Havixbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Havixbeck
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Havixbeck hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 59′ N, 7° 25′ OKoordinaten: 51° 59′ N, 7° 25′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 53,17 km2
Einwohner: 12.141 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48329
Vorwahl: 02507
Kfz-Kennzeichen: COE, LH
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 020
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Willi-Richter-Platz 1
48329 Havixbeck
Website: www.havixbeck.de
Bürgermeister: Jörn Möltgen (Bündnis 90/Die Grünen)
Lage der Gemeinde Havixbeck im Kreis Coesfeld
KarteNordrhein-WestfalenKreis RecklinghausenKreis UnnaHammKreis BorkenKreis SteinfurtMünsterKreis WarendorfOlfenRosendahlSendenBillerbeckDülmenAscheberg (Westfalen)HavixbeckCoesfeldNottulnLüdinghausenNordkirchen
Karte
Ortsteile (rot) und Bauerschaften (orange) von Havixbeck
Skulptur „Der Steinhauer“ mit der katholischen Pfarrkirche Sankt Dionysius im Hintergrund

Havixbeck (plattdeutsch: Havkesbierk oder Havkesbieck) ist eine Gemeinde im Kreis Coesfeld am Nordostrand der Baumberge im Norden von Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Havixbeck liegt am Fuße der Baumberge, deren höchster Gipfel, der 188,7 m hohe Westerberg, sich bereits auf Nottulner Gebiet erhebt. Westlich des Ortes entspringt die Münstersche Aa, die nach dem Durchqueren der Stadt Münster bei Greven in die Ems mündet.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Havixbeck grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden) an Altenberge (Kreis Steinfurt), die kreisfreie Stadt Münster sowie Senden, Nottuln und Billerbeck (Kreis Coesfeld).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Havixbeck gehören neben dem gleichnamigen Ortskern und dem knapp vier Kilometer nordöstlich liegenden Stiftsdorf Hohenholte (Niederdeutsche Sprache|plattdeutsch: Hoonholt) noch die Bauerschaften Gennerich (Dorfbauerschaft), Herkentrup, Masbeck, Lasbeck, Natrup, Poppenbeck, Tilbeck, Walingen, Brock und Schonebeck. Die beiden letztgenannten gehörten vor der Gemeindegebietsreform bis zum 31. Dezember 1974 zum Amt Roxel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Havixbecker Gebiet ist eine vor- und frühgeschichtliche Besiedlung durch archäologische Funde nachgewiesen (Tardenoisien-Funde aus dem fünften vorchristlichen Jahrtausend in der Bauerschaft Lasbeck im Jahre 1938). In Herkentrup wurde ein Diabasbeil aus der Zeit um 2000 vor Christus gefunden.[2]

Havixbeck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 790 errichteten die Franken an der alten Königsstraße auf Havixbecker Gebiet einen Hof, der zur Verwaltung und Bewirtschaftung diente. Zu dieser Zeit hat es an der Nordostabdachung der Baumberge, wo das Quellwasser in Horizionten an die Oberfläche tritt, bereits landwirtschaftliche Siedlungen gegeben. Die frühesten schriftlichen Erwähnungen betreffen Höfe in Natrup (um 890 – Nordthorpe), Tilbeck (um 890) sowie Poppenbeck (um 1050).[2][3] Auch Gennerich wird angeblich um 890 im ältesten Heberegister der Abtei Werden genannt; die dort verwendete Bezeichnung „Geldrike“ geht auf die Wörter Geld, gleichbedeutend mit Opfer, Vergeltung bzw. Zahlung, und Rike/Recke, was Hecke bedeutet, zurück.[4]

