Hirschfeld (Brandenburg)

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Wappen Deutschlandkarte
Hirschfeld (Brandenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hirschfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 23′ N, 13° 37′ OKoordinaten: 51° 23′ N, 13° 37′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Amt: Schradenland
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 20,46 km2
Einwohner: 1193 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04932
Vorwahl: 035343
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 232
Adresse der Amtsverwaltung: Großenhainer Straße 25
04932 Gröden
Website: www.hirschfeld-im-schraden.de
Bürgermeisterin: Ivonne Haase
Lage der Gemeinde Hirschfeld im Landkreis Elbe-Elster
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Karte

Hirschfeld ist eine Gemeinde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Sie gehört dem Amt Schradenland mit Sitz in der Gemeinde Gröden an.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schradengemeinde Hirschfeld befindet sich etwa 12 Kilometer südöstlich von Elsterwerda in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Landesgrenze. Zur Gemeinde Hirschfeld gehört der Wohnplatz Frankenmühle.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirschfeld um 1898
Hirschfeld (1910)

Der Ort wurde vermutlich im 12. Jahrhundert im Rahmen der Ostsiedlung gegründet. Exakte Daten über die ersten Ansiedlungen sind jedoch nicht überliefert. Um 1428 bewirtschafteten bereits 16 Bauernfamilien das vormals karge und sumpfige Land. Im Jahr 1470 wurde erstmals eine Kirche errichtet, die 1474 einen Kirchturm erhielt, der jedoch 1769 einstürzte und auch das Kirchenschiff schwer beschädigte, so dass ein kompletter Neubau erforderlich wurde.

Hirschfeld gehörte seit 1816 zum Kreis Liebenwerda in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bad Liebenwerda im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 1 000
1890 1 000
1910 1 100
1925 1 142
1933 1 211
1939 1 185
Jahr Einwohner
1946 1 588
1950 1 571
1964 1 501
1971 1 547
1981 1 613
1985 1 603
Jahr Einwohner
1990 1 578
1995 1 561
2000 1 520
2005 1 456
2010 1 367
2015 1 279
Jahr Einwohner
2020 1 221
2021 1 219
2022 1 193

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Hirschfeld besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilten die Sitze sich auf die Wählergruppen Freiwillige Feuerwehr, Hirschfelder Blide, Heimatverein Hirschfeld, SV Hirschfeld und Sport sowie auf zwei Einzelbewerber. Der Stimmenanteil der Einzelbewerberin Ivonne Haase entsprach drei Sitzen, die alle unbesetzt blieben, da sie auch zur Bürgermeisterin gewählt wurde.

Im November 2023 wurde die Gemeindevertretung von der Kommunalaufsicht des Landkreises Elbe-Elster aufgelöst, nachdem durch zwei Rücktritte und einen Todesfall die Anzahl der Gemeindevertreter auf vier und damit unter die erforderliche Anzahl von mindestens der Hälfte der zu besetzenden Plätze gefallen war. Die dadurch notwendige Neuwahl am 10. März 2024 führte zu folgendem vorläufigen Ergebnis:[6]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Gemeinsam für Hirschfeld 42,0 % 4
Freiwillige Feuerwehr 28,1 % 3
SV Hirschfeld 13,5 % 1
Heimatverein Hirschfeld 11,0 % 1
CDU 05,4 % 1

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2019: Bernd Trobisch (Heimatverein Hirschfeld)[7]
  • seit 2019: Ivonne Haase

Haase wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 75,3 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[8] gewählt.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 11. März 2003 genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein wachsender gold-bewehrter schwarzer Hirsch, unten von Grün und Silber geschacht.“[10]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Landtagswahl 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Landtagswahl in Brandenburg 2019 erreichte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) 50,6 %, so viel wie in keiner anderen Gemeinde Brandenburgs. Schon 2004 hatte hier die rechtsextreme Deutsche Volksunion mit 26 Prozent einen Rekordwert erzielt.[11]

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche

In der Liste der Baudenkmale und in der Liste der Bodendenkmale in Hirschfeld stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.

Die spätbarocke Dorfkirche wurde 1786 errichtet. Ihr Kirchturm ist das Wahrzeichen von Hirschfeld. Die Kirche wurde im Jahr 1997 einer Komplettsanierung unterzogen.

Hirschfeld hat eine eigene „Dorfhymne“, das Hirschfelder Heimatlied von Pfarrer Karl Regensburger[12]

Seit 1968 richtet der Verein „Spielmannszug TV Deutsche Eiche“ jährlich im Juni das Musikfest aus.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirschfeld liegt an den Landesstraßen L 59 zwischen Gröditz und Ortrand und L 591 nach Plessa. Die nächstliegende Autobahnanschlussstelle ist Ortrand an der A 13 Berlin–Dresden.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hirschfeld gibt es eine Grundschule mit 111 Schülern in 6 Klassen (Stand: Schuljahr 2017/18).[13]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fußball ist im Ort der „SV Hirschfeld 1921“ aktiv. Der Verein wurde 1921 als „Arbeitersportklub Harry Hirschfeld“ gegründet. Zwei Jahre später schloss sich dieser dem Arbeiter-Turn- und Sportbund an, der in der Zeit des Nationalsozialismus verboten wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es 1946 zu einer Neugründung des Vereins als „SG Hirschfeld“, der später in BSG „Traktor Hirschfeld“ umbenannt wurde und 1980 mit der Meisterschaft in der Kreisliga den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte verbuchen konnte. Seit 1992 trägt der Verein seinen heutigen Namen.[14][15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Dächsel (1818–1901), evangelischer Theologe, trat 1847 in Hirschfeld seine erste Pfarrstelle an
  • Adolf Werner (1827–1904), Porträt- und Genremaler, geboren in Frankenmühle

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hirschfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Hirschfeld
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 18–21
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Vorläufige Ergebniszusammenstellung der Neuwahl der Gemeindevertretung Hirschfeld. Amt Schradenland, abgerufen am 12. März 2024.
  7. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Elbe-Elster (Memento vom 21. April 2018 im Internet Archive)
  8. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  9. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  10. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  11. Null Flüchtlinge, aber 50,6 Prozent AfD. In: Der Tagesspiegel. 2. September 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  12. Heimatlied Hirschfeld. Abgerufen am 6. Februar 2023.
  13. Website der Schule
  14. SV Hirschfeld 1921 e.V. auf der Website der Gemeinde
  15. Heinz Hirschfeld: Harry Hirschfelds 90. Geburtstag. In: Lausitzer Rundschau, 6. Juli 2011