Sender Aurich-Popens

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Sender Aurich-Popens
Grundnetzsender Ostfriesland
Bild des Objektes
Datei:Grundnetzsender ostfriesland.jpg
Basisdaten
Ort: Popens (Aurich)
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: m ü. NHN
Koordinaten: 53° 27′ 41,8″ N, 7° 30′ 24,9″ O
Verwendung: Rundfunksender
Besitzer: Norddeutscher Rundfunk
Daten des Mastes
Bauzeit: 1961
Betriebszeit: seit Mai 1961
Gesamthöhe: 238 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): Mai 2006
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, DAB
Positionskarte
Sender Aurich-Popens (Niedersachsen)
Sender Aurich-Popens (Niedersachsen)
Sender Aurich-Popens
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland

Der Sender Aurich-Popens ist ein Grundnetzsender in Aurich-Popens und wird vom Norddeutschen Rundfunk betrieben. Er stellt die terrestrische Rundfunkgrundversorgung für TV (DVB-T) und Radio (DAB, UKW-Rundfunk) auf der ostfriesischen Halbinsel und im Ammerland sicher. Lediglich Deutschlandfunk Kultur, Radio Ostfriesland und Radio 21 (alle UKW, DLF Kultur wird jedoch auch via DAB+ vom Sender Popens verbreitet) werden nicht von hier, sondern vom Sender Aurich-Haxtum der Media Broadcast ausgestrahlt. Als Antennenträger kommt am Standort Aurich-Popens ein 238 Meter hoher, abgespannter Stahlrohrmast zum Einsatz, der das sechsthöchste Bauwerk Ostfrieslands ist – nach fünf auf dem Gebiet der Gemeinde Ostrhauderfehn stehenden Antennen des Längstwellensenders DHO38 der Marine.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender Aurich-Popens ging am 4. Mai 1961 mit der Ausstrahlung des Deutschen Fernsehens auf Kanal 39 in Betrieb. Im Herbst 1961 wechselte der Sender auf den Kanal 53. Das Programm wurde zunächst über eine provisorische Antenne in 130 Meter Höhe ausgestrahlt. Die endgültige Antenne wurde am 10. Juli 1962 an der Spitze des Sendemastes in Betrieb genommen. Die Kennung des bei Störungen des Senders ausgestrahlten Testbildes lautete hier und auch bei später ausgestrahlten anderen Fernsehprogrammen auf Ostfriesland.

Die NWDR-Hörfunkprogramme wurden zunächst noch vom damaligen Betriebsgelände in Osterloog[1] ausgestrahlt. Kurz vor dem Verkauf des Geländes an die damalige Deutsche Bundespost und der Übernahme des dortigen Betriebes durch Norddeich Radio wechselten sie am 7. März 1964 nach Aurich-Popens und sorgten dadurch für eine bessere UKW-Versorgung. Ausgestrahlt wurde das Programm NDR 1 auf 90,05 MHz und NDR 2 auf 95,80 MHz mit je 25 kW, nach dem in Osterloog nur 3 kW zur Verfügung standen. Außerdem wurde der NWDR auf der Mittelwellenfrequenz 701 kHz mit 5 kW verbreitet.

Am 1. April 1964 ging NDR 3 auf 98,15 MHz mit 25 kW auf Sendung. Das 3. NDR Fernsehprogramm folgte am 9. September 1966 auf Kanal 43.

NDR 2 begann am 5. November 1967 mit der Stereo-Ausstrahlung. Die junge Technik war von Anfang an darauf ausgelegt und der Sender Aurich sendete somit in Stereo. Der Mittelwellensender auf 701 kHz wurde am 14. März 1977 abgeschaltet. Die Aufschaltung des Deutschlandfunks auf 101,8 MHz erfolgte am 23. Dezember 1986 mit 2 kW. Die Leistung wurde später auf 100 kW angehoben.

Der erste niedersächsische Privatsender Radio ffn ging am 23. Dezember 1986 auf 103,1 MHz auf Sendung. Ihm folgte am 21. Mai 1990 der zweite niedersächsische Privatsender Antenne Niedersachsen auf 104,9 MHz. Die Aufschaltung von NDR Info auf 96,4 MHz mit 10 kW erfolgte am 5. November 1991. Am 8. April 1995 wurde das Programm N-Joy Radio auf 92,7 MHz mit 1 kW aufgeschaltet.

