Grevenmacher

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Grevenmacher
Wappen Karte
Wappen von Grevenmacher Lage von Grevenmacher im Großherzogtum Luxemburg
Basisdaten
Staat: Luxemburg Luxemburg
Koordinaten: 49° 41′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 49° 40′ 46″ N, 6° 26′ 59″ O
Kanton: Grevenmacher
Einwohner: 5092 (1. Januar 2023)[1]
Fläche: 16,5 km²
Bevölkerungsdichte: 309 Einw./km²
Postleitzahl: 6701–6850
Gemeindenummer: 1104
Website: www.grevenmacher.lu
Politik
Bürgermeister: Monique Hermes (CSV)
Schöffen: Marc Krier (déi gréng)
Liane Felten (CSV)
Wahlsystem: Proporzwahl
Sitzverteilung im Gemeinderat:
2
1
3
5
Insgesamt 11 Sitze
Regierende Fraktion: CSV, déi gréng
Opposition: DP, LSAP

Grevenmacher (luxemburgisch Gréiwemaacher) ist Hauptort des gleichnamigen Kantons im Großherzogtum Luxemburg. Bis 2015 war Grevenmacher auch Hauptort des Distrikts; 2015 wurden die Distrikte abgeschafft und ihre Befugnisse ins Innenministerium verlegt. Die Gemeinde Grevenmacher, zu der Potaschberg gehört, zählt nur eine Sektion. Hier leben Menschen mit 79 verschiedenen Nationalitäten; 58,51 Prozent der 4917 Einwohner sind Luxemburger, 41,85 Prozent sind Nicht-Luxemburger.

Das Stadtrecht wurde 1252 verliehen.[2]

In Grevenmacher findet alljährlich Anfang September das „Gréiwemaacher Drauwen-Wäifest“ statt. Dieses Weinfest ist das größte in Luxemburg und zählt zu den größten der Region.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Grevenmacher und Potaschberg. Sie ist Mitglied einiger Kommunalverbände.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Zuge der Moselkanalisierung errichtete Staustufe Grevenmacher–Wellen schleust im Jahr ca. 10.000 Wasserfahrzeuge. Eine weitere Aufgabe ist die Regulierung des Moselpegels.

Unmittelbar an der Stadt führt die A1 (TrierLuxemburg) vorbei. Diese erreicht man über die Nationalstraße 14. Das Moselufer entlang führt die Nationalstraße 10 durch die Stadt nach Wasserbillig bzw. Wormeldingen und Remich.

Über die Moselbrücke Wellen–Grevenmacher besteht eine direkte Verbindung zur deutschen Nachbargemeinde Wellen. Das baufällig gewordene Vorgängerbauwerk wurde 2011 abgerissen und bis 2013 durch einen Neubau ersetzt.

Der Bahnhof Grevenmacher war bis zur Einstellung des Verkehrs Endpunkt der Strecke aus Ettelbrück. Lediglich einzelne Güterzüge fahren hier noch auf dem Teilstück von Wasserbillig zum Moselhafen Mertert. Die Station in Wellen an der Bahnstrecke Thionville–Trier liegt jedoch nur rund 300 Meter von der Moselbrücke entfernt. Hier halten Züge der deutschen Regionalbahn-Linie RB 82 Elbling-Express in Richtung Perl oder Wittlich über Trier.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat der Kantonalhauptstadt hat 11 Mitglieder; an der Spitze steht der dreiköpfige Schöffenrat, geleitet von Bürgermeisterin Monique Hermes (CSV). Der erste Schöffe ist Marc Krier (Déi Gréng) und die zweite Schöffin ist Liane Felten (CSV).[4]

Die aktuelle Koalition regiert seit den Kommunalwahlen 2011 und wurde durch die Wahlen 2017 und 2023 bestätigt. Die Konstellation des Schöffenrates veränderte sich jedoch mit der Zeit. Von 2011 bis 2023 war Léon Gloden (CSV) Bürgermeister der Stadt, nach seiner Ernennung zum Innenminister musste er sein Amt abgeben. Monique Hermes, die von 2011 bis 2023 zweite Schöffin war, übernahm das Amt und wurde die erste weibliche Bürgermeisterin der Stadt. Im Zuge der Ernennung von Hermes zur Bürgermeisterin rückte die langjährige Gemeinderätin Liane Felten in den Schöffenrat nach. Der erste Schöffe Marc Krier (déi gréng) übt sein Amt seit 2016 aus.

