Heinrich Gotthold Arnold

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Selbstporträt Heinrich Gotthold Arnold (um 1830)

Heinrich Gotthold Arnold (* 4. März 1785 in Lomnitz;[1]3. Mai 1854 in Dresden) war ein deutscher Zeichner, Maler und Grafiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Gotthold Arnold, Sohn des Lomnitzer Pfarrherrn Christian Gottlieb Arnold,[2] erlernte um 1800 in Dresden zunächst als Schüler von Christian Gottfried Schulze die Technik des Kupferstichs und wechselte 1803 zur Malerei bei Johann David Schubert an der Königlichen Kunstakademie Dresden.[3] Als Bildnismaler in Öl und Miniatur unternahm er mehrere Reisen durch Sachsen. 1812 ging er mit seiner Familie von Dresden, wo er auch Unterricht im Malen und Zeichnen gab, nach Chemnitz, kehrte aber wieder nach Dresden zurück. Er wurde selbst Professor – Lehrer der 1. Malklasse – an der Dresdener Kunstakademie und Zeichenmeister an der Kunstschule in Meißen.[4] Einer seiner Schüler war Meno Mühlig.

Neben zahlreichen Kopien, u. a. nach Werken von Tizian und Guido Reni in der Galerie Alter Meister in Dresden, schuf er figürliche Szenen, Bildnisse und Altargemälde für Kirchen in Sachsen und Polen, darunter 1842 einen Christus mit Aposteln für die 1841 wieder errichtete Dorfkirche seines Heimatortes. Mit seinen Arbeiten beschickte er regelmäßig die Ausstellungen der Dresdener Akademie, so 1802 bis 1804 Kopien als Zeichnungen, 1805 zwei Zeichnungen – Akt nach der Natur und Cato in Utika, dem ein Kind den Degen bringt, 1806: Cato, welchen Sohn und Freund um die Erhaltung seines Lebens bitten, sowie mehrere Blätter in schwarzer Kreide aus dem Leben Catos als Vorbereitung weiterer Gemälde. Danach stellte er nur noch Ölgemälde aus: Kopien, Bildnisse „nach der Natur“ und eigene Kompositionen.

Sein Selbstporträt befindet sich in der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Eine Tochter Arnolds heiratete den Zeichner Richard Püttner.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hygiea, die die Schlange des Äskulap füttert, 1808
  • Die Jugend, welche von einem Greis auf die Vergänglichkeit der Zeit aufmerksam gemacht wird, ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1819[5]
  • Familienbeschäftigungen, ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1829[6]
  • Die kleine Näherin; hiernach Stich von Carl Heinrich Beichling für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins, 1829
  • Die kleine Strickerin; Ankauf des Sächsischen Kunstvereins. Hiernach Stich von Carl Heinrich Beichling für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins, 1829
  • Die kleine Leserin; hiernach Stich von Pfau für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins, 1829
  • Die Kalenderleserin; hiernach Stich von Pötschke für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins, 1833
  • Der Abschied des Soldaten, ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1835
  • Ein lesendes Mütterchen, ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1839

Bildnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildnis Senator Freiberger, 1812: Kunstsammlungen Chemnitz
  • Selbstbildnis, Brustbild nach rechts, das Gesicht dem Betrachter zugewandt, um 1830; Dresden, Galerie Neuer Meister, Ankauf 1874
  • Bildnis des Ritters Spontini, ausgestellt: Tiedge-Stiftung, Dresden 1842
  • Bildnis, Kopie nach Anton Graff, Ölgemälde
  • Bildnis Carl August Böttiger, Zeichnung
  • Bildnis Major v. Olsufieff, ausgestellt: Dresdner Kunstausstellung 1842, Verbleib unbekannt[7]

