Heiner Wittmann

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Heiner Wittmann (2021)

Heiner Wittmann (* 15. August 1955 in Köln) ist ein deutscher Romanist (Literatur- und Kulturwissenschaften), Historiker und Politikwissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiner Wittmann bestand 1974 am Schiller-Gymnasium in Köln das Abitur. Von 1976 bis 1978 studierte er in Paris Literaturwissenschaft, Geschichte, Politikwissenschaft an der Sorbonne Nouvelle (Paris III) und am Institut d’études politiques de Paris. Von 1978 bis 1984 war er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn eingeschrieben. Nach dem Ersten Staatsexamen 1984 und dem Zweiten Staatsexamen 1986 mit den Fächern Französisch und Geschichte wurde er 1987 promoviert. Das Thema der Dissertation bei Dirk Hoeges und Wolf-Dieter Lange galt der Ästhetik im Werk von Jean-Paul Sartre. Von 1988 bis 1991 war er Redakteur bei Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog in Bonn: Chefredakteur Ernst Weisenfeld. Von 1988 bis 2021 war er nacheinander in verschiedenen Verlagen der Klett Gruppe tätig. Von 1996 bis 2003 war er Lehrbeauftragter am Institut für Linguistik/Romanistik der Universität Stuttgart. Von 2011 bis 2015 war er Lehrbeauftragter am Institut für Romanische Literaturen der Universität Stuttgart.[1] Seit August 2022 unterrichtet er als Französischlehrer an der Hermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein in Hofbieber.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Werk umfasst Untersuchungen zur Literatur und Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert, sowie zu den deutsch-französischen Beziehungen[2] und dem Internet und dem Web 2.0. Seine Arbeiten galten vor allem der Rolle von Literatur und Kunst im politischen und gesellschaftlichen Kontext: Sartre und die Kunst. Die Porträtstudien von Tintoretto bis Flaubert, Albert Camus. Kunst und Moral und Aesthetics in Sartre and Camus. The Challenge of Freedom. Im Juni 2011 erinnerte er in einem Vortrag in der Sorbonne an Sartres Begründung der Rezeptionsästhetik, die Sartre 1947 in Was ist Literatur? dargelegt hatte.[3] 2013 erschien seine Studie über Napoleon III. und das Zweite Kaiserreich: Napoleon III. Macht und Kunst. Thema des Buches ist das Verhältnis der Künstler und Intellektuellen zum Regime des Zweiten Kaiserreichs Napoleons III. 2021 erschien seine Studie Napoleon Bonaparte. Der Bonapartismus und die Napoleon-Legende.

Zu seinem Werk gehören zahlreiche Rezensionen,[4] Vorträge im In- und Ausland zur Literaturwissenschaft, zu den deutsch-französischen Beziehungen, zur Unterrichtsdidaktik, zum Einsatz des Computers im Fremdsprachenunterricht.[5] Mit den Vorträgen und Seminaren bei der Sommerakademie in Rinteln und durch Veröffentlichungen zum Web 2.0 hat er sich auch den Medienwissenschaften zugewandt.[6]

Im Heureka-Klett-Softwareverlag GmbH der Klett Gruppe hat er 1996 eine der ersten CDs des Unternehmens mit Fotos und Sprachausgabe zum Sprachenlernen konzipiert und produziert: Eine Reise nach Burgund[7].

Seit 2006 betreibt er einen meist zweisprachigen Blog[8] zu den deutsch-französischen Beziehungen, der französischen Literatur, Politik und Geschichte. Von 2006 bis 2023 schriebt er einen Blog für den Verlag Klett-Cotta,[9] wo er über neue Bücher und allgemeine Themen aus dem Buchmarkt berichtet hat. Seit 2008 veröffentlichte er 270 Filme, Interviews und Gespräche mit Autoren, Politikern und Wissenschaftlern.[10] Mittlerweile werden seine Beiträge mit Leseberichten und Autoreninterviews auf der Website von Klett-Cotta veröffentlicht.[11]

Von 2001 bis 2019 war er freier Mitarbeiter im Büro des Architekten Roland Ostertag[12] (1931–2018). Aus dieser Zusammenarbeit entstand ab 2006 ein Blog zur Kunst, Architektur, Stadtplanung und Kultur in Stuttgart,[13] auf dem viele Architektur-Themen, die sich aus der Vorbereitungen für Vorträge ergeben haben, vertieft und Fotos vornehmlich zu Themen der Stadtplanung gezeigt werden.

