Hans Dieter Beck

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Hans Dieter Beck, 2022

Hans Dieter Beck (* 9. April 1932) ist ein deutscher Verleger. Er ist einer der beiden Gesellschafter der Verlagsgruppe C. H. Beck. Er ist Jurist und verantwortet im Unternehmen das Verlagsprogramm Recht, Steuern und Wirtschaft.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Dieter Beck, Sohn des Verlegers Heinrich Beck (1889–1973), war ab Januar 1961 „als eine Art juristischer Lektor“ im Verlag tätig; im gleichen Jahr wurde er mit der Dissertation über den „Lizenzvertrag im Verlagswesen“ als Rechtswissenschaftler promoviert.[2] Nach vier Jahren Arbeit im Verlag und einem längeren USA-Aufenthalt, unter anderem an der Harvard Business School und als Volontär in einem amerikanischen Verlag,[2] sammelte er Erfahrungen im Justizdienst als Gerichtsassessor und später als Richter am Münchner Landgericht.

Ende 1970 ging er zurück zum Verlag, um den juristischen und wirtschaftlichen Bereich und zugleich die Oberleitung der Nördlinger Druckerei zu übernehmen. Seit 1971 leitet er den juristischen Verlagszweig.[3] Gemeinsam zunächst mit seinem Bruder Wolfgang Beck und dann mit seinem Neffen Jonathan Beck[2], der die Belletristik und den Sachbuchbereich verantwortet, bildet er damit in direkter Abstammung vom Firmengründer die sechste Führungsgeneration des im Jahre 1763 von Carl Gottlob Beck gegründeten Unternehmens.[4]

In weiteren Funktionen war Hans Dieter Beck von 1979 bis 1982 Vorsitzender im Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels[5] und Vorstandsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft rechts- und staatswissenschaftlicher Verlage.

Nach dem Ende des Kalten Krieges engagierte sich Beck auch im früheren Ostblock. In Polen hatte er damit großen Erfolg. In Russland scheiterte er. Mal wollte die russische Geschäftsführung die deutsche Muttergesellschaft enteignen, mal forderte der russische Staat horrende Strafzahlungen für angebliche Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung. Beck gewann diese Prozesse zwar vor Gericht, erkannte aber, dass neben der allmächtigen Regierung die Justiz dort nur am Rande eine Rolle spielte. Im Jahr 1999 zog er sich aus Russland zurück.[2]

Beck wurde 1989 das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 1992 die Medaille München leuchtet, 1993 der Ehrenpreis des Schwabinger Kunstpreises, 2002 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nördlingen[6] und 2012 der Bayerische Verdienstorden.

Beck lebt in München, ist verheiratet und hat drei Töchter.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Dieter Beck wird 90: Der Rechtsexperte. In: Börsenblatt. Nr. 15/16, 14. April 2022, S. 38 (boersenblatt.net).
  • Michael Roesler-Graichen: „Die Weichen sind gestellt“. In: Börsenblatt. Nr. 19, 12. Juni 2022, S. 6–9 (Interview über den juristischen Buchmarkt und Nachfolgeregelungen im Verlag).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anna Prizkau: Zwei deutsche Brüder. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. Dezember 1993, abgerufen am 4. April 2022.
  2. a b c d Corinna Budras, Der Nimmermüde, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 3. April 2022
  3. https://rsw.beck.de/verlag
  4. a b Melanie Amann: Der Methusalem-Komplex. In: Der Spiegel. Nr. 36, 2013 (online).
  5. 1960–1989. Abgerufen am 21. April 2015.
  6. „Bedeutender als das Oktoberfest“. Abgerufen am 23. April 2015.