Herbert Asmodi

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Herbert Asmodi

Herbert Asmodi (* 30. März 1923 in Heilbronn als Herbert Kaiser; † 3. März 2007 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Asmodi wurde als Herbert Kaiser in der Stadt Heilbronn geboren. Die Mutter Anna Kaiser, geb. Liehm, kam aus Wien, der Vater Christian Ernst Kaiser aus Schwenningen. Herbert Asmodi besuchte in Heilbronn das Karls-Gymnasium und anschließend die Wilhelms-Real-Oberschule in Stuttgart, an der er 1942 das Notabitur ablegte. Im Zweiten Weltkrieg war er von 1942 bis 1945 als Soldat im Kriegseinsatz und kam danach in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung studierte er ab 1946 Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ab 1952 lebte er in München. Er arbeitete als freier Schriftsteller und Theaterkritiker für den Münchner Merkur. Herbert Asmodi schrieb zunächst Bühnenwerke, später auch Drehbücher, Gedichte und Geschichten. Bereits für sein erstes Theaterstück Jenseits vom Paradies (1954) erhielt er den Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin.

In den 1970er Jahren wurde Herbert Asmodi durch seine Literaturverfilmungen bekannt, speziell durch die Bearbeitungen von englischen Autoren wie Wilkie Collins. So schrieb er unter anderem die Drehbücher zu Collins Romanverfilmungen, die vom WDR ausgestrahlt wurden. Die Frau in Weiß hatte 1971 rund 25 Millionen Zuschauer. Bei diesen Verfilmungen führte Wilhelm Semmelroth die Regie und Hans Jönsson komponierte die Musik.

Ab Mitte der 1970er Jahre wandte sich Herbert Asmodi der Lyrik zu und veröffentlichte zwei Gedichtbände. In den 1980er Jahren schrieb er Romane und Erzählungen.

Herbert Asmodi war von 1956 bis 1978 mit seiner ersten Frau Helga Kaiser, geborene Wittmeyer (1931–1978), verheiratet. Aus dieser Ehe hat er eine Tochter, Katja (* 1963). Seit 2001 war er mit seiner zweiten Frau Margarete Freifrau von Hallberg zu Broich (1936–2021) verheiratet.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Asmodis frühe Stücke werden dem absurden Theater zugerechnet. Seine bekanntesten Dramen sind Jenseits vom Paradies (1953), Pardon wird nicht gegeben (1958), Nachsaison (1959), Die Menschenfresser (1962), Mohrenwäsche (1964) und Stirb und Werde (1966), Die wahre Geschichte vom wilden Leben und Sterben der Marie von Brinvilliers – Liebende, Giftmischerin und Marquise (1970), Geld (1973), Die Geschichte von dem kleinen blauen Bergsee und dem Adler (1996, zusammen mit Wilfried Hiller).

Gedichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1975: „Jokers Gala“
  • 1976: „Jokers Farewell“

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Dame aus den Tuilerien oder die Tollheit der Liebe. Matthes und Seitz, Berlin 2004, ISBN 3-88221-846-0
  • Adieu les belles choses – letzte Nachrichten aus Nostalgia. Eine Erinnerung. Matthes und Seitz, Berlin 2006, ISBN 3-88221-867-3

Erzählungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Das Lächeln der Harpyien

Drehbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1963: Die Harakiri-Serie – Regie: Hans-Dieter Schwarze (Kriminalhörspiel – BR/HR)
  • 1998: Letzte Rose – Regie: Hans Rosenhauer (MDR)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Verfilmung von Der junge Törleß (1965–66) trat er auch als Schauspieler auf.
  • Asmodi schrieb auch Kinderbücher, so „Räuber und Gendarm“ (1973) und „Die kleine Anna und der wilde Friederich“ (1988).
  • Ferner übersetzte er das Kinderbuch der Reihe «Geschichten für Kinder unter drei Jahren» Geschichte Nummer 1 von Eugène Ionesco, Gertraud Middelhauve Verlag, Köln 1969, ISBN 3-7876-9170-7

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erhard Jöst: Dramatiker und Schriftsteller mit Hang zum Zynismus. Herbert Asmodi (1923–2007). In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Heilbronner Köpfe, Band VIII, Stadtarchiv Heilbronn 2016, S. 11–32.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitteilung der Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt