Hedwig Anneler

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Hedwig Anneler (* 5. Februar 1888 in Thun; † 8. Mai 1969 in Givrins, Kanton Waadt) war eine Schweizer Ethnologin und Schriftstellerin. Sie war verheiratet mit Léonard Jenni.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hedwig Annelers Vater war Franz Ludwig Anneler (* 1847). Dieser war Buchdrucker und Fabrikant von Buchdruckwalzen. Ihre Mutter war Marie Anneler, geborene Beck aus Neuhausen. Hedwig wuchs mit drei Geschwistern auf. Sie studierte Geschichte an der Universität Bern und schloss dieses Studium 1912 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie ab. In den folgenden Jahren beschäftigte sie sich mit intensiven volkskundlichen Studien zum Lötschental, die die Grundlage ihres Werkes Lötschen bilden. Daneben veröffentlichte sie belletristische Arbeiten, die teilweise vom Expressionismus beeinflusst sind. Bereits während der 1930er Jahre setzte Anneler sich für eine Lockerung der restriktiven Schweizer Asylpraxis ein. Ihr bedeutendstes literarisches Werk, der Roman Blanche Gamond, schildert die Schicksale von Opfern der Hugenottenverfolgung und -vertreibung im 17. Jahrhundert. Bereits zur Zeit ihres Todes war die Autorin weitgehend in Vergessenheit geraten.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Geschichte der Juden von Elephantine, Bern 1912
  • Quatember in Lötschen, Bern 1916
  • Lötschen, Bern 1917 (zusammen mit Karl Anneler)
  • Kleines Lötschenbuch, Bern 1923
  • Aletschduft, Basel 1925
  • Der Glücksbogen, Bern 1925
  • Blanche Gamond, Zürich 1940

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regula Wyss: Hedwig Anneler. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 3. Januar 2012.
  • Bettina Vincenz: Biederfrauen oder Vorkämpferinnen? Der Schweizerische Verband der Akademikerinnen (SVA) in der Zwischenkriegszeit. Hier + Jetzt, Baden 2011, ISBN 978-3-03919-198-7.
  • Stadler, Judith Hélène/Knauf, Ernst Axel: Hedwig Anneler (1888–1969) und ihre Berner Dissertation Zur Geschichte der Juden von Elephantine von 1912. Eine Erinnerung zum hundertjährigen Doktor-Jubiläum einer bemerkenswerten Frau. lectio difficilior 2/2011. www.lectio.unibe.ch (PDF, 2,7 MB)
  • Stadler, Judith Hélène: Marie Anneler Beck und Hedwig Anneler. Vergessenes Engagement zweier Frauen für Jüdinnen und Juden. In: Bloch, René et al. (Hg.): Wie über Wolken. Jüdische Lebens- und Denkwelten in Stadt und Region Bern 1200–2000. Zürich: Chronos 2014:193-200.
  • Stadler, Judith Hélène: Hedwig Anneler (1888–1969): Zur Geschichte der Juden von Elephantine. In: Quelle lebender Bücher. 75 Jahre Bibliothek der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich. Biel: Edition Luks 2014. 

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Regula Wyss: Hedwig Anneler. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 3. Januar 2012.