Horst Caspar

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Horst Caspar als Hamlet am Deutschen Theater (1945)
Ehrengrab des Schauspieler-Ehepaars Horst Caspar und Antje Weisgerber auf dem Friedhof Dahlem in Berlin-Dahlem

Horst Joachim Arthur Caspar (* 20. Januar 1913 in Radegast, Anhalt; † 27. Dezember 1952 in Berlin) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines ehemaligen Offiziers hat in Berlin bei Lucie Höflich und Ilka Grüning Schauspiel studiert. Er trat zum 1. August 1932 der NSDAP bei und im Dezember desselben Jahres wieder aus (Mitgliedsnummer 1.256.751).[1][2] Nach einem Engagement am Bochumer Stadttheater (seit 1933) wechselte Horst Caspar 1938 an die Münchner Kammerspiele und 1940 ans Berliner Schillertheater, wo er bis zur kriegsbedingten Schließung der Bühne im Jahre 1944 blieb. Sein Rollenfach am Theater waren die klassischen, jugendlichen Helden. Als „Mischling zweiten Grades“, was er erst Frühjahr 1934 erfahren haben will, erhielt er unter dem Nationalsozialismus zum Arbeiten eine Sondererlaubnis.

Von 1940 an stand Horst Caspar als Hauptdarsteller einige Male auch vor der Kamera, unter anderem in dem Durchhaltefilm Kolberg, in dem er den Kommandanten Gneisenau verkörpert, der die Stadt gegen den Ansturm der napoleonischen Truppen verteidigt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Horst Caspar am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert. In der legendären WDR-Rundfunkproduktion (1949/1952) des Faust in der Regie von Wilhelm Semmelroth übernahm Horst Caspar in beiden Teilen die Titelrolle.

Mit nur 39 Jahren starb der Charakterdarsteller, der seit 1944 mit der Schauspielerin Antje Weisgerber verheiratet war, in Berlin-Dahlem an einem Blutsturz.

Im Münchner Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach sowie im Berliner Ortsteil Gropiusstadt[3] wurden Straßen nach ihm benannt.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manche Filmografien geben fälschlicherweise eine Verfilmung von Schillers Stück Die Räuber aus dem Jahre 1940 an. Gemeint ist damit aber der Film Friedrich Schiller - Triumph eines Genies, in dem die Entstehung des Stückes und seine Uraufführung eine wesentliche Rolle spielen.

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Fechter (Hrsg.): Horst Caspar. A. Daehler, Berlin 1955.
  • Kurt Fricke: Spiel am Abgrund – Heinrich George. Eine politische Biographie. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2000, S. 144–149. ISBN 3-89812-021-X
  • C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 110.
  • Karla-Ludwiga Vortisch: Horst Caspar (1913–1952). Ein Schauspieler im Wandel einer Epoche (= Theater und Drama, Band 30. Hrsg.: Hans Knudsen). Colloquium, Berlin 1966.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 12.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Horst Caspar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/5040900
  2. Karla-Ludwiga Vortisch: Horst Caspar. Ein Schauspieler im Wandel einer Epoche. Colloquium, Berlin 1966, S. 94.
  3. kaupertmedia: Horst-Caspar-Steig 1-34 in Berlin - KAUPERTS. Abgerufen am 21. Dezember 2020.