Um das Jahr 900 wurde das bis dahin zu Billerbeck gehörende Havixbeck zur eigenständigen Pfarrei erhoben.[5][6] Der 1040 erstmals erwähnte Schulzenhof Havixbeck[7] soll bereits um das Jahr 900 durch Schenkung der Eheleute Wiger in den Besitz des Hochstifts Münster gelangt sein.[2] Im Jahr 1137 wurde der Ort Havixbeck erstmals als Haueskesbeke in einer Schenkungsurkunde des münsterschen Bischofs Werner an das Domkapitel erwähnt.[8] Der Ortsname geht auf einen Bach zurück – die Silbe „hab“ oder auch „hav“ steht schließlich für Wasser.[9] Auch die Deutung des Namens als Habichtsbach (siehe auch Gemeindewappen) ist belegt.[10]

1147 wird in der Bauerschaft Masbeck (Moersbecke) erstmals ein Oberhof Varwecke als Villikation des Stifts St. Mauritz urkundlich erwähnt[11]. Dessen damaliger Verwalter Everwin Droste, wie auch spätere Besitzer, stammten unter anderem aus dem Geschlecht Droste zu Hülshoff. Diese verkauften ihn an die Edlen von Steinfurt, danach erwarben ihn die Freiherrn von Twickel. Es soll sich um den späteren Schulzenhof Nosthoff gehandelt haben.[12]

Auf dem – bis 1975 – historisch entstandenen Gemeindegebiet von Havixbeck befinden sich noch heute zwei münsterländische Wasserburgen bzw. -Schlösser:[13] Haus Stapel, urkundlich erwähnt seit 1211[14], war jahrhundertelang Sitz eines Zweiges des Erbmännergeschlechts Kerckerinck, ging dann durch Heirat an die Droste zu Hülshoff und Raitz von Frentz. Haus Havixbeck ging aus dem Brüningshof, einem Schulzengut des Stiftes St. Mauritz, hervor, das 1369 den Ritter Dietrich von Schonebeck mit dem Gut belehnte. Durch Heirat kam das Gut an die von Bevern, die das heutige Herrenhaus im Stil der Renaissance errichteten. In diese Familie heiratete die Familie von Twickel ein, die es bis heute besitzen.

Mehrfach wurde Havixbeck von Brandkatastrophen heimgesucht, so 1559, als die Kirche und die Gebäude um den Kirchplatz ein Raub der Flammen wurden, und 1577. Am 25. April 1690 gingen 44 Häuser und ein Teil der Kirchanlage im Feuer unter. Der 1729 abgebrannte Schulzenhof Havixbeck, der inmitten des Ortes lag, wurde 1734 etwas außerhalb neu errichtet.[15]

Hohenholte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Hohenholte wurde 1142 bei dem gleichnamigen Hof durch Liutbert von Beveren ein Benediktinerkloster gegründet, welches mit Mönchen aus dem Nikiasiusstift in Reims besetzt wurde. Erster Prior wurde Liutberts Bruder Theoderich. Bereits 1188 verließen die Mönche Hohenholte und übergaben das Kloster an Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen, der die Einrichtung in die Hände von Augustinerinnen übergab. Nach dem Brand von 1292 wurde Kloster Hohenholte am heutigen Standort neu errichtet. 1557 erfolgte die Umwandlung in ein freiweltliches adeliges Damenstift.[16] 1811 wurde das Kloster aufgehoben.[17] Hohenholte wurde 1859 zur eigenständigen Pfarrei erhoben, der Gebiete von Havixbeck, Roxel und Altenberge zugeordnet wurden.[18]

