Hammarby IF

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hammarby IF
Logo
Name Hammarby idrottsförening
Vereinsfarben Grün-Weiß
Gegründet 7. März 1889
Spielort
Vereinssitz Schweden Stockholm
Abteilungen
  • Rudern
  • Fußball
  • Eishockey
  • Handball
  • Bandy
  • Speedway
Website hammarby-if.se

Hammarby IF, offiziell Hammarby idrottsförening (Deutsch: Hammarby Sportvereinigung), umgangssprachlich Bajen (früher Hammarbaj),[1] ist ein schwedischer Sportverein aus Stockholm.

Er wurde 1889 als Hammarby Roddförening (Deutsch: Rudervereinigung) gegründet, änderte jedoch schon acht Jahre später den Namen, da man mehr Sportarten als Rudern betrieb. Die erfolgreichsten Sportarten des Vereins sind Handball, Bandy, Eishockey, Fußball und Speedway.

Eishockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eishockeyabteilung von Hammarby wurde 1921 gegründet und ging 2008 in Insolvenz. Hammarby wurde achtmal schwedischer Meister im Eishockey (1932, 1933, 1936, 1937, 1942, 1943, 1945 und 1951). Die Heimspiele fanden normalerweise in der Arena Hovet statt. Zuletzt spielte die Mannschaft in der zweitklassigen HockeyAllsvenskan. Inzwischen besteht wieder eine Eishockeyabteilung, die sich bis in die drittklassige Hockeyettan emporgespielt hat.

Bandy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bandyabteilung wurde schon 1905 gegründet. Der Verein war Gründungsmitglied der Bandyallsvenskan, welche am 6. Januar 1931 startete. Seitdem spielte der Verein stets in der höchsten oder in der zweithöchsten Spielklasse. Dabei konnte der Verein an acht Meisterschaftsfinalspielen teilnehmen (zuletzt 2010) und wurde dabei 2010 schwedischer Meister. Außerdem konnte Hammarby IF Bandy dreimal den Bandy World Cup (Ljusdal World Cup) gewinnen: 1999, 2001 und 2009.

Handball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hammarbys Herren-Mannschaft spielt im Handball in der höchsten schwedischen Liga, der Handbollsligan (früher Elitserien). Im Team spielte unter anderem der Rekordnationalspieler Staffan Olsson, der heute als Trainer tätig ist. In der Saison 2005/06 gewann die Mannschaft zum ersten Mal den schwedischen Meistertitel. Ein Jahr später (2006/07) verteidigte Hammarby erfolgreich den Meistertitel. In der Saison 2007/08 konnte sich Hammarby den Titel dann zum dritten Mal sichern.

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fußballabteilung wurde 1915 gegründet. Im selben Jahr schloss sich Klara BK, drei Jahre später (1918) Johanneshovs IF dem Verein an. Er gehörte mit zu den Gründungsmitgliedern der Allsvenskan, stieg jedoch schon nach der ersten Saison ab. In der Folge befand sich die Mannschaft in niederen Ligen und war in den 1950er und 1960er Jahren eine Fahrstuhlmannschaft.

Erst in den 1970er und 1980er Jahren konnte Hammarby IF eine längere Zeit in der Allsvenskan verbleiben und schaffte 1982 die Vizemeisterschaft hinter IFK Göteborg. In der Saison 1985/86 gelang dem Verein im UEFA-Pokal nach Erfolgen gegen den bulgarischen Vertreter Pirin Blagoewgrad und den FC St. Mirren der Einzug in das Achtelfinale. Dort musste man sich jedoch nach einem 2:1-Heimerfolg im Rückspiel knapp mit 1:3 gegen den 1. FC Köln geschlagen geben und schied aus. Nachdem die Mannschaft sich auch in den Folgejahren in der Liga vorne platzieren konnte, ging es ab 1986 bergab und 1988 wurde der Klub Tabellenletzter und stieg ab. Zwar gelang der sofortige Wiederaufstieg, im Oberhaus sprang jedoch wiederum nur der Platz am Tabellenende heraus. Ab 1994 spielte die Mannschaft wieder erstklassig, 1995 erfolgte der erneute Abstieg.

Nachdem 1998 erneut der Aufstieg gelungen war, gehörte Hammarby IF einige Zeit zu den besten Mannschaften, wovon auch die schwedische Meisterschaft von 2001 und die Vizemeisterschaft zwei Jahre später zeugen. 2009 stieg das Team allerdings erneut in die Superettan ab.[2] Im Jahr 2015 schaffte der Verein wieder die Rückkehr in die Allsvenskan. Mit der Verpflichtung von Stefan Billborn als neuem Trainer ab 2018 begann eine erfolgreiche Phase. Nach einem 4. Platz 2018, erreichte das Team in der Saison 2019 mit dem 3. Platz die Qualifikation für die UEFA Europa League und damit nach über zehn Jahren die Rückkehr auf die internationale Bühne. Im Jahr 2021 konnte der Klub den erstmaligen Gewinn des Schwedischen Pokals feiern.