Alle analogen Fernsehprogramme (PAL-Norm) wurden am 22. Mai 2006 abgeschaltet und die digitale Ausstrahlung (DVB-T-Norm) begann mit drei Bouquets.

Am 1. Oktober 2015 wurde zunächst das nationale DAB+-Programmpaket aufgeschaltet, am 24. November 2015 folgte dann das DAB+-Programmpaket des Norddeutschen Rundfunks.[2][3]

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In UKW werden folgende Programme ausgestrahlt:

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
90,0 NDR Kultur NDR_Kult D383 25 ND H
92,7 N-Joy _N-JOY__/
VOM_NDR_
D385 1,6 D (160–0°, 30–50°, 80–130°) H
95,8 NDR 1 Niedersachsen NDR_1_OL
NDR1_NDS
D681 (regional),
D381
Oldenburg 25 ND H
96,4 NDR Info NDR_Info D384 10 D (160–0°, 30–50°, 80–130°) H
98,1 NDR 2 _NDR_2__ D382 25 ND H
90,6 Radio Nordseewelle NORDSEE_ 1888 1 D (290–330°) H
101,8 Deutschlandfunk __DLF___ D210 100 ND H
103,1 Radio ffn ffn_Meer
__ffn___
DC88 (regional),
D388
Meer 25 ND H
104,9 Antenne Niedersachsen ANTENNE_ D889 (regional),
D389
Ostfriesland/Küste 25 D (150-60°) H

Digitales Radio (DAB / DAB+)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digitaler Hörfunk im DAB+-Standard wird in vertikaler Polarisation im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C 
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 4 ND


8D
NDR NDS OL
(D__00423)
DAB-Block des Norddeutschen Rundfunks: 16 ND Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven (Schiffdorf), Cuxhaven-Altenwalde, Molbergen (geplant ab Frühjahr 2024), Steinkimmen (Ganderkesee), Vechta-Langförden, Wilhelmshaven


Digitales Fernsehen (DVB-T / DVB-T2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umstellung des Senders Aurich-Popens auf den DVB-T2-Standard mit HEVC Bildcodierung erfolgte am 29. März 2017. Optional lassen sich zusätzliche im NDR-Angebot und bei Freenet TV connect als Verknüpfung enthaltene Programme über eine Internetverbindung wiedergeben, falls das Empfangsgerät HbbTV (ab Version 1.5) unterstützt (NDR via IP: ARD-alpha HD, rbb Brandenburg HD, SR Fernsehen HD, SWR BW HD, …).

Folgende DVB-T2-Bouquets werden übertragen:[4]

Kanal Frequenz 
(in MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(in kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
SFN mit
29 538 ARD Digital (NDR)

Radio:

79 ND H Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Cuxhaven-Stadt, Steinkimmen
35 586 Gemischter Multiplex von ZDF und freenet TV 50 ND H Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Cuxhaven-Stadt, Steinkimmen
43 650 ARD regional (NDR) Niedersachsen

Radio:

79 ND H Aurich-Popens

Sendeparameter

Verwendet von (HD-Programme pro Mux) Modulations-
verfahren
Coderate FFT-Modus Guard-
intervall
Pilottöne Datenrate
[Mbit/s]
ZDF (5) 64-QAM 3/5 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 22,0
ARD Digital (NDR) (5)
NDR regional (5)
64-QAM 1/2 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 18,2

Analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Umstellung auf DVB-T am 22. Mai 2006 wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
33 567,25 ZDF 220 ND H
43 647,25 NDR-Fernsehen (Niedersachsen) 210 ND H
53 727,25 Das Erste (NDR) 250 ND H

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Infobroschüre des Norddeutschen Rundfunks zum Tag der Offenen Tür am 7. Juli 2008.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großrundfunksender Osterloog, abgerufen am 3. März 2012
  2. Ab sofort: Digitalradio im Landkreis Aurich - Ostfriesen-Zeitung. In: oz-online.de. 2. Oktober 2015, abgerufen am 2. März 2024.
  3. ndr.de (Memento vom 26. November 2015 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  4. Datenblatt DVB-T2 HD Niedersachsen. (PDF) NDR.de, abgerufen am 7. November 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]