grünow.

Ortsteil Drense[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch heute ist der Burgwall der Ukranen in Drense zu erkennen, der aus dem 8. Jahrhundert stammt. In Urkunden der Jahre 1240 bis 1248 wird auf die Burg hingewiesen. In den 1980er Jahren wurden bei Ausgrabungen Handelswaren aus Polen, Mähren und der Kiewer Rus gefunden.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 393
1890 439
1910 465
1925 532
1933 455
1939 462
Jahr Einwohner
1946 723
1950 717
1964 560
1971 532
1981 482
1985 471
Jahr Einwohner
1990 0 419
1995 0 442
2000 1 017
2005 0 990
2010 0 923
2015 0 941
Jahr Einwohner
2020 946
2021 959
2022 994

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Der Anstieg der Bevölkerungszahl zwischen 1995 und 2000 ist auf die Eingemeindung von Damme und Drense im Jahr 1997 zurückzuführen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Grünow besteht aus neun Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wir für Grünow 21,7 % 2
Einzelbewerber Eckhard Kittendorf 12,7 % 1
Einzelbewerber André Cunow 12,4 %
Freiwillige Feuerwehr Grünow 12,0 % 1
Einzelbewerber Jens Seligmann 11,4 % 1
AfD 09,4 % 1
Einzelbewerberin Claudia Wege 09,1 % 1
Die Linke 07,5 % 1
Einzelbewerber Wolfgang Britt 03,7 % 1

André Cunow kandidierte sowohl als Gemeindevertreter als auch als Bürgermeister. Da er die Wahl zum Bürgermeister annahm, bleibt nach § 60 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[9] sein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2003: Hans-Ulrich Metscher[10]
  • 2003–2014: Monika Borchert[11]
  • seit 2014: André Cunow[12]

Cunow wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 85,2 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Grünow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Agrarproduktion und einer Baumschule gibt es in der Gemeinde einige kleinere Handwerksbetriebe. Grünow konnte durch Zuzug junger Familien aus dem nahen Prenzlau eine günstigere Altersstruktur erreichen.

Verkehr

Grünow liegt an der Landesstraße L 25 zwischen Prenzlau und der Autobahnanschlussstelle Prenzlau-Süd an der A 20 (Kreuz UckermarkLübeck).

Der nächste Bahnhof liegt im rund sechs Kilometer entfernten Prenzlau, nachdem die Nebenbahnlinien Prenzlau–Löcknitz und Damme–Gramzow mit den Haltepunkten Grünow, Drense und Damme 1995 stillgelegt wurden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – A–L. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 21. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-035-7, S. 376 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grünow (bei Prenzlau) municipality – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Grünow (Memento des Originals vom 12. Dezember 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  3. Änderung des Amtes Gramzow Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 5. Oktober 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 43, Potsdam, den 24. Oktober 2001, S. 672 PDF
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 18–21
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 60
  10. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Uckermark (Memento vom 15. April 2018 im Internet Archive)
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 34
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019