Gutach (Kinzig)

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Gutach
Die Gutach in Hornberg

Die Gutach in Hornberg

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2344
Lage Baden-Württemberg
Flusssystem Rhein
Abfluss über Kinzig → Rhein → Nordsee
Quelle 3½ km ostsüdöstlich der Ortsmitte von Schönwald im Schwarzwald im Gutenwald
48° 5′ 52″ N, 8° 14′ 52″ O
Quellhöhe ca. 1001 m ü. NN[1]
Mündung östlich der Gemeindegrenze von Hausach von links und Süden in die KinzigKoordinaten: 48° 17′ 6″ N, 8° 11′ 51″ O
48° 17′ 6″ N, 8° 11′ 51″ O
Mündungshöhe ca. 244 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 757 m
Sohlgefälle ca. 26 ‰
Länge 29,3 km[2]
Einzugsgebiet 161,544 km²[3]
Abfluss am Pegel Gutach[4]
AEo: 146 km²
Lage: 5,35 km oberhalb der Mündung
NNQ (04.09.1991)
MNQ 1981–2010
MQ 1981–2010
Mq 1981–2010
210 l/s
700 l/s
4,09 m³/s
28 l/(s km²)
Abfluss an der Mündung[5]
AEo: 161,5 km²
MQ
Mq
4,45 m³/s
27,6 l/(s km²)

Die Gutach ist ein rund 29 Kilometer langer Nebenfluss der Kinzig im Zentrum des Mittleren Schwarzwaldes in Baden-Württemberg.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss wird im Jahr 1370 (an der Gůta) zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Der Name setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Adjektiv guot für 'gut' und dem Suffix -aha für 'fließendes Gewässer'. Die Bedeutung ist demnach 'friedliches, ungefährliches Gewässer' und damit gegenteilig zum Flussnamen Wutach.[6]

Nur wenige Kilometer südwestlich der Gutach fließt die Wilde Gutach, auch nur allein Gutach genannt, durch das Simonswälder Tal und dann bei Gutach im Breisgau in die Elz. Ein weiterer namensgleicher Bach Gutach fließt vom Titisee in die Wutachschlucht.

Verlauf und Charakteristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Quellgebiet der Gutach liegt auf der Gemarkung der Gemeinde Schönwald, eingeschoben zwischen denen der beiden Donauquellflüsse Brigach (etwa 2,5 Kilometer nach Osten) und Breg (etwa 6,5 Kilometer nach Westen). Sie entwässert nicht wie diese nach Südosten über die Donau ins Schwarze Meer, sondern nach Norden über die Kinzig und den Rhein zur Nordsee. Die Südgrenze ihres Einzugsgebietes ist also Teil der Europäischen Hauptwasserscheide. Wegen der tiefen Erosionsbasis des recht nahen Rheins ist ihr Tal im Mittel- und Unterlauf steil und tief in die teils plateauartige, teils kuppige Gebirgslandschaft eingeschnitten.

Aus zahlreichen Quellbächen des Schönwalder Hochplateaus formiert sich die Gutach schon zu einem kräftigen Bach, bevor sie in zehn größeren Stufen insgesamt 163 Meter in den Talkessel von Triberg stürzt. Diese Triberger Wasserfälle zählen zu den zehn höchsten Deutschlands. Danach fließt sie durch ein windungsreiches Engtal bis Hornberg und dann durch ein breitsohligeres, nahezu geradliniges Tal mit weiterhin steilen Hängen, um wenig oberhalb von Hausach in die Kinzig zu münden. Dabei passiert sie den Ort Gutach und das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof.

Durch das Tal der Gutach führen die Schwarzwaldbahn und die Bundesstraße 33. Damit ist die Gutach eine der wichtigen Verkehrsachsen des Schwarzwaldes. Die Wirtschaft des Gutachtals kennzeichnen zahlreiche größere holzverarbeitende Betriebe und feinwerktechnische Kleinindustrie. Hier entwickelte sich auch nach dem Bau der Schwarzwaldbahn früh der Tourismus.

Der unterste Talabschnitt ist für seine Tracht mit dem auffälligen Bollenhut bekannt.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewässerlängen und -namen nach LUBW-FG10, Größe der Einzugsgebiete nach LUBW-GEZG. Auswahl.

