Hellas Verona

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Hellas Verona
Vereinslogo von Hellas Verona
Basisdaten
Name Hellas Verona Football Club S.p.A.
Sitz Verona, Italien
Gründung 1903
Farben gelb-blau
Präsident Maurizio Setti
Website hellasverona.it
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Marco Baroni
Spielstätte Stadio Marcantonio Bentegodi
Plätze 39.211
Liga Serie A
2022/23 18. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Hellas Verona Football Club ist ein italienischer Fußballverein aus der venetischen Stadt Verona. Weitere Bezeichnungen sind I Mastini („Die Mastiffs“), Gli Scaligeri („Die Scaliger“) und I Gialloblu („Die Gelb-Blauen“).

Der größte Erfolg der Mannschaft war der Gewinn der Italienischen Meisterschaft in der Saison 1984/85. Heimspielstätte des Vereins ist das rund 39.000 Plätze fassende Stadio Marcantonio Bentegodi.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel zur Gründung der Associazione Calcio Hellas am Gymnasium Liceo Maffei

Der Verein, der 1903 von Schülern des Gymnasiums Liceo Maffei in Verona gegründet wurde, hat an insgesamt 24 Serie-A- und an 50 der Serie-B-Meisterschaften teilgenommen. Heimspiele bestreitet die Mannschaft im Stadion „Marcantonio Bentegodi“, das 39.211 Personen fasst. Das Stadion wurde erst anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 1990 auf diese Größe erweitert. Die Vereinsfarben sind gelb und blau; daher rührt auch sein in Italien gebräuchlichster Spitzname: „i gialloblù“. Der Verein wurde auf Bitten des Griechischlehrers der gründenden Schüler Hellas benannt. Dies ist das griechische Wort für „Griechenland“, bedeutet in diesem Zusammenhang aber „Heimat“. Das Vereinswappen zeigt eine Leiter, Symbol der Scaligeri, der alten Stadtherren von Verona. Über die Grenzen Italiens hinaus bekannt wurde der Klub nach der Saison 2000/01, als der britische Autor Tim Parks sein Buch „Eine Saison mit Verona“ verfasste. Parks, der seit etwa 20 Jahren mit seiner Familie in Verona lebt und selber Anhänger des Vereins ist, begleitete die Fans der „Brigate Gialloblù“ eine Saison lang zu jedem Heim – und Auswärtsspiel in der Serie A. Die damals bekanntesten Spieler waren Alberto Gilardino, Mauro Camoranesi, Martin Laursen und Adrian Mutu. Fanfreundschaften der Brigate, ein sogenannter Gemellaggio, bestehen zu den Tifosi von SS Lazio Roma und dem ACF Fiorentina. Als größte Rivalen sieht man L.R.Vicenza, Napoli und Milan, der Stadtteilklub Chievo Verona wird weitestgehend ignoriert.

Goldene Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine erfolgreichste Zeit hatte der Verein in den 1980er Jahren, als man namhafte Spieler wie Thomas Berthold, Hans-Peter Briegel oder Preben Elkjær Larsen verpflichtet hatte und 1984/85 Italienischer Meister wurde.

In der Saison 1983/84 spielte Hellas zum ersten Mal im UEFA-Pokal und schied in der zweiten Runde gegen den SK Sturm Graz aus. 1985/86 wurde Hellas Verona vom Serie-A-Konkurrenten Juventus Turin aus dem Europapokal der Landesmeister eliminiert. 1987/88 erreichte Hellas den international größten Erfolg, indem sie das Viertelfinale des UEFA-Cups erreichten und dort an Werder Bremen scheiterten.

Das neue Jahrtausend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abstieg 2001/02 spielte Verona wieder in der Serie B. Nachdem in der Saison 2005/06 der Abstieg in die Serie C nach einem dramatischen Saisonende (Platz 15, 49 Punkte) gerade noch abgewendet werden konnte, wurde er in der Saison 2006/07 Tatsache. Hellas spielte die ganze Saison gegen den Abstieg, und auch der 4:2-Sieg am letzten Spieltag gegen die AS Bari half nichts. Verona musste in die Play-out Spiele gegen Spezia Calcio. Das Hinspiel ging 2:1 verloren, das Rückspiel endete 0:0, Hellas Verona stieg ab.

