Hermann Kuhmichel

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Rubensbrunnen von Hermann Kuhmichel am Oberen Schloss in Siegen
Skulptur des Rubensbrunnens, die drei Städte Antwerpen, Köln und Siegen symbolisierend

Hermann Kuhmichel (* 4. März 1898 in Eiserfeld[1]; † 21. September 1965) war ein deutscher Künstler.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kuhmichel, Sohn eines Schrotthändlers, war im Ersten Weltkrieg in den Jahren 1917 und 1918 als Soldat an der Front eingesetzt. Nach Kriegsende folgte eine Forstlehre sowie eine Tätigkeit als Gutsverwalter in Meißen. Ab 1927 besuchte er die Kunstgewerbeschule Aachen, wo er die Bildhauerei erlernte.

Nach 1933 erhielt er zahlreiche staatliche Aufträge, darunter den einer Kassette für den Ehrenbürgerbrief der Stadt Siegen für Adolf Hitler oder für die propagandistischen Plastiken „Infanterist“, „Offizier“, „Wehrmachtssoldat“, „Stukas!“. Weitere Werke aus diesen Jahren sind die aus Tuffstein gehauene Statue des Grafen Johann der Mittlere von Nassau-Siegen (1561–1623) im Park des Oberen Schlosses,[2] die bis zu ihrem Abbau nach Dreiteilung am 17. Oktober 2000 auf dem Kasernengelände auf dem Siegener Heidenberg ihren Platz hatte,[3] und der Kuhmichel-Soldat am Gosenbacher Ehrenmal.[4] Kuhmichel stelle, hieß es 1942 in der Siegener Zeitung, sein „Schöpfertum betont in den Dienst der Zeit“.[5] Ab 1939 eingezogen, verlor er im späteren Kriegsverlauf im Zuge des Luftkriegs sein Atelier und viele seiner Werke.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus war er wieder künstlerisch aktiv und schuf viel Neues, darunter Sgraffiti, Eisenguss- und Drahtplastiken sowie Stickbilder. Zu diesen jüngeren Werken gehört das Relief Ausschauende, das bis zum Abriss des Krupp-Hochhauses im Siegener Stadtteil Geisweid in dessen Eingangshalle untergebracht war. Der neue Standort dieses Werkes ist mittlerweile das Rathaus Geisweid.[6][7] Ferner schuf er das Sgraffito der Wenschtkirche in Geisweid, das Relief Die Rufenden[8] und die Skulptur Der Exklusive. Letztere befindet sich im Geisweider Wohngebiet Wenscht oberhalb des alten Schwanenteichs.[9] Außerdem stammt der 1935 im Park des Siegener Oberen Schlosses errichtete Rubensbrunnen von Kuhmichel.[10]

In Kreuztal ist der Hermann-Kuhmichel-Weg nach ihm benannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. teilweise wird auch der 4. September 1898 als Geburtsdatum angegeben, etwa in Siegener Zeitung vom 11. September 2010
  2. Denkmäler in Siegen (Memento des Originals vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/durchblick-siegen.de (PDF-Datei; 481 kB).
  3. Siegerländer Chronik vom 1. September 2000 bis zum 31. August 2001 – Siegerländer Heimatkalender 2002, S. 180 f, 77. Ausgabe, Hrsg.: Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
  4. http://www.panoramio.com/photo/33595508 panoramio.com nicht mehr verfügbar.
  5. Siegener Zeitung, 13. Juni 1942.
  6. Kuhmichel-Reliefs im Geisweider Rathaus. Westfalenpost vom 21. Oktober 2014.
  7. Dreieinhalb Tonnen Stahl und Bronze auf derwesten.de vom 24. Februar 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.derwesten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Nicht mehr verfügbar.
  8. https://westfalen.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=2222
  9. Siehe #Weblinks: *Kunst im öffentlichen Raum ... Gartensiedlung Wenscht
  10. Der Rubensbrunnen – Im Wettstreit um den berühmten Sohn auf www.siegen.de.