Hengelo

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Gemeinde Hengelo
Flagge der Gemeinde Hengelo
Flagge
Wappen der Gemeinde Hengelo
Wappen
Provinz Overijssel Overijssel
Bürgermeister Sander Schelberg (VVD)
Sitz der Gemeinde Hengelo
Fläche
 – Land
 – Wasser
61,78 km2
61,03 km2
0,75 km2
CBS-Code 0164
Einwohner 83.051 (1. Jan. 2024[1])
Bevölkerungsdichte 1344 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 16′ N, 6° 48′ OKoordinaten: 52° 16′ N, 6° 48′ O
Bedeutender Verkehrsweg A1 E30 A35 N737 N738 N739
Vorwahl 074
Postleitzahlen 7550–7559
Website Homepage von Hengelo
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Hengelo, Rathausturm

Hengelo (anhören/?) (Niedersächsisch: Hengel) ist eine Stadt in der niederländischen Provinz Overijssel, in der Region Twente, etwa 7 Kilometer nordwestlich von Enschede, etwa 10 Kilometer südwestlich von Oldenzaal. Zur Gemeinde gehören auch die Dörfer Beckum und Oele.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1800 war Hengelo ein kleines Bauerndorf. Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts siedelten sich hier Industriebetriebe an, was dazu führte, dass Hengelo sich stark entwickelte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 17. Oktober 1942 von der Royal Air Force bombardiert.[2] Weitere gezielte, schwere Luftangriffe flogen die Alliierten am 6. und 7. Oktober 1944, damals wurde die Innenstadt vollkommen zerstört. Das Ziel der Angriffe waren Rüstungsbetriebe, die für die deutschen Besatzer produzieren mussten, darunter Hollandse Signaalapparaten, ein Hersteller von Radarsystemen.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2022 gewann die Lokalpartei BurgerBelangen die Kommunalwahl mit 16,35 Prozent der abgegebenen Stimmen und konnte damit sieben der insgesamt 37 Ratssitze auf sich vereinen.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl am 16. März 2022[4]
Wahlbeteiligung: 50,07 %
 %
20
10
0
16,35
11,68
9,61
9,26
8,14
7,69
7,64
6,99
6,73
15,91
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+8,91
−2,76
−4,20
−0,79
+2,07
+2,27
−1,04
−2,37
−8,12
+6,04
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a BurgerBelangen
h LokaalHengelo
i Pro Hengelo
j PVV 4,9 % (–0,22 %), Hengelose Burgers (VPOR) 4,41 % (+4,41 %), ChristenUnie 2,93 % (–0,35 %), FvD 2,46 % (+2,46 %), R3 0,75 % (+0,75 %), Jezus Leeft 0,46 % (+0,46 %), Democratisch Forum Hengelo 0 % (–1,47 %)

In Hengelo formiert sich der Gemeinderat seit 1982 folgendermaßen:

Partei Sitze[4]a
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
BurgerBelangen 1 2 5 4 6 3 4 2 3 7
VVD 7 5 3 3 5 5 4 5 5 6 5
SP 0 0 1 2 3 3 5 4 7 5 4
CDA 14 12 13 8 8 10 8 6 6 4 3
PvdA 9 13 10 6 9 7 11 6 4 2 3
GroenLinks 1 3 3 4 3 3 1 2 3
D66 2 2 4 4 1 1 0 3 4 3 3
LokaalHengelo 3 2
Pro Hengelob 2 5 7 6 2
PVV 2 2
Hengelose Burgers (VPOR) 1
ChristenUnie 1 1 1 1 1 1
FvD 1
Unie 55+ 3 1
Algemeen Ouderen Verbond
GPV 0 0 1 1 1
RPF
PPR 2 2
PSP
CPN 1
Gesamt 35 35 35 35 35 37 37 37 37 37 37
Anmerkungen
a 
Parteien, die zwar an der Wahl teilgenommen hatten, aber keinen Ratssitz erlangen konnten, werden nicht berücksichtigt.
b 
Im Jahr 2006 kandidierte Pro Hengelo unter dem Namen Hengelo.nu.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenschrägbalken, vorne begleitet von einer schräg gestellten Sense, gekreuzt mit einem linksschrägen Dreschflegel und belegt mit einer goldenen Korngarbe, hinten von einem goldenen Bienenkorb in einem Schwarm von neun goldenen Bienen.“

