Hans-Martin Majewski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans-Martin Majewski (* 14. Januar 1911 in Schlawe, Pommern, Deutschland; † 1. Januar 1997 in Bötersen) war ein deutscher Filmkomponist.

Biografische Angaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem abgebrochenen Medizinstudium schrieb Majewski sich am Leipziger Konservatorium ein. Zu seinen Lehrern zählten u. a. Robert Teichmüller (Klavier), Bruno Walter (Dirigieren) und Kurt Thomas (Chorleitung). Nach seinem Wechsel nach Berlin arbeitete er ab 1935 als Dirigent und Korrepetitor am Theater des Volkes. 1938 komponierte Majewski mit „Insel der Träume“ seine erste Operette. Ein Jahr später engagierte ihn der Regisseur Arthur Maria Rabenalt, für dessen Film Flucht ins Dunkel er die Filmmusik schrieb. Der Zweite Weltkrieg und die Einberufung als Soldat unterbrachen zunächst das künstlerische Schaffen Majewskis.

Nach dem Krieg, Majewski hatte sich inzwischen als Komponist in Hamburg niedergelassen, schrieb er Hörspiele und leitete das regelmäßig ausgestrahlte Radioprogramm „Kabarett der Zeit“. Außerdem komponierte er Chansons für verschiedene Kabaretts in der Hansestadt.

Im Jahr 1948 holte ihn Wolfgang Liebeneiner für die Wolfgang-Borchert-Adaption Liebe 47 (nach dem Stück Draußen vor der Tür) zurück zum Film. Die später ebenfalls erfolgreichen Filmkomponisten Peter Sandloff und Martin Böttcher zählten hier erstmals zu den Mitarbeitern Majewskis.

Bis in die 1980er-Jahre schrieb Majewski die Musik für etwa 200 Spiel- und Fernsehfilme, zahlreiche Dokumentar- und Industriefilme und ca. 100 Hörspiele. So steuerte er beispielsweise zu dem Fünfteiler Am grünen Strand der Spree von Hans Scholz (1957) oder die als Hörspiel inszenierte Komödie Du kannst mir viel erzählen, in der Heinz Rühmann (1949) in einer seiner wenigen Arbeiten fürs Radio mitwirkte, sowie etwa 80 Kabarett- und Theateraufführungen die Musik bei. Die Bandbreite seiner Kompositionen reichte dabei von der Klassischen Musik bis hin zum Jazz und zur populären Musik. Damit zählte er zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Filmkomponisten Deutschlands.

Hans-Martin Majewskis Grabstätte befindet sich auf dem Ortsfriedhof von Stapel (Landkreis Rotenburg/Wümme). Sein musikalischer Nachlass wurde dem Deutschen Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden zur Verfügung gestellt.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Film Jazz, Bear Family Records, BCD 16386 AH
  • Für immer Immenhof, Bear Family Records, BCD 16644 AS
  • Deutsche Filmkomponisten, Folge 10, Hans-Martin Majewski, Bear Family Records, BCD 16490 AR
  • Casablanca und weitere Filmmusiken, Karussell 839 225-2 (Casablanca ist nicht von Hans-Martin Majewski. Die restlichen 13 Aufnahmen auf der CD sind von ihm).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • N.N.: Hans-Martin Majewski zum 75. Geburtstag. Een vollet Kilo Musike!. in: Filmharmonische Blätter. Heft 2/Winter-Frühjahr 1986, S. 13.
  • Gudrun Quer: Der Musiker und Komponist Hans-Martin Majewski. In: Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe: Ein pomersches Heimatbuch. Band 1: Der Kreis als Ganzes. Husum 1986, ISBN 3-88042-239-7, S. 448–450.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 226 f.
  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 4723f. online

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]