Herzogliches Georgianum

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Herzogliches Georgianum

Seminartyp Überdiözesanes Klerikalseminar

Priesterkolleg

Anschrift Professor-Huber-Platz 1
80539 München
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründungsjahr 1494
Seminaristenzahl (ges.) 16 (Wintersemester 2022/23)
Direktor Stefan Kopp
Subregens Christian Staude
Spiritual Michael Dotzauer
Webadresse http://www.herzoglichesgeorgianum.de/
Das einstige Georgianum in Ingolstadt

Das Herzogliche Georgianum ist ein römisch-katholisches Priesterseminar mit Sitz in München.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herzogliche Georgianum ist – nach dem römischen Almo Collegio Capranica – das zweitälteste katholische Priesterseminar weltweit. Das Gebäude des Priesterseminars liegt an der Ludwigstraße gegenüber dem Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität und wurde wie auch dieses vom Hofarchitekten Friedrich von Gärtner entworfen.

Das Priesterseminar wurde 1494 von Herzog Georg dem Reichen in Ingolstadt als Herzog Georgien Collegium gegründet, das dortige Gebäude trägt den Namen Georgianum noch heute. Im Laufe der Zeit wurde es als Collegium Georgianum bekannt. Im Mai 1800 wurde das Seminar zusammen mit der Universität zunächst nach Landshut und am 3. Oktober 1826 nach München verlegt. Im heutigen Gebäude, das in den Jahren von 1835 bis 1840 nach Plänen von Friedrich von Gärtner entstand, befindet sich auch eine Sammlung sakraler Kunst des 11. bis 19. Jahrhunderts, darunter Passionstafeln, Monstranzen, Krippen, liturgisches Gerät und Messgewänder.

Im Georgianum leben heute Priesterseminaristen aus verschiedenen bayerischen Diözesen sowie aus anderen Diözesen in der ganzen Welt. Neben seiner Hauptbestimmung als Priesterseminar dient das Georgianum heute als Priesterkolleg für studierende Priester. Seit einigen Jahren wohnen auch einige Studenten anderer Fachrichtungen im Haus.

Leiter des Hauses war in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg Joseph Pascher, nach ihm Walter Dürig, Reiner Kaczynski und Winfried Haunerland. Seit 2022 ist Stefan Kopp, der aus der Diözese Gurk stammt, Direktor des Georgianums. Alle genannten Direktoren waren bzw. sind jeweils Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Bekannte Absolventen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Schmid: Geschichte des Georgianums in München. Festschrift zum 400jährigen Jubiläum. Regensburg 1894.
  • Walter Dürig: Das Herzogliche Georgianum in München. In: Georg Schwaiger (Hrsg.): Das Erzbistum München und Freising in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, Band 2. München/Zürich 1984, S. 739–746.
  • Georg Schwaiger: Das Herzogliche Georgianum in Ingolstadt, Landshut, München 1494–1994. Regensburg 1994.
  • Manfred Weitlauff, Claudius Stein (Hrsg.): Zur Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München und des Herzoglichen Georgianums im 19. und 20. Jahrhundert (Münchener Theologische Zeitschrift 2014/4). St. Ottilien 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herzogliches Georgianum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 9′ 0″ N, 11° 34′ 55″ O