Nach der Entscheidung im Gemeinderat zum Führen eines eigenen Gemeindewappens im Jahre 1868 wurde der Entwurf des Gemeindearchitekten am 1. April 1870 durch königlichen Beschluss angenommen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhofsgebäude Hengelo
Marktplatz von Hengelo

Der Bahnhof Hengelo liegt an der Bahnstrecke Almelo–Salzbergen und der Bahnstrecke Zutphen–Glanerbeek. Die Haupteisenbahnstrecke verläuft AmsterdamDeventerBad BentheimRheineOsnabrückBerlin. Von 2010 bis 2013 war Hengelo im Schienennahverkehr über den Grensland Express mit Bad Bentheim und Enschede verbunden. Seit Januar 2018 wird Hengelo mit der RB 61 (Eurobahn) von Bielefeld über Bad Bentheim wieder durch den deutschen Regionalverkehr bedient.[5] Hengelo liegt an den Autobahnen A1/Europastraße 30 und A35. Die Stadt hat ferner einen Hafen am Twentekanaal.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Thales-Gebäude in Hengelo

Hengelo ist eine für die Region wichtige Industriestadt.

In der näheren Umgebung wird Kochsalz gewonnen, das hier von Akzo Nobel industriell verarbeitet wird. Seit 1859 gibt es in Hengelo die große Maschinenfabrik Stork. Die frühere Demag-Verdichtertechniksparte am Standort Hengelo wurde 2001 in Siemens-Bereich „Power“ eingegliedert. Ein Produktionsstandort der R.-Stahl-Unternehmensgruppe befindet sich ebenfalls in Hengelo, ebenso die niederländische Niederlassung DELTA BLOC Nederland der MABA Gruppe. In Hengelo befindet sich der Hauptsitz von Thales Nederland.

Hengelo ist darüber hinaus Sitz der Brauerei Huttenkloas.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Freizeitpark De Waarbeek mit der Achterbahn Rodelbaan, einem kleinen See zum Schwimmen, Surfen usw. liegt im Hengeloer Stadtgebiet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hengelo war Sitz der Hogeschool (Pädagogische Hochschule) Edith Stein.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fanny-Blankers-Koen-Stadion finden seit 1981 die FBK-Games statt, ein international bedeutendes Leichtathletik-Meeting, das nach der Rekordläuferin Fanny Blankers-Koen benannt ist.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die in der Stadt gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willem Ripperda (1600–1669), Herr von Hengelo, Gesandter der niederländischen Generalstaaten bei den Friedensverhandlungen zum Westfälischen Frieden
  • Piet Blom (1934–1999), niederländischer Architekt, bekannt für sein Projekt De Kasbah in Hengelo (1969–1973)
  • Kuno Stierlin (1886–1967), Musikdirektor, Komponist und Pianist, dirigierte von 1923 bis 1939 die Oratorienvereinigung in Hengelo

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Gerard Kokhuis: Historie van Hengelo. Twents-Gelderse Uitgeverij Witkam, Hengelo 1983, ISBN 90-6693-010-1.
  • Jan-Pieter van Vree: Hengelo in oorlogstijd. Stichting Bevrijdingsfeesten Hengelo, Hengelo 1985, ISBN 90-71286-01-0.
  • Wim Wennekes, Trix Broekmans: Het boek van Hengelo, 1802–2002. Kroniek van een industriestad. Broekhuis, Hengelo, 2. Aufl. 2002, ISBN 90-70162-37-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hengelo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  2. B. de Joode: Aalten in bezettingstijd. De Graafschap, Aalten 1946, S. 43.
  3. Janet Telders und andere (Red.): Doorgaan ... Beknopte geschiedenis van Hollandse Signaalapparaten B.V. – Hengelo, 1922–1974. Hollandse Signaalapparaten, Hengelo 1974.
  4. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 12. Juli 2022 (niederländisch)
  5. RB 61 - Keolis Deutschland. Abgerufen am 30. März 2018 (deutsch).