Hermann Warm

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Hermann Georg Warm (* 5. Mai 1889 in Berlin; † 17. Mai 1976 in West-Berlin) war ein deutscher Filmarchitekt und Szenenbildner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Georg Warm besuchte in Berlin eine Kunstgewerbeschule und war bei der Firma Hugo Baruch als Theatermaler tätig. 1913 war er zum ersten Mal als Filmarchitekt beschäftigt – bei Walter Schmidthässlers Film Der Spion.[1]

Bis 1915 war er mit der Ausstattung von Unterhaltungsfilmen in der Filmwirtschaft etabliert. Nach kriegsbedingter Unterbrechung begann er ab 1918 wieder für den Film zu arbeiten und nahm Einflüsse des Expressionismus in seine Arbeit auf. Bereits die Filmausstattung von Otto Ripperts Die Pest in Florenz (1919), die gemeinsam mit Franz Jaffé, Walter Reimann und Walter Röhrig schuf trug expressionistische Züge, doch der künstlerische Höhepunkt wurde 1919/20 Das Cabinet des Dr. Caligari. Warm entwarf und gestaltete das Raumkonzept für den expressionistischen Film mit verzerrten und verwinkelten Räumen sowie gemaltem Licht und Schatten gemeinsam mit Röhrig und Reimann.

Zwischen 1919 und 1921 arbeitete Hermann Warm auch für Fritz Lang, zuletzt 1921 mit Walter Röhrig für Der müde Tod. Danach wandte sich Warm realistischen Filmbauten und Ausstattungen zu, wie auch in den beiden Murnau-Filmen Schloß Vogelöd (1921) und Phantom (1922) erkennbar.

Warms Bauten fanden in den 1920er und frühen 1930er Jahren auch in französischsprachigen Versionen deutscher Filme Verwendung, er war 1932 an der deutsch-französischen Koproduktion Vampyr von Carl Theodor Dreyer beteiligt. In der Zeit des deutschen Nationalsozialismus war Hermann Warm nur bis 1940 an Filmproduktionen beteiligt, darunter an drei Filmen Veit Harlans und zweien Hans Steinhoffs. Während des Zweiten Weltkriegs blieb er filmisch fast völlig inaktiv und widmete sich anderen künstlerischen Aufgaben.

Er konnte im bundesdeutschen Film an seine frühere Arbeit anknüpfen und war bis 1960 als Szenenbildner tätig. 1965 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 264.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme. 1913–1914. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 101.