Serie C und Lega Pro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Saison in der Serie C endete beinahe mit einem neuerlichen Abstieg. Hellas beendete die Spielzeit 2007/08 als Vorletzter, das Play-out Hinspiel gegen Aurora Pro Patria konnte mit 1:0 gewonnen werden. Beim Rückspiel lag Pro Patria bis zur 90. Minute mit 1:0 in Führung, was aufgrund der schlechteren Platzierung in der Tabelle den Abstieg von Hellas Verona bedeutet hätte, ehe ein Treffer von Ilyas Zetulayev doch noch den Klassenerhalt sicherte.

In der Folgesaison wurde der Kader ausgemistet und von teuren Altlasten befreit. Die Kaderrevolution wurde von jungen Leihspielern geprägt. Unter anderem leitete Marco Parolo die Geschicke im Mittelfeld. Es war eine durchwachsene Saison, in der Verona am Schluss knapp die Playoffs verpasste.

Giovanni Martinelli, der mittlerweile den Verein übernommen hatte, verpflichtete zur Saison 2008/09 Nereo Bonato als Sportchef und stellte ihm ligauntypisch viele Mittel zur Verfügung. Er stellte auch einen starken Kader zusammen, mit dem Hellas Verona fast die gesamte Saison dominierte. Teilweise hatte man 8 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Doch am allerletzten Spieltag wurde man noch vom 1. auf den 3. Platz verdrängt. Portogruaro schaffte den Direktaufstieg und Pescara wurde Zweiter. Letztere waren es auch, die Verona im Playoff-Finale schlugen und somit zu einer weiteren Saison in der Lega Pro Prima Divisione verdonnerten.

Martinelli und Mandorlini[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach vier Jahren in der dritthöchsten Liga schaffte es Hellas wieder zurück in Italiens fußballerische Bedeutsamkeit. Trotz verpatzten Saisonstarts stieg Hellas Verona zum Ende der Saison 2010/11, nach dem Gewinn der Aufstiegsplayoffs der Prima Divisione gegen Salernitana, wieder in die Serie B auf. Andrea Mandorlini lehnte sämtliche Jobangebote anderer Clubs ab und wurde von Präsident Martinelli als Trainer für die neue Saison bestätigt. Das Ziel für die nächste Saison war ein ungefährdeter Klassenerhalt. Mittel- bis langfristig wollte man den Verein wieder zurück in die Serie A bringen und dort festigen.

Maurizio Setti und die Rückkehr in die Serie A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hellas-Fans feiern den Aufstieg in die Serie A 2013

Gesundheitliche Probleme machten es für Giovanni Martinelli vermehrt schwierig, das Präsidentenamt von Hellas Verona auszuführen. Nach langer Suche nach einem Abnehmer seiner Anteile am Club wurde er im Sommer 2012 fündig. Maurizio Setti erstand sie und brachte Sean Sogliano als neuen Sportdirektor mit nach Verona. In der darauf folgenden Transferphase wurden bestehende Stammkräfte bestätigt und neue verstärkende Elemente dem Kader von Andrea Mandorlini beigefügt. Obwohl nie explizit ausgesprochen, war es klar, welches Saisonziel Setti für seinen Club ersah. Und nach einer langen Saison mit Höhen und Tiefen konnte Hellas Verona als Tabellenzweiter im Jahr 2013 nach 12 Jahren Abwesenheit die Rückkehr in die Serie A feiern. Nach zwei Abstiegen in die Serie B in den Jahren 2016 und 2018 kam es jeweils zum direkten Wiederaufstieg in die Serie A, wo sich Hellas seitdem meistens im Tabellenmittelfeld wiederfand.

Vereinsfarben und -wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Farben des Teams sind gelb und blau. Infolgedessen ist der am häufigsten verwendete Spitzname des Clubs Gialloblu, wörtlich 'gelb-blau' auf Italienisch. Die Farben repräsentieren die Stadt selbst und Veronas Emblem (ein gelbes Kreuz auf einem blauen Schild) erscheint auf den meisten Teamkleidern. Zwei weitere Team-Spitznamen sind Mastini (die Mastiffs) und Scaligeri, beide Verweise auf Mastino I. della Scala aus der Signoria der Scaliger, die die Stadt im 13. und 14. Jahrhundert regierten.

