Hofgärtnerhaus Düsseldorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hofgärtnerhaus Düsseldorf
Hofgärtnerhaus Ende 1918, Foto Julius Söhn
Café des Theatermuseums
Hofgärtnerhaus (B) im Plan des Hofgartens von 1775

Das Hofgärtnerhaus befindet sich an der Jägerhofstraße innerhalb des Hofgartens in Düsseldorf. Es ist im Barockstil errichtet und beherbergt das ehemalige Dumont-Lindemann-Archiv, heute das Theatermuseum der Landeshauptstadt. Der Freifrau von Kö dient das Hofgärtnerhaus als Ausgangspunkt ihrer Stadtführungen.

Geschichte des Gebäudes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hofgärtnerhaus geht auf den Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach zurück. Es wurde in den Jahren 1769–1770 im Hofgarten auf Grund von Plänen Nicolas de Pigages erbaut. Wie der Name sagt, diente es als Dienstwohnsitz des amtierenden Hofgärtners, dessen Aufgabe in der Hege und Pflege des Hofgartens bestand.

1780 erfolgte die erste Erweiterung. Das Repräsentativgebäude diente in dieser Zeit nicht nur als Dienstwohnung, sondern wurde auch Veranstaltungsort für Bälle, Konzerte und privates Schauspiel.[1] 1796, im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs, sprengte die französische Artillerie Jean-Baptiste Klébers das Hofgärtnerhaus,[1] um ein freies Sicht- und Schussfeld rings um die besetzte Stadt zu schaffen. Im Jahre 1802 veranlasste der Kurfürst Max Joseph von Pfalz-Bayern den Wiederaufbau des Gebäudes, das fortan wieder die Dienstwohnung des Hofgärtners wurde. Ausgeführt wurde der Wiederaufbau unter Leitung des Hofbaumeisters Kaspar Anton Huschberger.[2] So wohnte hier auch Maximilian Friedrich Weyhe, der den Ausbau des Hofgartens zu einem Englischen Landschaftsgarten leitete. Ab 1821 wurde das Hofgärtnerhaus dann als Dienstwohnung für verschiedene Bedienstete des Prinzen Friedrich von Preußen sowie auch für Maler der Düsseldorfer Schule (u. a. Alfred Rethel) genutzt. Zugleich wurde ein Gartenlokal, das Kaffeehaus der Witwe Hilgers, in dem Gebäude geführt.[3] Von 1872 an beherbergte es ein Magazin und eine Bibliothek.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hofgärtnerhaus dann erneut vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1955, wobei es eine zweite Erweiterung erfuhr. Zunächst wurde hier das Goethe-Museum eingerichtet, welches später in das Schloss Jägerhof verlegt wurde. 1988 schließlich zog das Theatermuseum Düsseldorf in das Hofgärtnerhaus ein.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hofgärtnerhaus war ursprünglich ein eingeschossiger Eckbau mit einem viertelkreisförmigen Mansarddach, in dessen Mitte sich der Eingang befand. Die Pläne stammten von dem lothringischen Baumeister Nicolas de Pigage. Das Gebäude ähnelt in der spätbarocken Betonung klassizistischer Elemente dem früheren Malkasten-Haus an der Jacobistraße. Die erste Erweiterung durch Baumeister Peter Köhler (* 25. Juli 1748;† 2. Januar 1837) im Jahr 1780 umfasste eine seitliche Erweiterung und eine Aufstockung des Gebäudes. Eine zweite Erweiterung an beiden Seiten erfuhr das Hofgärtnerhaus beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1955.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Klaus Müller: Unter pfalz-neuburgischer und pfalz-bayerischer Herrschaft. In: Hugo Weidenhaupt: Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Schwann im Patmos Verlag, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8. S. 260
  2. Richard Klapheck: Die Baukunst am Nieder-Rhein: Von Jan Wellem und der Baukunst des Jahrhunderts Karl Theodors von der Pfalz, zweiter Band, 1916, S. 174
  3. Willibald Rheineck: Rheinreise von Mainz bis Düsseldorf, Kupferberg, Mainz, 1826, S. 484

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 51° 13′ 48,1″ N, 6° 46′ 52,8″ O