Ursprung der Gutach etwa 3,6 km ostsüdöstlich der Ortsmitte von Schönwald im Schwarzwald im Gutenwald am Rand einer Hochspannungsschneise, einen Steinwurf südöstlich eines kleinen Teichs.[7]

  • Tiefenbach, von links aus Richtung des gleichnamigen Gehöfts, 1,5 km.
  • Schönbächle, von links vor dem Kienzlerhansenhof, 1,5 km und 1,2 km².
  • Baslertalbach, von links beim Stampferhöfle, 1,6 km und 1,2 km².
  • Ortsbach, von links östlich von Schönwald selbst, 2,6 km und 2,5 km².
  • Speist einen See bei Hölltal, 1,6 ha.
  • Schwarzenbach, von links nach dem See, 3,9 km und 6,9 km².
    Übertritt aufs Stadtgebiet von Triberg im Schwarzwald.
  • Stürzt die Triberger Wasserfälle hinab.
  • Mosenbach, von rechts in Triberg an der Schulstraße (verdolt), 3,3 km.
  • Schonach, von links in Triberg zwischen Riffhaldenweg und Hauptstraße, 5,5 km und 10,0 km².
  • Nußbach, von rechts in Triberg an der Bahnhofstraße, 6,4 km und 15,9 km².
    Kurzer Übertritt aufs Gebiet der Gemeinde Schonach im Schwarzwald
  • Alpirsbach, von links an der Grenze von Schonach und wieder Triberg, 1,9 km.
    Übertritt wieder auf Triberger Stadtgebiet
  • Gremmelsbach, von rechts im Stadtteil Untertal vor der Kläranlage, 4,2 km und 9,0 km².
  • Losbach, von links unterhalb der Kläranlage, 1,9 km und 1,6 km².
  • Hippensbach, von links an der Stadtgrenze zu Hornberg, 1,1 km und 0,8 km².
    Übertritt aufs Stadtgebiet von Hornberg
  • Obergießbach, von links im Hornberger Stadtteil Am Bach, 4,4 km und 7,3 km².
  • Lindendobelbach, von rechts in Am Bach, 0,6 km.
  • Althornbergbach, von rechts am Steinbruch Hornberg-Niederwasser vorbei, 2,1 km.
  • Niedergießbach, von links nach der Talweitung vor dem Stadtteil Niederwasser, 6,2 km und 7,6 km².
  • Frombach, von links nach Niederwasser vor dem Bad, 2,6 km und 2,7 km².
  • Rubersbach, von rechts gegenüber dem Sportplatz 0,9 km und 0,6 km².
  • Immelsbach, von rechts nahe der Hans-Thoma-Straße, 0,9 km und 0,8 km².
  • → (Abgang des Gewerbekanals), nach links am südlichen Tunnelmund der Bundesstraße 33.
  • Offenbach, von links längs der Schloßstraße in den Gewerbekanal, 3,7 km und 3,7 km².
  • ← (Rücklauf des Gewerbekanals), von links nach der Hauptstraßenbrücke, 0,8 km.
  • Reichenbach, von rechts längs der Poststraße, 8,3 km und 31,8 km².
    Übertritt aufs Gemeindegebiet von Gutach (Schwarzwaldbahn)
  • Wonnenbach, von links bei Blumbach, 1,7 km und 1,5 km².
  • Riesenbach, von rechts gegenüber von Blumbach in einen kurzen Mühlkanal, 1,1 km.
  • Ebersbach, von rechts bei Vor Ebersbach, 1,0 km und 1,0 km².
  • Steinenbach, von links gegenüber Steingrün, 4,3 km und 7,0 km².
  • Bühlerbächle, von rechts gegenüber Säge, 1,3 km.
  • Sulzbach, von links gegenüber Insel, 3,4 km und 4,9 km².
  • Ramsbach, von rechts, 2,0 km.
  • Herrenbach, von links bei Herrenbach, 1,6 km.
  • Wellerbach, von links bei den Wählerhöfen, 1,6 km.
  • Saumerbach, von links bei den Saumerhöfen, 1,6 km.

Mündung der Gutach von links und Süden in die Kinzig beim Breithauptshof der Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn), wenig östlich von der Gemeindegrenze von Hausach und von dessen Hauptsiedlung.

Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte an der Gutach von der Quelle zur Mündung. Auswahl.

Schwarzwald-Baar-Kreis

Ortenaukreis

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Nach dem Höhenlinienbild auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
  2. Nach LUBW-FG10.
  3. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensarteinträge).
  4. Hochwasservorhersagezentrale, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  5. Pegelwert Gutach, vermehrt um den Gebietsabfluss (rund 25 l/s km²) des Resteinzugsgebietes (15.5 km²)
  6. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „³Gutach“, Seite 198.
  7. Nach dem Polygonzug der LUBW-FG10. Auf der Hintergrundkarte vereinen sich an diesem Punkt zwei etwa halbkilometrige Wasserläufe aus dem Wald, die weiter bergan im Südosten entstehen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gutach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien