Helmut Kremers

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Helmut Kremers
Helmut Kremers (2009)
Personalia
Geburtstag 24. März 1949
Geburtsort München-GladbachDeutschland
Größe 172 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
0000–1967 Borussia Mönchengladbach
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1967–1969 Borussia Mönchengladbach 14 0(1)
1969–1971 Kickers Offenbach 65 0(9)
1971–1980 FC Schalke 04 226 (45)
1980–1981 Rot-Weiss Essen 18 0(4)
1981 Calgary Boomers 31 0(3)
1982–1983 SV 08 Kuppenheim 22 0(5)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1970–1973 Deutschland U23 6 0(1)
1972–1976 Deutschland B 3 0(1)
1973–1975 Deutschland 8 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1982–1983 SV 08 Kuppenheim (Spielertrainer)
1989 FC Schalke 04 (interim)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Helmut Kremers (* 24. März 1949 in München Gladbach, heute Mönchengladbach) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kremers spielte von 1967 bis 1980 in der Fußball-Bundesliga für Borussia Mönchengladbach (1967–1969), Kickers Offenbach (1969–1971) und FC Schalke 04 (1971–1980).[1] Danach folgte noch ein Jahr in der 2. Liga Nord bei Rot-Weiss Essen. Anschließend spielte Kremers für die kanadischen Calgary Boomers in der North American Soccer League. Für die Memphis Americans spielte er 1981/82 in der US-Hallenfußballliga Major Indoor Soccer League. 1982/83 schnürte er nochmals als Spielertrainer des SV 08 Kuppenheim in der Oberliga Baden-Württemberg die Fußballschuhe und beerbte in diesem Amt Heinz Stickel.[2]

1970 wurde er mit Kickers Offenbach DFB-Pokalsieger. Diesen Erfolg wiederholte er 1972 mit dem FC Schalke 04. Weggefährte war sein Zwillingsbruder Erwin, der ihn bis 1979 auf all seinen Stationen als Fußballspieler begleitete.

Insgesamt bestritt Kremers acht Länderspiele für Deutschland.[3] Zusammen standen die Zwillingsbrüder dreimal in der Nationalelf: 1973 in Hannover gegen Österreich (4:0) und in Gelsenkirchen gegen Frankreich (2:1) sowie 1974 gegen Ungarn beim 5:0-Sieg in Dortmund.

1974 wurde er mit der deutschen Fußballnationalmannschaft im eigenen Land Fußballweltmeister, kam aber zu keinem Einsatz. Dennoch erhielt er – wie alle Mitglieder des Kader der deutschen Weltmeistermannschaft – am 23. September 1974 das Silberne Lorbeerblatt.[4]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kremers war beim FC Schalke 04 zwischen 1989 und 1993 dreimal Manager, 1989 Interimstrainer und vom 12. September bis zum 6. Dezember 1994 der bis dato letzte Präsident. Legendär wurde sein auf der Hauptversammlung gesprochener Satz: „Wenn wir früher gegen Dortmund gespielt haben, haben wir uns dafür nicht mal umgezogen.“ Nach seiner Amtszeit wurde durch eine Satzungsänderung das Präsidentenamt durch einen vom Aufsichtsrat bestellten Vorstand ersetzt, den dann Gerhard Rehberg anführte. Im Dezember 2011 kandidierte er für das Amt des Präsidenten des MSV Duisburg, wurde aber nicht gewählt.

Heute ist Kremers Geschäftsführer einer GmbH für Projektentwicklung in Duisburg, die er 1992 gegründet hat.[5][6][7]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kremers durchlief eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann. Er wurde in einem Porträt im Mai 1974 als „Vernunftsmensch“, als „Pragmatiker“, „mehr hanseatisch unterkühlt als rheinische Frohnatur“ sowie als Mensch „zwischen Natürlichkeit und gut kaschierter Arroganz“ bezeichnet.[8]

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Erwin erreichte er 1974 als „Die Kremers“ mit dem Titel Das Mädchen meiner Träume den 44. Platz der deutschen Hitparade. Die beiden Kremers-Brüder wohnten während ihrer Karriere gemeinsam mit ihren Familien unter einem Dach, zudem waren sie zusammen Inhaber einer Diskothek. Während seiner Laufbahn sprach sich Helmut Kremers bei Vereinswechseln für die Abschaffung von Ablösesummen aus, da das „eine Art von Menschenhandel“ sei.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 279.
  • Fritz Tauber: Deutsche Fußballnationalspieler. Spielerstatistiken von A bis Z. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-397-4, Seite 69.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Arnhold: Helmut Kremers - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.org, 5. Februar 2020, abgerufen am 6. Februar 2020.
  2. Auf und ab in der Oberliga 1978 bis 1985. SV 08 Kuppenheim, 1. April 2015, abgerufen am 22. Januar 2020.
  3. Matthias Arnhold: Helmut Kremers - International Appearances. RSSSF.org, 5. Februar 2020, abgerufen am 6. Februar 2020.
  4. Udo Muras: Helden von Bern, Verlierer von Brüssel, DFB News, dfb.de, 24. September 2014
  5. Schalkes berühmte Zwillinge, in: RevierSport 24/2014, S. 14 f
  6. Kremers-Zwillinge: Am Montag werden sie 65 Jahre alt
  7. K&K GmbH, abgerufen am 24. Juli 2018
  8. a b H.-J. Justen: Zwischen Natürlichkeit und kaschierter Arroganz. In: Hamburger Abendblatt. 30. Mai 1974, abgerufen am 21. September 2020.