Eissportzentrum Erfurt

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Das Eissportzentrum mit Eishalle im Vordergrund, der großen Eisschnelllaufbahn dahinter und der Leichtathletikhalle im Hintergrund

Das Eissportzentrum Erfurt ist ein Eissportkomplex in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und besteht aus einer Eisschnelllaufbahn, der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle, sowie einer Eishalle, der sogenannten Kartoffelhalle.[1] Die Eisschnelllaufbahn wurde nach der erfolgreichen Erfurter Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann benannt. In dieser 2001 eröffneten Halle haben 4000 Zuschauer Platz. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Steigerwaldstadion, die Leichtathletikhalle Erfurt und die Roland-Mattes-Schwimmhalle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunsteisbahn Erfurt während des Baus, 1957

Am 29. Dezember 1957 wurde die Kunsteisbahn an der Arnstädter Straße in Erfurt eröffnet, die sowohl für Eisschnelllauf, als auch für Eishockey genutzt wurde. 1982 wurden die Bauarbeiten für eine 333-m-Eisbahn neben der bestehenden Kunsteisbahn abgeschlossen. Anschließend wurde die offene Kunsteisbahn überdacht. Aufgrund der großen Erfolge der Erfurter Eisschnellläuferinnen wie Gunda Niemann-Stirnemann, Franziska Schenk, Sabine Völker und Daniela Anschütz-Thoms musste die Eisbahn vergrößert werden. Die 333-m-Bahn konnte internationalen Standards nicht mehr genügen und wurde durch eine 400 m lange Eisbahn ersetzt, die nach einjähriger Bauzeit im Jahr 1997 eröffnet wurde. Im Mai 2000 begann die komplette Überdachung der Eissportanlagen. Am 21. Dezember 2001 wurde die nach der erfolgreichsten Erfurter Eisschnellläuferin benannte Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle feierlich eröffnet.

Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle
Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle
Daten
Ort Erfurt, Deutschland
Koordinaten 50° 57′ 43″ N, 11° 2′ 9″ OKoordinaten: 50° 57′ 43″ N, 11° 2′ 9″ O
Baubeginn Mai 2000
Eröffnung 21. Dezember 2001
Kapazität 4000
Erweiterungen 30×60 Meter Eisfeld,
30×60 Meter Inlinefeld
Website www.gunda-niemann-stirnemann-halle.de
speziell
Konstruktion Halle (temperiert)
Oberfläche Kunsteis
Bahnlänge 400 Meter
Höhenlage 200 Meter
Kurvenradien 25/29[2] Meter
Gesamtpunkte 375,217 Punkte
Verein(e)

ESC Erfurt

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eissportzentrum Erfurt
Nordwestansicht

2001, 2003 und 2006 fanden die Deutschen Meisterschaften im Eisschnelllauf in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle statt. Außerdem war die Halle 2002 Austragungsort für die Europameisterschaft sowie regelmäßig für Austragungen des Eisschnelllauf-Weltcups. Im März 2018 wurden die deutschen Meisterschaften im Mehrkampf und im Sprintvierkampf in der Halle ausgetragen.

Neben der Nutzung für den Spitzensport ist die Halle zum öffentlichen Eislauf geöffnet. Neben den klassischen Eissportarten war die Halle auch schon mehrmals Schauplatz für Eisspeedway-Veranstaltungen.

Internationale Wettkämpfe
Mehrkampfweltmeisterschaft Junioren-WM 2006
Mehrkampfeuropameisterschaft 2002
Weltcup 2002/03, 2003/04, 2004/05, 2006/07, 2007/08, 2008/09, 2009/10, 2012/13 2014/15, Junioren-World-Cup-Finale 2017, 2017/18

Bahnrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle zählt zu den schnellsten Eisschnelllaufbahnen der Welt.