Er arbeitet mit dem Künstlerpaar Michel Sicard und Mojgan Moslehi[14] mit Interviews eng zusammen:[15]. Mit Michel Sicard hat er 11 Interviews über das Werk von Jean-Paul Sartre aufgezeichnet.[16]

Durch seine berufliche Tätigkeiten im Rahmen der Online-Koordination in der Klett-Gruppe hat er seit 1998 seine Kenntnisse der Medienwissenschaften weiter vertieft und sich im Beruf als Online-Redakteur ab 2004 auf die Einsatz der sozialen Netzwerke als Ergänzungen zu seinen Blogs spezialisiert. Die sozialen Netzwerke im Unterricht waren auch Thema seiner Veranstaltungen in der Lehrerfortbildung.[17]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien
  • Von Wols bis Tintoretto. Sartre zwischen Philosophie und Kunst , (Bonner Romanistische Arbeiten hg. von Wolf-Dieter Lange, Eberhard Leube und Heinz-Jürgen Wolf), Bonn 1987, ISBN 3-8204-1025-2.
  • Sartre und die Kunst. Die Porträtstudien von Tintoretto bis Flaubert. Tübingen 1996, ISBN 3-8233-5167-2.
  • Albert Camus. Kunst und Moral (= Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, hg. von Dirk Hoeges, Band 6). Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-58693-8.
  • L'esthétique de Sartre. Artistes et intellectuels, traduit par J. Yacar et N. Weitemeier, L'Harmattan, Paris 2001, ISBN 2-7475-0849-8.
  • Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit. (= Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, hg. von Dirk Hoeges, Band 18). Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-631-83653-8
  • Aesthetics in Sartre and Camus. The Challenge of Freedom (= Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, hg. von Dirk Hoeges, Band 13). Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-58693-8.
  • Napoleon III. Macht und Kunst. (= Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, Band 17), Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-64209-2.
  • Napoleon Bonaparte 1769-1821. Der Bonapartismus und die Napoleon-Legende. Köln 2021, ISBN 978-3-9815560-6-3.
  • Napoleon III. und die Freimaurer. Köln 2022, ISBN 978-3-9815560-7-0.
Herausgeberschaft
  • Roland Ostertag, Die Ausstellung am Gähkopf. Stadtgeschichte. Architektur. Stadtplanung, Stuttgart: Privatdruck 2018.
  • zusammen mit Christina Rohwetter, Marita Slavuljica (Hrsg.): Literarische Autonomie und intellektuelles Engagement. Der Beitrag der französischen und italienischen Literatur zur europäischen Geschichte (15.–20. Jh.). Festschrift für Dirk Hoeges zum 60. Geburtstag. Peter Lang, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-52297-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ehemaliger Mitarbeiter am Institut für Romanische Literaturen der Universität Stuttgart
  2. Deutsch-französische Beziehungen
  3. Appeler un chat un chat. Sartre et les lettres. In: Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Carnets Jean Paul Sartre. Reisende ohne Fahrschein, Reihe: Jahrbücher der Sartre-Gesellschaft e.V, Band 3, Peter Lang, Frankfurt am Main 2012, S. 191–198
  4. Dazu: Liste der Rezensionen
  5. Romanistik und Neue Medien. Vom Nutzen digitaler Informationen für das Studium und die Schule. In: Bulletin des Frankoromanistenverbandes, 1/2012, S. 22–35.
  6. Medien
  7. https://catalogue.bnf.fr/search.do?pageRech=rav&mots1=ALL%3B0%3B0%3B&mots0=NRC%3B-1%3B0%3B3121332201
  8. Frankreich-Blog
  9. Blog Klett-Cotta
  10. Videokanal bei YouTube
  11. https://www.klett-cotta.de/search?searchValue=heiner%20wittmann/ Beiträge von Heiner Wittmann auf der Website von klett-Cotta.
  12. Website von Roland Ostertag
  13. Stuttgart Fotos
  14. Siehe https://fr.wikipedia.org/wiki/Michel_Sicard_et_Mojgan_Moslehi Michel Sicard et Mojgan Moslehi
  15. Siehe: Interview: Notes de brouillard : Une interview avec Michel Sicard à Auvers-sur-Oise, siehe auch Soirée littéraire III: dimanche, 7 mars 2021, 19 h Temps interférentiel dans la photographie. Nos invités : Michel Sicard et Mojgan Moslehi, siehe auch Interview: Michel Sicard parle de l’exposition “Enfermement”
  16. Jean-Paul Sartre. Michel Sicard et ses entretiens avec Heiner Wittmann
  17. Lehrerfortbildung: Vorträge und Veröffentlichungen
  18. Voir Freunde des Institut français de Stuttgart, Les Amis de l’Institut e. V., voir Institut français Stuttgart