Hot Shots! – Die Mutter aller Filme

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Film
Titel Hot Shots! – Die Mutter aller Filme
Originaltitel Hot Shots!
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jim Abrahams
Drehbuch Jim Abrahams,
Pat Proft
Produktion Bill Badalato
Musik Sylvester Levay
Kamera Bill Butler
Schnitt Jane Kurson,
Eric A. Sears
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Hot Shots! – Die Mutter aller Filme ist eine US-amerikanische Slapstick-Komödie aus dem Jahr 1991. Sie ist eine Parodie auf Kriegsfilme wie Top Gun und andere Hollywood-Produktionen. Eine Fortsetzung erschien 1993 unter dem Titel Hot Shots! Der zweite Versuch.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor einigen Jahren ist US-Navy-Pilot Dominic „Mailman“ Farnham bei einem Flugunfall ums Leben gekommen, den alle auf die Unzuverlässigkeit von Farnhams Kameraden Leland Harley zurückgeführt haben. Das Geschehnis verfolgt Harleys Sohn Topper, später selbst Kampfjetpilot, und führt schließlich dazu, dass er aus der Armee ausscheidet und zurückgezogen bei einem Indianerstamm lebt. Doch er wird erneut gebraucht, und deshalb holt ihn der Offizier James Block für die geheime Operation „Schläfriges Wiesel“ mit den Kampfjets des Typs „Oscar Entenweich“ wieder zurück in den aktiven Dienst.

Seine „Elitetruppe“ ist ein wirrer Haufen von kurzsichtigen, seelisch gestörten oder einfach unfähigen Piloten unter der Leitung des unzurechnungsfähigen Admiral Benson, dessen gesamter Körper nach zahllosen Kriegseinsätzen, von denen er gern berichtet, fast nur noch aus Ersatzteilen besteht. Mit im Team sind unter anderem der halb blinde Jim „Fischauge“ Pfaffenbach, Pete „Strahlemann“ Thompson und Toppers Rivale Kent Gregory. Streitigkeiten zwischen Topper und Gregory sind vorprogrammiert, da dieser der Sohn des verstorbenen Dominic Farnham ist und dieselbe Frau begehrt wie Topper: die schöne Psychiaterin Ramada.

Staffelführer James Block wurde mittlerweile von den Flugzeugbauern Wilson und Rosener bestochen und soll die Mission sabotieren, um die Regierung zur Nutzung der Konkurrenzprodukte zu motivieren. An Bord des Flugzeugträgers S.S. Essess ziehen die Männer in die Schlacht, wobei Block Harleys sensible Reaktionen auf die Erwähnung seines Vaters zur Sabotage des Manövers nutzen will. Als er bemerkt, dass Rosener und Wilson ihr Versprechen, niemanden zu Schaden kommen zu lassen, nicht einhalten, dreht er jedoch den Spieß um. Er verrät dem bereits außer Kontrolle geratenen Harley die Wahrheit, nämlich dass sein Vater damals bei dem Unfall noch alles versucht habe, um Farnhams Leben zu retten. Somit kann „Schläfriges Wiesel“ noch erfolgreich beendet und Rosener und Wilson überwältigt werden. Danach vertragen sich Gregory und Harley. Harley kommt mit Ramada zusammen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Szenen auf dem Flugzeugträger wurden auf einem hölzernen Deck gedreht, das auf eine Klippe gebaut worden war. Die von der Navy benutzten Flugzeuge sind Folland Gnats, das Flugzeug von Harleys Vater zu Beginn ist jedoch eine Northrop T-38. Die Gegner fliegen Northrop F-5. Als Admiral Benson auf der Airbase eintrifft, steigt bzw. fällt er aus einer Douglas DC-8-33(F).

Der Name Topper Harley bezieht sich auf den Motorroller von Harley-Davidson, Modell Topper, im Film bewegt er jedoch eine Honda Transalp. Sein richtiger Vorname ist Sean, wie man kurz erkennen kann, als er seinen Ausweis zeigt. Ein Topper ist nach amerikanischem Sprachgebrauch eine Matratzenauflage.

Gedreht wurde u. a. an folgenden Orten in Kalifornien:[1]

Während der Aufnahmen, in denen der „Strahlemann“ abstürzt, kann man erkennen, dass diese Szenen am Mojave Airport in Kalifornien gedreht wurden. Im Hintergrund sieht man viele abgestellte Zivilmaschinen. Außerdem kann man das Heck eines Airbus A300 in Airbus-Werkslackierung erkennen.

Parodierte Vorlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hot Shots parodiert unter anderem die folgenden Filme:

Außerdem parodieren sich die beiden amerikanischen Profibasketballspieler Bill Laimbeer und Charles Barkley während der Kneipenschlägerei-Szene selbst. Sie spielen damit auf eine tatsächliche handgreifliche Auseinandersetzung zwischen den beiden während einer Partie ihrer beiden Teams an.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH an. Synchronregie führte Michael Richter, der auch das Dialogbuch verfasste.[2]

Der deutsche Titelzusatz Die Mutter aller Filme ist eine satirische Anspielung auf ein geflügeltes Wort des irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Er hatte 1990 den damals unmittelbar bevorstehenden Zweiten Golfkrieg als Mutter aller Schlachten bezeichnet.