1748 ließ Dompropst August Wilhelm von Wolff-Metternich in Hohenholte die Brücke über die Münstersche Aa bauen, die heute hier die Grenze zwischen den Kreisen Coesfeld und Steinfurt bildet.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungsgeschichtlich blickt Havixbeck auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich gehörte Havixbeck zum Skopingau, einem der sächsischen Gaue im Münsterland. Im Hochstift Münster wurde es dem Amt Horstmar zugeordnet.[2] Im Nachgang zum Reichsdeputationshauptschluss (1803) wurden Teile Havixbecks (Tilbeck, Walingen und Hohenholte) preußisch, Havixbeck selber wurde dem Fürstentum Salm-Horstmar zugeschlagen. Während der französischen Zeit im Großherzogtum Berg war Havixbeck zeitweise Coesfeld, dann wieder Münster zugeordnet.[2] 1816 wurde Havixbeck Teil des neu gebildeten Kreises Coesfeld, gelangte aber schon 1832 im Rahmen einer administrativen Neugliederung zum Landkreis Münster.[19] Seit 1844 bildete die Gemeinde Havixbeck ein eigenes Amt.[20] Das Amt Havixbeck wurde 1929 aufgehoben und die Gemeinde Havixbeck wurde dem Amt Roxel zugeteilt.[21] Am 1. April 1955 schied Havixbeck wieder aus dem Amt Roxel aus und wurde eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Münster.[22]

Infolge der Gemeindegebietsreform ist die nunmehr um Teile der aufgelösten Gemeinde Roxel vergrößerte Gemeinde[23] seit dem 1. Januar 1975 wieder ein Teil des Kreises Coesfeld.[2]

Seit 1975 gehört auch ein Teil der bis dahin auf dem Gebiet von Roxel gelegenen Bauerschaft Schonebeck – im Mittelalter ein Sitz der Ritter von Schonebeck – zu Havixbeck. Dadurch bekam Havixbeck eine dritte, weithin bekannte, Wasserburg hinzu: die bereits im 11. Jahrhundert als Oberhof „Hoff von Hulshove“ (Hof zum Hülshoff) urkundlich erwähnte[24] Burg Hülshoff. Sie war von 1417 bis 2012 Stammsitz der Familie Droste zu Hülshoff, die in Havixbeck auch Schloss Stapel erbaut hat[25]. 1797 wurde in Hülshoff Annette von Droste-Hülshoff geboren, die zu Deutschlands bedeutendsten Schriftsteller- und Dichterinnen gezählt wird. Burg Hülshoff mit ihrem Museum wird derzeit durch die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung zum Literaturzentrum des Landes Nordrhein-Westfalen ausgebaut.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl 2020[26]
Angaben in %
Wahlbeteiligung: 66,4 %
 %
40
30
20
10
0
38,3
21,5
32,1
8,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−3,5
−4,8
+8,8
−0,1

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem rechts dargestellten Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung im Gemeinderat von Havixbeck:[27]

CDU SPD Grüne FDP Gesamt
10 6 8 2 26
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[28][29][30][31][32] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU SPD Grüne1 FDP CBG
1975 59,2 32,4 08,5
1979 37,5 26,1 05,4 31,0
1984 48,0 26,6 10,1 09,1 05,9
1989 47,9 26,0 13,5 12,7
1994 49,3 26,7 16,3 07,7
1999 55,1 24,5 13,4 07,0
2004 42,6 25,6 19,8 12,0
2009 43,2 23,0 22,2 11,6
2014 41,8 26,3 23,3 08,6
2020 38,3 21,5 32,1 8,1

1 1984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Bürgermeister gewählt wurde 2020 in der Stichwahl Jörn Möltgen (Bündnis 90/Die Grünen).[33]

Sein Vorgänger Klaus Gromöller wurde bei der Bürgermeisterwahl am 13. September 2015 mit 58,6 % der Stimmen wiedergewählt und setzte sich damit gegen die ebenfalls parteilose Kandidatin Katja Venghaus durch, die 41,4 % der Stimmen erhielt.[34] Diese Wahl erzielte bundesweite Aufmerksamkeit, da die Gegenkandidatin Katja Venghaus von allen vier im Rat vertretenen Parteien unterstützt wurde. Der Diplom-Bauingenieur Klaus Gromöller (parteilos) war im September 2009 mit 45,4 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt worden, Marc Henrichmann (CDU) bekam 35,6 Prozent, Klaus Kerkering (SPD) 19 Prozent.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Silber ein rechtsgewandter schwarzer, gold bewehrter Habicht auf einem grünen, mit einem schräglinken silbernen Wellenbalken belegten Dreiberg.“

