Heinz Oskar Wuttig

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Heinz Oskar Wuttig (* 19. Juli 1907 in Berlin; † 12. März 1984 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Student der Kunstgeschichte und Germanistik gehörte Heinz Oskar Wuttig zu einer Gruppe „junger“ Literaten in Berlin, die sich um den Verleger Victor Otto Stomps sammelte, mit dem er auch gemeinsam eine Banklehre absolvierte. Anschließend arbeitete er als Journalist. 1936 gab er diesen Beruf auf und schrieb als freischaffender Schriftsteller Romane, Essays, Hörspiele und Bühnenstücke.

Nach 1945 schrieb Wuttig u. a. doku-fiktionale Hörfolgen. Sein Hörspiel Nachtstreife[1], 1953 mit Horst Niendorf in der Hauptrolle und von Peter Thomas beim RIAS inszeniert, wurde 1954 mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Der Medienwissenschaftler Hans-Ulrich Wagner schreibt 2001 über den Autor:

„Wuttigs Hörspiele sind Milieustudien und Alltagsgeschichten, die weniger einer komplexen psychologischen Motivation folgen als vielmehr einer typologischen Gegenüberstellung. In den 50er Jahren nehmen sie einen festen Platz im Hörspielrepertoire ein.“

Zu dieser Zeit begann er auch mit dem Schreiben von Filmdrehbüchern. 1963 wechselte Wuttig zum Fernsehen und wurde als Drehbuchautor unterhaltsamer Fernsehserien wie Der Forellenhof, Salto Mortale, Alle meine Tiere und MS Franziska bekannt. Aus seiner Feder stammt auch die Idee zur Serie Drei Damen vom Grill, die bis 1991 erfolgreich im Vorabendprogramm der ARD-Sender lief.

Heinz Oskar Wuttig war mit der Schauspielerin und Schauspiellehrerin Marlise Ludwig verheiratet.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor:

  • 1950: Ich komme aus Stalingrad. Ein Hörbild vom Schicksal deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion (auch Sprecher: Heimkehrer) – Regie: Hanns Korngiebel (Hörbild, Kurzhörspiel – RIAS)
  • 1951: St. Louis Blues. Portrait eines Jazztrompeters – Regie: Curt Goetz-Pflug (Original-HörspielNWDR Berlin)
  • 1952: Asternplatz – Regie: Hanns Korngiebel (Originalhörspiel – RIAS)
  • 1953: Nachtstreife – Regie: Peter Thomas (Originalhörspiel – RIAS)
  • 1953: Die grüne Franziska – Regie: Hanns Korngiebel (Hörspiel – RIAS)
  • 1954: Der Mann aus den Wäldern – Regie: Otto Kurth (Originalhörspiel – NWDR Hamburg/SDR)
  • 1954: Orangen und Minze. Spanische Ballade – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – NWDR Berlin)
  • 1954: Strichweise Regen – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – NWDR Berlin)
  • 1954: Großer Ring mit Außenschleife – Regie: Hanns-Ludwig Wiechmann (Originalhörspiel – HR/SDR)
  • 1954: Berlin – 17. Juni – Regie: Curt Goetz-Pflug (Hörbild – SFB)
  • 1955: George C. Aileron und Heinz Oskar Wuttig: Forscher, Flieger und Blatnoijs. Nach Tatsachenmaterial von George C. Aileron – Regie: Peter Thomas (Hörspielbearbeitung – RIAS)
  • 1955: Glut in der Asche. Zum Tag der deutschen Einheit – Regie: Curt Goetz-Pflug (Dokumentarhörspiel – SFB)
  • 1956: Der Nachtprinz – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – SFB/HR)
  • 1956: Columbushaus – Regie: Hanns Korngiebel (Hörspiel – RIAS)
  • 1957: Mein Blut für Kapavar – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – SFB)
  • 1959: Klopfzeichen – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – SFB/HR)
  • 1960: Elfmeter – Regie: Curt Goetz-Pflug (Originalhörspiel – SFB/HR/RB)

Bearbeitung (Wort):

Sonstiges:

In dieser Zusammenstellung sind Ausschnitte aus verschiedenen, preisgekrönten Hörspielen zu hören, die der Sender RIAS zwischen 1946 und 1993 produziert und ausgestrahlt hat, darunter auch Nachtstreife von Heinz Oskar Wuttig.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Ulrich Wagner: Heinz Oskar Wuttig. In: HörWelten. 50 Jahre Hörspielpreis der Kriegsblinden. Aufbau-Verlag, Berlin 2001. S. 94 f. ISBN 3-351-02515-7
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 475 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ARD-Hörspieldatenbank (Nachtstreife, RIAS 1953)
  2. ARD-Hörspieldatenbank (RIAS-Jubel-Hörspiel, Deutschlandradio 2006)