Hans-Ulrich Treichel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans-Ulrich Treichel (2008)

Hans-Ulrich Treichel (* 12. August 1952 in Versmold, Westfalen) ist ein deutscher Germanist und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Ulrich Treichel wurde 1952 in Versmold in Westfalen geboren und lebte dort bis 1968. Nach dem Abitur in Hanau studierte er an der Freien Universität Berlin Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft, wurde dort 1983 mit einer Arbeit über Wolfgang Koeppen promoviert und habilitierte sich 1993. Von 1995 bis März 2018 lehrte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.

Bekannt wurde Treichel insbesondere durch seinen Roman Der Verlorene, in dem er die Flucht seiner Eltern aus den „Ostgebieten“ und den Verlust ihres erstgeborenen Sohnes gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Beziehung zu seiner eigenen Kindheit und Jugend setzte. Hans-Ulrich Treichel ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Treichel lebt in Berlin und Leipzig.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit ihrer Studienzeit hängt das Gedicht Hausordnung aus dem Band Tarantella an der Wohnungstür von Judith Hermann.[1]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Restposten Zukunft. Gedichte. Edition Neue Wege, Berlin (West) 1979, ISBN 3-88348-024-X.
  • Tarantella, Gedichte. Schmid, Berlin 1982, ISBN 3-922880-12-6.
  • Aus der Zeit des Schweigens. 9 Lieder für Arthur Rimbaud, Ein Oratorium. Edition Dieter Wagner, Berlin 1984.
  • Liebe Not. Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-11373-9.
  • Seit Tagen kein Wunder. Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 978-3-518-11610-4.
  • Der einzige Gast, Gedichte. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1994, ISBN 3-518-11904-4.
  • Gespräch unter Bäumen, Gesammelte Gedichte. Hg. u. mit einem Nachw. v. Rainer Weiss. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 978-3-518-39900-2.
  • Südraum Leipzig. Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-41873-4.

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literaturwissenschaft, Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fragment ohne Ende, Eine Studie über Wolfgang Koeppen. Heidelberg: Winter, 1984, ISBN 978-3-533-03555-8.
  • Auslöschungsverfahren, Exemplarische Untersuchungen zur Literatur und Poetik der Moderne. Fink, München 1995, ISBN 978-3-7705-3015-1.
  • Über die Schrift hinaus, Essays zur Literatur. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2000, ISBN 3-518-12144-8.
  • Der Entwurf des Autors, Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-12193-6.
  • Der Felsen, an dem ich hänge, Essays und andere Texte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-518-22389-5.

Libretti[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Editionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadtansichten. Gedichte Westberliner Autoren. Hg. zus. mit Peter Gerlinghoff und Günther Maschuff. Berlin 1977.
  • Wolfgang Koeppen: Gesammelte Werke in sechs Bänden. Hg. zus. mit Marcel Reich-Ranicki und Dagmar von Briel. Frankfurt am Main 1986.
  • Die Fremdheit der Sprache, Studien zur Literatur der Moderne. Hg. zus. mit Jochen Schütze und Dietmar Voss. Berlin 1988, ISBN 978-3-88619-177-2.
  • Wolfgang Koeppen. Einer der schreibt: Gespräche und Interviews, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1995. ISBN 3-518-38950-5.
  • Landschaft mit Leuchtspuren. Neue Texte aus Sachsen. Hg. v. Sächsischen Literaturrat e. V. Redaktion zus. mit Kerstin Keller-Loibl, Helgard Rost u. Jörg Schieke. Reclam, Leipzig 1999, ISBN 978-3-379-01654-4
  • Wie werde ich ein verdammt guter Schriftsteller? Berichte aus der Werkstatt. Hg. zus. mit Josef Haslinger. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005; TB ISBN 978-3-518-12395-9.
  • Schreiben lernen – Schreiben lehren. Hg. zus. mit Josef Haslinger. Fischer, Frankfurt am Main 2006; TB ISBN 978-3-596-16967-2.
  • Wolfgang Koeppen: Liebesgeschichten. Hg. und mit einem Nachwort. Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-518-45761-0.
  • Wolfgang Koeppen: Werke. Frankfurt am Main 2006 ff. (Bereits erschienen: Band 4. Tauben im Gras. Roman. Hg. v. Hans-Ulrich Treichel. Frankfurt/Main 2006 ISBN 3-518-41804-1; Band 1. Eine unglückliche Liebe. Roman. Hg. v. Jörg Döring. Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-41801-7.)

Hörbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David Basker (Hg.): Hans-Ulrich Treichel. Univ. of Wales, Cardiff 2004.
  • Jürgen Heizmann: Komik, Ironie, Groteske. Hans Ulrich Treichels Erzählung „Der Verlorene“. In: GegenwartsLiteratur. 4 / 2005. ISBN 3-86057-984-3, S. 211–237.
  • Colloquia Germanica. Band 38, Heft 1 (2005). Special Issue: Hans-Ulrich Treichel
  • Rüdiger Bernhardt: Erläuterungen zu Hans-Ulrich Treichel, Der Verlorene. Bange, Hollfeld 2006, ISBN 3-8044-1833-3.
  • Hans-Ulrich Treichel: Der Verlorene. Mit einem Kommentar von Jürgen Krätzer. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-18860-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.rbb-online.de/rbbkultur/podcasts/orte-und-worte/episoden/orte-worte-ep02.html
  2. Villa Massimo | Stipendien. Abgerufen am 22. August 2019.
  3. Christian Buß: Deutsche Nachkriegsgesellschaft: Der Schweigepakt Spiegel Online, 7. Juni 2016, abgerufen am 7. Juni 2016