Habicht und Wellenbalken als redende Symbole für den Ortsnamen „Havix“ – „beck“. Der grüne Dreiberg soll die Lage der Gemeinde in den Baumbergen versinnbildlichen. Schwarz und Weiß sind die Farben des seit Jahrhunderten auf Haus Havixbeck ansässigen Geschlechts von Twickel.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partnergemeinden sind:

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumberger-Sandstein-Museum
Reinhold Holtstiege (1929–2011) in seinem Rundfunkmuseum

In Havixbeck gibt es drei Museen von überregionaler Bedeutung. Das Baumberger Sandsteinmuseum zeigt die Entstehung des Baumberger Sandsteins und dessen 1000-jährige Abbaugeschichte. Es beschäftigt sich zudem mit der Kunst der münsterländischen Bildhauer und Steinmetze und deren Arbeit mit Knüpfel und Schlageisen. In den Sommermonaten bietet das Museum spezielle Bildhauerkurse für Laien an.

Das private Rundfunkmuseum Holtstiege des Havixbecker Radio- und Fernsehtechnikermeisters Reinhold Holtstiege (1929–2011) beschäftigt sich mit der Geschichte der Radio- und Fernsehtechnik. Die Bandbreite der Exponate ist in Deutschland in dieser Form einzigartig.[35]

Das Drostemuseum zeigt Zeugnisse aus dem Leben, insbesondere der Kindheit, der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Es ist im Herrenhaus der Burg Hülshoff, seit 1417 Stammsitz des Münsterländer Adelsgeschlechts Droste zu Hülshoff, untergebracht.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Hülshoff, Haus Stapel und Haus Havixbeck sind auf Havixbecker Gebiet drei der vielen Wasserburgen des Münsterlandes. Im Ortskern sind das Torhaus und die St.-Dionysius-Kirche Zeugen des Mittelalters. Am Torbogen sind noch heute Spuren des Kampfes vom 12. April 1587 sichtbar, als spanische Soldateska hier zurückgeschlagen wurde.[36] Zum Gebiet der Gemeinde Havixbeck gehört auch die Stiftskirche Hohenholte. An der Landstraße nach Billerbeck befindet sich das gotische Poppenbecker Kreuz, das an den Tod des Ritters Swer von Bevern im Jahr 1487 erinnert.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Attraktion ist der vom Stift Tilbeck unterhaltene Barfußgang. Parks dieser Art sollen den Besuchern das Barfußlaufen näherbringen und durch diese besondere Art der Sinneserfahrung Entspannung und Wohlbefinden fördern sowie zum Stressabbau beitragen.

Torbogen
Stiftskirche Tilbeck
Wasserturm Tilbeck

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der örtliche Verein mit den meisten Mitgliedern ist der SV Schwarz-Weiß Havixbeck, er bietet Betätigungen in neun Sportarten an. (Fußball, Handball, Basketball, Badminton, Turnen/Gymnastik, Judo/Aikido, Tischtennis, Volleyball und Leichtathletik). Die 1. Fußball-Seniorenmannschaft spielt seit dem Aufstieg in der Saison 2018/2019 wieder in der Kreisliga A. In der Saison 2022/2023 folgte der Abstieg in die Kreisliga B.

Im Ortsteil Hohenholte gibt es den Sportverein Gelb-Schwarz Hohenholte (kurz: GSH). Fast jeder Einwohner dieses Ortsteils ist Mitglied im Sportverein (840 Mitglieder per 31. März 2016), der auf ehrenamtlicher Basis seit 1974 besteht. Sportarten sind Fußball (Senioren, Junioren, Damen – die erste Seniorenmannschaft spielt in der Kreisliga A Münster), Gymnastik, Tanz, Tennis, Lauf- und Walkingtreff, Aikido, Darts und eine Kleinkindergruppe.