Hot Shots! ist zudem einer derjenigen Filme, in welchen die deutsche Synchronisation zusätzliche Gags eingebaut hat. So wirft Topper Harley in einer Szene eine Münze in einen Schrankenautomaten und sagt in der deutschen Version: „Der Trick mit den alten Knöpfen funktioniert noch!“ An anderer Stelle (zu Beginn des Films) wird Football auf dem Deck des Flugzeugträgers gespielt; ein Besatzungsmitglied fängt den Ball und fällt über Bord, wobei man ihn noch „Drei zu Eins!“ rufen hört. In der englischen Version ist nur das Schreien zu hören.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Sean „Topper“ Harley Charlie Sheen Ingo Albrecht
Kent Gregory Cary Elwes Patrick Winczewski
Ramada Thompson Valeria Golino Bettina Weiß
Thomas Benson Lloyd Bridges Edgar Ott
James Block Kevin Dunn Tom Deininger
Jim „Fischauge“ Pfaffenbach Jon Cryer Hans-Jürgen Wolf
Pete „Strahlemann“ Thompson William O’Leary Hans-Jürgen Dittberner
Dominic „Mailman“ Farnham Ryan Stiles Hubertus Bengsch
Leland „Buzz“ Harley Bill Irwin Michael Pan
Drill-Sergeant Cylk Cozart Raimund Krone
Herring Bruce A. Young Tilo Schmitz
Mary Thompson Heidi Swedberg Ulrike Möckel
Wilson Efrem Zimbalist junior Christian Rode
Owatonna Rino Thunder Helmut Krauss

Abspann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Abspann des Films wurden ebenfalls einige Gags eingebaut. So werden zwischen den einzelnen Credits Backrezepte sowie Hinweise darauf, was man nach dem Film tun könnte, abgebildet. Kurz vor der Präsentation des Logos der Produktionsfirma wird dem Zuschauer noch mitgeteilt, dass dieser wahrscheinlich schon zuhause wäre, hätte er den Film zu Beginn des Abspanns verlassen („If you had left this theatre when these credits began, you'd be home now.“).

Auszeichnungen und Einspielergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 3,95 Millionen deutsche Kinobesucher sahen Hot Shots. Dafür gab es die Goldene Leinwand.
  • In den Vereinigten Staaten spielte der Film 69,47 Millionen US-Dollar ein und kam damit auf Platz 18 der amerikanischen Jahrescharts 1991. Bei Produktionskosten von etwa 26 Millionen Dollar konnte die Parodie weltweit 181 Millionen Dollar einspielen.[3]

Fortsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1993 folgte vom selben Team die Fortsetzung Hot Shots! Der zweite Versuch, der insbesondere Sylvester Stallone in Rambo 2 – Der Auftrag parodierte. Richard Crenna spielte in beiden Produktionen in gleicher Funktion als Oberst und Rambos Vorgesetzter mit. Die Filmhandlung dreht sich um eine Geiselbefreiung von US-Soldaten im von Diktator Saddam beherrschten Irak. Komiker Rowan Atkinson hat als gefangengehaltener Wissenschaftler einen Gastauftritt.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Revue du cinéma findet die Anspielungen auf andere Filme willkürlich, und es fehle eine echte Handlung. Ansonsten jedoch sei der Film gut zur Zerstreuung geeignet.[4]

„Mit diesem Film etablierte Regisseur Jim Abrahams das Genre der Chaoskomödie. Die Handlung ist unwichtig, als Aufhänger dient ohnehin nur ein dünner Faden, der hier bei dem Fliegerspektakel Top Gun entlehnt ist. Daran werden lückenlos absurde bis schön blöde Einfälle aufgereiht, und durch den Kakao gezogen wird alles, was seinerzeit gerade im Kino angesagt war. Hin und wieder darf es auch mal ein Klassiker sein. Dabei hagelt es nur so die Gags, so dass es nichts ausmacht, wenn der eine oder andere auch mal reichlich daneben liegt. Lustig ist es allemal.“

„Fazit: Superalbernes Zitate-Kino mit Eighties-Flair.“

„Abrahams serviert Gags von jener Geschmacklosigkeit, die bereits das Erfolgsrezept der Nackte Kanone-Filme ausmachte. […] An die Grundlagen der amerikanischen Begeisterung für alles Militärische rührt ‚Hot Shots‘ jedenfalls nicht, und nie reicht die Subversivität seines Humors an die von Militärsatiren wie Catch 22 oder MASH heran.“

„Eine überwiegend grobe Parodie auf den Erfolgsfilm ‚Top Gun‘, die leisen Untertönen nicht traut und auf Klamauk setzt; nur in wenigen Momenten wirklich lustig.“

„Die da und dort aufgegriffenen Ideen werden mühsam aneinandergereiht, da die ideenlose Regie das nicht existierende Drehbuch nicht ersetzen kann.“

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Charlie Sheen, Jon Cryer und Ryan Stiles wirken in diesem Film gleich drei Schauspieler mit, die über ein Jahrzehnt später zur Stammbesetzung der TV-Sitcom Two and a Half Men gehören sollten. Sheen und Cryer spielen dort die Hauptfiguren Charlie und Alan Harper, Stiles die häufig auftretende Nebenfigur Herb Melnick.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Drehorte bei imdb.com
  2. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme auf Box Office Mojo
  4. Revue du cinéma, Nr. 476, November 1991, Paris, S. 42
  5. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme. In: prisma. Abgerufen am 28. April 2021.
  6. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme. In: cinema. Abgerufen am 28. April 2021.
  7. epd Film Nr. 12/1991, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt a.M., S. 36–37
  8. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  9. Positif Nr. 369, November 1991, Paris, S. 43 (Les idées prises ici ou là s'enchaînent laborieusement les unes aux autres puisque la réalisation, par son absence totale d'invention, ne peut compenser un scénario inexistant.)