Großbritannien-Zentrum

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Das Großbritannien-Zentrum (GBZ), auch Centre for British Studies (CBS), ist ein interdisziplinäres Lehr- und Forschungsinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin, das neben seiner wissenschaftlichen Arbeit und dem Studiengang „M.A. British Studies“ auch Veranstaltungen für die Öffentlichkeit anbietet. Es ist die erste Einrichtung dieser Art im deutschsprachigen Raum.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Juni 1995 wurde es in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters und des britischen Botschafters offiziell eröffnet und feierte im Sommer 2015 sein zwanzigjähriges Bestehen. Das Großbritannien-Zentrum ist ein Dankesgeschenk Berlins an die befreundete Schutzmacht Großbritannien. Königin Elisabeth II. hatte die Absicht, ein solches Institut an der Humboldt-Universität zu errichten, schon während ihres Berlin-Besuchs 1992 gewürdigt, und der Prince of Wales machte dem GBZ während seines Aufenthaltes Ende 1995 seine Aufwartung. Es sollte ein Ort der interdisziplinären, insbesondere kulturwissenschaftlich geprägten Forschung, der Lehre und der Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der deutsch-britischen Beziehungen entstehen.

Zugleich sollte die Landschaft der zahlreichen Regionalinstitute in Berlin – dazu gehören z. B. das gleichzeitig an der Technischen Universität Berlin gegründete Frankreich-Zentrum[1], sowie das John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien[2] an der Freien Universität Berlin und das Zentrum Moderner Orient[3] – ergänzt werden. Von vornherein interdisziplinär konzipiert, wurde das Großbritannien-Zentrum keiner Fakultät zugeordnet, sondern erhielt den Status eines Zentralinstituts.

Es wurden drei Professuren besetzt:

  1. für Literatur und Kultur Großbritanniens
  2. für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialstrukturen Großbritanniens
  3. für Britische Geschichte.

Studiengang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum richtete 1999 den Aufbaustudiengang Master in British Studies (M.B.S.) (heute "M.A. British Studies") ein. Er wendet sich an deutsche und internationale Absolventen aller Fachrichtungen. Der viersemestrige Studiengang beginnt mit einem zwölfmonatigen Programm, das die Lehrkräfte des Zentrums, Gastdozenten aus Großbritannien und Praktiker aus Firmen und Institutionen des Vereinigten Königreichs am Zentrum durchführen. Im Basis-Programm des ersten Semesters werden die Studierenden an die Geschichte, die Rechtssysteme, die Literatur und Kunst, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, das politische System und die Sozialstrukturen Großbritanniens herangeführt. Im zweiten Semester stehen sechs an Arbeitsmarktfeldern orientierte Optionen zur Auswahl. Anschließend sammeln die Studierenden in Praktika in Großbritannien berufliche und kulturelle Erfahrungen. Den Abschluss des Kurses bildet eine Phase, in der in einer Masterarbeit ein Thema aus dem weiten Angebot des Programms vertieft wird.

Andere Großbritannien-Zentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inzwischen wurden auch an der Hochschule Zittau/Görlitz (1999) und an der Universität Bamberg (2000) Großbritannien-Zentren eröffnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rita Gerlach: Lord Patten besuchte das Großbritannien-Zentrum. In: Humboldt. Die Zeitung der AMB vom 2. November 2006, S. 2.
  • Rita Gerlach: Very British, indeed. Extra-Seite zum 10-jährigen Bestehen des GBZ. In: Humboldt. Die Zeitung der AMB vom 9. Juni 2005, S. 3.
  • Stefanie Pütz: Britische Eigenheiten verstehen. Aufbaustudiengang „Master in British Studies“ soll interkulturelle Kompetenz vermitteln. In: Der Tagesspiegel vom 23. November 1999.
  • Birgit Riege: Erfolgreiche Annäherungsversuche. Das Großbritannien-Zentrum der Humboldt-Universität feiert heute sein 10-jähriges Bestehen. In: Berliner Zeitung vom 29. Juni 2005.
  • Tilmann Warnecke: Studieren mit Jobgarantie. Karriere-Check: Welche Absolventen aus Berlin und Brandenburg besonders gefragt sind. In: Der Tagesspiegel vom 9. Oktober 2005, S. K1.
  • Peter Weber: Das Wort „Landeskunde“ ist tabu. In: Berliner Morgenpost vom 8. November 1999.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frankreich-Zentrum
  2. John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien
  3. Zentrum Moderner Orient

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]