Der Ort verfügt über eine Ortsgruppe der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Der Verein übernimmt im Ort einen Großteil der Ausbildung von Schwimmanfängern im Kursmodell und bietet zudem in der Sommersaison eine regelmäßige freie Abzeichenabnahme an. Die DLRG Ortsgruppe Havixbeck e.V. besitzt zudem eine starke Jugendgruppe in der für Kinder und Jugendliche neben regelmäßigem Schwimmtraining ganzjährig viele Aktivitäten stattfinden.[37]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Blasorchester von 1878 und dem 1973 daraus hervorgegangenen Jugendorchester Havixbeck e.V. hat Havixbeck zwei Laien-Blasorchester. Das Jugendorchester entwickelte unter dem ehemaligen Leiter Günther Mertens eine privat organisierte, aber öffentlich unterstützte musikalische Ausbildungsstruktur, die als beispielhaft für viele Laienensembles in Deutschland gilt. So ist das Jugendorchester Havixbeck Träger der Musikschule Havixbeck. Im Jahre 1975 nahm der neu gegründete Kammerchor Havixbeck seine Arbeit auf. Im Jahre 1976 wurde der Jugendspielmannszug Havixbeck gegründet. Aufgrund der veränderten Altersstruktur hat sich der Verein in Spielmannszug Havixbeck umbenannt. Seit 2007 findet jährlich das Festival Hohenholte-Rockt! in Hohenholte statt. Die Veranstalter haben 2011 den Jugendkulturverein Hohenholte e. V. gegründet.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft in Havixbeck dominieren mittelständische Unternehmen, die überwiegend in drei Gewerbegebieten angesiedelt sind.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Münster-Nord in etwa zwölf Kilometer Entfernung.

Havixbeck liegt an der Baumbergebahn von Münster nach Coesfeld und ist mit dem Zug (RB 63) stündlich zu erreichen. Die Fahrtzeit von Münster beträgt etwa 20 Minuten.

Linie Verlauf Takt
RB 63 Baumberge-Bahn:
Coesfeld (Westf) – Coesfeld Schulzentrum – Lutum (stündlich) – Billerbeck – Havixbeck – Münster-Roxel – Münster (Westf) Hbf (– Münster Zentrum Nord(nur wochentags)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (Coesfeld–Münster Hbf wochentags)

Mit dem Bus, der ebenfalls stündlich fährt, beträgt die Fahrzeit zwischen 20 und 50 Minuten, je nach Ein- und Ausstiegsort. Zusätzlich gibt es einen Nachtbus (N64), der nur in der Nacht von Freitag auf Samstag verkehrt und für einen Anschluss spätabends von und nach Münster sorgt, und einen weiteren Nachtbus (N7), der in der Nacht von Samstag auf Sonntag Havixbeck mit Münster und Stadtlohn verbindet.

Havixbeck ist an folgende Fernradwege und Themenrouten für Radfahrer angeschlossen: an den Europaradweg R1, an die 100 Schlösser Route sowie an die Sandsteinroute.[38]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwas außerhalb von Havixbeck liegt das Stift Tilbeck, welches Wohnraum und Arbeit für Menschen mit Behinderung bietet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baumberge-Schule (katholische Grundschule)
  • Münsterlandschule Tilbeck (staatlich anerkannte Ersatzschule)
  • Anne-Frank-Gesamtschule (AFG)
  • Musikschule (in Trägerschaft des Jugendorchester Havixbeck e. V.)
  • Volkshochschule

