Haarbach

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Wappen Deutschlandkarte
Haarbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Haarbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 30′ N, 13° 9′ OKoordinaten: 48° 30′ N, 13° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 380 m ü. NHN
Fläche: 47,71 km2
Einwohner: 2550 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 94542, 94501
Vorwahlen: 08535, 08542Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 125
Gemeindegliederung: 64 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 11
94542 Haarbach
Website: www.gemeinde-haarbach.de
Erster Bürgermeister: Franz Gerleigner (CSU)
Lage der Gemeinde Haarbach im Landkreis Passau
KarteLandkreis DeggendorfLandkreis Rottal-InnLandkreis Freyung-GrafenauPassauWitzmannsbergWindorfWegscheidVilshofen an der DonauUntergriesbachTittlingTiefenbach (bei Passau)ThyrnauTettenweisSonnenSalzwegRuhstorf an der RottRudertingRotthalmünsterPockingOrtenburgObernzellNeukirchen vorm WaldNeuhaus am InnNeuburg am InnMalchingKößlarnKirchham (Landkreis Passau)HutthurmHofkirchen (Donau)HauzenbergHaarbachBad Griesbach im RottalFürstenzellFürstensteinEging am SeeBüchlbergBreitenberg (Niederbayern)BeutelsbachBad FüssingAldersbachAidenbachAicha vorm WaldÖsterreich
Karte
Die katholische Pfarrkirche St. Martin

Haarbach ist eine Gemeinde und ein gleichnamiges Pfarrdorf im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptort liegt in der Region Donau-Wald rund 28 km westlich von Passau, 20 km nördlich von Rotthalmünster, 23 km östlich von Pfarrkirchen und 17 km südlich von Vilshofen an der Donau. Damit befindet sich die Gemeinde am Rande der bayerischen Toskana (Unteres Rottal), inmitten des Klosterwinkels und des Holzlandes in der typischen niederbayerischen Hügellandschaft.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachbargemeinden sind:

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 64 Gemeindeteile:[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Haarbach, Sachsenham, Uttlau und Rainding.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haarbach wurde erstmals 820 urkundlich erwähnt, in einer Urkunde des Klosters Mondsee in Oberösterreich.

Alban von Closen erbte 1508 von seinem Schwiegervater Georg von Frauenberg die Hofmark Haidenburg, zu der Haarbach zu dieser Zeit gehörte. Die Hofmark Haarbach wurde im Jahre 1737 oder 1738 vom Kollegiatstift St. Wolfgang erworben. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark des im Lkr. Erding gelegenen und 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelösten Stifts St. Wolfgang. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Februar 1970 wurden die Gemeinden Sachsenham und Uttlau eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2399 auf 2523 um 124 Einwohner bzw. um 5,2 %.

Jahr Einwohner
1961 2561
1970 2503
1987 2372
1991 2431
1995 2517
2000 2529
2005 2625
2010 2577
2015 2587

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020[5]
(in %)
 %
40
30
20
10
0
30,60
26,73
24,86
17,81
UWH
WGR
WGU
WGW
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Haarbach (15. März 2020)
    
Insgesamt 14 Sitze
  • UWH: 4
  • WGR: 4
  • WGU: 3
  • WGW: 3

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und 14 Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 2190 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Haarbach, 1494 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 68,22 % lag.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtszeit Politiker
1996–2020: Fritz Pflugbeil (CSU)
seit 20200000 Franz Gerleigner

Erster Bürgermeister ist Franz Gerleigner (CSU). Dieser ist seit 1. Mai 2020 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 am 15. März erhielt er als einziger Kandidat einen Stimmanteil von 90,23 Prozent.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Durch eine eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silbernes Andreaskreuz, gespalten; vorne in Silber eine rote gekürzte und gestürzte Spitze, hinten in Gold ein gestümmelter schwarzer Ast mit beiderseits zwei beblätterten Zweigen.“[7]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen erinnert durch die Verbindung von drei heraldischen Bildern an den im Jahr 1970 erfolgten freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Haarbach, Sachsenham und Uttlau zur neuen Gemeinde Haarbach. Das weiße Feld mit der gestürzten roten Spitze entspricht dem seit 1957 von der ehemaligen Gemeinde Haarbach geführten Gemeindewappen. Es ist identisch mit dem einfachen Siegelbild des vom frühen 12. bis zum 14. Jahrhundert nachweisbaren Ortsadelsgeschlechts der Herren von Horbach (Harbach), die bis 1268 Inhaber der Herrschaft Haidenburg waren. Die Tingierung in Rot und Weiß verweist auch auf das ursprüngliche Ministerialenverhältnis der Horbacher zu den spanheimischen Grafen von Ortenburg und Kraiburg. Das hintere Feld nimmt das seit 1961 von der ehemaligen Gemeinde Sachsenham geführte Wappen auf; es entspricht dem spätmittelalterlichen Siegelbild der Wiels von Rainding, dem Hauptort und Pfarrsitz der Gemeinde Sachsenham. Die Wielser wirkten von 1383 bis 1528 als Ortenburger Pfleger in Rainding. Das silberne Andreaskreuz unten bezieht sich auf die ehemalige Gemeinde Uttlau und das Andreaspatrozinium der dortigen Pfarrkirche.[7]

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alljährlich findet an einem Sonntag Ende Oktober in Grongörgen ein großer Leonhardiritt zur Wallfahrtskirche statt.
  • In der Gemeinde Haarbach gibt es einen Faschingsverein, welcher im Gemeindeteil Rainding ansässig ist.
  • Die Andreaskirche im Ortsteil Oberuttlau hat eine sehenswerte Ausmalung aus spätgotischer Zeit bewahrt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2011 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft fünf, im produzierenden Gewerbe 162 und im Bereich Handel und Verkehr 128 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 63 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 960. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 76 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2114 ha.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Bildungseinrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 76 Kindern
  • Volksschulen: eine mit 13 Lehrern und 259 Schülern

Söhne und Töchter von Haarbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haarbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Haarbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2020.
  3. Gemeinde Haarbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Mai 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 474.
  5. a b Gemeinderatswahl 2020
  6. Bürgermeisterwahl 2020
  7. a b c Eintrag zum Wappen von Haarbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte