Heinrich Brunn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heinrich Brunn
Brunn als Student, 1841

Heinrich Brunn, seit 1882 Ritter von Brunn, (Heinrich von Brunn; * 23. Januar 1822 in Wörlitz; † 23. Juli 1894 in Josephstal bei Schliersee) war ein deutscher Klassischer Archäologe. Heinrich Brunn leistete bedeutende Arbeiten insbesondere zur griechischen Kunstgeschichte.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Pfarrers studierte an der Universität Bonn Klassische Archäologie und Philologie. 1843 wurde er mit der Dissertation Artificum liberae Graeciae tempora promoviert und ging noch im selben Jahr nach Rom, wo er Hilfsarbeiter am Istituto di corrispondenza archeologicawurde, 1856 wurde er dessen Sekretär. 1854 wurde er Kustos an der Universitätsbibliothek Bonn, 1855 erfolgte seine Habilitation in Bonn. 1865 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Klassische Archäologie an der Universität München. Zugleich wurde er Kurator der Glyptothek, der Vasensammlung, der Münzkabinetts sowie Ministerialkommissar für das Gymnasialwesen in Bayern. 1884/85 war er Rektor der Münchener Universität.

Zu seinen Schülern gehörten u. a. Gustav Körte, Adolf Furtwängler, Paul Arndt, Walter Amelung, Arthur Milchhöfer und Heinrich Bulle.

Er wurde auf dem nördlichen Friedhof in München bestattet. Der Grabstein wurde von seinen Freunden, Verehrern und Schülern sowie dem Corps Palatia Bonn, dessen Mitglied er seit 1840 war,[1] errichtet.

Sein Sohn war der Mathematiker Hermann Brunn, der auch seine Schriften herausgab,

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medaille für Heinrich von Brunn anlässlich seines 50-jährigen Doktorjubiläums 1893[2]

1865 wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[3] 1866 wurde er korrespondierendes, 1893 außwärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften[4] 1876 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[5]

1882 wurde er mit der Verleihung des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichte der griechischen Künstler. 2 Bände, Braunschweig u. Stuttgart, 1853–1859. (Digitalisat Band 1); 2. Auflage Stuttgart 1889 (Digitalisat Band 1, Band 2)
  • Probleme in der Geschichte der Vasenmalerei. Akademie der Wissenschaften, München 1870. (Digitalisat)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Heinrich Brunn – Quellen und Volltexte
Commons: Heinrich Brunn – Sammlung von Bildern

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1930, 14, 39.
  2. Stefan Krmnicek, Marius Gaidys: Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts. Begleitband zur online-Ausstellung im Digitalen Münzkabinett des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen (= Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie, Band 3). Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2020, S. 56 f. (online).
  3. Mitgliedseintrag von Heinrich Ritter von Brunn bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 21. Dezember 2016.
  4. Mitgliederseite.
  5. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 51.