Gyangzê

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
རྒྱལ་རྩེ་
Wylie-Transliteration:
rgyal rtse
Offizielle Transkription der VRCh:
Gyangzê
THDL-Transkription:
Gyantsé
Andere Schreibweisen:
Gyantse, Gyangtse,
Gyaltse, Gyeltse
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
江孜縣
Vereinfacht:
江孜县
Pinyin:
Jiāngzī Xiàn
Die Altstadt von Gyangzê (1994)
Die Altstadt von Gyangzê (2007)

Gyangzê (tibetisch རྒྱལ་རྩེ Wylie ་rgyal rtse; Gyantse) ist ein Kreis der bezirksfreien Stadt Xigazê im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Er hat eine Fläche von 3.838 km² und rund 68.650 Einwohner (Stand: Zensus 2020).[1]

Sein Verwaltungssitz, die Großgemeinde Gyangzê, ist der viertgrößte Ort Tibets nach Lhasa, Samzhubzê und Chengguan und liegt 3977 m über dem Meeresspiegel am Friendship Highway, der Kathmandu in Nepal mit Lhasa, der Hauptstadt von Tibet, verbindet.

Im Zentrum von Gyangzê lag ursprünglich eine Bergfestung, die auf das 9. Jahrhundert zurückgeht. Im 14. Jahrhundert wurde sie zum Kloster Pelkhor Chöde (tib.: dpal 'khor chos sde) umgebaut und erweitert. Das Kloster ist berühmt für seinen Kumbum (tib.: sku 'bum), dem größten Chörten (tib.: mchod rten) Tibets, der 1440 in Auftrag gegeben wurde. Dieses Bauwerk hat vier Stockwerke mit 108 Kapellen und über 10.000 Wandbildern. Das Kloster Pelkhor Chöde beherbergt Mönche von drei Schulen des tibetischen Buddhismus: Sakya, Bodong und Gelug.

Im Jahr 1904 wurde auf halber Höhe des Festungsberges eine Plattform für Kanonen errichtet, um das Eindringen britischer Truppen abzuwehren.

Blick über die Altstadt von Gyangze zur wieder aufgebauten Festung Gyangze Dzong

Im Kreis Gyangzê werden vor allem Hochlandgerste, Erbsen, Hirse und Gemüse angebaut. Er ist eine der wichtigsten Ackerbau-Regionen Tibets. Teppiche aus Gyangzê sind in ganz Tibet berühmt.

Administrative Gliederung des Kreises Gyangzê[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gyangzê im Verwaltungsgebiet der Stadt Xigazê in Tibet
Name Tibetisch (Wylie) Chinesisch
Gemeinde Thraring khra ring 车仁乡
Gemeinde Tagtse stag rtse 达孜乡
Großgemeinde Gyangzê rgyal rtse 江孜镇
Gemeinde Kyilkhar dkyil mkhar 金嘎乡
Gemeinde Caggye lcags sgye 加克西乡
Gemeinde Cangra lcang ra 江热乡
Gemeinde Khangtsho gangs mtsho 康卓乡
Gemeinde Khartö mkhar stod 卡堆乡
Gemeinde Kharme mkhar smad 卡麦乡
Gemeinde Lungmar lung dmar 龙马乡
Gemeinde Naröl na rol 纳如乡
Gemeinde Nyangtö myang stod 年堆乡
Gemeinde Ralung ra lung 热龙乡
Gemeinde Rasog ra sog 热索乡
Gemeinde Rinang ri nang 日朗乡
Gemeinde Rishing ri zhing 日星乡
Gemeinde Tsangkha gtsang kha 藏改乡
Gemeinde Tsechen rtse chen 紫金乡
Gemeinde Drongtse 'brong rtse 重孜乡
Altstadt von Gyangze mit Blick zur Festung

Ethnische Gliederung der Bevölkerung Gyangzês (2000)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Zensus im Jahr 2000 wurden in Gyangzê 61.431 Einwohner gezählt.

Name des Volkes Einwohner Anteil
Tibeter 60.523 98,52 %
Han 752 1,22 %
Hui 88 0,14 %
Uiguren 19 0,03 %
Mongolen 17 0,03 %
Dongxiang 10 0,02 %
Sonstige 22 0,04 %

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Ricca, E. Lo Bue: The Great Stupa of Gyantse. A Complete Tibetan Pantheon of the 15th Century. London 1993.
  • G. Tucci: Tibetan Painted Scrolls. Rom 1949.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gyangzê – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. citypopulation.de: JIĀNGZĪ XIÀN, Landkreis in Tibet, abgerufen am 8. Februar 2022

Koordinaten: 28° 54′ N, 89° 38′ O