Hepatitis

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Klassifikation nach ICD-10
K75.9 Entzündliche Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Hepatitis (Plural: Hepatitiden; von altgriechisch ἧπαρ hepar, deutsch ‚Leber‘) wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, die viele Ursachen haben kann. Führt eine andere zugrundeliegende Erkrankung zu dieser Leberentzündung, wird von einer sogenannten Begleithepatitis gesprochen.

Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf die akute Hepatitis, die innerhalb von sechs Monaten ausheilt, von der chronischen Hepatitis, die länger anhält.

Pathophysiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Beginn einer Hepatitis steht immer die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen (Hepatozyten). Die Ursachen dieser Schädigung sind sehr vielfältig, so kann eine rein mechanische oder physikalische Beeinträchtigung vorliegen (Strahlungshepatitis, Prellung, Blutabflussstörung etc.), oder toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) und Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Parasiten) können direkt die Leberzelle zerstören. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der Dauer. In der Folge der Schädigung und Entzündung bietet sich fast immer ein einheitliches Bild:

Arten von Entzündungen der Leber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen (Virushepatitis) und die Autoimmunhepatitis.

Infektiöse Formen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toxische Hepatitis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Formen der toxischen Hepatitis sind bekannt:

Physikalische Formen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immunpathologische Formen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Extrahepatische Formen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angeborene Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meldepflicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jede akute Virushepatitis ist nach dem Recht Deutschlands gemäß § 6 Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Krankheit. In Österreich ist nach § 1 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 nur infektiös[e] Hepatitis (Hepatitis A, B, C, D, E) meldepflichtig. Auch in der Schweiz unterliegen Hepatitis A, B, C, D und E der Meldepflicht und zwar nach den Nummern 19–21a von Anhang 1 der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gert Frösner: Moderne Hepatitisdiagnostik. Kilian, Marburg 2001, ISBN 3-932091-50-7.
  • Hartwig Klinker: Infektionen durch Hepatitisviren. In: Marianne Abele-Horn (Hrsg.): Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 297–301.
  • Hans Adolf Kühn: Krankheiten der Leber. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 847–875, hier: S. 854–870.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hepatitis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]