Großderschau

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Wappen Deutschlandkarte
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Großderschau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großderschau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 48′ N, 12° 22′ OKoordinaten: 52° 48′ N, 12° 22′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Amt: Rhinow
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 20,15 km2
Einwohner: 427 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16845
Vorwahl: 033875
Kfz-Kennzeichen: HVL, NAU, RN
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 112
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Lilienthalstraße 3
14728 Rhinow
Website: www.rhinow.de
Bürgermeisterin: Ivonne Ratzmer
Lage der Gemeinde Großderschau im Landkreis Havelland
KarteBrieselangDallgow-DöberitzFalkenseeFriesackGollenberg (Havelland)GroßderschauHavelaueKetzin/HavelKleßen-GörneKotzen (Havelland)Märkisch LuchMilower LandMühlenbergeNauenNennhausenPaulinenauePessinPremnitzRathenowRetzowRhinowSchönwalde-GlienSeeblickStechow-FerchesarWiesenaueWustermarkBrandenburg
Karte

Großderschau (bis zum 1. Juni 1951 Friedrichsdorf) ist eine Gemeinde im Landkreis Havelland in Brandenburg. Sie gehört zum Amt Rhinow, dessen Verwaltungssitz sich in der Stadt Rhinow befindet.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großderschau liegt im Westen des Landes Brandenburg im Landkreis Havelland ungefähr 24 km nördlich von Rathenow und ungefähr 70 km westlich von Berlin-Spandau an der Dosse und befindet sich im Naturpark Westhavelland.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:[2]

Wohnplätze der Gemeinde sind:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche Großderschau

1773 bis 1775, nach der Eindeichung der Dosse, wurde die Kolonie Friedrichsdorf mit neun weiteren Dörfern und Weilern auf bestehenden Siedlungsplätzen gegründet: Brenkenhof, Großderschau, Klein-Derschau, Friedrichsbruch, Jülitz, Klausiushof, Wilhelminenaue, Petershagen, Raminsgut. Für die zu Sieversdorf neu angelegten Ortschaften wurde 1785 eine neue Kirche in Friedrichsdorf erbaut, ursprünglich Simultankirche für Lutheraner und Reformierte, da unter den neuen Ansiedlern auch viele reformierten Bekenntnisses waren. Für die Lutheraner wurde der Prediger in Sieversdorf und für die Reformierten der Prediger von Spiegelberg bei Neustadt bestellt, welche bis 1828 abwechselnd alle 14 Tage Gottesdienst zu halten hatten.

Seinen Namen erhielt das Dorf nach dem preußischen Staatsminister Christoph Friedrich von Derschau.

Großderschau und seine heutigen Ortsteile gehörten seit 1817 zum Kreis Ruppin in der preußischen Provinz Brandenburg, ab 1952 zum Kreis Kyritz und ab 1958 zum Kreis Rathenow[3] im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Havelland.

1939 wurden Friedrichsdorf und Großderschau zur Gemeinde Friedrichshof zusammengeschlossen. Der Gemeindename wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1951 in Großderschau geändert.[4] Am 1. Juli 1965 wurden Friedrichsbruch, am 1. Mai 1974 Alt Garz und Rübehorst nach Großderschau eingemeindet.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1775 122
1800 164
1817 146
1840 177
1858 169
Jahr Einwohner
1875 167
1890 159
1910 147
1925 149
1933 145
1939 395
Jahr Einwohner
1946 725
1950 686
1964 422
1971 496
1981 635
1985 606
Jahr Einwohner
1990 607
1995 586
2000 588
2005 545
2010 492
2015 437
Jahr Einwohner
2016 444
2017 447
2018 436
2019 419
2020 420
2021 433

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Großderschau besteht aus sieben Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
SPD 25,8 % 2
Wählergruppe Bauern 24,5 % 2
Einzelbewerber Roland Specht 20,6 % 1
Einzelbewerberin Ivonne Ratzmer 08,9 %
Einzelbewerber Norbert Lamprecht 08,5 % 1
Einzelbewerber Christian Sossna 08,5 % 1
Einzelbewerber Ullrich Heide 03,1 %

Da sich zur Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber für das Amt des Bürgermeisters fand, wählte die Gemeindevertretung am 21. Juni 2019 aus ihrer Mitte Ivonne Ratzmer zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Ihr Sitz als Gemeindevertreterin bleibt daher unbesetzt.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2014: Willi Klein[11]
  • 2014–2019: Christiane Gernt[12]
  • seit 2019: Ivonne Ratzmer

Zur Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 fand sich kein Bewerber für das Amt des Bürgermeisters. Entsprechend dem Brandenburgischen Kommunalwahlgesetz[13] wählte die Gemeindevertretung am 21. Juni 2019 aus ihrer Mitte Ivonne Ratzmer für eine Amtszeit von fünf Jahren[14] zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin.[15]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Großderschau stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führen die B 102 zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow sowie die Landesstraße L 14 nach Kyritz.

Der Haltepunkt Großderschau lag an der Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Rathenow. 2003 wurde die Strecke stillgelegt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. W. Schinkel: Geschichte von Sieversdorf bei Neustadt a. D., 1875.
  • Johannes Schultze: Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700, 1937.
  • Johannes Schultze: Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30jährigen Kriege, 1925.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großderschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg (Memento des Originals vom 13. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  3. name="Historisches Ortslexikon"
  4. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. be.bra wissenschaft verlag, Berlin 2005, S. 58
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 26
  6. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. 327 S., Weimar 1972 (S. 40–41)
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 14–17
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Havelland (Memento vom 5. April 2018 im Internet Archive)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 72 (5)
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 21. Juni 2019