Gusow-Platkow

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Wappen Deutschlandkarte
Gusow-Platkow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gusow-Platkow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 35′ N, 14° 20′ OKoordinaten: 52° 35′ N, 14° 20′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Seelow-Land
Höhe: 10 m ü. NHN
Fläche: 38,05 km2
Einwohner: 1394 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15306
Vorwahl: 03346
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 190
Adresse der Amtsverwaltung: Küstriner Straße 67
15306 Seelow
Bürgermeister: Frank Kraft
Lage der Gemeinde Gusow-Platkow im Landkreis Märkisch-Oderland
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Karte
Evangelische Kirche Platkow als Ruine, 1974
„Derfflinger-Eiche“ auf der Grenze zwischen Gusow und Werbig

Gusow-Platkow [ˈguːzoː ˈplatkoː] ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg). Sie wird vom Amt Seelow-Land (bis 2021: Amt Neuhardenberg) verwaltet.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gusow-Platkow liegt im nördlichen Teil des Gebietes des Amtes Seelow-Land. Die Gemeinde grenzt im Norden und Nordosten an die amtsfreie Gemeinde Letschin, im Osten und Südosten an die amtsfreie Stadt Seelow, im Südwesten an die Gemeinde Vierlinden sowie im Westen und Nordwesten an die Gemeinde Neuhardenberg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Gemeinde in die Ortsteile[2]:

  • Gusow mit dem bewohnten Gemeindeteil Karlshof und dem Wohnplatz Gusower Loose[3]
  • Platkow mit dem bewohnten Gemeindeteil Neuhof und den Wohnplätzen Paschenbrück und Platkower Loose[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gusow und Platkow gehörten seit 1817 zum Kreis Lebus und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.

Die Gemeinde Gusow-Platkow entstand am 31. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gusow und Platkow.[4]

Platkow ist eines der ältesten Dörfer im Landkreis Märkisch-Oderland und wurde im Jahr 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die Rittergüter von Gusow und Platkow wurden 1448 durch das märkische Adelsgeschlecht von Schapelow erworben und gingen 1649 in den Besitz des brandenburgischen Generalfeldmarschalls Georg von Derfflinger über. 1745 gingen die Güter an die Podewilssche Herrschaft, im 19. Jahrhundert an einen Zweig der Grafen von Schönburg-Glauchau.[5] Im Zuge der Bodenreform wurde deren Besitz enteignet.

Am Fließ, etwa 3 km südwestlich des Orts, befand sich seit dem 14. Jahrhundert eine Wassermühle, die „Vogelsangmühle“. Sie wurde 1945 zerstört. Überreste des Gemäuers sind noch im Gebüsch zu entdecken.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gusow Platkow Jahr Gusow-Platkow Jahr Gusow-Platkow
1875 2041 1348 1997 1427 2020 1342
1910 1728 0966 2000 1416 2021 1353
1939 1417 0903 2005 1406
1946 1549 0977 2010 1282
1950 1795 1024 2015 1222
1971 1341 0732 2016 1243
1990 1012 0598 2017 1294
1995 0922 0538 2018 1290
1996 0915 0537 2019 1326

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[7][8][9] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Gusow-Platkow besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Feuer-Schützen-Sport 47,7 % 5
Land- und Naturfreunde 30,8 % 3
Wählergemeinschaft Dorfclub 1961 21,5 % 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2019: Karlheinz Klein[11]
  • seit 2019: Frank Kraft

Kraft wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 63,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Gusow-Platkow
Wappen von Gusow-Platkow
Blasonierung: „Über blauem, durch einen silbernen Wellenbalken geteilten Schildfuß in Gold eine schwarze Eiche mit dreizehn grünen Blättern und zwei Früchten, deren Stamm von einer silbernen Blitzrinne gespalten ist; begleitet rechts von einem Bündel mit sieben durchbrochenen schwarzen Kornhalmen, links von einer grünen Tabakstaude mit zwei Blattpaaren und einem Blütenstand mit sechs roten Blüten.“[14]

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Flagge ist Blau - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Gusow

In der Liste der Baudenkmale in Gusow-Platkow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

  • Schloss Gusow mit Museum, in dem Zinnfiguren Einblicke in die brandenburg-preußische und deutsche Geschichte geben.
  • Derfflinger-Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 7,90 m (2016).[15]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 167 zwischen Wriezen und Seelow.

Der Bahnhof Seelow-Gusow liegt an der Bahnstrecke Berlin–Küstrin, der von der Regionalbahnlinie RB 26 (Berlin OstkreuzKostrzyn) angefahren wird. .

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Winkelmann: Gusow und Platkow. Bilder aus den letzten 100 Jahren. Selbstverlag, Berlin 1904.
  • Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder). Urania Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1987, S. 319.
  • Horst Baltzer: Familienbuch Gusow-Platkow (Landkreis Märkisch-Oderland) Brandenburg. 1650–1915. Band 1 und 2, Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung, Leipzig 2016.
  • Theodor Fontane: Gusow. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Das Oderland. Aufbau Verlag, Berlin, 1980, S. 211 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gusow-Platkow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Gusow-Platkow vom 2. Februar 2009 Dokument@1@2Vorlage:Toter Link/daten.verwaltungsportal.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg - Gemeinde Gusow-Platkow (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. Bildung einer neuen Gemeinde Gusow-Platkow. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 21. Oktober 1997. In: Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg. 8. Jahrgang, Nummer 45, 14. November 1997, S. 926.
  5. Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Brandenburg, 1856, S. 213.
  6. Zeitreise durch Gusow-Platkow; bemadata.homepage.t-online.de eigene Feststellungen vor Ort am 6. Juli 2020.
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 22–25.
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember).
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Märkisch-Oderland (Memento vom 1. April 2018 im Internet Archive)
  12. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  14. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  15. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.