Das Wappen der Scala-Familie ist auf dem Trikot des Teams und auf dem Markenlogo als stilisiertes Bild zweier großer, mächtiger Mastiffs in entgegengesetzten Richtungen abgebildet, das 1995 eingeführt wurde. [12] Im Wesentlichen ist der Begriff 'Scaligeri' gleichbedeutend mit Veronese und kann daher alles oder jeden aus Verona beschreiben (z. B. Chievo Verona, ein anderes Team, das sich auch mit der Scala-Familie verbindet – speziell mit Cangrande I della Scala).

Daten und Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktueller Kader der Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 15. April 2024[1]

Nr. Position Name
1 ItalienItalien TW Lorenzo Montipò
6 FrankreichFrankreich MF Reda Belahyane
7 NiederlandeNiederlande ST Elayis Tavsan
8 Serbien MF Darko Lazović
9 FrankreichFrankreich ST Thomas Henry
10 Serbien ST Stefan Mitrović
11 Polen ST Karol Świderski
13 Argentinien ST Juan Manuel Cruz
14 SpanienSpanien MF Joselito
16 ItalienItalien TW Mattia Chiesa
17 NiederlandeNiederlande ST Tijjani Noslin
18 FrankreichFrankreich AB Fabien Centonze (Leihe von FC Nantes)
19 Portugal AB Rúben Vinagre (Leihe von Sporting Lissabon)
21 Portugal MF Dani Silva
Nr. Position Name
22 ItalienItalien TW Alessandro Berardi
23 ItalienItalien AB Giangiacomo Magnani
25 Deutschland MF Suat Serdar (Leihe von Hertha BSC)
27 Polen AB Paweł Dawidowicz
31 Slowakei MF Tomáš Suslov (Leihe von FC Groningen)
32 Kolumbien AB Juan Cabal
33 Slowakei MF Ondrej Duda
34 ItalienItalien TW Simone Perilli
37 Brasilien MF Charlys (Leihe von EC Vitória U20)
38 Kamerun MF Jackson Tchatchoua (Leihe von RSC Charleroi)
42 ItalienItalien AB Diego Coppola
90 ItalienItalien MF Michael Folorunsho (Leihe von SSC Neapel)
99 ItalienItalien ST Federico Bonazzoli (Leihe von US Salernitana)

Ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinsrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Serie A
    • Höchster Sieg: 5:1 Hellas Verona – FC Bologna in der Saison 1968/69.
    • Höchste Niederlage: 6:0 SSC Neapel – Hellas Verona in der Saison 1956/57.
    • Rekordspieler: Emiliano Mascetti mit 232 Einsätzen
    • Rekordtorschütze: Luca Toni mit 48 Toren
    • Meiste Tore in einer Saison: mit 22 Toren Luca Toni in der Saison 2014/15.

Mastino del Bentegodi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Saison 1999/00 wird alljährlich ein Preis für den wertvollsten Spieler der abgelaufenen Saison vergeben. Diese Auszeichnung ist deshalb so wertvoll, da die Entscheidung den Fans in die Hände gelegt wird.

Die bisherigen Sieger

Ligazugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liga Jahre Zuletzt Aufstieg Abstieg
Serie A 31 2021/22   10 (1928/29, 1957/58, 1973/74, 1978/79, 1989/90, 1991/92, 1996/97, 2001/02, 2015/16, 2017/18)
Serie B 53 2018/19   10 (1956/57, 1967/68, 1974/75, 1981/82, 1990/91, 1995/96, 1998/99, 2012/13, 2016/17, 2018/19)   2 (1940/41, 2006/07)
Serie C 6 2010/11   2 (1942/43, 2010/11) -

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tim Parks: Eine Saison mit Verona – Eine Reise durch Italien auf der Suche nach Träumen, Fußball und dem Herzen des Landes. Goldmann, München 2003. ISBN 3-442-45374-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hellas Verona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prima Squadra Maschile. Abgerufen am 15. April 2024.