Gravesano

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Gravesano
Wappen von Gravesano
Wappen von Gravesano
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Luganow
Kreis: Kreis Taverne
BFS-Nr.: 5187i1f3f4
Postleitzahl: 6929
Koordinaten: 714439 / 100018Koordinaten: 46° 2′ 31″ N, 8° 55′ 1″ O; CH1903: 714439 / 100018
Höhe: 387 m ü. M.
Höhenbereich: 309–616 m ü. M.[1]
Fläche: 0,71 km²[2]
Einwohner: 1367 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 1925 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,8 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Maurizio Anghileri
Website: www.gravesano.ch
Lage der Gemeinde
Karte von GravesanoLago MaggioreLago DelioLago di PianoLago di OriglioLago di MuzzanoLuganerseeComer SeeItalienItalienItalienKanton GraubündenBezirk BellinzonaBezirk LocarnoBezirk MendrisioAgno TIBioggioCademarioMuzzano TIVernate TIAlto MalcantoneArannoMigliegliaNovaggioCapriascaCapriascaOriglioPonte CapriascaPonte CapriascaKommunanz Capriasca/LuganoCollina d’OroGranciaMelide TIMorcoteParadiso TIVico MorcoteArognoBissoneBrusino ArsizioVal MaraLuganoCaslanoCurio TICurio TIMagliasoNeggioTresa TIPura TIAstanoBediglioraBediglioraCurio TIBedanoGravesanoManno TIMezzovico-ViraMezzovico-ViraMonteceneriTorricella-TaverneCadempinoCanobbioComano TICuregliaLamoneMassagnoPorzaSavosaSorengoVezia
Karte von Gravesano
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Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo, Gemälde Madonna con Bambino e Santi des Malers Carpoforo Tencalla aus Bissone

Gravesano ist eine politische Gemeinde im Kreis Taverne, im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im mittleren Abschnitt des Valle del Vedeggio (Vedeggiotal) an dessen westlichen Talflanke. Der heute kanalisierte Vedeggio, der zuvor die östliche Gemeindegrenze markierte, verläuft heute nicht mehr auf Gemeindegebiet. Die westliche Grenze verläuft am Hang des Monte Ferraro, während die südliche und nördliche Grenze grösstenteils von zwei kleineren Bächen gebildet wird.

Der ehemalige Weiler Grumo ist heute mit Gravesano zusammengewachsen und bildet ein eigenes Quartier. Er gab einem mittelalterlichen Burgbezirk den Namen, zu dem vermutlich Gravesano, Manno und Bedano gehörten.

Die Nachbargemeinden sind am Norden Bedano, am Osten Lamone, am Süden Manno TI und am Westen Alto Malcantone.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde 1254 als de Gravaxana erstmal erwähnt. Das Schloss an der Strasse von Ponte Tresa TI auf den Monte Ceneri beherbergte 1004 König Heinrich II. (HRR) und später auch Friedrich I. (HRR) Barbarossa auf seinem Zug nach Italien 1162. In Gravesano sind Güter und Rechte des Klosters San Pietro in Ciel d’Oro von Pavia und des Bischof von Como verbürgt.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1692 1801 1859 1900 1950 1970 2000[5] 2005 2007 2010 2020
Einwohner 137 114 149 234 300 428 1074 1106 1151 1181 1359

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche Santi Pietro und Paolo bewahrt u. a. den Gemälde Madonna con Bambino e Santi des Malers Carpoforo Tencalla[6][7]
  • Pfarrhaus mit Madonna mit Kind und Heilige[6][8]
  • Casa Scherchen (im alten Dorfkern), Architekt: Martin Wagner.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Gemeinde verläuft die Hauptstrasse 398, die in Lamone an der Hauptstrasse 2 endet. Gegen Süden führt sie an den Autobahnanschluss Lugano-Nord der A2 und weiter bis zur italienischen Grenze.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ars Viva Orchestra[9]

Unternehmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ars Medica[10]
  • Fondazione Portugalli[11]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Football Club Gravesano Bedano[12]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andrea Antonini (* um 1710 in Gravesano; † nach dem 1770 ebenda), Richter am Tribunal von Wien; er liess den Sankt Karlsaltar in der Kirche von Gravesano bauen.[13]
  • Carlo Insermini (* um 1716 in Gravesano; † 1801 ebenda), Stuckateur, Architekt am Hof der Herzöge von Parma[14]
  • Francesco Rusca (* 1727 in Serocca d’Agno; † 29. August 1811 in Gravesano), Pfarrer von Gravesano 1765 bis zu seinem Tode, apostolischer Protonotar, 1748 Delegierter der Bistümer Como und Mailand zu der Gesandtschaft der regierenden Orte zur Regelung der Jurisdiktionsfrage von Gnosca[15]
  • Ippolito Cremona (* 2. Februar 1777 in Gravesano; † 5. Januar 1844 in Genua), Architekt und Ingenieur, er arbeitete lange Zeit in der Gegend von Genua. Professor der Architektur und Dekoration an der Kunstakademie von Genua 1818, Architekt der Stadt Rapallo 1822, wo er seit 1815 arbeitete. Er zeichnete den Plan von Nostra Donna dell’Orto in Chiavari, der Fassade der Sankt Karlskirche in Turin, des Denkmals beim San Tommaso-Tor in Genua, beendigte den von Domenico Cervetto begonnenen Palast der Foraggiana all’Acque Verdi von Genua.[16] Von seinen zahlreichen Bauten sind nur einige Fassaden erhalten. Auch das von ihm entworfene Theater in La Spezia wurde später umgebaut[17][18][19]
  • Matteo Rusca (* 1806 in Arosio TI; † nach 8. September 1885 ebenda), Stuckateur, Wohltäter, 1893 wurde dank der Stiftung Matteo Rusca eine Sekundar- und Zeichenschule in Gravesano eingerichtet[20]
  • Hermann Scherchen (1891–1966), deutscher Dirigent und Komponist
  • Franco Lepori (* 1941 ? in ?; † 20. März 1998 in Torricella-Taverne), Pädagoge, ehemaliger Direktor des Ufficio Insegnamento Medio des Kantons Tessin; Gründer der Scuola media Unica (1974). Er star wegen Autounfall beim Tunnel des Dosso di Taverne. Er wohnte in Gravesano[21]
  • Fabio Contestabile (1954–2022), studierte italienische und französische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und unterrichtete an mehreren Schulen im Kanton Tessin, Schriftsteller, wohnte in Gravesano

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gravesano – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  5. Bernardino Croci Maspoli: Gravesano. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. Juli 2013.
  6. a b c Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 384.
  7. Literatur von und über Pfarrkirche Santi Pietro und Paolo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  8. Madonna col Bambino e i Santi Giuseppe, Andrea, Giacomo Maggiore, Francesco, Domenico e Carlo Borromeo, um 1680, Öl auf Leinwand, 199 × 135 cm.
  9. Literatur von und über Ars Viva Orchestra im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  10. Ars Medica
  11. Fondazione Portugalli
  12. Football Club Gravesano Bedano
  13. Andrea Antonini (PDF; 29 MB) auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 15. Mai 2017).
  14. Carlo Insermini. In: Gian Alfonso Oldelli: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del canton Ticino. Band 1, S. 98, Francesco Veladini, Lugano 1807 (PDF Digitalisat), (italienisch) auf books.google.ch/
  15. Celestino Trezzini: Francesco Rusca. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz S. 766 (PDF Digitalisat, abgerufen am 13. Oktober 2017)
  16. Celestino Trezzini: Cremona. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 2: Basel - Egnach. Paul Attinger, Neuenburg 1924, S. 643 (PDF Digitalisat), abgerufen am 14. Oktober 2017.
  17. Cremona, Ippolito. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 8: Coutan–Delattre. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 81 (Textarchiv – Internet Archive).
  18. Ippolito Cremona Werke (mit Bild) auf fondazioneaat.ch
  19. Emma De Negri: Cremona, Ippolito. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 30: Cosattini–Crispolto. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1984.
  20. Giacinto Albonico: Il prof. Matteo Rusca. I beni della fondazione Rusca. In: L’Educatore della Svizzera Italiana. November 1929 und Februar 1931
  21. Franco Lepori Pädagoge (italienisch) auf m4.ti.ch/fileadmin/DECS/DS/Rivista_scuola_ticinese