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strecke Athlet Zeit Datum Wettkampf
0100 m Deutschland Jenny Wolf 0 10,22 15. Dezember 2007 Weltcup 2007/08
0500 m Deutschland Jenny Wolf 0 37,58 30. Januar 2009 Weltcup 2008/09
1000 m Vereinigte Staaten Brittany Bowe 1:14,61 22. März 2015 Weltcup 2014/15
1500 m Niederlande Ireen Wüst 1:55,61 2. März 2013 Weltcup 2012/13
3000 m Deutschland Daniela Anschütz 4:02,88 30. Januar 2010 International Race 2010
5000 m Tschechien Martina Sáblíková 6:50,39 18. Februar 2007 Weltcup 2006/07
Team
Pursuit
(6 Runden)
Niederlande Niederlande
Diane Valkenburg
Ireen Wüst
Marrit Leenstra
3:02,83 3. März 2013 Weltcup 2012/13
Mehrkampf Athlet Punkte Datum Wettkampf
2 × 500 m Deutschland Jenny Wolf 075,880 15.–16. Dezember 2007 Weltcup 2007/08
Sprint-MK Deutschland Anni Friesinger 153,165 15.–16. Dezember 2007 Weltcup 2007/08
Mini-MK Kanada Cindy Klassen 157,950 15.–17. November 2002 Weltcup 2002/03
Kleiner MK Deutschland Anni Friesinger 164,220 4.–6. Januar 2002 Mehrkampf-EM 2002

Nicht oder nicht mehr im internationalen Wettkampf ausgetragen.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strecke Athlet Zeit Datum Wettkampf
00100 m China Volksrepublik Fengtong Yu 000 9,56 12. Februar 2005
00500 m Russland Pawel Kulischnikow 00 34,71 21. März 2015 Weltcup 2014/15
01000 m Vereinigte Staaten Shani Davis 01:08,40 1. Februar 2009 Weltcup 2008/09
01500 m Kanada Denny Morrison 01:45,32 31. Januar 2009 Weltcup 2008/09
03000 m Niederlande Sven Kramer 03:42,62 23. Oktober 2009 Überprüfungswettkampf NL 2010
05000 m Niederlande Sven Kramer 06:16,02 30. Januar 2009 Weltcup 2008/09
10.000 m Niederlande Sven Kramer 12:53,17 17. Februar 2007 Weltcup 2006/07
Team
Pursuit
(8 Runden)
Niederlande Niederlande
Jorrit Bergsma
Koen Verweij
Sven Kramer
3:45,21 2. März 2013 Weltcup 2012/13
Mehrkampf Athlet Punkte Datum Wettkampf
Sprint-MK Korea Sud Joon Moon 140,515 15.–16. Dezember 2007 Weltcup 2007/08
Mini-MK Niederlande Thomas Krol 151,700 5.–6. Dezember 2009 Junioren Länderkampf 2010
Kleiner MK Norwegen Håvard Bøkko 150,041 10.–12. März 2006 Junioren-WM 2006
Großer MK Niederlande Jochem Uytdehaage 155,466 4.–6. Januar 2002 Mehrkampf-EM 2002

Nicht oder nicht mehr im internationalen Wettkampf ausgetragen.

Aufgestellte Weltrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liste der in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle aufgestellten Weltrekorde im Eisschnelllauf.
Nr. Disziplin Zeit / Punkte Athlet Datum
1 100 Meter 10,22 Jenny Wolf 16. Dezember 2007

Kartoffelhalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Kartoffelhalle“ in Erfurt

Neben der Eisschnelllaufbahn befindet sich eine überdachte Eishalle mit 60 m × 30 m Eisfläche, die für Eishockey, Eiskunstlaufen, Eisstockschießen und öffentlichen Eislauf genutzt wird. Die Black Dragons Erfurt und deren Nachwuchsmannschaften des EHC Erfurt sowie die Eishockeymannschaften des ESC Erfurt tragen ihre Heimspiele in der Eishalle aus. Die Eishalle hat ein Fassungsvermögen von 1200 bis 1500 Zuschauern.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eissportzentrum Erfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standort – Young Dragons Erfurt. In: young-dragons-online.de. 16. September 2018, abgerufen am 31. Januar 2020.
  2. International Skating Union: Communication No. 1807 (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive). (PDF; 135 kB) S. 2. In: isu.sportcentric.net, 29. Juli 2013, abgerufen am 31. Januar 2020.
  3. a b Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle. In: speedskatingnews.info, abgerufen am 31. Januar 2020.
  4. Eissportzentrum Erfurt – Erfurter Sportbetrieb. In: erfurter-sportbetrieb.de. 4. September 2013, abgerufen am 31. Januar 2020.