Seit 2013 spielt der Verein gemeinsam mit dem Stadtrivalen Djurgården in der neuen Tele2 Arena auf Kunstrasen, mit schließbarem Dach und 30.000 Plätzen.

Vereinshymne ist Just idag är jag stark (dt.: „Gerade heute bin ich stark“) von Kenneth „Kenta“ Gustafsson.

Klassisches Heimtrikot

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europapokalbilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1983/84 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Albanien 1946 KF Tirana 5:2 4:0 (H) 1:2 (A)
2. Runde Finnland Haka Valkeakoski 2:3 1:1 (H) 1:2 n. V. (A)
1985/86 UEFA-Pokal 1. Runde Bulgarien 1971 Pirin Blagoewgrad 7:1 3:1 (A) 4:0 (H)
2. Runde Schottland FC St. Mirren 5:4 3:3 (H) 2:1 (A)
3. Runde Deutschland 1. FC Köln 3:4 2:1 (H) 1:3 (A)
1999 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Belarus 1995 FK Homel 6:2 4:0 (H) 2:2 (A)
3. Runde Niederlande SC Heerenveen 0:4 0:2 (A) 0:2 (H)
2002/03 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Jugoslawien Bundesrepublik 1992 FK Partizan Belgrad 1:5 1:1 (H) 0:4 (A)
2004/05 UEFA-Pokal 2. Qualifikationsrunde Island ÍA Akranes 4:1 2:0 (H) 2:1 (A)
1. Runde Spanien FC Villarreal 1:5 1:2 (H) 0:3 (A)
2007 UEFA Intertoto Cup 1. Runde Faroer KÍ Klaksvík 3:1 1:0 (H) 2:1 (A)
2. Runde Irland Cork City 2:1 1:1 (A) 1:0 (H)
3. Runde Niederlande FC Utrecht (a)1:1(a) 0:0 (H) 1:1 (A)
2007/08 UEFA-Pokal 2. Qualifikationsrunde Norwegen Fredrikstad FK 3:2 2:1 (H) 1:1 (A)
1. Runde Portugal Sporting Braga 2:5 2:1 (H) 0:4 (A)
2020/21 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Ungarn Puskás Akadémia FC 3:0 3:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Polen Lech Posen 0:3 0:3 (H)
2021/22 UEFA Europa Conference League 1. Qualifikationsrunde Slowenien NK Maribor 4:1 3:1 (H) 1:0 (A)
3. Qualifikationsrunde Serbien FK Čukarički 6:4 1:3 (A) 5:1 (H)
Play-offs Schweiz FC Basel 4:4
(3:4 i. E.)
1:3 (A) 3:1 n. V. (H)
2023/24 UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Niederlande FC Twente Enschede 1:2 0:1 (A) 1:1 n. V. (H)

Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Wettbewerb T Sp S U N T+ T−
UEFA Champions League 01 02 00 01 01 01 05
Europapokal der Pokalsieger 01 04 01 01 02 07 05
UEFA-Pokal / Europa League 04 16 09 02 05 28 25
UEFA Europa Conference League 02 08 04 01 03 15 11
UEFA Intertoto Cup 02 10 04 04 02 12 09
Gesamt 10 39 18 10 12 63 55

Legende: (T) – Teilnahmen, (Sp) – Spiele (Anzahl), (S) – Siege, (U) – Unentschieden, (N) – Niederlagen, (T+) – gesch. Tore, (T−) – erhalt. Tore
Stand: 3. August 2023

Bekannte Spieler (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainer (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fanszene von Hammarby gehört zu den größten und aktivsten des Landes. Seit Jahren hat Hammarby den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. Führende Ultra-Gruppierung sind die „Ultra Boys“.

Freundschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gute Kontakte gibt es unter anderem zu einzelnen Fangruppen des SK Rapid Wien oder Panathinaikos Athen.

Rivalitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine besonders leidenschaftliche Rivalität herrscht zwischen Bajen und dem ebenfalls in Stockholm beheimateten Djurgården, insbesondere seitdem man sich mit jenem das Stadion teilt. Außerdem herrscht eine Rivalität zwischen Hammarby IF und AIK aus dem Vorort Solna.

Frauenfußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Frauenfußball-Mannschaft von Hammarby IF gehörte jahrelang der Damallsvenskan, der höchsten schwedischen Spielklasse, an, stieg jedoch 2011 ab. Nach einigen Auf- und Abstiegen spielt man seit 2021 wieder in der Damallsvenskan. Größter Erfolg war der Gewinn der schwedischen Meisterschaft 1985, der 2023 wiederholt werden konnte. Außerdem gelang 1994, 1995 und 2023 der Gewinn des schwedischen Pokals.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hammarby IF – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Warum wird Hammarby IF Bajen genannt? In: Söderst@dion. 31. Dezember 2007, abgerufen am 22. Februar 2009 (schwedisch).
  2. Dagens Nyheter vom 28. Oktober 2009
  3. Martí Cifuentes – Trainerprofil. Abgerufen am 16. November 2023.