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annette von Droste-Hülshoff

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhold Holtstiege: Havixbeck und seine Vergangenheit. Laumann, Dülmen 1991, ISBN 3-87466-152-0.
  • Peter Ilisch: Zu den Anfängen des Dorfes Havixbeck . Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 30, 2005, S. 1–12.
  • Edeltraud Balzer: Adel – Kirche – Stiftung. Verlag Aschendorff, Münster März 2006, ISBN 978-3-402-03872-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Havixbeck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. a b c d e f Friedhelm Brockhausen: Gemeinde Havixbeck. Bezirksregierung Münster, archiviert vom Original am 25. Mai 2013; abgerufen am 7. April 2013.
  3. Heinz Heineberg und Klaus Temlitz (Hrsg.): Der Kreis Coesfeld (= Städte und Gemeinden in Westfalen. Band 7). Ardey-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-87023-101-7, S. 142.
  4. Gemeinde Havixbeck. (PDF) S. 4, abgerufen am 15. September 2014 (aus: Kreis Coesfeld, Dülmen 1985, S. 436–445).
  5. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 22.
  6. Anders dagegen in Gemeinde Havixbeck. Bezirksregierung Münster, archiviert vom Original am 25. Mai 2013; abgerufen am 7. April 2013.
  7. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 25.
  8. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 33.
  9. Heinz Heineberg und Klaus Temlitz (Hrsg.): Der Kreis Coesfeld (= Städte und Gemeinden in Westfalen. Band 7). 1. Auflage. Ardey-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-87023-101-7, S. 142.
  10. So z. B. in Gemeinde Havixbeck. (PDF) S. 6, abgerufen am 15. September 2014 (aus: Kreis Coesfeld, Dülmen 1985, S. 436–445).
  11. Codex Traditionum Westfalicarum, S. 168.
  12. Johann Holsenbürger: Die Herren v. Deckenbrock (v. Droste-Hülshoff) und ihre Besitzungen, Bd. 1: 1209–1570. Regensberg, Münster 1868, S. 26–27.
  13. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 45, 74.
  14. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 45, 74.
  15. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 140, 150, 234, 248.
  16. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 34, 40, 62, 110, 138 f.
  17. Heinz Heineberg und Klaus Temlitz (Hrsg.): Der Kreis Coesfeld (= Städte und Gemeinden in Westfalen. Band 7). 1. Auflage. Ardey-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-87023-101-7, S. 143.
  18. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 355.
  19. Detlef Fischer: Chronik des Münsterlandes. Aschendorff-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-05343-8, S. 293, 326.
  20. Amtsblatt der Regierung in Münster 1844, S. 17
  21. Amtsblatt der Regierung in Münster 1929, S. 94
  22. Gemeindechronik Havixbeck
  23. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 314.
  24. Karl Emerich Krämer: Von Burg zu Burg in Westfalen. Mercator-Verlag, Duisburg 1975, ISBN 3-87463-061-7, S. 12.
  25. Wilderich von Droste zu Hülshoff: 900 Jahre Droste zu Hülshoff. Verlag LPV Hortense von Gelmini, Horben 2018, ISBN 978-3-936509-16-8
  26. Kommunalwahlen 2020. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  27. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Havixbeck - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  28. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  29. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW (Memento vom 19. August 2009 im Internet Archive)
  30. Wahlergebnisse 1999 (PDF; 5,9 MB)
  31. Wahlergebnisse 2004 (PDF; 7,0 MB)
  32. Wahlergebnisse 2009 (PDF; 3,5 MB)
  33. Bürgermeisterstichwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Havixbeck - Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. November 2020.
  34. Westfälische Nachrichten vom 13. September 2017: Gromöller bleibt Bürgermeister
  35. Dieter Klein: Rundfunkmuseum Baumberge - Öffentlichkeit. In: rundfunkmuseum.baumberge.net. WN am Samstag, 9. Juni 2012, abgerufen am 1. Mai 2015.
  36. Bezirksregierung Münster (Hrsg.): Gemeinde Havixbeck. (Artikel unter Kreise, Städte und Gemeinden [abgerufen am 13. November 2012]).
  37. Ortsgruppe Havixbeck e.V. | DLRG Ortsgruppe Havixbeck e.V. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  38. Münsterland e.V.: Radfahren in Havixbeck | Münsterland e.V. Tourismus. Abgerufen am 3. Juni 2017.