Heinz Irrgeher

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Heinz Irrgeher (* 7. Dezember 1942 in Wien) ist ein österreichischer Jurist und Musikautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Irrgeher hat an der Universität Wien Jus studiert und promovierte 1967. Nach teilweiser Absolvierung des Gerichtsjahres begann er im selben Jahr seine berufliche Tätigkeit im Bildungsreferat des ÖGB sowie 1968 als wirtschaftswissenschaftlicher Referent der Arbeiterkammer Wien, ab 1971 war er Sekretär des Generalsekretärs der ÖVP. 1974 wechselte er in die Creditanstalt-Bankverein und in der Folge 1976 in leitender Funktion in deren Konzernbereich. 2006 beendete er seine berufliche Tätigkeit als Vorstand der marktführenden tschechisch-österreichischen Leasinggesellschaft in Prag.

In allen Lebensabschnitten war Musik eine prägende Konstante. 1981 bis 1994 wirkte Heinz Irrgeher als Präsident des Vereins der Freunde der Wiener Staatsoper.[1] Aufgrund seiner Aktivitäten in dieser Funktion erhielt er 1989 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien von der damaligen Kulturstadträtin Ursula Pasterk überreicht[2] sowie in späteren Jahren weitere Auszeichnungen zuerkannt. Für eine Periode gehörte er dem Aufsichtsrat der Volksoper Wien an.[3]

Nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit in der Privatwirtschaft gründete und leitete er die „Stretta“, das Magazin der Freunde der Wiener Staatsoper, für das Heinz Irrgeher auch regelmäßig Artikel schrieb. Außerdem widmete er sich ab 2006 dem Studium der Musikwissenschaft und beendete dieses im Jahr 2011 mit einer Diplomarbeit über den Opernsänger und Intendanten Angelo Neumann, der im 19. Jahrhundert mit einem Richard-Wagner-Ensemble durch Europa reiste.[4] Heinz Irrgeher publiziert weiterhin Artikel zum Thema Oper,[5] darüber hinaus ist er Präsident des Vereins der Freunde des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Wien.[6] Irrgeher ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien, er erhielt außerdem das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[7] sowie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.

Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irrgeher war in den 1960er und 1970er Jahren in der ÖVP aktiv.[8][9] Bei der Nationalratswahl 1975 kandidierte er auf Platz 40 der Liste.[10]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Irrgeher: Wiener Operng'schichten. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2022, ISBN 978-3-96023-480-7.
  • Heinz Irrgeher: Josef »Angelo« Neumann – Wagners vergessener Prophet. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2020, ISBN 978-3-96023-334-3.
  • Heinz Irrgeher: Die Dialektik von Treue und Wandel im Opernschaffen von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. In: Mythos – Metamorphosen – Metaphysik, Hrsg.: Gernot Gruber und Oswald Panagl, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-8253-6618-6.
  • Heinz Irrgeher: Die Preußischen. In: ...denn das eigentliche Studium der Menschheit ist der Mensch, Hrsg.: Barbara Magen, Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-447-10959-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stretta, Ausgabe Februar 2017 (PDF; 7,5 MB), Kurzbiografie auf Seite 11. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  2. Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Website der Stadt Wien. 4. Oktober 1989, abgerufen am 17. Dezember 2017.
  3. Firmenbuch-Bekanntmachung der Firma Volksoper Wien GmbH. firmenbuchauszug.at. 10. Juli 1999, abgerufen am 17. Dezember 2017.
  4. Heinz Irrgeher: Was anders ist, das lerne nun auch. Universität Wien. 2011, abgerufen am 17. Dezember 2017.
  5. Heinz Irrgeher beim Universitätsverlag Winter. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  6. Verein der Freunde des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Wien. (Memento des Originals vom 12. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/musikwissenschaft.univie.ac.at Universität Wien. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  7. My Project. Abgerufen am 24. April 2022.
  8. Vergl. hierzu Theodor Faulhaber. Geerntet haben andere. Ein Rückblick auf den Vorausblick der „Aktion 20“. In: Österreichisches Jahrbuch für Politik 1981. Wien/München, 1982, S. 178.
  9. Vergl. hierzu Andreas Khol: Zwischen Technokratie und Demokratie: Die Parteireform der ÖVP 1979/80. In: Andreas Khol; Günther Ofner; Alfred Stirnemann: Österreichisches Jahrbuch für Politik 1985. S. 466.
  10. Die Nationalratswahl vom 5. Oktober 1975. Herausgegeben vom Österreichischen Statistischen Zentralamt (Hrsg.) im Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, 1975, S. 23.