Der große Brand von 1822[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. November 1822 kam es zu einer großen Brandkatrastophe, u. a. wurden 147 Wohnhäuser sowie Stallungen und Scheunen zerstört. Als Folge der Katastrophe veranlasste die Deputation der Stände des Großherzogtums von Lützemburg eine große Sammelaktion zugunsten der Opfer.[5]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1980 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Grevenmacher und Aubière, Puy-de-Dôme, Frankreich in Aubière besiegelt.[6] Es finden regelmäßig Treffen zwischen Einwohnern, Schulklassen, Vereinen oder anderen Gruppen aus Aubière und Grevenmacher statt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die in der Stadt gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Zeiller: Gravemachern. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 232 (Volltext [Wikisource]).
  • Philippe Knaff: Geschichtliche Abhandlung über die Stadt und ehemalige Festung und Landrichterei Grevenmacher. Luxemburg 1867.
  • Anton Wagner: Alterthümliche Merkwürdigkeiten der Stadt Grevenmacher. Grevenmacher 1885.
  • Adolphe Berens: Die Anfänge der Stadt und Festung Grevenmacher. Grevenmacher 1952.
  • Grevenmacher 1252–1952: Festschrift zur 700-Jahrfeier des Freiheitsbriefes. Grevenmacher 1952.
  • Jos. Hurt: Der Kreuzerberg und seine Geschichte. Grevenmacher 1956.
  • Jos. Hurt: Zur Vorgeschichte von Machern – Von der angeblich ersten Erwähnung (634) bis zur Stadtbefreiung (1252). In: T’Hémecht 11 (1958), Nr. 4. Sankt Paulus Druckerei, Luxemburg 1958, S. 62–84.
  • Kanton Gréiwemaacher, nos cahiers 3, Luxembourg 1999.
  • Monique Hermes, Emile Krier, Carlo Weber: Gréiwemaacher – Mein Gemeen. Éditions revue s. a., Luxembourg 2016.
  • Émile Donckel: Fragmente aus der Kirchengeschichte von Grevenmacher. In: Grevenmacher 1252–1952, Festschrift (…). Grevenmacher 1952.
  • Edouard M. Kayser: De la „curtis Machera“ à la ville-marché de Grevenmacher. Un exemple particulier de développement urbain dans le Luxembourg médiéval (XIIe–XIVe siècles). In: Hémecht 45 (1993). Sankt Paulus Verlag, Luxemburg 1993, S. 5–30 (ill.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grevenmacher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. STATEC Luxembourg – Population par canton et commune 2015–2023 (franz.)
  2. Maacher Geschicht op eng populär Manéier virgestallt. Stadt Grevenmacher, 10. Februar 2022.
  3. Syndicats. In: Administration Communale de la Ville de Grevenmacher. Abgerufen am 24. August 2018.
  4. Die Gemeinde stellt sich vor – Stadt Grevenmacher. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  5. Monique Hermes: Der Brand von 1822 in Grevenmacher aus bulletin municipal 10/2012. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2017; abgerufen am 4. Mai 2017.
  6. Aubière – ville jumelée. In: Administration Communale de la Ville de Grevenmacher. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2019; abgerufen am 24. August 2018.
  7. René Thiry, * 1912 in Petingen, wirkte seit 1952 in Grevenmacher. Quelle: Ursula Anders-Malvetti, Alain Nitschké, Caroline Reuter, Damien Sagrillo: Luxemburger Musikerlexikon. Komponisten und Interpreten, Band 1: 1815–1950. Margraf Publishers, Weikersheim 2016, S. 1130–1136 (musique.uni.lu PDF).