Hasina Wajed

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Scheich Hasina, 2018
Scheich Hasina, 2000

Scheich Hasina Wajed (auch Wazed,[1] bengalisch শেখ হাসিনা ওয়াজেদ Hāsinā Oẏājed; * 28. September 1947 im Dorf Tungipara, Distrikt Gopalganj) ist eine führende Politikerin in Bangladesch. Sie ist seit dem 6. Januar 2009 zum zweiten Mal Premierministerin des Landes. Ihr Vater Mujibur Rahman führte das Land in die Unabhängigkeit von Pakistan (1971). Seine Partei Awami-Liga regierte das Land anschließend autoritär, bis es 1975 zu seinem Sturz kam. Auch Wajed regiert Bangladesch teilweise autoritär; die Situation bezüglich Demokratie und Menschenrechten in Bangladesch bleibt unter ihrer Regierung angeschlagen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hasina ist die älteste Tochter des Staatsgründers Mujibur Rahman, der maßgeblichen Einfluss auf die Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan hatte. Sie studierte an der Universität Dhaka in den späten 60er Jahren. Seit dieser Zeit war sie politisch aktiv und unterstützte ihren Vater, der von der pakistanischen Regierung inhaftiert worden war.[2] Im Jahr 1968 heiratete sie den bangladeschischen Wissenschaftler Wazed Miah.

Hasina und ihre Schwester Scheich Rehana wurden nicht wie die anderen Mitglieder ihrer Familie am 15. August 1975 im Rahmen eines Militärputsches gegen ihren Vater ermordet, da sie sich zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik Deutschland aufhielten. Scheich Hasina verbrachte sechs Jahre im Exil und übernahm 1981 die Führung der damals oppositionellen sozialistischen Awami-Liga. Sie wurde zu einer prominenten Fürsprecherin von Demokratie, wofür sie einige Male unter Hausarrest gestellt wurde.[3]

Vom 23. Juni 1996 bis 15. Juli 2001 hatte sie ihre erste Amtszeit als Premierministerin von Bangladesch. Ihre langjährige politische Gegnerin ist Khaleda Zia. Beide Frauen haben das Amt der Premierministerin abwechselnd innegehabt.[4] Bei der Parlamentswahl 2008 errang Wajed gemeinsam mit ihrer Mitte-links-Partei einen deutlichen Sieg gegen Zia und deren Bangladesh Nationalist Party (BNP) und sicherte der Liga mehr als drei Viertel der 300 Sitze.[5] Es wurden mehrere erfolglose Mordanschläge auf sie verübt. Am 6. Januar 2009 wurde sie erneut als Ministerpräsidentin vereidigt.

Bei der von Wahlfälschungsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl 2014 wurde sie in ihrem Amt bestätigt. Vor und während der Wahl kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Menschen getötet wurden.[6] Die BNP hatte zu einem Wahlboykott aufgerufen, da sie der Regierung Wahlmanipulation vorwarf. Die USA sowie das Commonwealth und die EU lehnten die Entsendung von Wahlbeobachtern ab.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerlach, Ricarda (2013): Female Political Leadership and Duelling Dynasties in Bangladesh. In: Claudia Derichs und Mark R. Thompson (Hrsg.): Dynasties and Female Political Leaders in Asia. LIT Verlag, Berlin, S. 113–150.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hasina Wajed – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sheikh Hasina Wazed | prime minister of Bangladesh. Abgerufen am 10. September 2016.
  2. Sheikh Hasina Wazed | prime minister of Bangladesh. Abgerufen am 10. September 2016.
  3. Sheikh Hasina Wazed | prime minister of Bangladesh. Abgerufen am 10. September 2016.
  4. Christine Möllhoff: Die Begums treten wieder an. In: Der Standard. 29. Dezember 2008 (online [abgerufen am 29. Dezember 2008]).
  5. vgl. AFP: Awami-Liga gewinnt Parlamentswahl in Bangladesch bei google.com, 30. Dezember 2008.
  6. Brennende Wahllokale als Protest, Tagesschau.de vom 4. Januar 2014, abgerufen am 6. Januar 2014.
  7. Wahlfarce in Bangladesch, FAZ vom 5. Januar 2014, abgerufen am 6. Januar 2014.