Altar- und Heiligenbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christus am Kreuz / St. Rochus in der Wüste, Altargemälde, ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1820[8]
  • Die Marter des Hl.Bartholomäus, Altarblatt, 1821
  • Maria Rosaria, Altargemälde für eine Kirche in Polen, 1823[9]
  • Betende Constantia / Hl. Augustina, Altargemälde, 1823
  • Christus die Kinder segnend, 1832: Freiberg in Sachsen, Petri-Kirche
  • Christus erscheint seinen Jüngern, einschließlich des Thomas, verso bez.: „Vom Professor Arnold erhalten von der Witwe im Juni 1857. Entwurf für die Kirche zu Lomnitz“. Geschenk des Pfarrers Ziller. Sacka, Kirche.[10]
  • Christus erscheint seinen Jüngern, einschließlich des Thomas, Altargemälde für die Kirche in Lomnitz, 1842[11] Öl/Lwd., bez. rechts: Hein. Arnold / Prof. pinx. 1842.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. gelegentlich aus falscher Lesung Lomütz
  2. Belziger auf der Landesschule (Fürstenschule) St. Afra in Meißen: Christian Gottlieb Arnold aus Belzig, 25. April 1768 - 29. April 1774, Sohn eines Advocaten, * 31. Oktober 1754. War 1781 Pfarrer in Lomnitz bei Radeberg, + 22. Oktober 1797 nach einem Krankenhausbesuch (Website Belzig Landesschule)
  3. 1809 Adresse: SV (Seevorstadt) Festungsgraben 543 (Dresdner Adreß-Kalender auf das Jahr 1809. Ernst Arnold, Dresden 1809)
  4. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und MilitärStaat im Jahre 1828. G. Reimer, Leipzig (1828), S. 234: Akademie der bildenden Künste zu Dresden und zu Leipzig nebst der ZeichenSchule zu Meißen. GeneralDirection: Se. Excellenz Hr. Heinrich Graf Vitzthum von Eckstätt / Specielles Directorium im Innern der Akademie zu Dresden: Hr. Prof. Ferdinand Hartmann (…). S. 235: 2) Lehrer in der untersten, oder 1sten Klasse der MahlerAkademie. Hr. Heinrich Arnold, Mitglied der Akademie, specieller Aufseher über die erste Klasse der KunstSchule und Inspector des akademischen Gebäudes, des Inventarii und der KunstAusstellung. S. 236: III. ZeichenSchule zu Meißen, C. Mitglieder: Heinrich Arnold, erster Zeichenmeister der KunstSchule, auch Inspector des akademischen Gebäudes etc.
  5. Morgenblatt für gebildete Stände. Kunstblatt 1819, Nr. 18, S. 70/71: Etwas über die 1819 in der Königl. Sächs. Akademie der Künste Dresden ausgestellten Kunstwerke: Nr. 363: Ölskizze. Dieses kleine Bild war recht sorgsam und fleißig ausgemalt; und die Idee sprach für das Gefühl des Künstlers
  6. E. H. Toelken: Ueber die diesjährige Kunstausstellung in Dresden, in: Berliner Kunst-Blatt. 10. Heft. October 1829. Schlesinger, Berlin (1829), S. 242: No. 753. Familienbeschäftigungen, von H. Arnold. Zu einer Gruppe häuslich beschäftigter Kinder tritt eben die Mutter und richtet ihre Aufmerksamkeit auf den kleinsten spielenden Knaben. Das Stück ist in Zeichnung und Zusammenstellung der Figuren löblich, nur haben fast alle die Augen niedergeschlagen, und die der Mutter blinzeln; dem Farbenthon fehlt die nöthige Sauberkeit. Dasselbe gilt von dem strickenden Mädchen No. 736, des Katalogs. S. 283: Die kleine Stickerin, Ölgemälde. Ankauf des Sächsischen Kunstvereins. S. 277 [zur Poesie des Inhalts]: (…) [das] strickende kleine Mädchen von Arnold (Nr. 736.), das so emsig, klug und selbstzufrieden über erhaltenes Lob auf seine Arbeit blickt; (…).
  7. Erhard Hexelschneider: Kulturelle Begegnungen zwischen Sachsen und Russland 1790–1849. Böhlau, Köln 2000, ISBN 978-3-412-13799-1, S. 81–82.
  8. Morgenblatt für gebildete Stände. Kunstblatt Nr. 94, 1820, S. 375 Zwei große Arbeiten (...). Ein Christus am Kreuze über Lebensgröße und ein Sankt Rochus in der Wüste; die Komposition dieses letzteren war zweckmäßig, die Figur des Heiligen ziemlich edel und ausdrucksvoll, doch machte das Ganze wegen Mangel an Contrast und Kraft im Helldunkel und Kolorite, welches einen matten und gräulichten Ton hatte, wenig Eindruck
  9. Verzeichniß der am Augustustage den 3. August 1823 in der Königlich Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden öffentlich ausgestellten Kunstwerke. (1823), S. 35: Nr. 357. Maria Rosaria. Die Mutter Gottes erscheinet dem betenden Dominicus. Ein Engel reicht auf einer Schale die himmlischen Rosen dar, welche in den Händen des heiligen Kindes sich in den Rosenkranz verwandeln, den der H.Dominicus aus der Rechten des Kindes empfängt. Ein bestelltes Gemälde in Öl, von Heinrich Arnold, Lehrer bei der Kunst-Akademie
  10. Cornelius Gurlitt (Bearb.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 37, 1914, S. 288
  11. Cornelius Gurlitt (Bearb.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 26, Teil 2. Meinhold, Dresden 1904, S. 81
  12. Abb.: www.dorfkirche-lomnitz.de › kirchenrundgang