Humboldt-Gymnasium Trier

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Humboldt-Gymnasium Trier
Schulform Gymnasium
Schulnummer 50720[1]
Gründung 1821
Adresse

Augustinerstr. 1, 54290 Trier

Ort Trier
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 45′ 5″ N, 6° 38′ 5″ OKoordinaten: 49° 45′ 5″ N, 6° 38′ 5″ O
Träger Stadt Trier
Schüler etwa 1000[2]
Lehrkräfte etwa 74
Leitung Carsten Stiller
Website www.hgt-trier.de

Das Humboldt-Gymnasium Trier (HGT) ist eine weiterführende Schule in der rheinland-pfälzischen Stadt Trier. Bis März 2009 trug die Schule den Namen Hindenburg-Gymnasium Trier.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pläne zum Gebäude der Schule wurden von Erich Wirth erstellt. Der dreiflügelige drei- bis viergeschossige Flachbaukomplex zählt zu den denkmalgeschützten Bauten in Trier. Im Schulgebäude gibt es drei Treppenhäuser. Diese unterteilen die Schule in drei Teile. Der Pausenhof besteht größtenteils aus Beton, und es gibt eine Sprunggrube, eine Laufbahn und ein kleines Sportfeld mit zwei Handballtoren. Im Schulhof des Gymnasiums sind inmitten einer Baumgruppe Reste eines Ehrenmals für Soldaten des Ersten Weltkriegs erhalten.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Dezember 1821 erhielt ein Lehrer Fischer auf Antrag die Genehmigung der Kgl. Regierung zur Gründung einer Knabenschule. Ausgebildet werden sollten junge Männer in kaufmännischen und gewerblichen Berufen. Lehrfächer waren zunächst Deutsch, Französisch, Geschichte, Erdkunde, Kulturkunde, Mathematik, Religion, Bürgermoral und Zeichnen. Die Schule wurde dann am 2. Januar 1822 eröffnet. Während das Schulgebäude sich anfangs noch in der Brotstraße befand, wurde der Sitz des Gymnasiums, nach Erhebung der Schule durch den Stadtrat zur Stadtschule, nun genannt Neues Gymnasium, am 16. Oktober 1824 in die Weberbach verlegt. Neues Unterrichtsfach wurde Technologie. Am 5. November 1825 siedelte das Gymnasium erneut um, diesmal in das alte Karmeliterkloster in der Böhmerstraße. Ein Jahr später kam auch Latein als Unterrichtsfach dazu. 1830 erhielt die Schule die Genehmigung der Kgl. Regierung zur Umwandlung in eine Höhere Stadtschule sowie ihre Verbindung mit einer Gewerbeschule.

Am 13. September 1845 beschloss der Stadtrat, die Schule in eine Höhere Bürgerschule umzuwandeln, die aus sechs Klassen, Sexta bis Prima, bestehen sollte. Als dritte Fremdsprache wurde neben Latein und Französisch nun auch Englisch angeboten. Die Schule diente vorrangig dem Ziel zur Vorbereitung auf den Besuch einer technischen Fachschule. Zwei Jahre später wurde die Schule durch ministerialen Beschluss zur Provinzialgewerbeschule erhoben. Ein Jahr darauf durfte man auch Abschlussprüfungen abnehmen. Die Maturitätsprüfung wurde erstmals im Herbst 1848 abgenommen.

1936 kam es zur Zwangspensionierung des damaligen Direktors Heinrich Ohmen wegen Nichtmitgliedschaft in der NSDAP. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und der Hitler-Jugend wurde unter dem neuen Direktor Eduard Anrich gefördert. Nach der völligen Zerstörung der Schulgebäude bei einem Bombenangriff 1944 erfolgte der Neuaufbau 1956, wobei auch die Turnhalle und die Aula mit einbezogen wurden. Am 30. Mai 1959 wurde die Wiedereröffnung in der Aula des Gymnasiums gefeiert.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1896 hieß die Schule Kaiser-Wilhelm-Gymnasium. 1914 war die Bezeichnung „Königliches Realgymnasium mit Realschule i.E.“ geläufig. Während des Ersten Weltkrieges 1917 benannte man die Schule dann anlässlich des 70. Geburtstags von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg in „Hindenburg-Realgymnasium“ um. 1937 lautete der Name dann offiziell Hindenburg-Schule, staatl. Oberschule für Jungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war ab 1945 Staatliches Hindenburg Realgymnasium der Name der Schule. Am 31. März 2009 wurde dann nach umfangreicher Diskussion im Stadtrat, ob der Name Hindenburg-Gymnasium noch tragbar sei, die Schule in Humboldt-Gymnasium umbenannt. Der Vorschlag Humboldt-Gymnasium hatte zudem den Vorteil, dass die Abkürzung HGT beibehalten werden konnte.[5]

Arbeitsgemeinschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Humboldt-Gymnasium Trier bietet ein vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften:[6]

Arbeitsgemeinschaft Zeitraum Zielgruppe
Agenda21NOW! ganzjährig ab Klasse 7
Badminton ganzjährig Klasse 5–8
Basketball-AG ganzjährig Klasse 7–10
Bigband ganzjährig alle
Buch und Bibliothek ganzjährig Klasse 5–12
Cambridge-Certificate B2/ C1 ganzjährig Klasse 11–13
Cambridge-Certificate B1 ganzjährig, zweistündig Klasse 9–11
Delf 2. Halbjahr Klasse 8 (1. FS), Klasse 10 (2. FS), MSS auf Anfrage
Fahrrad-AG ganzjährig, je nach Wetter ab Klasse 7
Fort Worth-Austausch ganzjährig Klasse 10–12
Französisches Theater ganzjährig ab Klasse 9
Geo-Caching ganzjährig Klasse 6–10
Italienisch-AG ganzjährig Klasse 7–13, Lehrer
Jazz Combo ganzjährig Klasse 9–13
Jugend forscht 1. Halbjahr Klasse 5–13
Latein-AG ganzjährig ab Klasse 6
Orchester ganzjährig Klasse 5–13
Paten/Streitschlichtung ganzjährig aktuelle Paten
Projekt: Basketball ganzjährig Klasse 5–6
Réunion-AG ganzjährig Teilnehmer 10–12
Rockband ganzjährig alle
Rudern Frühjahr-Herbst ab Klasse 7
Schülerzeitung HUMBURG ganzjährig Klasse 5–13
Schulchor ganzjährig Klasse 5–13
Tennis Mai–Oktober Klasse 5–13

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Schule beteiligt sich am Comenius-Programm und an der
  • Agenda 21 NOW Internetkonferenz.[7] In der Agenda21NOW!-AG wird zum einen das Comeniusprojekt mitorganisiert, zum anderen organisiert sie die jährlich stattfindende „Agenda21NOW! International Internet Conference“.[8] Sie besteht nicht nur aus Schülern, sondern wird auch durch Lehrer und Studenten unterstützt, so dass jährlich im Frühjahr eine Konferenz stattfinden kann. Im Jahr 2013 lautete das Thema „Humanity depicts poverty, poverty depicts humanity? A question of cause and a quest for solutions“ und die Tagung dauerte exakt 24 Stunden, so dass jeder weltweit die Chance hat, zu einer angenehmen Zeit zu debattieren. Das Ziel ist, Lösungen zu internationalen Problemen zu finden, aber auch die Lebensweisen und die Lebensansichten anderer besser verstehen oder zumindest nachvollziehen zu können. Die Agenda 21 NOW! ist seit 2003 ein Pilot-Projekt der UNESCO-Projekt-Schulen und wird durch die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt. Zudem gehört sie zum UNESCO Associated Schools Project Network (UNESCO ASPnet) und zu dem UNESCO Baltic Sea Project.[9]
  • Eine 6. Klasse des Gymnasiums Trier gewann in der Quiz-Sendung „Die beste Klasse Deutschlands“ des Kinderkanals KI.KA das Viertelfinale.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Hans Lehmann: Staatliches Hindenburg-Realgymnasium in Trier. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 50. Jahrgang (1930), Nr. 21, urn:nbn:de:kobv:109-opus-60488, S. 377–382. (Über das 1944 zerstörte Schulgebäude).
  • Festschrift: 175 Jahre Hindenburg-Gymnasium anfangs „Knaben-Bürgerschule“, Trier 1998.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. September 2023.
  2. Schulverzeichnis. (XLXS) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, März 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  3. Eintrag zu Humboldt-Gymnasium (Ehemaliges Hindenburg-Gymnasium) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 11. März 2016.
  4. Denkmalliste Trier (PDF; 4,9 MB)
  5. Überblick über die Schulgeschichte des Humboldt-Gymnasiums Trier (zusammengestellt von Gabriele Lengwin, LK Geschichte 13)
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.hgt-trier.deÜberblick über die Arbeitsgemeinschaften des HGT 2012–2013 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  7. Agenda Now vom HGT
  8. Agenda 21 Now
  9. Agenda21NOW! Angebote.
  10. Volksfreund: Humboldt-Gymnasium gewinnt Fernseh-Duell. In: volksfreund.de. 14. Oktober 2017, abgerufen am 16. August 2023.