Heinrich Ahlers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Ahlers (* 2. April 1905 in Bremen; † 18. August 1980 in Bremen) war ein bremischer Politiker (NSDAP, KPD, DP, GDP, SPD). Er war Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahlers erlernte den Beruf eines Schumachers und war von 1931 bis 1936 selbständiger, orthopädischer Schumacher. Von 1936 bis 1945 war er hauptamtlicher Sekretär der Deutschen Arbeitsfront (DAF) als DAF-Kreistellenleiter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Internierung war er als Arbeiter und dann kaufmännischer Angestellter sowie seit 1954 im Öffentlichen Dienst tätig.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahlers war laut Schreiben der Gestapo bis 1931 Mitglied der KPD gewesen und wurde dort wegen „parteischädigenden Verhaltens“ ausgeschlossen, bevor er 1933 der NSDAP beitrat (Mitgliedsnummer 2.828.916).[1][2] Für die DAF war er seit 1936 als DAF-Kreisstellenleiter, DAF-Kreispropagandawalter und 1941/42 als Gauredner aktiv; er soll dabei nur sachliche und fachliche Anliegen der DAF vertreten haben.[3]

Er wurde von Mai 1945 – Dezember 1946 als NS-Funktionsträger aufgrund „automatic arrest“ interniert und in Anwendung der Weihnachtsamnestie im Juni 1948 als Mitläufer entnazifiziert.

Von 1951 bis 1961 war er Mitglied der rechtsgerichteten Deutschen Partei (DP) und bis 1962 der Gesamtdeutschen Partei (GDP).[4] Er wechselte dann zur SPD. Für die DP, GDP und SPD war er von 1951 bis 1963 rund 12 Jahre lang Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und in verschiedenen Deputationen der Bürgerschaft tätig. Von 1951 bis 1955 und wieder von 1957 bis 1959 war er Vizepräsident der Bürgerschaft.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Korfmacher: Mitgliederverzeichnis der Bremischen Bürgerschaft 1946 bis 1996 (= Kommunalpolitik. Band 1). LIT, Münster 1997, ISBN 3-8258-3212-0.
  • Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-II/5744
  2. Bremische Bürgerschaft (Hrsg.): Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft (= Staatsarchiv Bremen [Hrsg.]: Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0 (Download [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 6. Januar 2023]).
  3. Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0, S. 57.
  4. vgl. dazu: Frank Hethey: Wesentliche Impulse zur NPD-Gründung kamen aus Bremen. In: WK-Geschichte. Weserkurier, 11. September 2022, abgerufen am 6. Januar 2023.