Hermsdorf (bei Ruhland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
?
Hermsdorf (bei Ruhland)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hermsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 25′ N, 13° 54′ OKoordinaten: 51° 25′ N, 13° 54′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Amt: Ruhland
Höhe: 112 m ü. NHN
Fläche: 33,03 km2
Einwohner: 750 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01945
Vorwahl: 035752
Kfz-Kennzeichen: OSL, CA, SFB
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 124
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 13b
01945 Hermsdorf
Website: amt-ruhland.de
Bürgermeister: Klaus-Peter Müller
Lage der Gemeinde Hermsdorf im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
KarteSachsenCottbusLandkreis Dahme-SpreewaldLandkreis Elbe-ElsterLandkreis Spree-NeißeLandkreis Teltow-FlämingAltdöbernBronkowCalauFrauendorf (Amt Ortrand)GroßkmehlenGroßräschenGrünewaldGutebornHermsdorf (bei Ruhland)HohenbockaKroppenLauchhammerLindenau (Oberlausitz)Lübbenau/SpreewaldLuckaitztalNeupetershainNeu-SeelandOrtrandRuhlandSchipkauSchwarzbach (Lausitz)SchwarzheideSenftenbergTettau (Brandenburg)Vetschau/Spreewald
Karte
Hermsdorf in einer Karte aus dem Jahr 1757

Hermsdorf (bis zum 1. Januar 2002 Hermsdorf bei Ruhland;[2] niedersorbisch Lubušow[3], obersorbisch Hermanecy[4]) ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Landes Brandenburg und Teil des Amtes Ruhland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde befindet sich in der Oberlausitz und ist ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde gehören der Ortsteil Jannowitz sowie der bewohnte Gemeindeteil Lipsa.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahre 1489 das erste Mal schriftlich erwähnt.

Ab 1816 gehörte Hermsdorf zum Spremberg-Hoyerswerdaer Kreis in der preußischen Provinz Brandenburg. Dieser wurde 1825 aufgeteilt, seitdem gehörte die Gemeinde zum Kreis Hoyerswerda, der in die Provinz Schlesien umgegliedert wurde. 1939 wurde der Kreis in Landkreis Hoyerswerda umbenannt. Da dieser westlich der Oder-Neiße-Linie lag, wurde er 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone und in das Land Sachsen eingegliedert. Im Jahr 1952 kamen die Orte zum neu gegründeten Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus. Seit der Wiedervereinigung gehört Hermsdorf zum Land Brandenburg. 1993 ging der Landkreis Senftenberg im neuen Landkreis Oberspreewald-Lausitz auf.

Bis zum 1. Januar 2002 trug die Gemeinde offiziell den Namen Hermsdorf bei Ruhland. Der Zusatz „bei Ruhland“ diente früher zur Unterscheidung der ebenfalls im Landkreis Hoyerswerda gelegenen Gemeinde Hermsdorf/Spree. Da beide Gemeinden seit 1952 in unterschiedlichen Landkreisen liegen wurde der Zusatz nicht mehr benötigt und später gestrichen.

Eingemeindungen

Jannowitz wurde am 31. Dezember 2001 in die Gemeinde Hermsdorf eingegliedert.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 200
1890 200
1910 250
1925 286
1933 273
1939 533
Jahr Einwohner
1946 751
1950 832
1964 892
1971 864
1981 755
1985 720
Jahr Einwohner
1990 725
1995 695
2000 702
2005 924
2010 839
2015 794
Jahr Einwohner
2016 796
2017 796
2018 789
2019 776
2020 764
2021 763

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Hermsdorf besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Unabhängige Wählervereinigung Hermsdorf 38,7 % 4
Freie Wählergemeinschaft Jannowitz 36,1 % 4
Unabhängige Wählervereinigung Lipsa 25,2 % 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2003: Horst Schober[11]
  • seit 2003: Klaus-Peter Müller[12]

Müller wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 89,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Hermsdorf (bei Ruhland) und in der Liste der Bodendenkmale in Hermsdorf (bei Ruhland) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Im Hermsdorfer Gemeindeteil Lipsa befindet sich das Schloss Lipsa, das als Altenpflegeheim genutzt wird, mit dem dazugehörenden Schlosspark.

Im 15. Jahrhundert erbaute man die jetzige Dorfkirche auf dem Hermsdorfer Friedhof. Um 1736 erfolgte ein barockisierender Umbau. Der Kirchturm wurde im Jahre 1987 wegen Einsturzgefahr abgerissen. Im Jahr 2012 baute die Gemeinde den Kirchturm wieder auf.[15] Die jetzige Kirche geht auf einen Vorgängerbau aus dem Jahre 1530 zurück.[16] Vor der Kirche befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermsdorf liegt an der Kreisstraße K 6603 zwischen Ruhland und Lipsa, der Ortsteil Jannowitz an der Landesstraße L 55 zwischen Ruhland und Ortrand. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Ruhland an der A 13 BerlinDresden.

Im nahe gelegenen Schwarzheide befindet sich ein Verkehrslandeflugplatz der Kategorie II.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, S. 38, abgerufen am 20. Januar 2018.
  3. Lubušow – Niedersorbische Orts- und Flurnamen, 1911–1928, Arnošt Muka
  4. Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch (2008), ISBN 978-3-7420-2067-3
  5. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Hermsdorf
  6. Eingliederung der Gemeinde Jannowitz in die Gemeinde Hermsdorf. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 2. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 47, Potsdam, den 21. November 2001, S. 786 PDF
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 18–21
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Memento des Originals vom 19. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 27
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  15. Glocken in Hermsdorf läuten wieder. In: Lausitzer Rundschau, 6. September 2012
  16. Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 11. September 2008

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermsdorf (bei Ruhland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien